Kapitel 29
Henry und René waren mir beide sehr wichtig. Mein Herz war geteilt. Kann man wirklich zwei Menschen lieben?
So vergingen die Tage und noch immer schwankte ich hin und her. Auch meine Mutter hatte mir die Pistole an den Kopf gehalten und mir eine Frist gesetzt, bis zu dessen Ablauf ich mich entscheiden musste, wie es für mich weiter gehen würde. Dies war keine großzügige Tat nach ihrer letzten Ansage, sondern immer noch die in ihr lodernde Hoffnung, dass ich mich für Henry entscheiden würde. Drei Menschen warteten jetzt also auf meine Entscheidung. Ich könnte einen verletzten und zwei glücklich machen oder eben auch umgekehrt. Egal wie ich mich aber entscheiden würde, mindestens eine Person würde verletzt werden. Das war nicht meine Absicht. Ich wollte niemanden verletzten aber alles sah danach aus, als müsste ich es bald tun. Niemand konnte mir die Entscheidung abnehmen. Ich allein musste sie treffen.
Aber es gab jemanden, mit dem ich zu mindestens darüber sprechen konnte. Jemand der relativ unparteiisch war. Malia. Ja ich hatte unsere Freundschaft etwas schleifen lassen aber ich entschuldigte mich und sie stand mir bei, nachdem sie mir verziehen hatte.
„Danke das du gekommen bist."
„Kein Problem. Ich habe mich über den Anruf gefreut", sagte sie.
„Hörzu, ich will nicht das es so aussieht, als würde ich dich nur bei Problemen anrufen aber ich hatte die letzte Zeit so viel um die Ohren und das tut mir leid. Das ist dir gegenüber nicht fair. Du hast mich hier so nett aufgenommen und ich habe mich undankbar verhalten",erwiderte ich trüb.
„Ich glaube dir und bin dir echt nicht böse Ariana. Es ist alles inOrdnung, wirklich."
Ich war sehr froh, dass sie mir verziehen hatte und nicht böse über mein Verhalten war, obwohl ich es verdient hatte.
„Weist du, als wir hierher gezogen sind, hätte ich nie gedacht, dass in so kurzer Zeit so viele Probleme auftauchen würde. Es sollte alles nicht so verlaufen. Aber dann ging alles so schnell. Henry trat in mein Leben und ich mochte ihn direkt und meine Mutter mochte ihn auch und ich weiß, dass sie nur das Beste für mich möchte aber alles wirkte so durchgeplant und strukturiert. Als wäre alles in meinem Leben nur ein Zeitplan der nach und nach abgearbeitet werden müsste und er passte so gut in die perfekte Welt, die meine Mutter sich aufgebaut hatte. Ich dachte das wäre auch meine Welt. Ich dachte, dass wäre das Leben was ich führen wollte aber dann kam René ins Spiel und plötzlich änderte sich alles. Ich hatte das Gefühl, als wenn eine Tür, die alle um mich herum verschlossen und verriegelt hatten plötzlich aufgehen würde und es plötzlich nicht mehr nur einen Weg in meinem Leben geben würde. Als hätte ich jahrelang eingesperrt gelebt. Er hat so vieles verändert. Doch dann kam meine Mutter und fing an wieder Mauern um mich zu bauen."
„Das ist echt eine schwierige Situation Ariana. Für wen empfindest du denn mehr?"
„Genau das ist das Problem. Ich weiß es nicht. Beide haben etwas das mir gefällt. Henry gibt mir die nötige Sicherheit die ich brauche weil ich eigentlich kein Risikomensch bin aber René, er erweitert mein Leben und zeigt mir, das es mehr gibt als ich dachte. Henry ist lieb, gut und anständig aber mit ihm bleibe ich in dieser steifen Welt gefangen, die meine Mutter sich wünscht. Mit René dagegen ist allesso leicht und unbeschwert. Dennoch haben beide ein gutes Herz und ich möchte keinem von beiden weh tun. Meinst du man kann zwei Menschen lieben?"
„Mh. Ich habe nie darüber nachgedacht. Meinst du es ist wirklich Liebe? Vielleicht liebst du eher das was sie darstellen."
„Wie meinst du das?", fragte ich überrascht.
„Naja Henry ist genau der Mann den sich deine Mutter für dich vorgestellt hat und du bist gut erzogen und möchtest das sie glücklich ist und stolz auf dich. Das wäre sie, wenn du dich für Henry entscheidest. Ihn irgendwann heiratest und eine Familie gründest und dann das gleiche Leben führst wie sie. Im Grunde wäre das eigentlich deine Zukunft gewesen. Als du hier angekommen bist hast du zuerst ihn kennengelernt und da war alles klar. Doch dann kam René. Jemand mit dem weder du noch deine Mutter gerechnet haben, doch er war plötzlich da. Er war sofort eine Gefahr in den Augen deiner Mutter. Er könnte den für dich vorgesehenen Weg in eine neue Richtung lenken und du hast Gefallen daran gefunden, deiner Mutter einen Strich durch die Rechnung zu machen. Das erste Mal hast du nicht das getan was sie von dir wollte oder nicht? Das war aufregend für dich und deshalb wolltest du diesen Weg gehen," ich spürte viel Wahrheit in dem was sie sagte.
„Vielleicht hast du recht. Vielleicht ist es genau das. Aber ich mag die beiden doch," erklärte ich überzeugt.
„Ich weiß, aber vielleicht solltest du einen ganz anderen Weg gehen", sagte sie.
Malia hatte wichtige Aspekte ins Spiel gebracht und ich war ihr dankbar dafür. Ich zerbrach mir all die Tage den Kopf darüber, wie esweiter gehen sollte.
Nun hatte ich eine Entscheidung zu treffen. Morgen war der Tag der Tage.
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Soooooo willkommen zum ersten Kapitel, was ich 2021 hochlade. Nochmal frohes Neues an alle :-)
Ariana muss sich bald entscheiden. Doch wie? Wie wird ihre Zukunft aussehen?
Liebe Grüße
Pekoelinchen
Ps: Dieses Kapitel widme ich der lieben @tina-seibel die mich hier schon so lange begleitet und fleißig alle meine Bücher liest und kommentiert. Daaaannnkeeschööön an dich.
Übrigens beginne ich nun auch mit Teil II von Menactory. Schaut doch gerne mal bei meinem neusten Werk vorbei :-)
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