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Kapitel 35 ࿐ mignonne


CHARLES

Ich glaubte, noch nie ein strahlenderes Lächeln auf Florence' Lippen als an diesem Tage gesehen zu haben. Sie war wie eine wunderschöne Blume aufgeblüht und hatte Liebe in mein Herz gelassen. Und diese Liebe konnte ich nun endlich zulassen.

Sie musste einfach die Eine sein. Die, die meine Seelenverwandte, meine Zuflucht verkörperte. Am liebsten hätte ich mich für die späte Einsicht selbst geschlagen.

Zeitgleich bemühte ich mich, mein Verlangen zu zügeln, als sie mich auf die Schnelle umarmte, sodass ich nach Luft schnappen musste, da sie sich so stark an mich presste. Schmunzelnd legte ich mein Kinn auf ihrem Scheitel ab, was ich aufgrund unserer Größendifferenz ohne Probleme tun konnte, und atmete tief ein und aus.

Sie liebte mich. Sie verzehrte sich nach mir und begehrte, wollte mich. Eigentlich hatte ich aufgrund dieser Vorstellung, die sich nun als Tatsache herausgestellt hatte, amüsiert schmunzeln wollen, unterließ es aber, da mir sofort eines in den Sinn kam: Eigentlich war ich überhaupt nicht gut genug für sie.

Die ganze Zeit war ich ein Idiot und Feigling gewesen, hatte meine Zuneigung all die Wochen lang nicht zugeben können, mit ihr gespielt und sie verletzt. Zwar klopfte mein Herz aufgrund der großen Liebe, die ich für sie verspürte, stark gegen meinen Brustkorb. Dass sie mich nach alledem trotzdem auserkoren hatte, ließ mich unwohl fühlen.

Ein Mann, der noch nicht einmal zu seinen eigenen Gefühlen stand und stetig seine Meinung wechselte, sollte nicht an der Seite eines so lieblichen Geschöpfs sein. Sie hatte recht gehabt - sie konnte nie wissen, an was sie war.

Als ich das leise Schluchzen an meiner Brust vernahm, fühlte es sich an, als würde mein Herz nach und nach von kleinen Nadelstichen zerrissen werden.

„Florence?", sprach ich sie erneut bei der französischen Version ihres Vornamens an und stützte mit zwei meiner Finger ihr Kinn. Traurig sahen mich ihre verweinten Augen an, während sie einen Mundwinkel in die Höhe zog: „V-Verzeiht, ich freue mich gerade nur... und weiß nicht, was ich sagen soll."

Verlegen strich sie sich über ihre Fingernägel und schluckte, während mein Blick geradezu verliebt und voller Entschuldigung an ihr klebte.
„Ihr habt schon so vieles mit Euren Worten ausgedrückt. Ihr braucht nichts mehr zu sagen", raunte ich leise und legte meine Stirn erneut an die Ihre. „Ihr müsst nur mir verzeihen... ich habe Eure Liebe nicht verdient, Florentina von Neapel."

Sie lachte leise auf und schniefte, woraufhin sie ihre kleine Hand in Meine nahm. „Ich wüsste keine andere Person, die ich lieber bei mir haben würde... als Euch."

Nach wie vor mit stark pochendem, schwerem Herzen und zugleich so glücklich, sog ich ihren Duft ein und hauchte ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn. „Ich werde Euch niemals wieder alleine lassen, Mignonne. Und König João... ihn werde ich töten."

Schockiert riss sie ihre grün-braunen Augen auf. „Charles, Ihr... nein... Ihr könnt doch nicht wegen mir... - man würde Euch augenblicklich hängen lassen!"

Wie erwartet, griff sie meinen Plan mit wenig Begeisterung auf. Doch seitdem ich verstanden hatte, wie wichtig sie mir war und wie sehr ich sie an meiner Seite wollte, war mir bewusst geworden, dass es keinen anderen Weg gab, um sie zu schützen. Er musste sterben.

Vorerst erwiderte ich nichts und schaute auf unsere verschränkten Hände hinab. „Wir können uns nicht sicher sein, was er tun wird. Stellt Euch vor, dass er wieder schlechter Laune ist. Seine Majestät ist zu allem fähig."

„Das weiß ich... jedoch wollten wir doch einen anderen Weg finden... gemeinsam mit dem Kaiser von Frankreich", antwortete sie erschöpft. „Charles, glaubt nicht, dass Ihr mir nur so Eure Liebe beweisen könntet. Ich vertraue und glaube Euch."

Schwach lächelte sie mich an. „Ich möchte Euch nicht verlieren..." Seufzend schlang ich meine Arme um sie und genoss ihre Nähe, bevor ich ihr einen kurzen, liebevollen Kuss auf ihre angeschwollenen Lippen drückte. „Ich Euch auch nicht, Florence..."

Ihre Worte gaben mir Kraft und trotz alledem war ich der Ansicht, sie nur auf meine geplante Art und Weise rächen zu können. Er verdiente sie und sein gutes Leben nicht, genauso wenig wie Portugal einen solch grausamen König verdiente.
Zudem würde ich es niemals verkraften, sie wegen seiner Person unglücklich zu sehen. Es war, als wäre sie ein Teil von mir. Wenn sie traurig war, war auch ich es. Unmöglich schien es mir, mich von ganzem Herzen oder auch nur ein bisschen froh zu fühlen, wenn sie betrübt war.

„Am besten schlafen wir eine Nacht darüber...", schlug ich nach einiger Zeit der stillen Zweisamkeit vor. „Möchtet Ihr die heutige Nacht bei mir verbringen?"

„Schlafen? Mit Euch?" Unsicher sah sie an sich hinunter und anschließend zu meinem Bett.

Bei mir... nur wenn Ihr möchtet, selbstverständlich", fügte ich eiligst hinzu, da ich das Gefühl hatte, sie wäre etwas ängstlich oder dachte, ich würde mich sofort mit Ihr vereinigen wollen.
Wenn ich darüber nachdachte, hatte es wirklich etwas falsch geklungen. Im tiefsten Inneren wollte ich sie am liebsten auch berühren, wie es noch nie jemand getan hatte. Da sie aber offensichtlich noch nicht bereit war, würde ich selbstverständlich warten.

„Ich weiß nicht, ob irgendwelche Bediensteten abends noch einmal nach Euch sehen werden", sprach ich weiter, da sie wohl immer noch recht verstört zu sein schien. „Oder, ob-"

„Sehr gern'", unterbrach sie mich schließlich. Mit einem Blick zu ihr hinunter sah ich, dass das Lächeln auf ihre Lippen zurückgekehrt war. „Ich würde sehr gerne bei Euch übernachten, Charles."

Erleichtert atmete ich aus. Wie panisch ich schon wieder gewesen war. Erst hatte es mich gestört, dass ich mich manchmal etwas verlegen in ihrer Gegenwart benahm; doch inzwischen war ich sogar stolz darauf, nicht mehr immer den eisernen Mann spielen zu müssen und menschlicher zu sein.

Noch nie hatte ich bei einer Person auf diese Art und Weise empfunden. Sie machte mich glücklich und gab mir das Gefühl, vollkommen zu sein. Ich blendete aus, dass wir das Folgende nicht tun durften und ich sicherlich gegen tausend Punkte des Protokolls und meine Vorraussetzungen verstieß.

Nun genoss ich es schlichtweg, sie zu spüren und ihrem Atem und ihrer Stimme zu lauschen.

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Als wir schließlich nebeneinander zwischen den Kissen lagen, hatte sie ihren Kopf auf meiner Brust abgelegt, während ich meinen Arm um ihren zierlichen Oberkörper geschlungen hatte und an die Decke starrte.

„Ihr seid verkrampft", sprach sie nach einiger Zeit in die Dunkelheit hinein.
„Merkt man mir stark an, dass ich so etwas noch nie tat?", hauchte ich und strich über ihren Rücken.

„Noch nie? I-Ich dachte immer, Ihr wärt schon erfahren...", entgegnete sie verdutzt und ihre großen Augen musterten mich neugierig. „Ich hatte eher geglaubt, dass etwas mit mir nicht stimmen würde..."

„Ihr seid perfekt, Florence", hauchte ich, mich nach wie vor sehr schuldig fühlend, da auch ich dazu beigetragen hatte, dass sie sich nicht wohl in ihrer Haut fühlte.

„Ich pflege einfach sehr wenig intimen Kontakt mit Mädchen", erklärte ich ihr und schmiegte mich an sie. „Sowieso bin ich keine Person, die ständig Berührungen über sich ergehen lässt. Als ich jünger war, kam es öfter vor, heute jedoch kaum noch. Ihr seid da eine Ausnahme." Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

„Ich mag es, Euch Lächeln zu sehen", bemerkte sie leise und malte kleine Kreise mit ihrem Zeigefinger auf den Teil meines Oberkörpers, der nicht von dem lockeren Hemd bedeckt wurde. Schmunzelnd schloss ich meine Augen.

„Ich liebe das Eure. Es ist so rein. Ihr solltet es öfter tragen", erwiderte ich ehrlich und schob eine lose Haarsträhne hinter ihr Ohr. Etwas verlegen wandte sie ihren Blick ab und umschloss mein Handgelenk mit ihrer warmen Hand. „S-Stört es Euch eigentlich nicht, wie unerfahren ich bin? Ich meine... ist es nicht anstrengend?"

„Wieso sollte es mich stören? Es ist mir eine Ehre, der Mann zu sein, der Euch das erste Mal Liebe schenkt", antwortete ich daraufhin und zog meine Mundwinkel in die Höhe, bevor ich ihr einen kleinen, zarten Kuss auf die Nasenspitze drückte und ihr ebenmäßiges Gesicht musterte. „Ihr solltet nicht so zweifelhaft mit Euch umgehen, nur weil viele Menschen Euch das Gegenteil vermitteln wollen."

Erneut waren Tränen in Florence' Augen zurückgekehrt. Dann versiegelte sie ihre Lippen mit den Meinen und drückte sich seufzend an mich. Mein Brustkorb schien nahezu zu zerbersten, so fertig machte mich ihre Nähe. Als wir uns schließlich schweratmend von einander lösten, strich ich mit dem Handrücken über ihre Wange: „Habe ich Euch je gesagt, wie schön Ihr seid?"

Das hätte ich nicht sagen sollen, denn nun vergrub sie vollständig schluchzend ihren Kopf in meiner Halsbeuge. „Mignonne..." Entschuldigend drückte ich ihr weitere Küsse auf die Stirn. „Bitte hört auf zu weinen..."

„Verzeihung", schniefte sie wie schon am Anfang leicht lachend und tupfte sich die Augen. „So viele liebe Worte an einem Tag zu hören, ist ziemlich ungewohnt. Es macht mich glücklich zu wissen, dass Ihr es ernst meint."

Behutsam fuhr ich mit meinen Fingerkuppen über ihre Wange und beförderte damit die Tränen von ihrer Haut. „Ihr solltet öfter Eure liebevolle Seite zeigen", hauchte sie dann gegen meine Halsbeuge. „Es zeugt von Charakter und Mut, nicht immer jede Kleinigkeit zu unterdrücken."

„In Eurer Gegenwart fällt mir dies auch nicht sonderlich schwer", raunte ich dann an ihr Ohr und spürte, wie sich einzelne Haare in ihrem Nacken aufstellten. Dann verschmolzen unsere Lippen erneut zu einem Kuss.

~*~

FLORENTINA

„Oh. Mein. Gott!"
Eine schon kreischende Frauenstimme riss mich aus meinem tiefsten Träumen, bestehend aus Ausflügen ans Meer und Charles und mir, wie wir zusammen auf einer Picknickdecke lagen, Arm in Arm Romane verschlangen und die frische Seeluft einatmeten.

Charles erwachte ebenfalls neben mir und schloss aus Reflex einen Arm um meinen Oberkörper, bevor ich überhaupt sehen konnte, dass Aliénor mit offenem Mund und einem Strauß roter Rosen in ihren Armen in dem Schlafgemach ihres älteren Bruders stand und uns ebenso schockiert wie begeistert anstarrte.

„Aliénor... du bist schon zurück?", war das einzige, was Charles in diesem Moment einfiel, und sein Arm lockerte sich vorerst etwas.

Na ganz toll, jetzt sah uns die Blondine auch noch zusammen im Bett liegen..., dachte ich mir. Selbst sie war nicht so naiv, eins und eins nicht zusammenzählen zu können. Zwar waren wir beide nicht nackt, aber trugen nur lockere Wäsche - sprich: Ich mein Nachtgewand und Charles ein loses Hemd.

„Wohl gerade rechtzeitig." Sie zwinkerte mir zu und verschränkte schließlich die Arme vor der Brust. „Ich hab's doch schon die ganze Zeit gewusst, Charles, dass du über meine Ohren in sie verliebt bist. Bei dir, Flora, empfand ich es als weniger offensichtlich, aber das macht es noch niedlicher! Och, ihr passt so gut zusammen!"

Als weniger offensichtlich? Ich hatte mich wie ein total verschossenes, kleines Mädchen verhalten! Und Charles war hingegen ein Meister, wenn es darum ging, Gefühle zu verstecken. Nun gut, sie war seine Schwester und erkannte seine seltenen Anzeichen der Zuneigung eher als ich; aber trotzdem... wie konnte sie es bei mir nicht bemerkt haben?!

Ich kam zu dem Schluss, dass es gerade wichtigeres gab, als Aliénors Aussage zu überdenken und ergriff an diesem frühen Morgen das erste Mal das Wort: „Bitte erzähle niemanden davon, Aliénor!"

„Was glaubst du denn? Natürlich bleiben meine Lippen versiegelt!", entgegnete sie lachend und strahlte uns beide an. „Ich meine... meine beste Freundin und mein Bruder sind heimlich ineinander verliebt! Besser könnte es doch gar nicht laufen!"

Gutgelaunt beförderte sie den Strauß Rosen in eine Blumenvase und schmiss die Alten auf den Balkon, während Charles und ich vielsagende Blicke austauschten. Aufmunternd zog ich einen Mundwinkel in die Höhe und drückte seine Hand, die ich eiligst wieder losließ, als Aliénor sich umdrehte.

„Erst dachte ich, der Ausflug in den Norden hätte sich nicht gelohnt - ihr müsst wissen, dass die Farbtöne der Kleider überhaupt nicht zu meinen Perlenohrringen passten. Nichts Gescheites habe ich gefunden... nun aber, wo ich euch beide sehe, glaube ich, dass ich öfter fortbleiben sollte." Sie kicherte. „So... ich glaube, ich gehe mal..."

„Äh, warte, ich komme mit!", rief ich ihr zu, woraufhin sie sich verdutzt umdrehte. „Ich muss in mein Gemach, bevor meine Zofe auftaucht", meinte ich schließlich an Charles gewandt und schlüpfte in meinen Morgenmantel.

„Musst du wirklich jetzt schon gehen?", raunte er mir zu, dass nur wir beide seine Worte hören konnten und legte eine dunkle Haarsträhne, die sich über meinen Scheitel zog, zurück auf ihren Platz.
Ich spürte schon Aliénors grinsenden Blick im Rücken, doch Charles schien das herzlich wenig auszumachen. „Heute Nachmittag, am kleinen Teich? Ich würde Euch gerne früher treffen, aber ich habe noch Fechtunterricht."

Er schmunzelte, woraufhin ich wegzuschmelzen drohte. Wie konnte er nur so ernst-attraktiv und liebevoll zugleich sein?

„Gerne", erwiderte ich leise. Unsicher, ob ich ihn noch küssen sollte, da das Verlangen bestand, ruhte mein Blick auf seinen Lippen. Doch Charles nahm mir die Entscheidung ab und presste mir einen zärtlichen Kuss auf den Mund, sodass mein Herz voller Freude aufflatterte. „Bis später, Florence..."

Als ich dann schließlich wieder auf dem menschenleeren Flur stand und die Tür hinter mir geschlossen hatte, sah Aliénor mich mit großen Augen an und ich wusste schon, was auf mich zukommen würde.
„Du musst mir sofort alles erzählen!"





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Übersetzungen

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( TITEL ) Mignonne

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