10. Kalte Nächte
Dianas Sicht
Dieses Wochenende wird die reinste Katastrophe. Maggie redet nicht mit mir, Dean und Drake wissen nicht wie sie sich uns gegenüber verhalten sollen und ich bin gezwungen mit Letzterem ein Zelt zu teilen, was auch nicht gerade auf meiner Top 10 Liste der Dinge steht, die ich unbedingt in nächster Zeit tun will.
Wieso konnte ich nicht einfach Nein sagen und mich wieder in meinem Zimmer verkriechen und Musik hören? Maggie war Feuer und Flamme für diesen Trip und ich wollte wirklich, dass wir Zeit miteinander verbringen, weil wir das in letzter Zeit wirklich vernachlässigt haben. Stattdessen befinden wir uns im Streit und keiner von uns macht einen Schritt auf den Anderen zu, auch wenn ich noch immer der Meinung bin, dass ich keineswegs schuld an dem Schlammassel bin.
Drake lässt sich neben mich am Lagerfeuer fallen und grinst mich an, was ich nicht weiter kommentiere. Der Typ grinst mehr, als ich in meinem ganzen Leben jemals gegrinst habe. Stattdessen richte ich meinen Blick wieder auf das Feuer, dass mir Wärme spendet. Vielleicht habe ich mich doch etwas verschätzt indem ich dachte ein Pulli, eine Leggings und eine Decke würden ausreichend warm sein. Stattdessen traue ich mich nicht in das Zelt zu gehen, weil ich dann erstens neben Drake schlafen müsste und zweitens würde das Feuer mich nicht länger wärmen und ich würde frieren. Es gibt kein schlimmeres Gefühl als zu frieren, meiner Meinung nach. Ich hasse es, weil ich immer Ewigkeiten brauche, bis ich mich beruhigt habe und nicht mehr zittere. Ich hasse es.
»Bist du noch nicht müde?«, fragt er ich und durchbricht somit die Stille. Ich wende meinen Blick zu ihm und sehe direkt in seine schönen Augen, die mich leider mehr interessieren, als sie es eigentlich sollten.
Ich kann ihm schlecht sagen, dass ich hier sitzen bleibe, weil ich nicht warm genug angezogen bin und nicht frieren will, weshalb ich schlichtweg mit dem Kopf schüttele.
»Es ist mitten in der Nacht, Diana. Bist du sicher, dass es nur an deiner verdrängten Müdigkeit liegt, dass du nicht mit ins Zelt kommst? Ich verspreche, dass ich mich auch benehmen werde. Es sei denn, du möchtest, dass ich irgendetwas anderes tue. Dann sind sicherlich auch noch meine anderen Dienste im Preis inbegriffen«, erwidert er und ich kann nicht anders als zu lachen.
»Du bist manchmal wirklich ein Idiot. Weißt du das eigentlich?«
»Für dich nehme ich es gerne in Kauf, solange du danach wieder lachst«, erwidert er und stößt mich mit seiner Schulter an.
Ich schüttele grinsend mit dem Kopf.
»Versprichst du mir, nicht zu lachen, wenn ich es dir sage?«
»Was? Dass du gedacht hast, in solchen Klamotten schlafen zu können und dir jetzt gerade deinen heißen Hintern abfrierst und deswegen hier draußen sitzt?«
Ich sehe ihn überrascht an und kann nicht verhindern, dass mein Mund einen kurzen Augenblick offen steht.
»Woher weißt du das?«
»Ich konnte es heute Nachmittag schon erahnen als ich die Größe deiner Tasche und dein Outfit gesehen habe«, erwidert er grinsend und legt einen Arm um mich, ehe ich es verhindern kann. Ich lasse es geschehen und finde mich in seinen Armen wieder, die mir nur noch mehr Wärme spenden.
»Und dann warnst du mich nicht vor, sondern lässt mich einfach so fahren?«
»Jetzt mal ehrlich, Diana. Du bist der dickköpfigste Mensch, den ich kenne. Denkst du, du hättest meinen Worten Glauben geschenkt, wenn ich dir dazu geraten hätte mehr Klamotten einzupacken?«
Verdammt. Der Mann ist gut. Ich seufze leise und schüttele den Kopf.
»Höchstwahrscheinlich nicht, nein. Trotzdem komme ich nicht mit rein. Hier erfriere ich wenigstens nicht«, erwidere ich und lehne meinen Kopf an seine Schulter. Doch kaum sitze ich bequem, entfernt er sich von mir und steht auf. Ehe ich mich versehe, werde ich von ihm auf meine Beine gezogen und hinter ihn her gezerrt.
»Ich will nicht mit dir in einem Zelt schlafen«, sage ich erneut, doch Drake scheint es nicht einmal ansatzweise zu interessieren, was ich denke. Stattdessen wirbelt er mich herum und ich finde mich an seiner Brust gepresst in seinen Armen wieder und schlucke, als unsere Augen sich wieder treffen.
»Falls du dich noch daran erinnern kannst, haben wir bereits zwei Mal nebeneinander und eineinhalb Mal miteinander geschlafen. Ich finde nicht, dass du dich noch zieren müsstest, zumal ich nicht versuchen werde dich in irgendeiner Weise zu etwas zu drängen und du dick eingepackt in einem Schlafsack unter einer Decke neben mir liegen wirst.«
Ich rolle kurz mit den Augen, ehe ich mich von ihm löse und in dem geräumigen Zelt wiederfinde. Auf der einen Hälfte liegt eine große Matratze, die definitiv groß genug für uns beide ist und auf der anderen Hälfte sehe ich unsere Taschen, die Drake fein säuberlich nebeneinander gestellt hat.
Auf der Matratze liegen zwei Schlafsäcke, zwei Kissen und eine große Decke, die wohl Drake gehört. Er hat es wirklich gemütlich hergerichtet und ich bin müder, als ich zugeben will. Er schmeißt sich auf die Außenseite an der Zeltwand und ich seufze einen Moment, bevor ich mich geschlagen gebe und meine Boots ausziehe und dicke Socken aus meiner Tasche fische, die meine Füße heute Nacht hoffentlich wärmen werden.
Danach ziehe ich meinen Mantel aus, schlüpfe in den Schlafsack und lasse mich langsam in die Matratze sinken. Drake breitet noch die große Wolldecke über uns aus und dimmt dann das Licht an seiner altmodischen Nachtleuchte, die ich schon heute Mittag schon cool fand. Vielleicht kann ich sie ihm klauen, wenn er schläft?
»Ist dir jetzt wärmer?«, fragt er mich und ich nicke, bevor ich ein Stück an ihn heranrücke.
»Mach mal Platz in deinen Armen. Wenn ich schon neben dir schlafen muss, kannst du mich zusätzlich wärmen«, erwidere ich grinsend und höre ihn leise Lachen. Drake streckt trotzdem seinen Arm aus, sodass ich es schaffe mich mit dem Schlafsack in seine Arme zu kuscheln. Augenblicklich schließe ich die Augen und genieße die Nähe zu ihm, auch wenn ich morgen vielleicht bereue, dass ich ausgerechnet die Idee hatte mich an ihn zu kuscheln.
Drakes Atem wird ebenfalls ruhiger, sodass wir beide bereits nach kurzer Zeit nebeneinander einschlafen.
***
Am nächsten Tag werde ich wach und spüre etwas Warmes an meiner Wange. Ich öffne die Augen und blicke in Drakes schlafendes Gesicht, das sich ganz nah an meinem Gesicht befindet. Seine Arme sind fest um mich geschlungen, sodass ich keine andere Wahl habe, als ihn vorsichtig und hoffentlich freundlich zu wecken.
Es gibt nichts Schlimmeres als unsanft von jemanden geweckt zu werden.
»Drake?«, flüstere ich leise und streiche sanft seine Wange entlang. Er brummt als Antwort nur, jedoch bin ich mir ziemlich sicher, dass er noch nicht wach ist, sondern sich mehr oder weniger in dieser Dämmerungsphase befindet, in der man sich weigert, wach zu werden, weil der Körper am Schlaf festhält.
»Drake!«, sage ich dieses Mal etwas lauter, jedoch gibt es noch immer keine andere Reaktion als ein Brummen von sich, weshalb sich ein teuflisches Grinsen auf mein Gesicht schleicht.
»Drake, ich will dich«, hauche ich in sein Ohr, als er sich plötzlich ruckartig bewegt.
Er zuckt zusammen und setzt sich auf.
»Mein Schwanz ist bereit«, sagt er verschlafen und ich kann nicht anders als laut in Gelächter zu verfallen.
Verschlafen blickt er mich an und lässt sich dann grummelnd wieder fallen, sodass ich wieder in seinen Armen liegen.
»Guten Morgen. Wie geht es dir und deinem Schwanz heute?«, frage ich kichernd und streiche ihm einmal durch sein Gesicht. Ich kann seine Bartstoppeln fühle, die sich durch seinen Dreitagebart ergeben und finde ihn augenblicklich nur noch heißer. Allein die Gedanken daran, was diese Bartstoppeln zwischen meinen Schenkeln anrichten würden. Ich schüttele den Kopf als ich realisiere, was genau sich da gerade in meinem Kopf abspielt und schüttele mit dem Kopf. Ich bin doch wirklich nicht mehr zu retten, oder?
»Es gibt definitiv einen besseren Zustand für ihn, aber fürs Erste geht es ihm gut. Hast du gut geschlafen?«, fragt er grinsend und ich nicke leicht, weil ich nichts Falsches sagen möchte.
»Wie ein Baby. Und du?«
»Dasselbe gilt für mich«, sagt er und rollt sich mit einem Mal über mich, sodass er sich zwischen meinen Beinen befindet. Glücklicherweise befinden sich jedoch noch immer unsere Schlafsäcke dahinter, sodass ich nicht allzu viel spüre. Das, was ich jedoch spüre, ist nicht wirklich hilfreich. Es regt die Fantasien in meinem Kopf nur noch mehr an.
Drake grinst mich schief an, ehe er immer näher kommt und vor meinen Lippen stoppt.
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I am so sorry for that cliff.
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