„Ich bin nicht einmal Weihnachten nach Hause gefahren. Ich will meine Mutter momentan einfach nicht sehen", das wollte ich wirklich nicht. Der Abstand tat uns glaube ich beiden gut.

„Es ist lange her. Ein Jahr ist eine lange Zeit. Denkst du nicht, dass du ihr vergeben könntest?"

„Manche Dinge sind unverzeihbar."

„Das glaubst du doch nicht wirklich", fragte er mich schockiert. Ja es war hart das zu sagen, aber so fühlte ich.

„Ich glaube, dass das einfach kein gutes Ende nehmen würde. Wir würden nur wieder streiten. Dann fahre ich unglücklich wieder weg und wir ignorieren uns wieder Monate. Wir sind gerade erst einigermaßen nett zu einander und reden wenigstens einmal in der Woche, das will ich nicht kaputt machen", erklärte ich.

„Ich denke das deine Eltern sich sehr freuen würden dich zu sehen."

„Ich weiß nicht."

„Du bist ihr Kind und sie lieben dich. Sie werden dich immer lieben. Egal was du machst. Überleg es dir. Ein paar Tage hast du Zeit zum Nachdenken" versuchte er mich zu überzeugen.

Ich war im Zwiespalt. Einerseits würde ich gerne mal wieder nach Hause fahren aber anderseits war ich endlich  glücklich und das wollte ich nicht aufs Spiel setzen. Also was sollte ich tun? Weg von hier musste ich, denn im Gegensatz zu allen anderen Ferien waren die im Sommer die einzigen, in den alle das Internat verlassen mussten. Ich hatte eigentlich vor zu meiner Großmutter zu fahren und die Ferien bei ihr zu verbringen. Sie verstand mich, war immer auf meiner Seite und hielt nicht viel von dem Leben meiner Mutter, auch wenn es ihre Tochter war. Sie würde mir jedenfalls keine Vorwürfe machen und mir nicht dauernd alles vorschreiben. Sie war definitiv die bessere Wahl für den Sommer.

„Was hast du vor im Sommer?"

„Ich fliege mit meinen Eltern nach Bali. Die ganzen zwei Monate. Ich komme dann frisch erholt zurück hierher."

„Das klingt toll", schwärmte ich.

„Und du? Du wolltest zu deiner Großmutter richtig?", fragte Malia.

„Eigentlich schon."

„Aber?", hackte sie nach.

„Ich überlege, ob ich nicht doch nach Hause fliegen soll zu meinen Eltern."

„Woher kommt den dieser Gedanke plötzlich?"

„Henry."

„Was ist das zwischen euch?"

„Da ist gar nichts zwischen uns", erklärte ich sogleich.

Sie sah mich skeptisch an.

„ Echt nicht", versuchte ich sie zu überzeugen.

„Sieht nicht so aus."

„Wie meinst du das?", fragte ich.

„Ich sehe doch wie er dich ansieht."

„Wir sind nur Freunde."

„Sein Blick ist nicht freundschaftlich", sagte sie.

„Das ist Unsinn. Wir haben uns ausgesprochen. Er weiß was ich fühle."

„Ach ja? Weist du denn auch was du fühlst?", fragte sie.

„Wie meinst du das?", sie hatte recht. was fühlte ich?

„Du kannst deine Gefühle ruhig zulassen. Es ist ein Jahr her seit dem ihr fast ein Paar wart und dann getrennt und du gegangen bist und das Chaos ausgebrochen ist. Du kannst dir verzeihen und neu anfangen.Keine Schuldgefühle mehr gegenüber René. Du wirst ihn nie wiedersehen."

Henry und ich hatten uns in dem vergangenen Jahr viel besser kennengelernt. Als wir uns das erste Mal trafen war alles viel zu überstürzt und unsere Eltern hatten ihre Finger im Spiel. Sie wollten das alles so läuft, aber wir nicht. Genau deswegen hatte es wohl auch nicht funktioniert. Das erste Mal kamen wir uns näher als wir es mussten. Aber jetzt verbrachten wir Zeit miteinander weil wir es wollten und siehe da, es funktionierte. Wir mussten weit fliegen und all dies geschehen lassen, um so weit zu kommen. Wir hatten das Jahr über viel Zeit zusammen verbracht. Zu keiner Zeit dachte ich, dass es falsch war. Im Gegenteil. Es fühlte sich richtig an. Doch was war er für mich? Ein guter Freund? Ein normaler Freund? Wie ein Bruder? Oder doch meine große Liebe?

Ich musste eine Antwort darauf finden.

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Hallöchen ihr Lieben.

Werden Henry und Ariana doch noch ein Paar?

Was meint ihr?

Und wird sie nach Hause fliegen?

Sorry das jetzt erst ein Kapitel kommt, aber habe es die Woche leider nicht geschafft.