Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

1

B L A K E

Kalter feuchter Schweiß. In jeder verdammten Ritze meines Körpers verläuft er sich und sorgt dafür, dass meine Montur fest und dicht an mir klebt. Unter meinem Helm müssen es vierzig Grad haben. Gefühlt fünfzig. Mein Herz schlägt mir so fest an die Rippen, dass ich schlucken muss. Schwer spüre ich den Schläger in meinen Händen und das Rauschen der Halle dringt in mein Bewusstsein.

Konzentrier dich, Westbrook. Die letzten Sekunden.

Mein Blick rast zu meinem Nebenbuhler. Wie ein wilder Tiger schlittert er über das Eis auf mich zu, bereit und gewillt mich mit seinem gesamten Gewicht umzunieten und verdammt, der Arsch bringt locker hundertzehn Kilo auf die Waage. Ich kann den Ehrgeiz in seinen Augen lesen und rieche den Gestank seines Adrenalins bis hier her.

1:1.

Er kann mich gern umnieten, aber den Puck überlasse ich ihn bestimmt nicht.

Mein fokussierter Blick sucht sich die nächsten Schritte auf dem Eis. Ich ecke die Positionen meiner Jungs, versuche mir die nächsten Spielzüge zu erahnen. Sofort erkenne ich die Aufstellung meiner Mannschaftskollegen und erahne in letzter Sekunde eine mögliche Fluchtlinie. Bevor der Gegner von Brocken mich gegen die Bande kickt, schieße ich den Puck zu Nash. Und als wüsste Nash, dass ich ihn zu ihm schieße, taucht er hinter dem Gegner auf, nimmt den Puck gekonnt in Beschlag und fetzt damit übers Eis als hätte er Feuer unterm Hintern gefangen. Man kann sagen was man will, aber Nash Carter und ich haben eine gedankliche Verbindung auf dem Eis. Er ist der Beste, mit dem ich je zusammengespielt habe. Und in Momenten wie diesen, grinse ich voller Stolz unserem Sieg entgegen. Weil auch Nash die Chance zum Sieg erkannt hat.

Das Lächeln wird mir aber sofort aus dem Gesicht gerissen, als ich wie eine lästige Fliege gegen die Absperrung hinter mir gequetscht werde. Ich erahne bereits jetzt die blauen Flecken an meinem Oberkörper. Als mein Gegner merkt, dass der Puck nicht mehr zwischen unseren Füßen ist, stampft er sich von mir weg, indem er seinen Ellbogen gegen meine Brust drückt und mir dadurch einen knappen Aussetzer verpasst. Ich schnappe nach Luft, ermahne mich nicht darüber nachzudenken, hacke die Kufen ins Eis und rase übers Spielfeld.

Das ist mein Job.

Und verdammt, ich liebe ihn.

Gerade wird der Puck von Nash im gegnerischen Tor versengt. Millisekunden darauf schrillt es durch die Halle und wir fahren mit einem stolzen zwei zu eins vom Eis.

Meine Mannschaft verwandelt sich in der Sekunde als die Zwei auf der richtigen Seite der Tafel aufschlägt, in eine triumphierende Masse. Die Ersatzbank stürmt aufs Eis, die Jungs klopfen sich gegenseitig auf die Helme und Schutzpolster an den Schultern der Montur, buhlen wie Berserker herum und suhlen sich im Rausch des Sieges. Und ich unter ihnen, als ihr stolzer Captain und Teamkollege brülle mit. Weil es Spaß macht und wir es verdient haben. Die Arschgeigen der gegnerischen Mannschaft haben uns den Sieg allemal nicht geschenkt, sie haben ein paar fiese Züge hingelegt und einige Bodychecks verteilt. Sie haben all unsere Konzentration und unseren Einsatz gefordert, aber wir konnten sie bezwingen. Umso besser fühlt es sich, wenn uns der Sieg nicht geschenkt wurde.

„Nash, du Tier, verdammt geiles Tor!", brüllt ihm Big D, unser linker Stürmer, über die Helme zu. Um genau zu sein ist Big D alias Derek Barnes hier das Tier. Der Kerl bringt das meiste Gewicht von uns allen auf die Waage, weil er so groß und breit gebaut ist. Manche haben die Theorie, dass er genmanipuliert ist und so etwas wie einen Captain America auf dem Eis hingelegt hat. Aber manchmal kann die Größe auch ein Fluch sein.

„Das hat ihnen den Rest gegeben. Ich hätte zu gerne ihre dummen Gesichter hinter dem Visier gesehen.", witzelt Spence neben mir. Spencer Gordon, unser Frischling im Team und das rechte Pendant zu Big D.

„Ruh dich nicht zu sehr auf dem Sieg aus. Bald kann es uns passieren, dass wir mit dämlichen Gesichtern vom Eis fahren.", erinnert ihn Nash und klopft ihm auf die Schulter. Nash macht auf dem Eis abrupt kehrt und dreht sich zu mir um. Breit und stolz grinst er mich an und wir poltern herum wie zwei lächerliche Vollidioten.

Er legt mir den Arm um meine Schutzpolstern. „Wie du den Puck in letzter Sekunde zu mir geschossen hast, war saugut. Ich war mir nicht sicher, ob der Kerl dich vorher packt, aber echt gut gespielt."

Wir schnaufen alle schwer. Ich reiße mir den Helm herunter und fahre mir durch meine nassen Haare. „Ich hätte ihm den Puck nie überlassen. Vor allem nicht, wie fies er Connor gerammt hat.", sage ich. „Ich habe darauf gewartet, dass abgepfiffen wird aber das Spiel lief einfach weiter."

„Ja, die Kerle waren schon ein paar Mal ziemlich scheiße drauf.", meint Nash und wuschelt sich ebenso durch seine verklebten schwarzen Haare.

Wir wuseln vom Eis, verschwitzt, erledigt, hundemüde aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht. In den Kabinen steigt mir der vertraute Geruch nach Schweiß, After Shave und Gummi in die Nase. Ich zerre mir die Ausrüstung runter, froh endlich unter die Dusche zu können und meinem Körper Ruhe zu geben. Die Woche war hart. Drei Spiele, ein Heim- und zwei Auswärtsspiele und jedes heftiger nach dem anderen. Die Saison hat es in sich. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt, aber die Saison läuft seit zwei Monaten und alle Teams sind so ehrgeizig wie ich es noch gespürt und erlebt habe.

Auch in unserem Team läuft der Ehrgeiz auf Hochtouren, in jedem Gesicht der Spieler zeichnet sich kämpferischer Mut ab. Wir alle haben vor der Saison hart trainiert und in diesen Momenten wie heute Abend wissen wir, warum wir uns vor der Saison so abgerackert haben. Sogar die Aufmunterungsreden des Coaches haben sich gebessert. Naja, minimal. Ich hätte noch nie einen Coach erlebt, der mit erkennbarerer Euphorie die Siegesreden schwingt.

Ich lasse das Handtuch auf den Hocker neben der Dusche fallen und drehe das Wasser auf. Wir haben seit drei Jahren eine nagelneue Anlage. Sprich, nagelneue Umkleiden, Trainings- und Krafträume, Duschen und Büros für die Trainer. Nur bei den Duschen mussten sie anscheinend Geld sparen und haben die Mauern zwischen den Duschen nur bis zur Brust hochgezogen. Aber in so einem Sport wie Eishockey ist Scham fehl am Platz.

So merke ich wie Nash in die Kabine neben mich tritt und das Wasser auf sich niederprasseln lässt. Ich erkenne an seiner rechten Schulter einen dunkelblauen Fleck, gleich darunter eine verblasste Narbe. Schulterverletzungen sind hier nichts Seltenes.

Ich schnappe mir die Seife und als ich über meine Brust fahre, spüre ich einen dumpfen Schmerz. Wenn das Adrenalin aus meinem Körper geflossen ist und die Euphorie nachlässt, werde ich den letzten Bodycheck des Gegners richtig zu spüren bekommen. Aber ich denke ein Bier und ein heißes Bunny können den Schmerz etwas lindern.

„Wir sollten auf diese Woche anstoßen. Besonders auf heute Abend.", verkündet Spence auf der anderen Seite der Duschanlage und schrubbelt sich die Haare mit Shampoo ein. Der Kerl kommt frisch von der Highschool, redet manchmal als wäre er hier ein alter Hase.

„Gute Idee, Kleiner.", meint Connor. „Eine Bar und ein paar Bier könnte ich gut vertragen." Connor Vaugn ist unser Mittelstürmer auf dem Eis, verdammt talentiert und tritt in große Fußstapfen ... ganz ohne Druck versteht sich. Sein Dad war eine verfluchte Legende auf dem Eis und ist weit über Landesgrenzen hinweg bekannt. Connor hasst es ständig mit ihm verglichen zu werden, zu seinen Gunsten spielte sein Dad nicht auf der gleichen Position wie er. Perry Vaugn war linker Flügelstürmer und machte alles und jeden auf dem Eis zu einer Lachnummer. Ich durfte ihn mal treffen und ihm die Hand schütteln. Meine Eier schrumpften auf ein paar Millimeter zusammen, als er mir fast die Hand brach.

„Wie wäre es mit dem Planck's. Heute ist Freitag, da tummeln sich doch genug heiße Girls herum.", meint unser Frischling euphorisch und grinst uns alle nach der Reihe an, während er eine Haube voll Schaum auf dem Kopf hat. Ein paar Wochen im Collegesport und er hat's kapiert.

„Wenn sie uns noch reinlassen. Die Bar wird rappelvoll sein, wenn wir ankommen.", meint Nash.

Das Planck's ist eine Bar Nähe des Campus und üblicherweise werden dort die Siege der Eishockeymannschaft des Kingstons College gebührend gefeiert. Nach dem Ausweis der Studenten wird nie gefragt, Alkohol gibt's um Spottpreise und es ist so eng da drin, dass du manchmal die harten Nippel der Mädels spürst, wenn du dich durch die Menge kämpfst und an ihnen vorbeischlüpfst. Man muss aber dazu sagen, dass es die Bunnys darauf anlegen. Und ich bin der letzte, der sich darüber beschwert.

„Quatsch, wir puschen den Schuppen doch nur auf, wir werden immer reingelassen.", meint Spence überzeugt und schüttelt seinen Kopf wie ein waschnasser Pudel.

Nash und ich lachen nur über das brodelnde Ego unseres Neulings.

„Oder wir feiern eine ordentliche Hausparty? Da hätten wir genug Platz.", meine ich.

„Hört sich besser an. Ich sage den Jungs Bescheid.", sagt Connor und hat damit das Machtwort gesprochen.

Ich dusche mich hastig fertig, schnappe mir das frische Handtuch und damit um den Hüften gehe ich zu meinem Spind. Als ich mir gerade die Jeans hochziehe rauscht Coach Jenkins in die Umkleide und die lauten Gespräche über das Spiel und wie viel Bier in der Verbindung vorrätig ist, ersticken mit einem Mal.

Ein ernster Blick vom Coach fliegt durch die Runde. Dann stemmt er das Klemmbrett gegen seinen Bauch und reckt das Kinn. Alle halten die Luft an. Auch wenn wir gewonnen haben, ist er in der Lage uns das Fell über die Ohren zu ziehen und uns hinzustellen, als stünden wir heute zum ersten Mal auf dem Eis.

„Jungs, ihr habt meinen Respekt. Jeder von euch hat ihn sich heute verdient.", brüllt er. „Ich weiß, wie hart ihr trainiert. Aber ruht euch nicht aus, nur weil wir sie schlagen konnten. Glaubt mir, die werden beim nächsten Spiel so gepusht sein mit Energie und Kampfgeist, dass wir uns darauf vorbereiten müssen. Genießt euren Sieg, aber seid euch im Klaren, dass die nächsten Spiele hässlich werden könnten." Er macht eine kurze Pause und sein harter Blick erreicht mich. „Westbrook, Carter. Gute Verteidigungslinie."

Nash und ich grinsen uns an wie zwei kleine Jungs im Sandkasten.

„Barnes, achte mehr auf deine Beweglichkeit, ein paar Mal warst du heute zu langsam. Ich will die Stürmer Montag nach dem regulärem Training auf dem Eis behalten. Extraeinheiten. Und Martinez, gute Abwehr im Tor. Das eine Tor war fies." Jamie Martinez, der Goalie des Teams, nickt knapp und verzieht dabei keine Miene.

Ein leises Schnauben eilt durch den Raum. Ich schiele zu unseren Stürmern, die innerlich aufseufzen. Besonders Big D, der schwer mit Kritik umgehen kann, gerade wenn sie von Coach Jenkins kommt. Bei dem wird es heute bestimmt ein Bier mehr.

Der Coach will sich schon abwenden, hält sich aber nochmal zurück. Bevor er wieder den Mund aufmacht, seufzt er unauffällig und sieht uns nach der Reihe an. Dieses Mal nicht mit dem strengen Blick eines Coaches. „Bevor ich es vergesse. Ab Montag wird es ein paar Veränderungen bezüglich des Teams geben. Ich bin selbst gespannt darauf, aber wenn es stimmt, was ich höre, dann werden wir davon nur profitieren.", meint er. „Aber am Montag mehr dazu." Er stoppt und zieht eine Braue hoch. „Und übertreibt es am Wochenende nicht, Jungs. Wer am Montag müde und verkatert kommt, wird auf die Ersatzbank gesetzt."

Mit diesem Worten verlässt er die Umkleide und die Gespräche werden wieder laut. Dieses Mal jedoch, wird spekuliert, was uns Montag erwarten könnte. Auch ich selbst mache mir Gedanken und grüble, was er damit meinen könnte.

„Hat er zu dir was gesagt?", lehnt sich Nash zu mir rüber, der sich ebenfalls gerade anzieht.

Ich schüttle den Kopf und schlüpfe in meine Timberlands. „Nein, warum auch?"

„Naja, du so als Captain.", er zuckt mit den Schultern.

„Wir machen deshalb keine Kaffeekränzchen in seinem Büro.", antworte ich ihm mit einem schiefen Grinsen.

Connor zieht sich auf der anderen Seite meines Spinds an. „Ist es Pflicht beim Coach als Captain oft antanzen zu müssen?", fragt mich Connor und lässt neben mir das Handtuch fallen, um sich anzuziehen. „Wenn ja, bin ich froh, dass ich nicht Captain bin."

„So oft ist es doch gar nicht.", meine ich und sehe zu ihm.

„Ich bin froh, wenn ich da nicht rein muss. Auch wenn der Kerl einen guten Tag hat, ist er in der Lage dich aus dem Nichts anzuschnautzen."

„Du hast aber gerade schon gemerkt, dass er uns alle gelobt hat?", erinnere ich ihn an die Worte des Coaches.

„Ja schon. Aber nach seiner Miene nach zu urteilen, waren wir immer noch nicht gut genug."

Ich stemme mich auf die Füße, schnappe mir meine Sporttasche und sehe zu ihm. Leicht beuge ich mich vor und lege ihm meine Hand auf die Schulter. „Connor, vergiss nicht, er ist nicht dein Dad.", meine ich leise und nicke ihm zu. „Du warst heute gut. Das waren wir alle."

Connor presst seine Lippen aufeinander und nickt kaum merklich. Vielleicht hätte ich ihm nicht mit seinem Dad konfrontieren sollen, so aus dem Nichts, aber manchmal muss ich ihn erinnern, dass er sein Bestes gibt. Wir geben alle unser bestes und Connor ist der Einzige, der immer noch zweifelt. Daran ist sein Dad schuld, er drillt ihn. Er tritt eben in große Fußstapfen. Und das bekommt er jeden Tag zu spüren.

Ich wende mich von ihm ab und will aus der Umkleide eilen. „Blake, bist du später dabei?", ruft mir Big D zu. „Party bei uns im Verbindungshaus?"

„Ich komme vielleicht nach, und nehme meine Mitbewohner mit. Mal schauen.", antworte ich ihm. Ich würde heute liebend gern unseren Sieg feiern, aber mein Körper gibt mir deutliche Zeichen, dass ich es nicht überreiben sollte.

„Du kannst es auch zugeben, wenn du uns wegen einer heißen Schnecke versetzt.", meint er. „In dem Fall sind wir dir echt nicht böse." Big D grinst schellmisch aus seinem Hoodie hervor.

„Verabredet bin ich nicht, aber kann sich ja alles noch ändern.", rufe ich ihm zu. „Wir sehen uns vielleicht später."

Ich verlasse die Anlage und hole mein Handy hervor. Auf dem Weg zu meinem Auto checke ich die Nachrichten, die, während dem Spiel eingetrudelt sind. Meine drei Mitbewohner schreiben, was die Pläne für heute Abend sind. Aber nach Party Laune hört sich das nicht gerade an. Cameron Tucker ist der Einzige, der auf eine fette Party aus wäre. Die anderen beiden schwächeln.

„Blake, warte!"

Ich fahre herum und drehe mich um. Connor eilt auf mich zu, verlangsamt seine Schritte aber als ich ihn entdeckt habe.

„Nimmst du mich mit?", fragt er. „Du kommst doch zur Party in der Verbindung, oder?"

Ich mustere ihn kurz, nicke aber dann. Ich könnte ja ein oder zwei Bier trinken und mich dann verziehen. Und ich hätte die Chance, dass ich doch nicht allein nach Hause gehe.

„Ja, ich bin dabei. Meine Mitbewohner sind zu Beziehungslangweilern geworden, aber Cam kommt vielleicht mit."

„Perfekt."

„Willst du nicht direkt nach Hause?"

„Schon okay. Nash fährt vorher nach Hause zu Meg, und bei den anderen ist schon voll.", erklärt er.

Wir steigen in meinen brandneuen Jeep und ich lenke uns vom Parkplatz. Unser Haus, in dem ich mit drei weiteren Kerlen wohne, die allerdings nicht Eishockey spielen, ist nicht weit vom Campus und der Arena entfernt, also dauert die Fahrt nur ein paar Minuten.

Connor macht sich auf dem Beifahrersitz breit und ich schiele kurz zu ihm. „Hör mal, ich wollte vorhin nicht aus dem Nichts mit deinem Dad ankommen."

Connor winkt sofort ab. „Nein, alles gut. Du hast ja recht.", meint er und seufzt gedehnt.

„Ist es immer noch so schlimm?", frage ich und halte an einer roten Ampel.

Auf dem Beifahrersitz wird es still. Er räuspert sich und sieht zu mir. „Geht schon. Wie sieht's mit deinem Agenten aus?", fragt er stattdessen und weicht so abrupt vom Thema ab, dass ich kurz stutze.

„Ähm ja gut. Ich habe die Woche mit ihm gesprochen. Er war ein bisschen angespannt, weil wir die zwei Auswärtsspiele verkackt haben, aber das legt sich wieder."

Connor nickt. „Die Saison läuft doch erst zwei Monate und bis jetzt haben wir gut abgeschnitten."

„Hm.", brumme ich zustimmend.

Wir unterhalten uns bis zum Haus noch über Eishockey und über das heutige Spiel. Und über den Coach, der heute keine erniedrigenden Worte über uns verloren hat, wie wir es eigentlich von ihm gewohnt sind. Coach Jenkins ist ein knallharter Typ, manche würden sagen er ist ein Arschloch. Er sagt was Sache ist und wenn du nicht hundert Prozent auf dem Eis gegeben hast, dann schafft er es dich wegen diesem einem fehlenden Prozent in der Luft zu zerfetzen. Knallhart und brutal ehrlich, aber dadurch werden wir besser und besser. Wir wissen seine Kritik zu schätzen, denn er ist ein Eins-A-Trainer und versteht viel von seinem Fach. Er spielte selbst in seiner Collegezeit, als es jedoch gegen Draft ging, zog er sich eine üble Verletzung am rechten Knie zu und das war's mit der Profikarriere.

Ich parke den Jeep am Straßenrand, weil die Einfahrt voll ist. Ich zerre meine Eishockeytasche von der Rückbank und gehe mit Connor im Schlepptau rein.

„Ich brauche nicht lange. Ich ziehe mir nur schnell ein anderes Shirt an und du kannst in der Zwischenzeit Cam Bescheid geben was ansteht."

„Alles klar."

Wir betreten das Haus und aus dem Wohnzimmer, rechts von uns, dringen Fernsehgeräusche. Ich folge ihnen und entdecke meinen besten Freund Dean Fitzgerald eingekuschelt unter einer Decke mit seiner Freundin auf der Couch vor einem Leonardo DiCaprio Film. Faszinierend, sie hat ihn echt klein gekriegt. Unglücklicherweise wurde ich heute Morgen unfreiwilliger Zeuge davon, welche Pläne sie heute Abend vorhaben. Fitz wollte was trinken gehen, Rachel wollte DiCaprio. 

Seit die beiden ungefähr seit einen Monat zusammen sind ist er weich geworden, viel, viel weicher. Davor war er mit mir unterwegs, feierte mit meinen Mannschaftskollegen und kippte ordentlich was hinter die Binde. Aber der Kerl ist sowas von verknallt in Rachel, dass ich es fast süß finde. Rachel tut ihm gut, und ich gönne es ihm.

Zwischen ihnen der mittlerweile dicke Bucky. Unsere Katze, naja ... meine Katze. Es kümmern sich alle um den Kleinen aber, dass wir hier zu fünft wohnen, geht eindeutig auf meine Kappe. Und ich steh dazu, ein Kerl kann Eishockey spielen und eine Katze haben.

„Hey Blake.", begrüßt mich Rachel mit einem warmen Lächeln. Sie hebt den Kopf von Fitzys Schulter und ihr Blick fliegt neben mich auf Connor.

„Hey ihr beiden."

„Hey Connor.", begrüßt ihn Fitz und stoppt den Film. Er richtet sich so schnell auf, dass Rachel hinter seinem Rücken auf die Couch fällt, deren Kopf bis eben noch auf seiner Schulter ruhte. „Wie lief das Spiel?"

„Zwei zu eins gewonnen.", informiert ihn Connor und grinst über beide Ohren.

„Seid ihr allein?", frage ich die Turteltauben auf der Couch.

Die Antwort wird Fitz in der nächsten Sekunde abgenommen, denn mein anderer Mitbewohner stakst die Treppe herab. Cameron Tucker, ein ausgeglichener Zeitgenosse und, zu unserem Glück, guter Koch grinst breit als er mich erblickt. „Nach deinem Ausdruck nach zu urteilen, habt ihr ihnen auf dem Eis die Hosen ausgezogen.", meint er und blickt neben mich. „Hey Connor."

Wir grinsen. „Oh ja, das haben wir. Deshalb steht auch im Verbindungshaus der Jungs eine Party an. Bist du dabei?", frage ich Cam und klopfe ihm auf den Oberarm. Ich sehe den Kerl nur bei Ausdauersport, er hat aber Oberarme als würde er jeden Tag mit meiner Mannschaft Gewichte stemmen.

Er reibt sich die Hände. „Yes, und wie. Fitz und Parker haben anscheinend besserer zu tun." Cam wirft einen vorwurfsvollen Blick Richtung Couch, wo sich Fitz immer noch mit Rachel unter einer Decke befindet.

Auch Spiderman alias Peter Matthew Parker hat eine Freundin und wir wurden durch Corey ersetzt. Wenn er nicht gerade an seinen Online-Gaming herumexperimentiert und sich in irgendwelche Systeme rein hackt, ist er bei Corey und beglückt sie.

„Lass uns mitgehen. Könnte ja lustig werden.", meint Rachel von der Couch aus.

„Wenn du willst. Aber schwatz mich nicht an, wenn die Party ekelhaft wird. Die Eishockeymannschaft feiert einen Sieg, da bleibt es nicht nur bei lustig.", meint Fitz und schält sich aus der Decke.

„Ja ja, das ist mir bereits klar. Aber Jude und Bonny gehen glaub ich auch hin.", mein Rachel und stupst behutsam Bucky von ihrem Schoß. Ohne richtig seine Augen aufzumachen, rollt er sich noch mehr ein und schnurrt weiter.

„Um so besser.", sage ich und klatsche in die Hände. „Ich gehe mir nur noch schnell ein anderes Shirt anziehen."

„Und ich hole das Bier.", verkündet Fitz und eilt in die Küche.

Fünfzehn Minuten später parke ich meinen Wagen am Straßenrand vor dem Verbindungshaus. Sämtliche Studenten marschieren energiegeladen auf das Haus zu. Die Jungs mit Litern an Bier bepackt und die Mädchen in knappen Outfits, obwohl wir Ende November haben. Keine Ahnung, wie es die Jungs so schnell hinbekommen haben hier eine Party steigen zu lassen, aber es sieht fast so aus, als wären wir die letzten. Das Haus platzt aus allen Nähten, da sich fast das halbe College hier versammelt hat, um zu feiern. Der Bass wummert aus den offenen Fenstern und macht die Nacht zum Tag.

„Auf dem Eis als auch bei einer guten Party kann man sich auf die Jungs verlassen.", meint Connor hinter mir. Allerdings, wenn jemand weiß, wie man eine gute Collegeparty veranstaltet, dann ist es die Eishockeymannschaft der Kingston University.

Wir pferchen uns ins Innere des Haues und mein Erscheinen wird von meinen Jungs lauthals angekündigt. Connor und ich mischen uns zu unserer Mannschaft, sofort wird mir ein Bier in die Hand gedrückt und fest auf die Schulter geklopft.

In der Mitte des Wohnzimmers wurde bereits ein Tisch für Bier Pong aufgebaut und ein paar knapp bekleidete Bunnys liefern sich ein Match. Ein Becher nach dem anderen wird gekippt.

Oh ja, so stelle ich mir eine Party nach einem verdientem Sieg vor.

„Sieh mal einer an. Sogar das Football Team hat sich hier her verirrt.", merkt Nash auf der Couch an. Auf seinem Schoß sitzt Meg, seine Freundin.

Wir recken alle die Köpfe und sehen dabei zu, wie sich ein paar der Jungs der Footballmannschaft unter die Leute mischen. 

Big D gesellt sich mit einem berieten Grinsen zu uns. Ich erhebe mein Bier und sehe meinen Kollegen an. „Tja, eines muss man dir lassen. Wenn du eine Party schmeißt, kann man darauf wetten, dass man auch was geboten bekommt.", sage ich und nehme einen ordentlichen Schluck von meinem Bier.

„Nur das Beste in meinem Haus, das wisst ihr doch.", sagt er. „Ich habe mir öfter schon mal überlegt, einen Club zu eröffnen. Ihr wisst schon, teure Drinks, gute Location, ein paar bezahlte Girls und alles was Rang und Namen hat, lässt sich blicken."

„Tja, dann überrascht es mich aber, dass unsere Queen vom Campus nicht hier ist.", meint Connor und sieht sich im Raum um, als würde er prüfen, ob sie tatsächlich nicht hier ist.

„Wer soll das sein?", schaltet sich Spence ein und blickt unschuldig und vollkommen ahnungslos in die Runde.

„Oh Kleiner, das wirst du merken, wenn du sie siehst.", murmelt Nash lächelnd.

„Ich rede von Valentina Kingsely.", erklärt ihm Connor. „Diese Frau ist in der Lage dich mit Haut und Haaren zu verschlingen. Und glaub mir, ein paar von uns kamen bereits in den Genuss."

Big D prustet. „Ein paar? Du bist ja schlecht in Mathe, Connor." Er schüttelt den Kopf und richtet sich an Spence, um aufzuklären. „Das halbe College kam in den Genuss."

In mir murrt ein ungutes Gefühl und ich schiele zu Big D. Ich mag den Kerl echt gerne, nicht nur weil er auf dem Eis eine saugute Performance hinlegt, sondern weil er locker, lässig und lustig ist. Auf ihn kann man sich verlassen, aber wenn er über Frauen spricht, höre ich gerne weg.

„Du übertreibst.", unterbreche ich die Unterhaltung, bissiger als gewollt.

„Du kennst vielleicht die offizielle Zahl, aber die Dunkelziffer ist höher. Das versichere ich dir Captain.", meint Big D.

„Sie hat sogar mal Jeff rangelassen, und der ist wirklich übel.", fügt Connor hinzu.

Ich knirsche mit den Zähnen und umklammere meine Bierdose fester.

„Wenn ich so überlege, bist du einer von wenigen mit denen sie nicht in der Kiste war.", sagt Big D. „Der Captain der Eishockeymannschaft, das wäre doch ihr persönlicher Triumph oder nicht."

„Aus einem einfachen Grund, weil wir befreundet sind.", erkläre ich. Eigentlich umsonst, denn die Jungs wissen das. Ich leere mein Bier und weiche ihren Blicken aus. Es wäre ganz nett, wenn die Unterhaltung für beendet erklärt wird. Aber wenn es um Valentina Kingsely geht, zerreißen sich viele gerne das Maul.

Keiner sagt mehr ein Wort, weil ich sie freundlich erinnert habe, dass sie über jemanden herziehen, den ich zu meinen Freunden zähle. Und schon habe ich die Hoffnung, dass ein anderes Thema aufgenommen wird, aber plötzlich nickt Spence in Richtung Tür.

„Redet ihr von ihr?", fragt er und sieht mit großen Augen und sabbernden Mund zu Tür. Wir alle folgen seinem Blick.

Und tatsächlich.

„Ganz genau, Kleiner.", höre ich Big D genüsslich reden. „Das ist sie."

Valentina Kingsely betritt das Haus und sämtlichen Augen sind auf sie gerichtet. Ihr Körper steckt in heißen, nicht zu knappen Stoffen, ihre blonden langen Haare vernebeln jedem Kerl das Hirn und verdammt, von den Beinen will ich erst gar nicht anfangen.

„Jetzt könnte es hier interessant werden.", nuschelt Connor hinter mir.

Wo fange ich bloß an, wenn es um Val geht?


Das erste Kapitel ist veröffentlicht und ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, euch die Story von Val und Blake zu erzählen. Hoffe ihr seid genauso gespannt wie ich. Freue mich auf erste Eindrücke von euch :)

eure SummerOF_Love

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro