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Kapitel 32 ࿐ running away


FLORENTINA

Ich bemerkte nicht, dass Charles die Szenerie verließ, als ich den Verlobten meiner Schwester nach keinen zwei Sekunden von mir drückte. Schockiert blickte ich ihn an, war unfähig überhaupt irgendetwas zu sagen.

Mein Gehirn ratterte wie verrückt und ich versuchte irgendwie eine Ausrede dafür zu finden, weshalb er mich geküsst hatte - jedes Mal aber führten mich diese Gedankengänge zu ein und demselben Ergebnis: Ich war das Mädchen, in das sich Friedrich August verliebt hatte.

Er sagte nichts und schien zu begreifen, dass ich diese Nachricht überhaupt nicht als eine Gute abstempeln konnte. Schweratmend schloss ich meine Augen.
„Bin ich es?", wollte ich nahezu schon krächzend wissen, als wäre ich mir über die Antwort nicht im Klaren.

Nach einigen Momenten der Stille nickte er. „I-Ich habe mich in Euch verliebt, Florentina."

Keuchend legte ich meinen Kopf in den Nacken, während kleine Tränen den Weg über meine Wangen fanden. Das konnte doch nicht wahr sein... die große Liebe meiner Schwester hatte sich in mich verliebt. Wegen mir hatte er in Erwägung gezogen, sie zu verlassen!

Es war schon paradox genug, dass sich ein Junge in mich verliebte. Aber musste es Friedrich August sein? Linas Federico... Und nun war ich der Grund, weshalb die beiden sich kaum noch verstanden und meine Schwester gekränkt war.

„Aus Eurer Reaktion entnehme ich, dass Ihr nicht sonderlich begeistert seid", bemerkte er vorsichtig, wobei er seine sichtliche Enttäuschung nicht verbarg.

Mein Kopf schnellte in seine Richtung und öffnete perplex meinen Mund: „Sie ist meine Schwester, Friedrich August... Ich liebe sie mehr als alles andere in der Welt... u-und dann d-das... ich..."
Den letzten Satz konnte ich nicht beenden. Mir wurde schlecht. Das konnte doch nur ein Traum sein... Adelina würde mich hassen... nein, sicherlich hasste sie mich schon! Hatte er es ihr bereits gesagt?

„W-Weiß sie es?", sprach ich meine Frage mit zitternder Stimme aus.
„Nein!", erwiderte er augenblicklich und hob beschwichtigend die Hände in die Höhe, während mein Herz vor Entsetzen nach wie vor stark gegen meine Brust schlug.

„Gut...", meinte ich dann, atmete unmittelbar auf und strich mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Im Endeffekt war rein gar nichts gut. Nun mit einem weiteren Geheimnis leben zu müssen, machte mich psychisch fertiger, als ich schon war. Verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in den Händen.

„V-Verzeiht mir... ich dachte, Ihr würdet ebenso empfinden", hauchte er entschuldigend. Dann sah ich in seine traurigen Augen.

„N-Nein...", erwiderte ich schniefend, ehe mich eine weitere Trauerwelle erfasste. „I-Ihr wart mein einziger Freund...", klagte ich tonlos.

„Wir sind nach wie vor befreun-"

„Es wird aber nicht mehr so sein, wie es war... Ihr hättet mich vergessen sollen... Ihr müsst mich vergessen!" Hilflos sah ich umher und strich mir einige dunkle Haarsträhnen hinters Ohr. Er blickte mich nach wie vor gekränkt an. „V-Vergesst mich einfach...", krächzte ich verzweifelt und drehte mich um. Noch ehe er etwas sagen konnte, sah ich anschließend zu, mich - so schnell mich meine Beine tragen konnten - von ihm zu entfernen.

Ich rannte und rannte. Zwischen den hohen Hecken, den Blumen und den Springbrunnen und Bänken her gelangte ich schließlich bis zur Terrasse und stieß in der Eile mit einer Person zusammen. Jedoch achtete ich nicht darauf, um wen es sich handelte, murmelte eine Entschuldigung und stolperte zurück auf den Flur.

„Florentina, wo willst du hin?", hörte ich die Stimme meines Vaters aufgebracht rufen, doch ich beachtete ihn nicht. Außer Atem lief ich die Wendeltreppe hinauf ins obere Stockwerk.

Ich musste schlichtweg weg. Bloß hinfort von diesem Trubel, hinfort von meiner Familie, hinfort von allem.

~*~

Ich konnte nicht mehr.

Als hätte ich alle wahren Freunde und Bezugspersonen in meinem Leben verloren, kam ich mir vor. Meine Schwester konnte ich wie meinen restlichen Familienmitglieder kaum in die Augen sehen. Es erschien mir, als würden mich ihre hasserfüllten Blicke verfolgen. Bildete ich mir ein, dass sie und andere Mitglieder des Hofes mit vorgehaltener Hand über mich redeten?

Sie hat den zukünftigen Gemahl ihrer Schwester verführt und geküsst...

Wie kann man so etwas bloß tun? Ich würde mich schämen...


„Bis in ein paar Tagen."
Aliénor umarmte mich lächelnd, ehe sie ihre Augen besorgt auf mich legte. „Wenn du möchtest, können wir gerne in Kontakt bleiben."

„Denkst du wirklich, dass es von Nöten ist, dass wir extra einen Boten hin- und herschicken, der bloß aufgrund meiner dummen Gefühle diesen langen Weg auf sich nehmen muss?", erwiderte ich seufzend und versuchte, Charles nicht anzusehen, da dieser uns beide zu beobachten schien.

„Ach, bei einer guten Bezahlung machen dies zahlreiche Boten gerne. Wie gesagt... du kannst mir jedes Mal schreiben, wenn es etwas Neues gibt."

Ich hatte ein recht gutes Gefühl dabei, Aliénor von meinem Problem berichtet zu haben. Zwar hatte ich nicht erwähnt, dass ich ganz nebenbei in ihren Bruder verliebt war, mein Gemahl Männer bevorzugte und mit seinem derzeitigen Geliebten plante, mich umzubringen, aber über Friedrich Augusts Gefühle für mich und über den Fakt, dass ich unglücklich verliebt war, wusste sie nun Bescheid.

Sie hatte sich bei meiner Erzählung sehr mitfühlend gezeigt. Diese Aliénor mochte sogleich noch mehr. Seitdem zwischen dem sächsischen Kronprinzen und mir nun auch Funkstille herrschte, war sie meine einzige verbliebene Bezugsperson.

„Ich danke dir." Ich zog meine Mundwinkel in die Höhe und nahm ihre Hände in die Meine. „Und Viel Spaß wünsche ich euch."

Anschließend sah ich zu, wie Aliénor mit einem nach wie vor etwas beunruhigten Blick gemeinsam mit ihren Schwestern und ihrer Mutter in die hübsche Kutsche stieg. Sie hatte die ganze Zeit versucht, meinen Vater davon zu überzeugen, dass auch wir bei dem zweitägigen Ausflug nach Aosta im Norden des Herzogtums dabei zusein hatten. Jedoch war mein Vater strikt dagegen, dass wir uns die Berge ansahen und kostbare Kleider einkauften.

Somit verblieben wir hier auf dem Lande. Gemeinsam mit dem savoyischen Herzog, König João, Friedrich August und Charles.

Ich war traurig, dass nun sogar Aliénor fort sein würde. Ich hatte das Gefühl, mich selbst meiner Mutter nicht mehr anvertrauen zu können. Das einzig Gute an dem Ausflug war hingegen, dass Prinzessin Marie-Leopoldine von Österreich, die Charles so gefiel, mitkommen würde.

Es wirkte schon, als würde sie bereits zur Familie gehören...

Ein weiteres Mal kostete es mir viel Kraft, nicht zu Charles zu spähen. Die Erinnerung an seine Zurückweisung und der Gedanke, ihn mit der Österreicherin zu sehen, schmerzten sehr.

Ohne ein Wort zu sagen, ging ich an dem falsch grinsenden João und dem besorgt-dreinblickenden Friedrich August vorbei, und steuerte meine kühlen Gemächer an.

Über den Tag hinweg unternahm ich nicht sonderlich viel. Dieses Mal lernte ich spanische Grammatik und mistete meine Unterlagen aus.
Etwas später entschied ich mich dazu, einen Brief an den Kaiser Louis XVII. von Frankreich zu verfassen, in welchem ich diesen über König Joãos Verhalten aufklärte und darüber unterrichtete, dass der Portugiese bereits Verdacht schöpfen würde. Ihm zu sagen, wer seine Verlobte war, kam für mich weiterhin noch nicht in Frage. Ich hoffte jedoch, bald eine Lösung, die mich nicht verraten würde, zu finden.

~*~

Abends hatte ich mich allein in den Garten unter einen Baum, der fernab des Schlosses an einem mittelgroßen Teich stand, gesetzt. Die Luft war ziemlich schwül und die Sonne würde noch viel Zeit in Anspruch nehmen müssen, um unterzugehen. Seufzend zupfte ich einige trockene Grashalme aus der Erde, während ich mit geschlossenen Augen den Kopf an die Rinde gelehnt hatte.

In meinen Händen befanden sich alte Botschaften von Charles, die ich mir vor einigen Minuten durchgelesen hatte. Seine Mignonne-Nachrichten ließen mein Herz nach wie vor aufflattern. Da ich jedoch inzwischen wusste, dass diese ohne Bedeutung waren, legte sich diese Freude immer recht schnell wieder.
Ich wünschte mir, vor all diesen Problemen fliehen oder sie verschwinden lassen zu können.

Ein Rascheln hinter mir ließ meine Augen augenblicklich öffnen, und ich drehte mich zu der kleinen Ansammlung von Bäumen um.

An eine Eiche gelehnt, keine vier Meter von mir entfernt, stand Charles und hatte die Arme vor der Brust verschränkt, während er mich durchdringend anblickte. Er sah gut aus. In dieser Position sogar noch besser als sonst, wenn das überhaupt möglich war.

Ich drehte mich schluckend um und sah zu dem kleinen Teich, über dessen Wasser kleine Insekten wild umherflogen, während mir noch wärmer wurde. „W-Was wollt Ihr?", fragte ich schließlich leise, aber zumindest in einer angemessenen Lautstärke, sodass er meine Worte vernehmen konnte.

„Fragen, wie es Euch geht. Ihr scheint betrübt zu sein", meinte er kühl. Anfangs kam durch diese Worte etwas Hoffnung in mir auf, bis mir in den Sinn kam, dass Marie-Leopoldine fort war. Vielleicht war ihm langweilig geworden. Nun war ich wieder gut genug, sodass man sich mit mir die Zeit vertreiben konnte.

Ich antwortete nicht auf seine indirekte Frage und schaute weiterhin niedergeschlagen in die Ferne.

„Hat Euch der König erneut etwas angetan?"
Weiterhin achtete ich nicht auf ihn und schwieg lange vor mich hin. So oder so konnte er seine Fragen nicht ernst meinen... ob er sein Angebot, mir zu helfen, auch je für voll genommen hatte? Oder war das nur ein Mittel zum Zweck gewesen?

„Nein, es ist nichts passiert", sprach ich schließlich trotz alledem schüchtern aus, da ich in seiner Gegenwart niemals eine schnippische Bemerkung sagen oder allgemein unhöflich sein könnte.

„Gibt es Neuigkeiten von Seiner Majestät, dem Kaiser?", fragte er weiter, ohne dass bei seinen Worten irgendeine Art von Emotionen mitschwangen.

„Nein", erwiderte ich erneut, bevor ich eine Gestalt, die auf uns zukam, im Licht der untergehenden Sonne erkannte. Ich entdeckte wie Charles einige Schritte nach vorn ging, sodass ich ihn aus dem Augenwinkel sehen konnte, ehe er meinem zukünftigen Schwager schließlich gegenüberstand.

„Ich glaube, Ihr habt Besuch", stellte Charles fest und klang dabei so dermaßen ironisch und unhöflich, wie ich es bei ihm noch nie vernommen hatte.





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Übersetzungen

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( TITEL ) Hinfortlaufen

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