Kapitel 30
Ich schaute aus dem Fenster und betrachtete die Umgebung an diesem neuen Morgen. Noch war draußen alles still. Ein paar Arbeiter verrichteten ihre Arbeiten indem sie den Rasen mähten, Sträucher und Bäume zurecht schnitten und die Beete bewässerten. Alles wirkte so perfekt und strukturiert. Es erinnerte mich an mein Leben. Ich sah mich selbst, so wie ich mich immer gesehen hatte. In einer Welt, die keinen Spielraum zulassen würde. Es gab nur einen Weg, keine Kurven, keine Berge keine Abweichungen, nur der Weg geradeaus der mich mein ganzes Leben lang führen würde.
Schon als ich geboren wurde, wurde dieser Weg festgelegt. Ich würde ihn wohl für immer folgen müssen. Manchmal wünschte ich, ich wäre als jemand ganz anderes geboren worden. Ich stellte mir vor wie es wäre, ganz normal zu sein und in einer durchschnittlichen Familie groß geworden zu sein in der ich meine Entscheidungen alleine hätte treffen können. Ich möchte nicht undankbar klingen, denn meine Eltern haben mir mein ganzes Leben lang alles ermöglicht und alles für mich getan und das war schön. Aber sie haben im Gegenzug für das sorglose Leben verlangt, dass ich auch genauso leben würde, wie sie es eben wollen. Eigene Entscheidungen hatten dort keinen Platz. Sie machten es mir zwar einfach, aber nahmen mir auch jegliche Möglichkeit Fehler zu machen. Fehler gehörten doch zum Leben dazu, aber ich musste mir nie Gedanken darüber machen. War das falsch?
Mein ganzen Leben hatte ich nur mit Personen verbracht, die genauso waren wie ich. Mir kam alles immer richtig vor. Erst jetzt, so viele Jahre später fing ich an, es in Frage zu stellen. Vielleicht hätte ich mir schon früher darüber Gedanken machen sollen. Ich hätte früher anfangen sollen meine Entscheidungen selbst zu treffen aber ich war in der Welt gefangen. Auch jetzt blieb mir nur die Wahl zwischen den Möglichkeiten die mir andere vorgegeben hatten. Das erkannte ich nun. Warum versuchten immer alle über mich zu bestimmen und mir zu sagen wie ich Leben sollte oder mich zu Entscheidungen zu zwingen für die ich noch nicht bereit war? Sollte mein Leben so verlaufen? Das konnte nicht alles sein. Das konnte nicht der richtige Weg für mich sein. Mein Weg, der stur geradeaus führte öffnete nur neue Abzweigungen, wenn andere diese schafften. Wann bin ich endlich dran zu sagen wo es lang geht. Ich wollte links gehen und rechts und über Stock und Stein und Fehler machen aus denen ich dann lernen konnte. Es wird Zeit, dass ich mal an mich denke. Es war doch schließlich mein Leben oder nicht? Wann war ich mal an der Reihe. Jetzt beginnt mein Leben und ich wollte nur darüber entscheiden. Meine Mutter sollte nicht länger die Macht über mich haben und nicht länger die Zügel in der Hand haben. Diese Zeit war nun vorbei.
Draußen stieg die Sonne immer höher und ein neuer Tag erwachte zum Leben. Auch mein Leben erwachte im neuen Glanz. Die Tür ging auf und Malia betrat das Zimmer.
„Guten Morgen Mitbewohnerin", sagte sie und lächelte.
„Guten Morgen", antwortete ich.
„Bereit für ein neues Abenteuer?"
„Ich denke schon", erwiderte ich unausgeschlafen.
„Dann komm, der Unterricht beginnt gleich.
Ja so ist es nun also. Hier beginnt der erste Schritt in die Freiheit. Meine Mutter glaubt vielleicht sie hätte gewonnen aber sie wird noch feststellen, dass ich ihr voraus bin.
Ich hatte mich entschieden. Meine Entscheidung fiel auf England. Ich hatte mich gegen beide Jungs entschieden.
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Hallöchen alle miteinander.
Ihre Entscheidung ist gefallen.
Habt ihr damit gerechnet?
Wünsche euch noch einen schönen Tag :-)
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