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26

V A L

    „Gott, wie ich mich auf zu Hause freue." Rachel lässt sich mit einem theatralischem Seufzen auf unser kleines Sofa fallen und streckt Hände und Füße von sich wie ein Käfer auf dem Rücken. „Meine Mom macht immer zu Weihnachten diese kleinen Pistazien Cookies, die sind mega. Vielleicht sollte ich meine weiten Hosen einpacken."

    Mir graut es jetzt schon.

    Ich lächle zaghaft weil ich so eine Vorfreude überhaupt nicht teilen kann. Das einzige worauf ich mich freue, ist mein Bett und auf meine Brüder, oh und Tracy, die Verlobte meines Bruder. Endlich weibliche Unterstützung. Aber sonst? Meine Eltern sind geschieden. Mom beharrt aber weiterhin darauf, dass wir eine Weihnachtsfeier geben und wir uns als Familie hinstellen und schöne Mine zum falschen Spiel machen und Mom wird unausstehlich sein. Sie wird alle herumkommandieren, allen sagen, was in ihren Augen falsch ist und zwischen durch über unseren Vater her ziehen.

    Gott, wie ich die Feiertage liebe.

    „Muss schön sein, so eine tolle Familie zu haben.", antworte ich Rachel und weiche ihren Blicken aus. Sie hat diese großen braunen Rehaugen, die einen mitfühlend anstarren können und man schwach wird und am liebsten in ihrem Armen losheulen will. Also meide ich gekonnt ihren Blick, denn ich weiß, dass mich genau diese zwei Augen ansehen.

    „Du hast doch eine Familie.", meint sie verwirrt.

    Ich nicke. „Ja, aber nur auf dem Papier. Familie ist etwas anderes und nicht das, was mich zu Hause erwartet. Aber ich freue mich auf meine Brüder." Ich schiebe ein Lächeln hinterher, als ich kurz zu ihr sehe, und hoffe, wir können das Thema abhaken.

    Rachel öffnet dem Mund, aber ich komme ihr zuvor, egal was sie sagen will. „Weißt du schon was du heute Abend tragen wirst? Ist schließlich die Geburtstagsparty deines Freundes."

    Rachel runzelt die Stirn über den krassen Themenwechsel, aber dann nickt sie. „Ja, ich habe mir letztes Wochenende ein kleines schwarzes Kleid bestellt, ganz im Chanel Stil." Sie steht auf und  will in ihr Zimmer, um es vermutlich zu holen. Auf meiner Höhe bleibt sie stehen. „Und die passende Unterwäsche dazu."

    Ich grinse breit und freue mich für sie. Zwischen Fitz und Rachel läuft es gut und die zwei laufen mit Herzchen in den Augen durch die Gegend. „Uh, heiß.", sage ich. „Fitz wird sich freuen, wenn er die Geschenke auspacken darf." Ich zwinkere ihr zu und sie hüpft aufgeregt in ihr Zimmer.

    Zwei Sekunden später kommt mit einem schwarten Stück Stoff zurück und hält sich das Kleid vor ihren Körper. Es reicht ihr bis zur Hälfte der Oberschenkel und als sie es umdreht, erkenne ich den tiefausgeschnittenen Rücken. „Schönes Kleid, Fitz wird dich mit seinen Blicken verschlingen."

    Sie grinst, hält dann aber zwei kleine Stücke aus schwarzer Spitze hoch. Ich gehe zu ihr und nehme ihr den BH aus den Händen. „Oh, ich liebe diese Marke. Die haben so schöne Sachen."

    Rachel seufzt. „Ja, aber sauteuer."

    „Mhm.", sage ich. „Aber hey, jetzt hast du ja einen Freund, der dir schöne Sachen kaufen kann."

    „Val, solche Worte aus deinem Mund? Ich möchte mir doch selbst diese Sachen leisten können.", protestiert sie und zieht eine Schnute.

    „Ja, aber bis wir gutes Geld verdienen, können sie ja einspringen.", winke ich ab und hole mir eine Tasse aus dem Schrank. In den letzten Tagen stand noch viel Unistress an der Tagesordnung, wenn ich also auf der Party heute mithalten will, brauche ich einen Kaffee.

    „Und ... wer kauft dir schöne Sachen?", murmelt Rachel zaghaft und grinst mich verstohlen an, als ich mich zu ihr umdrehe.

    Auf diese Frage kann ich bloß mit den Schultern zucken. „Niemand."

    Rachel lässt das Kleid mit der Spitzenunterwäsche sinken. „Niemand? Was ist mit Brandon?"

    „Brandon? Wir haben ein Freundschafts-Plus-Dings laufen, so etwas steht nicht im Vertrag.", lache ich.

    „Ja aber er könnte ein Gentleman sein und dir schöne Sachen kaufen.", meint Rachel und neigt den Kopf schief.

    Hastig schüttle ich den Kopf, weil ich gerade nicht das Bedürfnis verspüre über Brandon zu sprechen. Ich hatte ihn seit Tagen nicht mehr gesehen oder etwas von ihm gehört. Okay, zugegeben ich war zur sehr beschäftigt um mich selbst bei ihm zu melden, aber keine Ahnung ob wir das überhaupt weiterführen. Im Moment weiß ich nicht sehr viel was manche Dinge anbelangt.

    „Rachel, mach dir keine Sorgen. Ich kaufe mir selbst schöne Sachen um mir etwas zu gönnen. Dafür brauche ich keinen Kerl." Ich zwinkere ihr zu. „Und jetzt entschuldige mich, ich werde meinen Kaffe trinken und mich währenddessen für heute Abend heiß machen, um ein bisschen die Kerle zu quälen."

    Rachel lacht und wendet sich kopfschüttelnd ab.

    Als wir eine Stunde später die Bar betreten und ich die Blicke einiger der Jungs der Eishockeymannschaft auf mir sehe, stelle ich fest, dass mein Vorhaben geglückt ist. Ich habe mich für enge Jeans entschieden und ein schwarzes Spitzenkorsette, das meine Brüste betont. Darüber trage ich einen Blazer.

Die Bar ist voll, die Luft stickig und der Boden klebrig. Musik aus den 90ern dringt aus den Boxen. Ich sehe zu dem Tisch, der bereits von den Jungs besetzt wird und lächle. Oh ja, heute habe ich Lust zu feiern.

    Rachel packt mich an der Hand und dirigiert mich in die Richtung der Jungs. Jude und Bonny sind ebenfalls bereits hier und ich umarme sie.

    „Hey, du Fremde.", begrüßt mich Jude. Ihr Lippen umspielen ein sanftes Lächeln. „Gott, bin ich froh, dass ihr hier seid. Die Kerle labern nur Schwachsinn." Sie verdreht unauffällig die Augen.

    Bonny tritt zu uns und verzieht das Gesicht zu einer Grimasse, als müsste sich sich übergeben. „Val, Baby, wie konntest du mit Big D mal in der Kiste landen? Kann der bis drei zählen?"

    Ich lache, aber es vermischt sich mit der lauten Musik. „Hm, ja, ich weiß. Es wird euch nicht überraschen, wenn ich euch sage, dass es mieser Sex war."

    „Doch schon. Er redet zwar viel Scheiße, aber wenn ich ihn so ansehe, dachte ich immer, er würde richtig Gas geben. Du weißt schon, die ganze Nacht und so."

    „Hm, nein das wars eher nicht. Sorry, deine Fantasie enttäuschen zu müssen. Aber das waren ein vorgetäuschter Orgasmus und zwei Stunden mäßiger Spaß."

    Jude reißt die Augen auf. „Shit, wie kannst du das dann so lange durchhalten, wenn es so mies war?"

    „Keine Ahnung. Aber er hat es mir abkauft und ich bin nochmal davon gekommen."

    Die beiden nicken zustimmend und drücken mir ein Glas in die Hand. Nach meiner Einschätzung ein Wodka Cranberry Mix. Bonny hebt das Glas. „Auf guten Sex.", sagt sie und wir stoßen an.

    Meine Lippen nippen an dem Drink und ... „Ladies." Eine rauchige Stimme direkt neben meinem Ohr.

    Ich spuke regelrecht den Drink wieder zurück ins Glas, als mir diese vertraute Stimme ins Ohr dringt. Blake taucht in meinem Blickfeld auf und lächelt uns drei an. Der Kerl hat ein Timing wie ein Zug in Japan. Ich zwinge mich dazu den plötzlichen Schweiß in meinem Nacken zu kontrollieren, aber es ist zwecklos. Denn jedes Mal wenn ich dieses Lächeln sehe, dieses perfekte Hundert-Dollar-Lächeln, hört mein Körper nicht mehr auf mich.

    „Störe ich bei Frauengesprächen?", fragt er und sieht uns nach der Reihe an. Als sich unsere Blicke treffen sehe ich hastig weg.

    „Gar nicht. Hey, mal eine Frage. Merkst du es, wenn dir eine Frau beim Sex den Orgasmus vortäuscht?"

     Blake ist nun mal Blake und schüttelt sofort den Kopf. „Sorry Bonny, aber da fragst du den Falschen. In so einer Lage habe ich mich noch nie befunden."

    Jude legt den Kopf in den Nacken.

    „Aber woher willst du das wissen?", beharrt sie weiter. „Wir sind gut darin, etwas vorzutäuschen, also hast du es vielleicht gar nicht mitbekommen."

    Ich stecke meine Nase sehr tief in mein Glas und bete dafür unsichtbar zu werden. Ich will mit Blake und den Mädels nicht über Sex reden. Denn Bonny stellt immer gerne viele Fragen und Blake redet gerne viel über Sex. Ich überlege daher verzweifelt wie ich aus dieser Unterhaltung mich unauffällig entfernen kann. Ich will schon einen Schritt zurücktreten, da bemerke ich Blicke auf mir. Heiße Blicke, die wieder den Schweiß in meinem Nacken auslösen.

    „Glaub mir Bonny, wenn man so laut schreit, täuscht man nichts vor.", lächelt Blake süffisant. Sein wachsamer Blick haftet immer noch auf mir.

    Ich habe gerade ein gesamtes Wochenende mit ihm verbracht und wir sind Freunde. Freunde können über Sex reden, da ist nichts weiter dabei. Ich hebe den Kopf und sehe ihm direkt in die Augen. „Frauen schreien in Pornos so laut oder wenn sie etwas vortäuschen. Frag Big D."

    Mit diesem Satz mache ich kehrt und wende mich der restlichen Gruppe zu. Ich sollte mir angewöhnen, solche Unterhaltungen nicht mehr in Gegenwart von Blake zu führen. Mein Kopf und mein restlicher Körper spielen verrückt und ich verrate mich nur. Das mit unserer dicken Freundschaft sollte ich nochmal überdenken, wenn ich neben ihm so nervös werde. Aber wenn ich daran zurückdenke, wie viel Spaß wir trotz diesem ganzen Drama hatten und wie gut wir miteinander ausgekommen sind, will ich dieses Freundschaft. Ich muss es nur schaffen, dass bei Freundschaft bleibt.

    Rachel klebt an unserem heutigen Geburtstagskind, das ich sie von ihm losreißen muss, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren. „Happy Birthday, Fitzgerald!" Ich umarme ihn fest und drücke ihn an mich. Mit Fitz klappt dieses enge Freundschaft gut. Bei ihm werde ich nicht nervös und muss bei heftig schlucken, wenn er mich ansieht. Mit Fitz ist das einfach.

    „Danke Val.", sagte mit einem ehrlichem Lächeln. „Danke, dass du gekommen bist."

    Ich nicke und halte ihm ein kleines Päckchen vor die Nase. „Natürlich, wie kann ich die Geburtstagsparty einer meiner besten Freunde verpassen.", sage ich. „Hier, eine Kleinigkeit. Ich musst sie dir kaufen.

    Fitz lächelt und öffnet die kleine Schachtel. Er nimmt die zwei Karten hervor und studiert sie knapp. Plötzlich hebt er die Brauen und sieht mich überrascht an. „Aber die sind doch viel zu teuer."

    Ich winke ab. „Vergiss den Preis. Als ich davon gelesen habe, musste ich sie dir einfach schenken."

    Er hält die zwei Karten hoch und dreht sich zu Rachel um. „Wofür sind die?", fragt sie und nimmt sie.

    „Das, Baby, sind die Karten für die Eröffnung der Kunstgalerie einer meiner liebsten Fotografen. Er ist aus New York aber er eröffnet hier in Boston seine zweite Ausstellung. Man kann nur mit Karten hin und fuck, ich dachte schon, ich bekomme keine mehr."

    Ich grinse breit und stolz.

    „Wow, Val, das ist echt genial.", sagt Rachel und nickt anerkennend.

    „Für meine Freunde tue ich alles.", erwidere ich, als mich Fitz nochmal stürmisch umarmt und mit einen Schmatzer auf die Wange drückt.

    „Danke. Hätte ich keine Freundin, würde ich dich mitnehmen.", meint er.

    „Das ist okay. Ich bitte darum, dass du mit Rachel hingehst.", sage ich lachend zu den beiden.

    Die Stimmung ist gut, ausgelassen und ich unterhalte mich bestens. Die Gruppe hat drei Tische im Planck's besetzt und hat sich somit zu einer Tafel entwickelt. Gerade unterhalte ich mich mit Nash und Megan, seiner Freundin über Eiskunstlauf, da Megan Eiskunstläuferin hier an der Uni ist Sie betreibt diesen Sport seit sie ein kleines Mädchen ist und ich würde sie zu gern einmal in Action sehen.

    „Ich stand in meinem Leben noch nie auf Schlittschuhen.", sage ich und schüttle den Kopf.

    Megan reißt die Augen auf. „Tatsächlich? Du lebst in einem Land wo das Eis das Leben vieler beherrscht und du stehst inmitten der Eishockeymannschaft. Das müssen wir ändern.", ruft sie aus und dreht sich zu ihrem Freund um. Doch Nash nuckelt bloß an seinem Bier. Megan verdreht die Augen und wendet sich wieder mir zu. „Hey, komm doch einfach mal nach meinem Training in die Eishalle und wir probieren es."

    „Dürfen wir das?", murmle ich.

    Aber Megan zuckt nur mit den Schultern. „Ich bin momentan die Beste hier an der Uni, Coach G wird wohl nichts dagegen haben.", meint sie. „Oder wir sagen es einfach keinem."

    Ich nicke lächelnd. „Gut, abgemacht."

    „Oh, da fällt mir etwas ein.", ruft sie aus und holt ihr Handy hervor. „Ich überlege mir gerade mein Kostüm für meinen nächsten Wettkampf, du kannst mir hierbei sicher helfen."

    Eifrig nicke ich. Wenn es um Mode geht, ist meine Neugier sofort geweckt. „Lass sehen."

    Ich warte geduldig, bis sie auf ihrem Handy das richtige Foto gefunden hat. Dabei stelle ich fest, wie gern ich Megan mag und wir nett sie ist. Ich unterhalte mich gerne mit ihr und sie ist so ziemlich die einzige feste Freundin eines Eishockeyspielers im Team. Und Nash ist der vernünftigste und ruhigste im Team, er wirkt mir erwachsener als die anderen. Reifer, aber vielleicht liegt das auch an Megan. Und dennoch ist er einer der besten Freunde von Blake.

    Als wäre es Zufall, entdecke ich Blake in der Menge am Tisch. Er sitzt am anderen Ende, aber genau in meiner Blickrichtung. Er redet mit jemanden, und als ich neben ihn sehe, sticht mir ein rothaariges Bunny ins Auge. Sie trägt ein knappes Tanktop, die Spitze ihres schwarzen BHs lugt hervor und ihre langen roten Fingernägel verschwinden gerade unter Blakes Shirt.

    „Hier habe ich es. Sieh mal.", reißt mich Megan ins Hier und Jetzt zurück und ich blicke hastig auf den Bildschirm ihres Handys. Sie zeigt mir ein blaues Kostüm mit schwarzen Elementen, die im richtigen Licht glitzern.

    Während mir Megan erklärt, welche Musik sie spielen lässt und welche Kür sie laufen wird, schiele ich wieder zu dem blondem Haarschopf hinüber, der leider viel zu sehr mein Interesse weckt. Das Mädchen grinst ihn an und sitzt schon beinahe auf seinem Schoß. Ihr Hand kann ich immer noch nicht sehen und ihre vollen Lippen nähern sich verdächtig nahe seinen. Verdammt, der Kerl sitzt einfach nur da, trinkt in Ruhe sein Bier und die Kleine belagert ihn, als würde sie ihn gleich bespringen wollen. Sie flüstert ihm etwas ins Ohr, woraufhin er sanft lächelt und den Blick hebt.

    In der nächsten Sekunde treffen sich unsere Blicke und ich fühle mich ertappt. Shit, er sieht mich genau an und ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht schießt. Er hat mich beim Starren entdeckt.

    Hastig senke ich den Kopf und versuche Megan zu folgen, die Gott sei Dank immer noch über ihr Kostüm spricht und hoffentlich noch keine Frage gestellt hat. Ich nicke ein paar Mal und stimme ihr zu.

    „Was meinst du?", fragt sie schließlich.

    Mist, was hat sie gesagt? Ich nehme ihr das Handy aus der Hand und inspiziere das Kostüm genauer, indem ich so tue als würde ich überlegen. Doch da fällt mir etwas ein. „Wenn du willst, kann ich es dir etwas abändern?"

    Megans Augen werden größer und sie strahlt mich an.

    Ich nicke. „Ja, komm zu mir ins Wohnheim und du probierst es an. Dann kann ich es dir so schneidern wie du es haben willst."

    „OMG, das wäre fantastisch.", strahlt sie freudig und legt mir einen Arm um die Schultern. Sanft drückt sie mich an sich. „Val, du würdest mir einen großen Gefallen tun. Ich weiß, dass das mein Kleid ist, aber die persönliche Note fehlt darin."

    „Gehts jetzt schon ums Hochzeitskleid? Habe ich was verpasst?", schaltet sich Nash nervös ein und sieht seine Freundin an.

    Megan lächelt ihn verliebt an und drückt ihm einen Kuss auf die Wange. „Baby, keine Sorge.", sagt sie. „Wir haben noch genug Zeit und kein Geld um zu heiraten. Also entspann dich."

    Nash drückt sie an sich, und ich gönnen ihnen etwas Zweisamkeit und mir gönne ich einen Blick zum anderen Ende des Tisches.

    Und das war ein Fehler, denn die Kleine schleckt nun tatsächlich seinen Hals ab. Ich merke erst als sich meine Nägel in meine Haut bohren, dass ich sie zu einer Faust unter dem Tisch geballt habe. Hastig entspanne ich mich, weil ich keinen Grund habe die Gefühle in mir zuzulassen, die gerade hochkochen, aber sie tun es nun mal. Und je länger ich die beiden mit meinen verstohlenen Blicken verschlinge, umso mehr kocht es in mir. Ich kenne dieses Gefühl von Eifersucht nicht. Es ist mir fremd, da ich mich noch in so einer Situation befunden habe. Und überhaupt, wozu sollte ich eifersüchtig sein? Mich hat es noch nie geschert, wer Blake Westbrook die Zunge in den Hals steckt.

    Blake ist nicht bei der Sache, aber es ist ihm auch nicht unangenehm. Er sieht gelangweilt aus. Und jedes Mal wenn sein Blick meinen streift, sehe ich weg. Ich will ihm diese Aufmerksamkeit nicht gönnen, aber es ist wie bei einem Unfall, man kann nicht wegsehen.

    Verdammt, was ist los mit mir?

    Es sollte mir egal sein, was da am anderen Ende des Tisches passiert, ich sollte mich amüsieren und selbst jemanden suchen, mit dem ich Spaß haben kann. Blake und ich sind zwei eigenständige Personen, die tun und lassen können was sie wollen. Es sollte mich einen Scheißdreck interessieren, von wen er abgeschleckt wird.

    Ich atme tief durch uns wende den Blick ab. Es ist bloß Blake, er hat mich noch nie aus der Fassung gebracht, und auch jetzt nicht.

    Keine zehn Sekunden später, vibriert mein Handy in meiner Hand. Froh über die Ablenkung sehe ich darauf und runzle augenblicklich die Stirn, als ich sehe, dass mir Blake geschrieben hat. Was will er denn jetzt?

    Bevor ich die Nachricht lese, sehe ich zu ihm. Die Rothaarige hat von ihm abgelassen und redet mit einem anderen Bunny neben ihr. Blake hat seine Hände unter dem Tisch verschwinden lasse, wartend und geduldig beobachtet er mich mit Adleraugen.

    Ich gebe nach, indem ich sehr offensichtlich mit den Augen rolle und den Kopf schief neige. Ich lese die Nachricht. „Eifersucht steht dir nicht."

    Empört schnappe ich nach Luft und ignoriere den blonden heißen Eishockeyspieler, der meine Reaktion wissend verfolgt.

    Eilig tippe ich. „Nimm es mir nicht übel, aber vor zwei Tagen waren wir noch zusammen. Da wäre jeder eifersüchtig, Playboy."

    Er lacht amüsiert in sich hinein. „Wo sind nur meine Manieren? Sorry Babe, ich habe null Taktgefühl."

    „Und nur fürs Protokoll, ich bin nicht eifersüchtig."

    „Erzähl das mal deinem Gesicht."

    Verärgert knalle ich das Handy mit dem Bildschirm voran auf den Tisch vor mir. Gekonnt ignoriere ich ihn und nippe an meiner schlechten Wodka Crannberry Mischung. Ich habe nicht vor mich zu betrinken, ich muss nur versuchen, das Lodern in mir zu bändigen. Wie kann der Idiot behaupten, ich sei eifersüchtig auf ihn? Wir sind Freunde, und der eine Ausrutscher ist schon lange vergessen.

    Ich will gerade Bonny neben mir etwas fragen, als etwas im Augenwinkel meine Aufmerksamkeit erreicht. Vorsichtig sehe ich rüber und sehe, wie Blake sein Handy hochhält, es schüttelt und mit der anderen Hand darauf deutet.

    Nun richte ich mich ganz zu ihm, sehe ihn schief und wartend an. Ich weiß, dass er mir noch eine Nachricht geschickt hat, aber ich will nicht rüberkommen, als würde ich nur auf seine Nachrichten warten und sie sofort lesen. Meine Fingernägel tippen nach der Reihe auf den Tisch.

    Als ich nicht tue wonach er verlangt, deutet er mit dem Kopf auf mein Handy vor mir. Er wird wohl nicht nachgeben, als nehme ich wieder mein Handy und lese.

    „Hast du es echt vorgetäuscht? Du warst laut. Falls ja, kratzt das echt an meinem Ego."

    War klar, dass er nochmal darauf zurückkommt. Aber ich wollte ihn nur auf den Arm nehmen.

    „Keine Angst, deinem Ego gehts gut.", schreibe ich. Kurz hebe ich den Blick. Er ließt. Im nächsten Moment dreht sich die Rothaarige wieder zu ihm und verlangt nach seiner Aufmerksamkeit. Blake wird von seinem Handy abgelenkt und ich tue etwas, was ich keine zehn Sekunden später bereuen werde, denn meine Handlung basiert rein auf dummer Eifersucht. Ich mache mir den Spaß daraus, Blake Westbrook dem Bunny weg zu schnappen, und das rein übers Handy. Mal sehen wer gewinnt.

    Ich tippe eilig die nächste Nachricht. „Soll ich dir etwas verraten?" Er lässt von dem Bunny ab und ließt.

    Hier, in dieser Bar, zwischen all diesen Leuten und der lauten Musik, ist es einfach mit ihm zu flirten, ihn aus Spaß heiß zu machen und zu necken. Es macht Spaß meinen Gefühlen nachzugeben und herauszufinden was sie wollen. Blake zu necken und mit ihm dieses kleine harmlose Spielchen zu spielen, unterhält mich und irgendwie macht es süchtig. Es ist unser kleiner Tanz, unser Spiel.

    Warum ich mich in New York so gut unter Kontrolle habe, ist mir schleierhaft. Er war mir jeden Tag so dicht, dass mein Körper nach ihm geschrien hat. Aber ich konnte es gut wegstecken, weil zu viele Dinge um mich herum passiert sind und ich mich nicht ablenken lassen durfte. Blake war Mittel zum Zweck wie ich für ihn ein Mittel zum Zweck war.

    Aber jetzt? Unbeschwert in dieser Menge, die uns unsichtbar werden lässt, lenkt mich nichts ab. Nichts und niemand. Mein Blick haftet auf ihm, ich fokussiere ihn.

    Blake lässt den Kopf gesenkt, seine Augen richten sich aber auf mich. Ich kann beobachten, wie seine Mundwinkel zucken, wie sich ein freches Grinsen auf seine Lippen schleicht. Verdammt, wie macht er das nur? Er sieht wieder auf sein Handy und auf meinem Bildschirm erscheinen drei Pünktchen. „Immer."

    Bevor ich eine Antwort tippe, nehme ich mein Glas und leere es in einem Zug. Bitter brennt das Zeug in meinem Rachen. Ich weiß, wenn ich diese Worte jetzt schreibe, lenke ich unsere Freundschaft in eine nicht mehr so freundschaftliche Richtung. Mein Herz pocht. Durch meine Adern rauscht erhitztes Blut und zwischen meinen Beinen beginnt er zu kribbeln. Ich muss nur an unsere Nacht denken, werde ich schon heiß.

    Ich sehe Blake an. Lasse meinen Blick über seinen Mund wandern, präge mir diese geschwungenen Lippen ein, und erinnere mich daran zurück, wie sie sich auf meiner Haut anfühlten. Wie meine Haut brannte und wie mein Körper bebte, als mich genaue diese Lippen zwischen meinen Schenkeln küssten. Gott, wie es wäre, genau das nochmal zu fühlen.

    Ich lege ein Bein über das Andere um den Druck in meiner Mitte zu lindern. Aber so lange mich Blake mit diesem Blick ansieht, als würde er mich hier auf der Stelle ausziehen wollen, hilft gar nichts. Verdammt, was mache ich hier nur? Ich hatte mir immer geschworen, die Finge von diesem Mann zu lassen. Aber er ist Sex auf zwei Beinen. Da kommt man nicht einfach so drum herum. Und dieses Bunny kann ich nicht gewinnen lassen.

    Ich atme ein. Scheiß drauf, ich darf Spaß haben.

    Ich tippe. „Weißt du noch als ich dir in New York erzählt habe, dass ich erst einen richtig guten One Night Stand hatte?"

    Er senkt den Blick und ließt. Dann rutscht er nervös auf seinem Platz herum und neigt den Kopf schief. Es ist herrlich ihn zu beobachten und erahnen zu können, was in seinem hübschen Köpfchen vor sich geht.

    „Ja?"

    „Ich verrate es dir, wer der Glückliche war. Ich sehe ihn gerade an."

    Ich beobachte ihn wie er die Nachricht ließt. In der nächsten Sekunde hebt er den Kopf und unsere erhitzten Blicke treffen sich. Zwischen uns spielt das Feuer ein eigenes Spiel und mein gesamter Körper wird darin gefangen genommen. Alles an mir fühlt sich erhitzt an, die Luft hier drinnen wird viel zu eng. Zu wissen, was das Feuer in mir lindern könnte, ist ein absurder Gedanke. Aber ich kann es nicht mehr länger leugnen. Mein Körper wird von Blake so sehr befeuert, dass es mir mittlerweile egal ist, dass es Blake Westbrook ist.

    Ich weiß, dass es hier um etwas rein Körperliches geht. Ich will seinen Körper, ich will, dass er wieder diese Dinge mit mir anstellt, ich will, dass er das verruchte tut, worum ich ihn bitte. Und oh Gott, wenn ich länger darüber nachdenke, komme ich hier auf dieser Bank.

    Ich presse meine Schenkel zusammen.

    Blake nimmt sein Bier und leert es. Seine Wangen sind gerötet, als er sich durch die Haare fährt. Wild stehen die blonden Locken ab und ich wünsche mir gerade nichts sehnlicher, als meine Finger durch dieses blonde Haare gleiten zu lassen, an ihnen riechen und sanft ziehen, während er den Kopf zwischen meinen Schenkeln vergräbt.

    Eine Weile beobachtet er mich, lässt seinen erhitzen wachsamen Blick über mich gleiten und ich winde mich darin. Wenn er mich noch länger so ansieht, kann ich für nichts mehr garantieren.

    Er tippt wieder. „Ich kann deine Gedanken bis hier her hören."

    Ich lecke mir über die Lippen. Zeit, das Spiel auf das nächste Level zu heben. „Ach ja? Woran denke ich denn?"

    Blake grinst. Er spielt mit, natürlich. „Wie ich meine Finger in deine Hose wandern lasse, bis ich dein feuchtes Höschen erreiche. Wie ich es dir sanft herunter schiebe und ich es dir mit meinen Fingern besorge, bis du meinen Namen schreist. Laut und heißer."

    Ich schlucke. Der Kerl kann Gedanken lesen.

    Als ich einen Blick zu ihm wage, kann ich seine Hitze bis hier her spüren. Ein geiler Blake Westbrook, ist das heißeste was ich je vor mir hatte. Denn man sieht deutlich, wie erregt er ist.

    „Verdammt, ich bin heiß und feucht."

    Zufrieden lächelt er. „Ich wette, wenn ich dir meine Gedanken schreibe, schaffe ich es dich zum kommen zu bringen, ohne dich zu berühren."

    Wir starren uns an, heiß und gierig. „Ist das eine Herausforderung, Westbrook?"

    Falls er das wirklich vorhat, wird das nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Ich bin jetzt schon ganz zittrig und ich will nicht wissen, was passiert wenn ich aufstehe. Auf meine Beine wird kein Verlass mehr sein. Vielleicht war es nicht die schlauste Idee, uns beide geil zu machen, aber jetzt mache ich auf keinen Fall einen Rückzieher.

    Mein Handy vibriert wieder. „Challenge accepted, Babe."

    Kann das sein, das mich es mich sogar anturnt, wenn er mich Babe nennt? Ich glaube ja, denn in mir pocht alles.

    Zu spät bemerke ich, dass sich die Rothaarige neugierig über seine Schulter lehnt und die Nachrichten auf seinem Handy inspiziert. Auch Blake ist so abgelenkt, dass er es nicht bemerkt und sich erst von mir abwendet, als ich das Bunny ansehe. Shit, sie muss gerade die letzten Nachrichten gelesen haben ebenso meinen Namen, denn ihr Blick sucht mich in der Menge.

    Ich sehe die Rothaarige an, sie sieht mich an. Als sie kapiert, was hier läuft, wird ihr Gesicht so rot wie ihre Haare. Tja, Schätzchen, Blake Westbrook hat mir seine Eier schon lange vor dir überreicht. Du hattest nicht mal den Hauch einer Chance.

    Wütend kotzt sie Blake eine kurze Schimpftirade vor die Füße und zieht ihre Bunnykollegin mit sich.

    Das Spiel gegen die Kleine habe ich gewonnen, jetzt muss ich nur mehr das Spiel mit Blake gewinnen. Aber ich glaube, ich stecke schon zu tief in der Scheiße, dass es kein Spiel mehr ist. Das Ende unseres Spiels sollten wir aber nicht mehr vor versammelter Mannschaft austragen. Zeit, vor die Tür zu gehen.

    Eilig tippe. „Ich warte hinter dem Lokal auf dich. Du hast fünf Minuten."

    Blake ließt die Nachricht und steckt sich sein Handy in seine Hosentasche. Ich lasse meinen Blick durch die Runde streifen, aber keiner unserer Freunde scheint uns zu beobachten. Den fluchtartigen Abgang der Rothaarigen hat auch niemand gestört oder weiter hinterfragt. Ich gleite von der Bank, bedacht meine Füße unter zu stellen, und bewege mich durch die Menge zum hinteren Ausgang des Lokals.

    Völlig aufgewühlt, angeturnt und verwirrt versuche ich mich zu erinnern, wo ich zu den Toiletten komme. Ich erreiche den schmalen Flur, der zum Hinterbereich führt und werde von zwei Kerlen aufgehalten. Sie stehen da und versperren den Weg. Sie unterhalten sich laut und ich sehe auf, als einer der beiden mit der Faust gegen die Wand boxt.

    Ich zucke zusammen und erkenne die beiden nun. Sie sind aus der Eishockeymannschaft. Der eine ist Jamie und der andere muss Reed heißen. Jamie kenne ich besser, daher weiß ich, dass er ein sehr ruhiger, in sich gekehrte Typ ist. Reed sehe ich nur auf Partys, aber im Gegensatz zu Jamie sehr aufbrausend ist, denn er hat gerade eine kleine Delle in der Wand hinterlassen. Es scheint aber niemanden zu kümmern.

    „Hey, sorry ich wollte euch nicht stören.", bringe ich hervor.

    Beide sehen mich an und machen den Eindruck, dass sie mich erst jetzt bemerken. Jamie wird sofort nervös und Reed verschränkt die Arme vor der Brust.

    Sie wirken verärgert. „Alles okay bei euch?"

    Jamie nickt hastig. „Klar, ich muss nur mal eben pinkeln." Er wirkt erleichtert, dass er durch die Tür neben ihm verschwinden kann.

    Reed und ich sehen uns an. Ich habe keine Ahnung, in welche Diskussion ich da eben gestolpert bin, aber sie sah nicht gerade feucht fröhlich aus.

    Mir wird klar, dass Blake gleich hier auftauchen wird und es vermutlich Reed verdächtig vorkommt, wenn wir beide durch die Hintertür verschwinden. Also bleibe ich wie angewurzelt stehen und hoffe, dass es ihm zu dumm wird und kehrt macht.

    „Bei dir alles okay?", frage ich ihn nochmal.

    Er reißt den Kopf herum und sieht mich verwirrt an. Dann nickt er hastig. „Ich ziehe Leine. Falls du Jamie nochmal siehst, kannst du ihm sagen, er soll mich anrufen?"

    Ich nicke. „Klar, mache ich."

    „Danke." Er nickt ebenfalls, steckt die Hände in die Hosentaschen und macht kehrt. Endlich.

    Ich atme aus und stoße die Hintertür aus. Ich trete in die kalte Dezembernacht hinaus und bin froh über die Abkühlung.

    Ich lehne mich an die kühle Backsteinwand hinter mir und schließe die Augen. Blake wird jeden Moment hier sein. Er wird mich zur Rede stellen, zu Recht. Das gesamte Wochenende über habe ich ihn abgewiesen und erklärt, dass wir nicht mehr als Freunde sind.

    Aber heute, da drinnen, wurde mir klar, das ich tief in der Scheiße sitze. Mein Körper reagiert auf Blake und mein Verstand spielt mir Streiche, indem ich eifersüchtig werde. Ich kann mich in seiner Gegenwart nicht kontrollieren, denn verdammt, ich wäre da drinnen fast gekommen, indem er mich mit seinen Blicken auszog und mir diese Dinge geschrieben hat.

    Ich wäge ab. Wäge ab, was passieren würde, wenn ich meiner Begierde auf das Körperliche nachgeben würde, wäge ab, was passieren würde, wenn ich es zulassen würde. Was würde passieren?

    Nichts, absolut nichts.

    Schockierend wie schnell ich zu dieser Antwort gekommen bin.

    Fakt ist, ist bin erwachsen und kann tun und lassen was ich will. Fakt ist, dass mein Körper diesen Eishockeyspieler will. Und Fakt ist, niemand muss davon erfahren.

    Die Tür wird mit einer Wucht aufgestoßen, dass ich die Augen aufreiße.

Langsam drehe ich den Kopf und sehe Blake an. Seine Wangen sind gerötet, er atmet schwer und sein Blick ist immer noch derselbe wie vorhin. Heiß, angeturnt und wachsam.

    Er kommt um mich herum und steht schließlich mit einem Sicherheitsabstand vor mir. Er steckt die Hände in die Hosentaschen und beobachtet mich. Ich mustere sein kantiges Gesicht, seine Kieferpartie, die sich bewegt als er schwer schluckt. Ich inspiziere seine blonden Locken, die mich immer schon in den Wahnsinn getrieben haben. Und ich sehe in seine Augen. Blau und dennoch strahlen sie ein Feuer aus, an dem ich mich verbrennen werde.

    Oh, und wie ich mich verbrennen werde.

    „Ich glaube wir sollten das zu Ende führen, was wir da drinnen angefangen haben." Seine Stimme ist rauchig und genau das, was mir den Rest gibt.

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