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23

VAL

Der Abend hat bereits jetzt einige nicht vorhersehbare Wendungen genommen und ich unterhalte mich bestens. Blakes alte Freunde aus der Highschool zu treffen war höchst interessant. Und vor allem was ich alles erfahren habe, amüsiert mich köstlich.

Zugegeben, ja ich habe Spaß mit Blake. Über diese Tatsache, die ich gerade feststelle während ich mit Blake tanze, muss ich schmunzeln. Und er tanzt wirklich nicht schlecht, aber das behalte ich für mich. Der Kerl darf nicht in allem gut sein.

Es ist erholsam ein paar Tage aus dem alltäglichen Trott auszubrechen. Gedanken an die Kurse, die Uni oder meine Mom schwinden gänzlich und ich amüsiere mich. Ich grüble nicht, ich genieße.

Mein Blick, während mich Blake sanft zur Musik führt, wandert über die Menge um uns herum. In der nächsten Sekunde entdecke ich das Paar des Abends. Sie haben die Köpfe zusammengesteckt und Vivien gestikuliert mit ihren Händen, als müsste sie Sean etwas wichtiges erklären. Seans Blick schweift von ihr ab, dann sieht er uns an.

„Deine Eltern haben uns gerade entdeckt und beobachten uns.", murmle ich leise, obwohl uns niemand hören kann. Blake dreht den Kopf und erblickt sie ebenfalls. „Ich denke, jetzt haben wir ihnen tatsächlich das Bild eines glaubhaften Paares gegeben."

„Ich denke auch.", stimmt er mir zu und grinst. „Mission erfolgreich."

„Gut, dann erlöse ich dich von deinem Leid und ich hole mir was zu trinken.", sage ich und lasse von ihm ab. „Und dann gehe ich zu Vivien und sage ihr, wie toll sie diese Party auf die Beine gestellt hat."

„Schleimerin.", lacht Blake hinter mir. „Hey, warte auf mich, ich hab Hunger."

Er eilt mir hinter her, und als er mich aufgeholt hat spüre ich schon seine Hand auf meiner Taille. Aber ich lasse ihn gewähren, weil ich es auch genieße. Nicht weil es Blake ist, sondern weil es tut gut, jemand an meiner Seite zu spüren und zu wissen, dass ich nicht alleine auf einer Party herumstehe. Wäre ich Mom's Pflicht nachgekommen und auf ihre Veranstaltung gekommen, würde ich genau das jetzt tun. Alleine auf einer dämlichen Feier herumstehen, gute Miene zum bösen Spiel machen und darauf warten, dass sich wo ein Locht auftut, indem ich verschwinden kann. Diese Party mit Blake, seinen Eltern und all den Gästen hier ist tausend mal besser. Vor einem Monat hätte ich zwischen beide Optionen nicht wählen können, weil mir beide dämlich erschienen. Wie man sich nur täuschen kann.

Brady kommt auf uns zugerollt und lächelt als er uns entdeckt. „Hey Blake, hast du schon den Schokoladenbrunnen entdeckt?", fragt er während ihm ein kleiner Klecks Schokolade im Mundwinkel klebt.

„Nein, aber ich schätze du.", lacht Blake und klopft ihm auf die Schulter.

Ein Mädchen in einem blauen Kleid in Bradys Alter erscheint hinter ihm. „Brady, ich hab uns Schokolade gesichert und gut versteckt.", ruft sie, bleibt aber dann abrupt neben Brady stehen also sie Blake und mich ansieht. „Oh, hallo."

„Blake, das ist Lou, wir gehen gemeinsam zur Schule. Lou, das sind mein Bruder und seine Freundin.", stellt uns Brady höflich vor.

Lou's blaue Augen werden immer größer, dann lächelt sie. Eine Zahnlücke kommt zum Vorschein. „Brady hat schon mega viel von dir erzählt. Bist du echt so schnell auf dem Eis?"

Und wieder mal streicheln wir Blakes Ego, wir eine schnurrende Katze. Ich unterdrücke ein Seufzen, während Blake stolz nickt.„Ja, mein Ziel ist es immer der schnellste auf dem Eis zu sein."

„Das muss cool sein. Ich denke so muss sich fliegen anfühlen.", strahlt die Kleine. Sie ist zuckersüß in ihrem blauen Tüll.

„Ja, weil er regelrecht übers Eis fliegt. Du müsstest ihn mal sehen.", prahlt Brady breit grinsend. Er ist wahnsinnig stolz auf seinen großen Bruder und das verbirgt er nicht. Mein Herz schmilzt wie ein Schokoladeneis in der Sonne dahin, während ich Blake beobachte wie er mit den beiden redet. So sanft und ganz anders als der Macho den ich anfangs auf dem Campus zwischen seinen Eishockeyjungs kennenlernte.

„Du kannst doch zu einem Spiel mal mit Brady mitkommen.", bietet Blake Lou an und sofort wird das Strahlen noch größer.

Eifrig nickt sie. Dann dreht sie sich zu Brady um. „Komm schon, wir müssen zur Schokolade bevor sie weg ist."

Lou setzt sich auf Bradys Schoß und die beiden brausen davon als ginge es um Leben und Tod. Ich muss lachen und wende mich an Blake. „Deinen Bruder kann man nur ins Herz schließen. Er hat so eine reine Seele.", sage ich, lege dabei meine Handy auf Blake Schulter und sehe den beiden nach.

„Ja ... das beschreibt es wohl am besten." Ich sehe zu ihm und merke, wie er in sich hinein lächelt. Er würde alles für Brady tun, daran ist kein Zweifel.

Blake nimmt mich bei der Hand und wir bewegen uns genau auf seine Eltern zu, zwischen uns ist jedoch noch der halbe Saal. Wir haben guten Sichtkontakt zu ihnen und ich beobachte, wie Vivien nervös auf von einem Fuß auf den anderen tänzelt. Mein Blick streift zu Sean und ich runzle die Stirn, auch er ist unruhig. Irgendetwas stimmt mit den beiden nicht. Sie wirken merkwürdig und irgendwie verdächtig. In der nächsten Sekunde tritt eine blonde hochgewachsene Frau neben Sean und Vivien und genau in dieser Sekunde hält Blake abrupt an.

Ich schiele zu ihm, sehe wie sich seine Augen auf die drei festgefroren haben, er starrt sie an. Seine Hand umklammert meine, sein Druck wird immer fester und fester. Seine Brust unter dem weißen Hemd hebt und senkt sich plötzlich viel zu schnell. Blake ist wie versteinert. Ich verstehe nicht, was in den letzten zehn Sekunden passiert ist, aber die Stimmung ist so stark gekippt, dass es mir kalt den Rücken runter läuft. Blake starrt zu den dreien, lässt sie keine Sekunde aus den Augen. Er kennt diese Frau. Es liegt an ihr.

Ich mustere die blonde Frau. Sie ist schlank und groß, trägt ein wundervolles Kleid in schwarz und strahlt eine Selbstsicherheit aus, die ich an Frauen nur bewundere. Gerade eben redet sie noch mit Sean, dann wendet sie den Kopf und sieht genau Blake an. Als ich ihr Gesicht mit diesen Augen erblicke, wird mir alles klar. Diese Frau ist keine Unbekannte.

„Fuck, fuck.", flucht Blake leise. Er wendet sich von den dreien ab und dreht sich mir zu. Er hat den Kopf gesenkt, kneift sich mit Daumen und Zeigefinder in seine Nasenwurzel und atmet hörbar aus.

„Blake, hey, alles okay?", frage ich ihn vorsichtig. Mein Blick rauscht zwischen dieser Frau und ihm hin und her. Was ist hier los? So wie ich seine Reaktion erlebe, kann er nicht gewusst haben, dass diese Frau heute und hier auftaucht.

„Fuck, das darf nicht wahr sein." Er redet mehr mit sich selbst, als mir eine Antwort zu geben.

„Sieh mich an, Blake. Sieh mich an.", sage ich. Ich nehme sein Handgelenk um seine Hand aus seinem Gesicht zu entfernen, damit ich ansehen kann. Tiefe Furchen haben sich auf seiner Stirn gebildet, seine Kieferpartien knirschen und er zittert. Seine Hand zittert kalt in meiner, ich drücke fester zu um ihm Halt zu geben.

Endlich sieht er mich an und seine Augen sind so dunkel, wie ich sie noch nie gesehen habe. In ihnen tobt ein Sturm aus Schmerz und Wut. Ich kenne Blake, er ist kein wütender Mensch. Er strahlt, er lacht und seine gute Laune ist ansteckend. Er strotzt vor positiver Energie. Was diese Frau in ihm auslöst, ist alles andere als eine positive Energie.

Seine Hände ballen sich zu wütenden Fäusten. Ich nehme sie in meine und bemühe mich um einen sanften Ton. „Wer ist das da vorne?", frage ich ihn vorsichtig. Aber die Antwort kennen wir beide.

Er schüttelt mehrmals schwach den Kopf und senkt wieder den Blick.

„Hey, Blake. Atme. Vergiss nicht zu atmen.", sage ich ihm, weil seine Brust plötzlich still steht.

Er stößt wieder seinen Atem aus.

„Wenn du zu ihnen gehen willst, komme ich mit. Ich weiche dir nicht von der Seite, wenn du das möchtest.", versichere ich ihm. Ich schiele kurz zu den dreien. Sie werfen immer noch wartende Blick zu uns.

Auch Blake wagt einen Blick zu ihnen. Und in der Sekunde setzt sich die Frau in Bewegung, steuert auf uns zu.

„Fuck, Val, ich kann das nicht.", murmelt er. „Ich verschwinde."

Er entreißt sich aus meinen Händen und macht kehrt. Ich sehe ihm zu, wie er in der Menge verschwindet und zwei Sekunden später habe ich ihn aus den Augen verloren. Ich habe Blake noch nie so erlebt. Noch nie so neben der Spur. Und der Grund dafür platziert sich direkt vor mir.

Ich starre der Frau in die Augen. Klar und blau. Jetzt aus der Nähe ist ihre natürlich Schönheit unumgänglich. Sanfte Gesichtszüge, bräunliche Haut und dazu diese blauen Augen. Ein zartes Lächeln umspielt ihre Lippen. „Hallo."

„Hi." Ich runzle die Stirn und beobachte ihre Mimik. Gott, wie ähnlich.

„Bitte entschuldige. Ich bin Helen.", stellt sie sich vor. Ihre Stimme ist warm, fast schon liebreizend. „Du musst Blakes Freundin sein."

Ich nicke zögerlich. „Ja, ich bin seine Freundin."

Sie lächelt breiter. Dieses Lächeln, wie oft ich es schon beobachtet habe. „Weißt du wo er hin ist? Ich würde gerne mit ihm sprechen."

Ich schüttle starr den Kopf. „Nein.", sage ich. „Aber ich denke, er möchte mit Ihnen im Moment nicht sprechen."

Sie zuckt zusammen, das Lächeln verschwindet. Kurz senkt sie den Blick und nickt schwach. „Ja ... ja das habe ich mir schon gedacht.", murmelt sie leise. Ich würde es gerne wie Blake machen. Einfach abhauen. Diese Frau kann noch so eine reine Wärme ausstrahlen, mit dem Wissen wer sie ist, erdrückt sie mich. Ich habe keine Ahnung was all die Jahre passiert ist, aber nach Blakes Reaktion zu urteilen, müssen es keine schönen Erinnerungen sein.

Vivien taucht neben uns auf und ich atme erleichtert auf. Sie nimmt Helen an der Hand. „Wir holen uns an der Bar etwas zu trinken. Er wird schon zurückkommen, Helen."

Vivien wirft mir einen Blick über die Schulter zu. Sie nickt in die Richtung, in die Blake verschwunden ist und ich nicke hastig. Die beiden entfernen sich von mir, ich atme einmal tief durch um mich zu sammeln. Mit klopfenden Herzen und verwirrenden Gedanken dränge ich mich durch die Menge, um nach Blake zu suchen.

Tauschend Gedanken und Vorstellungen rasen mir durch den Kopf, während ich die Party verlasse. Welche Geschichte verbindet die beiden wohl? Welche Rolle spielt sie in Blakes Leben? Was hat sie ihm angetan?

Ich komme in der Lobby des Hotels an und drehe mich im Kreis. Ich muss ihn finden. In dem Zustand wie er abgehauen ist, sollte er nicht alleine sein. Blake ist vernünftig, er ist niemand der sich besäuft, bis er nicht mehr stehen kann. Blake handelt mit seinem Kopf, das weiß ich. Aber er sollte gerade nicht alleine sein. Verzweifelt irrt mein Blick umher. An der Rezeption checkt ein altes Pärchen ein, vor dem Lift tummelt sich eine Familie und von Blake keine Spur. Ich entdecke einen Concierge, in roter Uniform stramm neben der Rezeption stehen. Sein Blickt ist wachsam. Ich eile auf ihn zu. „Entschuldigen Sie, haben Sie gerade einen jungen Mann in Anzug und blondem Haar gesehen?"

Er nickt stramm. „Ja, Miss. Er ist Richtung Bar gegangen." Der Concierge deutet hinter mich zu einem Durchgang, aus dem tausend Stimmen dringen.

„Vielen Dank." Ich höre seine Antwort schon gar nicht mehr, sondern haste auf den Durchgang zur Bar zu. Eine große Bar im Stil des alten New Yorks erstreckt sich vor mir mit Gästen gefüllt, dass ich mich erst orientieren muss. Überall schimmern kleine grüne Lämpchen auf den runden Tischen, ich höre Gläser klirrend zusammenstoßen und Gelächter, das gerade so gar nicht zu meinen Gedanken passt.

Etwas verloren irre ich zwischen den Tischen herum. Ich komme an der Bar an, inspiziere sie und sehe an ihrer langen geschwungenen Form entlang. Und ganz am Ende sitzt Blake und kippt den Inhalt eines kleines Glases hinunter.

Bevor ich auf ihn zu gehe, halte ich inne und beobachte ihn. Er sieht geknickt aus, seine Schultern hängen hinab und seine blonden Haare stehen ab. Er hat sich die Krawatte gelockert und sie hängt lieblos um seinen Hals. Ich habe keine Ahnung was in ihm vorgeht, welche Gedanken seinen Kopf beherrschen aber er sollte jetzt nicht alleine sein. Mit einer Entschlossenheit gehe ich auf ihn zu. Neben ihm ist noch ein Hocker frei, also setzte ich mich darauf und stelle meine kleine Clutch auf dem Bartresen ab. Wie es sich in einem Luxushotel gehört, ist schon ein Barkeeper vor mir und wartet auf meine Bestellung.

„Einen Cosmopolitan, bitte." Ich warte darauf, dass er nach meinen Ausweis fragt, aber anscheinend wirke ich alt genug um mir einen Drink zu gönnen. Der Kellner nickt und macht sich an meinen Drink.

Blake hebt nicht mal seinen Blick, er beobachtet nur die braune Flüssigkeit, die er im Glas hin und her schwappen lässt.

„Ich kann dir den Whiskey hier sehr empfehlen.", meint Blake und nimmt einen weiteren Schluck.

Ich stütze mich mit den Ellbogen auf dem kühlen Tresen ab und sehe zu ihm. „Den brauchst du gerade dringender als ich."

Endlich hebt er den Kopf und sieht mich an. Er blickt mir in die Augen. „Tut mir leid, dass ich dich stehen hab lassen."

„Schon okay.", winke ich ab. „Mir war klar, dass dir die Luft im Raum zu atmen fehlte. Ich kenne dieses Gefühl. Die Brust wird eng und die Luft bleibt dir in der Kehle stecken, während alles in dir tobt."

Er nickt. „Mhm, genau so."

Mir wird ein Cosmopolitan vor die Nase gestellt, und auch wenn er noch so gut aussieht, ist er im Moment zweitrangig. Der Barhocker ist drehbar also wende ich mich mit meinem gesamten Körper zu Blake. Er starrt wieder gerade aus. Hinter seiner Stirn tobt es.

Ich hole kaum merkbar Luft. „Wann hast du sie das letzte mal gesehen, deine Mom?"

„Sie ist nicht meine Mom.", platzt es sofort aus ihm heraus. „Sie hat sich den Namen Mom nicht verdient. Sie ist keine Mutter für mich, sie ist eine fremde Frau, mit der ich dummerweise verwandt bin. Mehr ist sie nicht, bloß eine Fremde."

Ich nicke. „Okay, ... wann hast du Helen das letzte mal gesehen?"

Blake hebt ruckartig den Kopf und sieht mich an. „Woher weißt du wie sie heißt?"

„Sie ist auf mich zugekommen als du wegwarfst und hat sich als Helen vorgestellt. Die ... die Ähnlichkeit ist verblüffend." Den letzten Satz flüstere ich.

Blake lässt ein ironisch wirkendes Lächeln aus. „Ja, das ist wohl das einzige was uns verbindet.", meint er und trinkt einen weiteren Schluck. „Ich weiß es nicht mehr genau, als ich elf war? Keine Ahnung. Ist auch egal."

Es muss verdammt hart sein seine leibliche Mutter zehn Jahre lang nicht zu sehen. „Hattet ihr Kontakt?"

„Sie schreibt mir immer wieder mal Briefe, das wars auch schon. Aber ich lese sie nicht. Sie verstauben in einer Schublade.", sagt er. „Also haben wir vor zehn Jahren das letzte Mal gesprochen."

„Wow. Das ... das tut mir ehrlich leid, Blake. Ich hatte keine Ahnung."

„Es muss dir nicht leidtun. Ich habe eine Mom. Viv ist meine Mom. Diese Frau ist mir egal. Ich verschwende keine Gedanken an sie, nicht mehr."

Ich lege meine Hand auf seinen Arm. „Aber du bist wütend, Blake. Das zeigt, dass sie dir nicht egal ist."

Blake sieht auf meine Hand hinab, aber ich lasse sie ruhen wo sie ist. Er atmet tief ein und sieht mich dann an. Seine Gesichtszüge entspannen sich, seine Augen klären sich auf und wenn ich mich nicht täusche, zucken seine Mundwinkel. Für ein paar Sekunden sehen wir uns einfach an und mir blickt ein Mann entgegen, den ich gerade neu kennen lerne.

„Es ist schön, dass du hier bist.", murmelt er heiser.

Ich lächle erleichtert. „Wir sind Freunde, Blake, schon vergessen? Freunde helfen sich gegenseitig und so wie du gerade aussiehst, brauchst du Hilfe.", sage ich und tätschle seinen Arm. „Also wir haben jetzt zwei Möglichkeiten."

„Nur zwei? Wir sind in New York, Baby.", meint er.

„Gut, wir haben mehre Optionen, was wir jetzt tun könnten. Aber die zwei fallen mir im Moment ein. Wir gehen da wieder rauf und du stellst dich dem ganzen Familiendrama, wie gesagt ich bleibe bei dir und mache da mit. Deal ist Deal, egal was kommt.", sage ich. „Oder wir verschwinden, gehen in den nächsten Club und lassen uns mit Musik und Alkohol volllaufen. Ich bin bei beiden dabei."

Blake grinst. „Die Verlockung dich schwitzend und tanzend in einem heißen Club zu sehen, ist sehr groß. Vor allem in diesem Kleid."

Da ist mein Blake wieder. Sein freches Grinsen und ein anzüglicher Kommentar haben mir fast gefehlt, aber nur fast. Ich grinse und schubse ihn schwach. „Freunde sagen so etwas nicht zueinander."

„Ja, sorry, du hast recht." Er seufzt. „Ach Fuck, wäre Spiderman hier, könnte ich was rauchen. Er hat immer was dabei."

„Wir sind in New York, Schätzchen, das sollte sich wohl schnell ändern lassen.", meine ich und krame in meiner Clutch nach meinem Handy.

Ich spüre Blakes Blick auf mir. Als ich zum ihm aufsehe, grinst er. „Sag jetzt nicht, du würdest mit mir etwas rauchen? Du hast doch noch nie was geraucht.", murmelt er amüsiert.

Ich zucke mit den Schultern und lege einen zwanzig Dollarschein unter mein Glas. „Wir haben alle ein paar Geheimnisse."

Blake lacht. „Erzähl mir eines, dass niemand weiß.", bittet er mich.

Grinsend schüttle ich den Kopf. „Das hättest du gerne. Ich bin nicht so leichtsinniger und vertraue dir ein Geheimnis an. Das bekomme ich ein leben lang zu hören."

„Komm schon, du hast dieses Wochenende schon viel zu viel peinliches über mich erfahren. Ich wurde regelrecht gezwungen, mich seelisch nackt auszuziehen. Ein kleines Geheimnis kannst du mir wohl anvertrauen. Dann sind wir quitt."

Ich mustere ihn. Er lächelt wieder. Das ist alles was ich wollte, als ich diese Bar betreten habe. Ich nehme meinen Drink und leere ihn zur Gänze. Dann sehe ich ihn wieder an, lehne mich vor und grinse. Sein Aftershave kitzelt meine Nase. „Na gut, du wolltest es so aber lebe damit.", sage ich. „Ich hatte auf dem College schon mehrere One-Night-Stands, aber nur einen der richtig, richtig gut war."

Blakes Kinnlade klappt wenige Millimeter runter und seine Pupillen weiten sich. Ich hätte meine Hand, nein, meine beiden Hände dafür ins Feuer gelegt, dass er sich angesprochen fühlt. Der Idiot ist so überzeugt von sich, dass ihm wohl nur er selbst in den Sinn kommen würde. Aber er überrascht mich mit einer unvorhersehbaren Naivität, dass ich schmunzeln muss. „Kenne ich den Kerl? Lass mich raten, es ist einer vom Footballteam."

Ich grinse breiter. „Ja, du kennst ihn. Und nein, mehr verrate ich nicht.", sage ich. „Und jetzt komm, New York wartet auf uns."

Wir verlassen die Bar und bin stolz auf mich selbst, dass ich Blake überzeugen konnte seinen Hintern von diesem Barhocker zu heben. Als ich ihn sah, dachte wir verbringen den restlichen Abend hier und beobachten schmollen die Drinks vor uns. Aber Blake lässt sich wohl nicht lange bitten um Spaß zu haben und der Realität zu entfliehen. Wer kann es ihm verübeln? Ich schon gar nicht. Denn ich bin genau so und klammere mich an den letzten Funken Chance, indem ich abtauchen kann.

Aber die Freude wärt nicht lange. Blakes Dad kommt uns in der Lobby entgegen, eindeutig auf der Suche nach uns.

Blake bleibt mit einem tiefen Seufzen stehen und vergräbt seine Hände in seinen Hosentaschen. Ich blicke zu Sean und überlege wie ein wütender Sean Westbrook wohl aussehen wird. Aber in der nächsten Sekunde bekomme ich die Antwort. Ein wütender einsneunzig großer ehemaliger Footballspieler sollte man ernst nehmen.

„Du kannst doch nicht vor allen Leuten einfach so abhauen.", blafft er Blake an.

Ein Satz reicht und Blakes Wut übernimmt seinen Körper. „Das meinst du doch nicht ernst?", faucht er zurück.

„Und ob. Ich weiß ich hätte dir sagen sollen, dass deine Mom hier .... „

„Verdammte Scheiße, sie ist nicht meine Mom, kapier das endlich.", funkt Blake laut dazwischen.

Die Gäste im Hotel drehen sich zu uns um, werfen neugierige Blicke in unsere Richtung und bilden sich sofort ihre Meinung.

Auch Sean wird klar, dass wir Publikum haben. Ich lege eine Hand auf Blakes Schulter und Sean sieht sich um. „Vielleicht sollten wir das kurz vor der Tür bereden.", schlägt er vor.

Blake schüttelt den Kopf. „Da gibts nichts zu bereden. Falls du denkst, dass ich da wieder hochgehe, hast du dich geschnitten. Für mich ist die Party gelaufen. Und ja ihr hättet mich vielleicht vorwarnen können, dass sie heute hier auftaucht. Ich meine wozu überhaupt, plötzlich schert sie sich wieder um mich? Erzählt mir doch keinen Scheiß, die Frau hast sich zwanzig Jahre einen Dreck um mich oder dich geschert."

„Sie will mit dir reden.", sagt Sean bloß.

„Es gibt nichts was ich ihr sagen will.", sagt er. „Du kannst ihr gerne sagen, dass sie wieder abreisen kann und dort hin zurückkehren, wo auch immer sie gerade zuhause ist. Ich habe ihr nichts zu sagen."

„Sie reißt erst nächste Woche wieder ab und sie wird bei uns im Gästezimmer schlafen. Wenn du heute nicht mit ihr sprichst, wirst du es morgen. Finde dich damit ab.", stellt Sean klar und macht kehrt.

Blakes Körper zittert, aber er ist ruhig. Für ein paar Sekunden steht er einfach nur da, blickt seinen Dad nach der die Treppe hoch eilt und dreht sich dann zu mir um, als wäre gerade eben nichts passiert. „Warte hier."

Er eilt auf die Rezeption zu, spricht kurz und knapp mit dem Mann dahinter, die nickt freundlich. Dann kommt er wieder zu mir und holt sein Portomaie hervor. In der nächsten Sekunde streckt er mir einen fünfzig Dollarschein entgegen.

„Hier. Ich habe dir ein Taxi bestellt. Fahr nach Hause.", meint er trocken und weicht meinen Blicken aus.

„Was? Nein? Ich lasse dich doch jetzt nicht alleine, wir machen gemeinsam einen drauf.", protestiere ich. „Steckt dein Geld wieder ein."

„Val, tu mir den Gefallen. Nimm das Geld, steig in das Taxi und fahr nach Hause.", bittet er mich wieder und sieht mich dabei an. Ich erwidere seinen Blick und erkenne seine Sturheit und wie ernst er damit meint.

Er hält mir den Schein hin. Ich zögere.

„Ich will alleine sein.", murmelt er. „Ich brauche Zeit für mich. Ich muss nachdenken."

Schwach nicke ich. „Okay. Ja, okay.", sage ich. „Aber ruf an, wenn was ist."

Er lächelt schwach. „Schön, dass du dich sorgst, aber ich bin in New York aufgewachsen. Ich kenne diese Stadt."

„Trotzdem. Schreib mir."

Blake tritt einen Schritt vor, haucht mir einen Kuss auf die Wange und macht kehrt. 

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