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B L A K E
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von Coach Hastings halten soll. Noch dazu, dass ich daher meine Jungs belüge und ihnen immer wieder versichere, dass das Ganze eine super Sache ist, geht tierisch auf den Sack. Ich weiß es nicht, ob es wirklich so zielführend ist, wie sich alle erhoffen. Denn schnell ist uns allen klar, dass diese Frau knallhart ist und eine etwas andere Trainingspolitik führt, als wir es gewohnt sind. Und ich es als zielführend betrachte.
Als ich aufsehe, mir den Schweiß von der Stirn wische, sehe ich in entmutigte und genervte Gesichter. Und das zieht mich selbst nur weiter runter. Meine Mannschaft skatet auf dem Eis herum, als würden wir den letzten Tag unseres Lebens Eishockeyspielen. Die meisten lassen den Kopf hängen und werfen unauffällige Blicke zur großen Wanduhr, um zu checken, wie lange diese Hölle hier noch andauert. Verdammt, so sollte das nicht laufen. Wir sehen nie auf die Uhr in der Hoffnung, bald aus der Arena flüchten zu können. Klar, Trainingseinheiten sind anstrengend und schweißtreibend, aber wir lieben diesen Sport. Wir zählen nicht die Minuten.
Coach Jenkins steht an der Bande, guckt grimmig aus seiner Trainingsjacke und verfolgt genaustens unsere Bewegungen. Der alte Kerl ist mir heute das einzig vertraute hier. Momentan mischt er sich wenig ein und lässt Coach Hastings ihren Job machen. Aber nach gerade mal einer Trainingseinheit stelle ich fest, dass sie meiner Meinung nach ihre Herangehensweise nochmal überdenken soll.
Ihr erster Fehler: Sie trennt Nash und mich auf der Verteidigungslinie. Mein neuer linker Verteidiger ist ein Kerl aus Austin, der noch grün hinter den Ohren ist und gerade am Kingston angefangen hat. Der Kleine spielt nicht schlecht, aber er reißt sich zu wenig den Arsch auf. Immer wieder passe ich ihm den Puck zu, biete ihm die perfekte Gelegenheit ein Tor zu schießen, aber er ist zu langsam. Big D kommt ihm zuvor, nimmt den Puck gekonnt in Beschlag und wirkt dabei nicht gerade gefordert. Der Einzige, der heute im Training glänzt, ist Jamie, unser Goalie. Er fängt fast jeden Puck ab, den Big D, Spence oder ich ihm zuschießen.
Ihr zweiter Fehler: Sie will diese Aufstellung beim nächsten Spiel durchziehen. Wir haben Mittwoch ein Auswärtsspiel. Unsere Gegner sind nicht die beste Mannschaft, aber wir sollten sie auch nicht unterschätzen.
So oder so ist es schwer, meine Jungs bei Laune zu halten.
Er ist Montagnachmittag und der Pfiff aus Coach Jenkins Trillerpfeife kündigt den Feierabend an. Dieser Montag hatte es in sich, daher kann ich es kaum erwarten mit Nash und Big D was trinken zu gehen.
„Tut mir leid, Mann. Aber ich weiß, dass ich heute scheiße gespielt habe." Jake, der Neuling aus Austin gleitet neben mir vom Eis. Er hat sich bereits den Helm vom Kopf gerissen und sich die langen Haare aus der Stirn gestrichen.
„Mach dir keinen Kopf. Wir waren heute alle etwas durcheinander.", versuche ich es. Was bleibt mir anderes übrig zu sagen? Ich kann ihm wohl schlecht noch mehr demütigen und ihm verklickern, dass er tatsächlich nicht gut spielte. So funktioniert ein Team nicht und vor allem sollte ich als Captain die Jungs aufbauen. Die schonungslose Portion Ehrlichkeit bekommen sie vom Coach, das reicht.
Wir torkeln müde in die Umkleide und ab Sekunde eins ist die gedämpfte Stimmung im Raum zu spüren. Keiner sagt was, nicht mal Big D oder Spence, die ständig den Mund offen haben. Die einzigen Situationen, in denen der Big D seine Klappe hält, sind, wenn ein Bunny an ihm klebt und seinen Mund beansprucht.
Mir ist klar, dass ich mir heute meine aufmunternden Worte sparen kann. Wir wissen all, dass ich lügen würde. Das Training war scheiße und keiner weiß, wie wir das nächste Spiel bestreiten sollen.
Nash und Big D warten bereits an meinem Jeep. Beide haben sie ihre Trainingstasche umgehängt und unterhalten sich.
„Captain, Sie duschen etwas zu lange. Das fällt mir in letzter Zeit immer öfter auf.", höre ich Nash, der dämlich aus seiner Winterjacke hervorgrinst. Die dunkelblaue Mütze hat er sich tief über beide Ohren gezogen, seine Hände in den Taschen vergraben und die Schultern hochgezogen, dass die Kälte nicht zu ihm hindurchdringt. Während Nash eingepackt ist, als würde er seine neu Ausrüstung für den Nordpol testen, steht Big D daneben, der das Temperaturempfinden eines Eisbären hat. Dem Kerl ist es nie zu kalt und ich weiß gar nicht, ob er überhaupt eine Mütze besitzt. Vermutlich nicht.
„Haha. Ich verstehe Ihre falsche Andeutung, aber das sind die einzigen Minuten, wo ich über das Training oder ein Spiel nachdenke. Sobald ich die Dusche verlasse, hake ich es ab.", sage ich und hole meine Schlüssel hervor. „Zumindest versuche ich das." Ich halte inne und sehe die beiden an. „Trinkt einer von euch heute weniger als zwei Bier?"
Big D hebt die Hand, als wäre er bei der Army. „Ich.", seufzt er. „Ich muss morgen früh raus, weil ich diesen beschissenen Literaturkurs habe." Er stöhnt auf und ich habe fast Mitleid mit ihm.
„Da würde ich erst recht mit einem Kater hingehen.", murmelt Nash und runzelt die Stirn.
„Gut, dann kannst du ja fahren. Ich habe erst Morgen Mittag einen Kurs. Ich brauche heute definitiv mehr als zwei Bier.", sage ich und verstaue meine Schlüssel wieder. „Und bis zum Training am Nachmittag sollte ich wieder fit sein." Den Jeep kann ich morgen holen, vielleicht nimmt mich Fitz mit zum Campus.
„Geht klar, Cap."
Zwanzig Minuten später pferchen wir uns an einem kleinen Stehtisch im Planck's zusammen. Für einen Montagabend ist es brechend voll. Liegt vermutlich daran, dass das Footballspiel unserer Collegemannschaft heute gut lief. Das schließe ich aber nur aus den gut gelaunten Footballern, die sich um die Bar scharren und mit Mädchen dies gebührend feiern. Na wenigstens jemand, der einen erfolgreichen Sport verfolgen kann.
Ich bin immer noch entmutigt von heute, aber ich nehme mir vor, nach dem ersten Schluck Bier es hinter mir zu lassen. Morgen ist ein neuer Tag, und wir haben die Chance es besser zu machen. Außer Coach Hastings hat weitere dieser glorreichen Ideen. Falls ja, wird das eine katastrophale Saison.
„Ich kapier nicht, warum sie uns auseinanderreißt? Die beste Verteidigungslinie, die das Team hat.", spricht Nash meine Gedanken laut aus, als ich an meinem Bier nippe, das mir Big D gerade vor die Nase gestellt hat.
„Ich würd's dir gern beantworten, aber ich verstehe es selbst nicht." Kopfschüttelnd zucke ich mit den Schultern. „Vermutlich will sie sich behaupten und Jenkins packt auch nicht aus, warum sie unser neuer Coach ist."
Nasch schüttelt den Kopf. „Sie kann sich ja behaupten, aber doch nicht so.", murrt Nash und knallt seine Fast auf den schmierigen Tisch, der von übergeschwappten Bier und anderem alkoholischen Süßkram nur so klebrig ist.
„Vielleicht probiert sie nur was aus, was weiß ich.", meine ich und hebe die Schultern.
Nash nickt mir zu. „Hat Jenkins zu dir was gesagt?", fragt er.
„Nope. Nur dass er viel von ihr hält und er das für eine gute Sache hält.", sage ich ehrlich.
„Der Kerl hatte auch schon mal bessere Ideen.", nuschelt Nash genervt in sein Bier und nimmt einen ordentlichen Schluck.
Big D, der sich unsere Genörgel bisher kommentarlos angehört hat, stemmt die Hände in die Hüfte und sieht uns an. „Kommt schon Jungs, zieht nicht so ein Gesicht. Das Training war scheiße, aber wir stehen bei einem Bier in einer vollen Bar, in der sich genug Mädchen tummeln.", beschreibt er das Offensichtliche „Was wollt ihr mehr?" Breit grinsend präsentiert er uns die volle Bar, die hüpfenden Bunnys und die eifrigen Barkeeper. „Wir sind Eishockeyspieler, uns liegt das College zu Füßen und ihr meckert über ein beschissenes Training."
„Ich habe eine Freundin, Dummkopf. Die Bunnys können so viel Haut zeigen, wie sie wollen, mich interessieren nur die Brüste meiner Freundin.", sagt Nash und stützt sich auf dem Stehtisch ab.
„Und wir spielen Eishockey nicht zum Zeitvertreibt, sondern ich baue darauf meine Zukunft auf.", merke ich an. Manche von der Mannschaft betreiben den Sport, weil sie gern machen aber verfolgen keine Karriere in der NHL so wie Nash und ich oder auch Connor.
Big D's Argumentation wird dünn, das merkt er gerade selbst. Denn wenn es nach Big D geht, heißt es Eishockey, Bunnys und noch mehr Bunnys.
„Ja aber ... es gibt Bier.", ruft er aus, als wäre das die Notlösung für alles.
„Big D hat recht.", sage ich und nicke. „Das war ein Training, vielleicht wird es ja morgen besser. Aber darum zerbrechen wir uns morgen den Kopf, jetzt sollten wir dieses Bier hier trinken und dann hole ich uns die zweite Runde. Dann sieht die ganze Sache schon wieder ganz anders aus."
„Sehr schön gesagt, Captain. Darum habe ich dich als Captain gewählt, Kumpel. Aber du hast die Bunnys vergessen.", erinnert mich Big D breit grinsend. „Der arme Nashyboy hier darf nicht, also bleibt mehr für uns." Er zwinkert mir mit den Brauen zu.
Doch ich zögere.
„Komm schon, Westbrook. Lass den kleinen Big D nicht allein auf Abenteuer gehen."
Ich sehe in die Runde, sehe die willigen Mädchen, deren Aufmerksamkeit wir bereits seit dem Moment ergattert haben, als wir die Bar betreten haben. Aber mich juckt's null eine von ihnen anzusprechen, obwohl es einfach wäre. Ich müsste nicht mal einen guten Spruch lassen, mich nicht mal anstrengen. Es würde wenig Aufwand erfordern mit einer von ihnen heute nach Hause zu gehen. Eine Nacht voller Sex wäre mir sicher. Aber verdammt, in mir regt sich nichts. Der kleine Blake weiß, was er will, aber das wird er nicht so schnell wieder bekommen.
Val spuckte mir das ganze Wochenende im Kopf herum. Mittlerweile habe ich das Gefühl, die Frau hat mich für alle anderen Frauen auf dieser Erde verdorben. Verdammt, das kann doch nicht sein. Naja, Val ist eine glatte zehn. Und wenn sie diese engen Jeans trägt, eine elf.
„Hast du deine Tage, Mann?" Big D und Nash sehen mich an, als würden sie gerade die Hoffnung in ihren Captain verlieren. Ich kann sie verstehen. Vor einer Woche war ich derjenige, der spätestens nach zehn Minuten bei der Mädchengruppe drei Tische weiterstand und es genoss und sich in der Aufmerksamkeit der Mädchen suhlte. Und jetzt stehe ich hier, ziehe den Schwanz ein und weiß nicht, wie ich den Jungs erklären soll, dass ich nur die Queen vom Campus im Kopf habe. Aber das kann ich nicht, weil ich versprochen habe, kein falsches Wort auszuplaudern.
Seit der Sache mit Val kann ich nur mehr daran denken, wie verdammt scharf sie ist und es mir egal ist, ob wir befreundet sind oder nicht. Würde sie mich hier und jetzt fragen, ob ich mit ihr nach Hause gehe, würde ich keine Sekunde zögern und regelrecht zu ihr nach Hause rennen.
Ich sehe die Jungs an und mir ist klar, dass ich ein Problem habe.
„Habt ihr mal Hannah Montana gesehen?", frage ich die beiden und mustere sie ernst.
Toll. Valentina Kingsely bringt mich so weit, dass ich mit meinen Jungs über Hannah Montana quatsche. In einer Bar voller Bunnys und einem Bier in der Hand.
Doch die beiden blinzeln und tauschen einen irritierten Blick. Big D hebt überrascht die Brauen und Nash runzelt verwirrt die Stirn. Ein paar stille Sekunden vergehen.
„Ja also ... naja doch schon mal.", murmelt Big D leise. Nachdenklich kratzt er sich am Bart und zuckt unschuldig mit den Schultern.
„Echt?", platzt es aus Nash hervor und sieht ihn stirnrunzelnd an.
„Ich habe eine kleine Schwester.", erklärt sich Big D hastig. „Sie labberte mir damals dir Ohren voll."
Nash bläst Luft aus. „Okay, puh. Ich weiß echt nicht wonach ich zuerst fragen soll. Dass Big D diese Serie gesehen hat oder Blake diese Serie überhaupt kennt.", meint Nash. „Moment, war in dem Bier was drinnen?"
Big D schnuppert an seinem Glas. Er schüttelt den Kopf. „Ne."
„Nein, ich meine es ernst.", sage ich. „Da geht's doch um so ein Doppellebendings?"
„Ja.", antwortet Big D. „Falls ich dir den Inhalt erklären soll, gerne. Ich finde ja Miley Cyrus macht heute echt gute Musik. So feministisch und so." Big D sieht uns abwechselnd an und nickt entschlossen.
Nash wird bei dieser Unterhaltung mit jeder Sekunde mehr und mehr überfordert. „Fuck.", seufzt er gedehnt. „Kommt schon Jungs, ich muss mit Meg solche Unterhaltungen führen und mir das von ihr alles anhören. Können wir heute mal weniger über Gefühle reden und über keine Ahnung, das letzte Spiel der Bruins reden? Das war nämlich echt saugut."
„Ja ja, können wir gleich.", murmelt Big D Hastig und sieht mich an. „Nochmal zu dir, warum fragst du?"
Ich zucke mit den Schultern. „Ich habe letztens mit ... mit jemandem darüber gesprochen und meinte halt, dass wir alle so eine Art Doppelleben führen. Dass wir in der Öffentlichkeit nie unser wahres Gesicht zeigen. Und da habe ich halt darüber nachgedacht, ob da was dran ist.", erkläre ich mich und nippe an meinem Bier.
Beide nicken nachdenklich, sogar Nash. Plötzlich zuckt Big D mit den Schultern. „Also ich bin immer ich selbst. Ich verstelle mich nicht."
„Ja, so wie du bist, so kann mich sich auch nicht verstellen.", kommentiert Nash nüchtern.
„Hey, hey. Gefühle, Mann.", faucht ihn der stämmige Kerl an, der uns alle einen halben Kopf überragt, doch Nash juckt das wenig.
„Aber ich verstehe, was du meinst.", sagt Nash und nickt. „Wenn ich auf diese dämlichen öffentlichen Veranstaltungen gehen muss, auf denen mich mein Dad schleppt, weil er will, dass ich Kontakte pflege, laufe ich herum als hätte ich einen Stock im Arsch."
„Mhm, mit einem Stock im Arsch ist man auch echt nicht wie man selbst.", pflichtet ihm Big D ernst bei.
„Ich verstelle mich und spiele den braven Sohn, um die Leute zu beindrucken, die ich nicht mal kenne geschweige denn weiß, was die machen.", redet Nash weiter.
„Aber da ist doch was dran, oder? Das jeder so eine Art Doppelleben führt?", frage ich die beiden.
„Vielleicht?"
„Kann schon sein."
„Und warum willst du mit uns Hannah Montana analysieren?", fragt mich Nash, immer noch verwundert.
Ertappt sehe ich sie abwechselnd an. Die Wahrheit kommt jedenfalls nicht auf den Tisch, so viel ist sicher. „Sagte ich schon. Aber es ist auch nicht wichtig, war nur so ein Gedanke, der mich beschäftigte.", sage ich eilig und winke ab. „Egal, redet über das Bruins Spiel, ich komme gleich wieder. Ich muss dringend pissen."
Ohne eine Antwort abzuwarten, verziehe ich mich durch die Menge auf die Toiletten. Auf dem Weg dorthin werde ich von einigen Bunnys angesprochen und ich setzte eine freundliche Miene auf. Und gerade wird mir klar, dass ich es auch tue. Ich spiele en gut gelaunten Blake und gebe den Mädchen für einen Moment, was sie wollen, obwohl ich bloß in Ruhe mein Bier trinken will.
Val hatte gar nicht mal so unrecht.
Auf der Männertoilette ist Gott sei Dank nicht so viel los und ich bin schnell wieder draußen. Ich brauche aber dafür um so länger, um durch die Menge zu gelangen und wieder an unseren Tisch zurückzukehren. Bevor ich aber wieder zu den beiden gehe, hole ich uns die zweite Runde Bier, weil wir die ersten fast schon ausgetrunken haben. Schnell habe ich die Aufmerksamkeit vom Barkeeper, drücke ihm einen zwanziger in die Hand und bestelle drei Budweiser.
Bevor er meine Bestellung macht, hat er davor noch zig andere Drinks zu mixen. Also warte ich geduldig und lasse den Blick durch den Club schweifen. In der Mitte wird ordentlich getanzt, manche Bunnys reiben sich an den Footballern und jeder Tisch im Club ist besetzt. Für einen Montagabend ein seltener Anblick. Aber nach diesen miesen Start in diese Woche ist mir ein voller Club mehr als recht.
Gerade will ich mich wieder zu dem Barkeeper drehen, als ich an Vals Gesicht hängen bleibe. Verdammt, diese Frau würde ich aus tausenden wiedererkennen. Sie hat sich ebenfalls an der Bar platziert, hält ebenfalls einen Geldschein in der Hand und lässt den Barkeeper nicht aus den Augen. Ich mustere sie, lasse meine Augen über ihr Gesicht gleiten und muss wieder einmal feststellen, wie bildhübsch sie ist. Sie beißt sich auf die Lippe, tippt mit den Zeigefinger, dessen Nagel rot leuchtet, immer wieder auf die Theke und wirft sich die langen schimmernden Haare zurück. Ihr Oberkörper steckt in einem schwarzen hautengen Top, welches perfekt ihre Brüste betont. Drüber trägt sie eine olivgrüne Lederjacke.
Ich muss den herrlichen Anblick unterbrechen, als mir drei Budweiser hingestellt werden. Hastig hole ich noch einen Schein hervor. „Und noch einen Wodka mit Cranberrysaft für die hübsche blonde Lady in dem schwarzen Top da drüben.", brülle ich dem Barkeeper zu. Er wirft einen Blick über die Schulter, entdeckt Val, die eindeutig hervorsticht, und nickt.
„Geht klar, Mann.", sagt er und nimmt den Schein. Ich beobachte ihn dabei, wie er den Drink zubereitet und dann auf Val zueilt. Er stellt ihn ihr vor die Nase hin und sofort runzelt sie die Stirn. Verwirrt sieht sie den Barkeeper an, der im nächsten Moment auf mich deutet.
Ihr verwirrter Blick hebt sich und als sie mich entdeckt, hebe ich meine Hand und lege zwei Finger an meine Stirn. Schwach grinse ich.
Val legt ihren Kopf schief und lächelt. Dann hebt sie ihren Drink und prostet mir zu. Ich will es ihr gleichtun, doch ich beobachte, wie sich ein Kerl von hinten an sie drückt und sich zu ihr hinabbeugt, um ihr etwas ins Ohr zu brüllen. Ihre Aufmerksamkeit wird auf ihn gelenkt und sofort dreht sich meine Stimmung um hundertachtzig Grad.
Ich stöbere kurz in meinem Erinnerungen herum, denn ich kenne den Kerl. Ich habe ihn schon öfter gesehen, aber immer nur neben Val. Als er ihr einen Kuss auf die Wange drückt, fällt es mir ein. Dass muss dieser Brandon sein, mit dem sie immer wieder mal was am Laufen hat. Fuck, früher war mir das eher gleichgültig. Ich umklammere ein Bier fester und nehme die anderen beiden am Hals in die andere Hand.
Ich bin kein Typ, der kleinbeigibt, also stapfe ich auf die beiden zu. Schließlich habe ich Val gerade auf einen Drink eingeladen, da kann ich wohl Hallo sagen. Kurz verschwinden sie aus meinem Blickfeld, aber nachdem ich ein paar Footballspieler zur Seite schiebe, stehe ich direkt vor ihnen.
Val hebt rasch den Kopf, auch dieser Brandon blinzelt mich an.
„Blake, hi.", begrüßt mich Val. Obwohl sie mich gerade gesehen hat, wirkt sie überrascht. Sie löst sich von Brandon und mustert mich.
Ich grinse. „Ich wollte bloß Hallo sagen, schließlich habe ich dir gerade einen Drink spendiert.", sage ich und werfe einen knappen Blick zu Brandon. „Und da dachte ich, ich komme kurz rüber."
Val hebt ihr Glas. „Oh, ja. Vielen Dank dafür." Sie lächelt mich an.
„Ich wollte dir doch was holen.", labbert der Kerl hinter ihr. Wer zieht ein Hemd in einen Club an? Schnösel oder Vollpfosten?
Ich ignoriere ihn. „Bist du allein hier oder sind die Mädels auch da?", frage ich sie.
Sie schüttelt den Kopf. „Nein. Rachel ist mit Fitz essen gegangen und Bonny und Jude hatten keine Lust. Ich bin mit Ivy und Drew hier. Und Brandon ... du kennst doch Brandon?",
„Nicht direkt.", sage ich. „Alles klar, Mann?"
„Westbrook, richtig?", fragt er und nickt mir zu.
„Ja.", murmle ich bloß. Dann richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Val. „Wollt ihr zu uns an den Tisch? Ich bin bloß mit Nash und Big D hier."
„Ist Meg auch hier?", fragt sie.
„Nein, Männerrunde. Wir sind direkt nach dem Training hier her und trinken bloß ein paar Runden."
Sie nickt. „Okay. Klar, gerne." Sie dreht sich zu Brandon um. „Holst du Ivy und Drew? Die Jungs haben einen Tisch, ich gehe mal mit Blake mit."
Wie ein kleiner Junge, der gerade einen Streich abgezogen hat, grinse ich dämlich in mich hinein. Es war relativ easy, Val von diesem Brandon zu lösen. Ein paar Worte und sie folgt mir, obwohl sie mich seit unserer Nacht immer wieder abweist.
Brandon wirft mir einen knappen Blick zu. Er hat braunes dichtes Haare, und ist definitiv kein Sportler. Er wiegt vielleicht die Hälfte von mir. Schließlich nickt er knapp. „Okay."
„Wir sind im hinteren Eck des Clubs, an einem der Stehtische.", erkläre ich ihm, weil ich kein totales Arschloch sein will.
„Geht klar.", sagt er und verschwindet in der Menge.
Ich nehme alle drei Bierflaschen in eine Hand und lasse Val den Vortritt. Als wir uns durch die Menge schieben, lege ich eine Hand auf ihren Rücken und weise sie in die richtige Richtung. In bin mir ziemlich sicher, dass sie weiß, wohin, aber ich nutze die Gelegenheit, weil ich auch nur ein Kerl bin. Fast schon erwarte ich, dass sie mir einen giftigen Blick über die Schulter zuwirft. Tut sie aber nicht. Also folge ich ihr wie ein sabbernder Hund und erkenne die beiden Jungs bereits am Stehtisch.
Ich freue mich auf eure Kommentare und lasst es mich gerne wissen, wenn ihr eine Lieblingsstelle in den Kapiteln habt! :)
Bis zum nächsten Mal,
eure SummerOF_Love
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