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Kapitel 24 ࿐ greasy soldier


FLORENTINA

„Seine Majestät, Herzog Louis II. von Savoyen-Piemont!"

Der Gastgeber des heutigen Balles erhob sich von seinem Thron und lächelte in die Runde: „Meine Freunde! Wie immer ist es mir eine große Ehre, dass Ihr so zahlreich zum jährlichen Juniball erschienen seid! Auch dieses Mal stehen Euch ein großes Buffet und meine Diener zur Verfügung! Amüsiert Euch gut! Musik!"

Er klatschte in die Hände und das Orchester setzte zeitgleich mit meinem Vater, der in diesem Moment entrüstet aufbrummte, ein. „Nun werden wir als Mitglieder des Hochadels geduzt... unmöglich!"

Dann sah er sich weiter nach dem französischen Botschafter um, dem ich gleich begegnen sollte. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch fächerte ich mir mit einem violetten Fächer etwas Luft zu. Ich war recht aufgeregt, da ich nicht wusste, was auf mich zukommen würde, und hatte zugleich furchtbare Angst, mich zu blamieren.

Die Zeit verging und mein Vater und ich standen immer noch nebeneinander neben dem Kamin, der aufgrund dieser schwülen Abendluft selbstverständlich nicht beheizt wurde, während ich mir einige junge Damen und Herren anschaute, wie sie graziös über die Tanzfläche schwebten.

Dabei musste ich zusehen, dass mein Blick nicht zu oft an Charles kleben blieb. Er trug heute ein neues Oberteil, welches ihn sogleich noch maskuliner erschienen ließ und saß an einem Tisch mit einigen Freunden, während er in gleichmäßigen Abständen einen Schluck Rotwein zu sich nahm.

Möglicherweise bildete ich es mir auch nur ein... aber linste er auch einige Male in meine Richtung? Im Deuten von Anzeichen war ich tatsächlich eine Niete.

Meine Lippen verließ ein Seufzer und ich sah zu dem Deckenfresko hinauf. Wieso konnte ich mich nicht ein einziges Mal zusammenreißen und nicht ständig an Charles denken? Seitdem wir kaum noch miteinander sprachen, fiel es mir umso schwieriger, ihn aus meinen Gedanken zu verbannen.

Er tat mir - zumindest was meine Zukunft betraf - nicht gut. Zwar war es irgendwie unschlüssig, mich von ihm zu distanzieren, da er mich vor João beschützen wollte und dieser mir jeder Zeit etwas antun könnte. Außerdem liebte ich es, in Charles' Nähe zu sein. Jedoch wollte ich nicht noch weiteren Streit mit meiner Familie verursachen.Wie ich João auf frischer Tat ertappen würde, würde ich mir dann selbst überlegen.

„Dort ist er", sagte mein Vater kühl, und riss mich aus meinen Überlegungen. Ich schaute zu dem jungen, hochgewachsenen Mann, der geradewegs auf mich zukam, auf.

„Euer Majestät... Prinzessin Florentina." Der dunkelhaarige, südländisch-aussehende Botschafter verbeugte sich vor uns. „Mein Name ist Rafael Álvarez und ich bin anstelle von Seiner Majestät, dem Kaiser von Frankreich in Valençay, um in dessen Auftrag mit Euch, königliche Hoheit, zu sprechen."

Ich senkte meinen Kopf zu einer Verbeugung und lächelte höflich. „Wenn Ihr mir folgen würdet."

Der Botschafter, der mit einem offensichtlichen spanischen Akzent sprach, geleitete mich zu einem Nebenraum. Aus irgendeinem Grund kam mir dieser Mann bekannt vor. Die dunkelbraunen, kurzen Haare... die meeresblauen Augen, die einen starken Kontrast zu seiner gebräunten Haut bildeten, das ovale Gesicht mit dem markanten Kinn...

Meine Frage wurde augenblicklich beantwortet, als ein freudiger Aufschrei mich zusammenzucken ließ. „Rafael?!"

Aliénor kam so schnell sie konnte auf den Botschafter und mich zugelaufen, um ihrem Liebhaber - wenn man ihn so nennen konnte - in die Arme zu fallen.

Natürlich!, fiel es mir ein. Das war der „gutaussehende, 19-jährige Spanier", dem Aliénor verfallen und der nun angeblich ein Franzose war.
Aliénor drückte ihm noch einen kleinen Kuss auf den Wange und kicherte dann leise. Rafael schaute grinsend auf sie herab und hatte seine Hände auf ihrer Taille platziert.

„Was machst du denn hier?", wollte sie strahlend wissen. Rafael erzählte ihr, dass er im Auftrag des Kaisers in Valençay sei. Über was er mit mir reden würde, wollte er ihr jedoch nicht genau erzählen. Dies interessierte Aliénor wiederum auch kaum. Für sie war bloß wichtig, wie lange Rafael gedachte zu bleiben.

Ich fühlte mich etwas wie das fünfte Rad am Wagen, freute mich jedoch für Aliénor, dass sie mit ihrem Rafael für eine kurze Zeit vereint sein würde.

Ob ihr auch bewusst war, dass aus ihrer Beziehung zu Álvarez niemals etwas Festes wie eine Heirat entstehen durfte? Oder dass man als adeliges Mädchen in einem Land wie Frankreich oder Spanien für diese Beziehung vor Gericht landen könnte? Möglicherweise sah ihr Vater vorerst noch über ihren Kontakt zu Rafael Álvarez hinweg.

Mir wurde erst einmal bewusst, wie jung Aliénor noch war. Sie und ihren Geliebten trennten fünf Jahre, und ich glaubte, dass die beiden sogar schon planten, es zusammen zu tun, wenn die Blondine fünfzehn Jahre alt wurde.

„Es ist schön, wieder mit dir reden zu können", sprach mich Aliénor schließlich an und atmete tief durch. „Verzeih mir, Flora... ich bin nur gerade bloß so aufgeregt..."

Sie schenkte mir ein Lächeln. „Wie geht es dir nach der letzten Woche?"
„Ich denke... recht gut." Abgesehen davon, dass mein Verlobter mich möglicherweise umbringen wollte und ich kaum schlafen konnte, da ich stets an deinen älteren Bruder denken muss...

„Wir müssen unbedingt wieder etwas zusammen an der frischen Luft unternehmen!", schlug sie begeistert vor. „Gerne", erwiderte ich schmunzelnd.

„Aliénor? Ich muss mit Ihrer Hoheit sprechen. Wir müssten uns nun zurückziehen", mischte sich Rafael Álvarez ein.

„Aber natürlich." Aliénor winkte uns zum Abschied zu, während Álvarez mich in einen Nebenraum, den er von Louis II. gestellt bekommen hatte, führte. Anschließend schickte er alle Wachen hinaus, um mir endlich mitzuteilen, was es mit der Einladung auf sich hatte.



CHARLES

Meine Laune war heute definitiv nicht die beste. Nicht selten erwischte ich mich dabei, wie mein Blick über den Tag über und inzwischen ebenso beim Juniball zu Florence schweifte. Ich war erzürnt, wenn nicht enttäuscht aufgrund ihrer Zurückweisung.

Nun gut, wirklich wütend war ich nicht. Ich konnte ihre Situation als junges Mädchen ohne Mitspracherecht schon nachvollziehen. Trotz alledem verstand ich nicht recht, weshalb sie sich mehr Sorgen über unsere Beziehung machte, als dass sie versuchte einen Weg zu finden, um nicht am nächsten Morgen durch ihren verrückten Verlobten stranguliert oder vergiftet in ihrem Himmelbett zu liegen.

Mein Kiefer spannte sich an, als ich sah, wie eine altbekannte Person auf die Prinzessin zuging. Das war doch... das konnte doch nicht wahr sein!, war mein erster Gedanke. Was tat dieser schmierige Soldat von Álvarez hier?

Ich hatte ihn bereits nicht leiden können, als er meiner Schwester vor einigen Monaten den Hof gemacht hatte. Ihn nun ebenso in Florence' Nähe zu sehen, ließ mich vor Unwohlsein beinahe aufspringen. Und solch ein Verhalten passte gar nicht zu mir.

Misstrauisch sah ich weiterhin zu, wie die beiden sich zum Gehen aufmachten und Aliénor dazukam. Ich schüttelte mit dem Kopf, als meine jüngere Schwester diesen falschen Franzosen küsste und sie sich anschließend umarmten. Was tat sie da? Die Krönung war, dass sie dies vor allen Leuten abzog... solche Dinge tat wirklich nur meine kleine Schwester!

Als ich meinen Blick erneut auf die drei Personen richtete, waren Florence und Álvarez in einem Raum neben dem Saal verschwunden, während Aliénor sich zu Maman und Marie Brienne gesellt hatte.


„Ich bin gleich wieder da", teilte ich meinen Bekannten mit, nahm einen letzten Schluck Wein und erhob mich. Schnell begab ich zu dem Platz, an welchem die drei sich eben noch unterhalten hatten, ehe ich in einem Nebengang verschwand, um dort an einer weiteren Tür zu lauschen.

Erst konnte ich aufgrund des lauten Orchesters kein gesagtes Wort verstehen. Bei stärkerer Konzentration war es mir jedoch möglich, die Stimmen der beiden herauszufiltern:

„Hoheit, es geht um folgendes: Wie ihr vielleicht gehört habt, ist die Gemahlin Seiner Majestät, König Joãos, vor einiger Zeit verstorben. Sie wurde vergiftet und es konnte nie geklärt werden, weshalb sie im Jahre 1812 verstarb. Ich möchte Euch keine Angst machen. Jedoch besteht die Gefahr, dass König João..."

Er senkte seine Stimme, doch ich konnte mir denken, was er sagen würde. Also teilten der Kaiser, mein verehrter Cousin Louis-Antoine, und seine Minister dieselbe Vermutung wie wir, wenn Álvarez tatsächlich ein Bote des Kaisers war.

„Es geht das Gerücht um, dass König João sich nach einer neuen Braut umsieht. Und wie Euch möglicherweise zu Ohren gekommen ist, pflegt der König gewisse Beziehungen zu Männern", erzählte Álvarez weiter.

„Zu Männern?", wollte Florence nun wissen, als wäre sie sich darüber im Unklaren. Tatsächlich klang sie jedoch sehr ängstlich.

„Vor einiger Zeit kam ans Licht, dass sein Favorit, Philippe de Toulouse, ihn im Griff hat. Wir glauben, dass dieser Comte bei dem Tod der ehemaligen Königin von Portugal seine Finger im Spiel hatte und die nächste Gemahlin Seiner Majestät ebenfalls nicht lange verschonen wird", erklärte er.

„Ich habe noch nie etwas davon gehört, dass König João derartige Kontakte pflegt", entgegnete sie unsicher.

„Seine Majestät sorgte dafür, dass dieses Geheimnis nicht ans Licht gelangt. Ein Mitwisser der Verschwörung konnte jedoch nach Frankreich fliehen. Somit erhielten wir diese Information. Ich erzähle Euch das, da Ihr - wie der Kaiser vernahm - dem König von Portugal seit geraumer Zeit sehr nahe steht. Ich wollte Euch keinesfalls beängstigen, falls ihr ihn als sympathische Person empfandet. Die Fakten sprechen jedoch gegen ihn und gegen den Comte de Toulouse."

„Ja, wir kennen uns recht gut", meinte Florentina ausweichend. „Und nein... Ihr macht mir keine Angst. Ich danke Euch, dass Ihr mich warntet."

„Das ist jedoch nicht die letzte Sache, die Euch der Kaiser wissen lassen wollte. Seine Majestät möchte, dass Ihr ihm über alles, was Ihr über König João wisst und was dieser tut, Bericht erstattet."
Es herrschte eine lange Pause, in der mein Gehirn wie wild arbeitete. „Ich soll als Spion für Seine Majestät arbeiten?", entgegnete Florence mit irritierter Stimme.

„So ist es. Ihr werdet persönlich von Seiner Majestät engagiert. Und wenn wir des Rätsels Lösung erreicht haben, werden wir - wenn Ihr das wünscht - nicht Euren Namen nennen", erzählte Álvarez weiter.
„D-Darum geht es nicht... ich frage mich nur, ob es ein Befehl ist?", wollte Florence leise wissen.

„Ihr seid keine Einwohnerin Frankreichs und zudem eine Prinzessin, somit kann Seine Majestät Euch nicht zwingen. Wenn Ihr Zeit benötigt, um über das Angebot nachzudenken, lasse ich sie Euch selbstverständlich. Ich bin bis morgen noch in Savoyen-Piemont."

Ich konnte das alles nicht fassen.
Zwar war ich froh, dass eine mächtige Person wie mein Cousin, der Kaiser, unserer Ansicht war und wir durch ihn einen starken Verbündeten hatten. Zugleich war ich wegen der neapolitanischen Prinzessin besorgter denn je. Ihre Aufgabe war keineswegs ungefährlich. Wenn sie aufliegen sollte, würde ihr ihr Mitwirken teuer zu stehlen bekommen. Es wäre Hochverrat.

Weshalb konnte mein Cousin nicht eine andere Person beauftragen?

„Dann teile ich Euch morgen meine Antwort mit", sagte Florence zu meiner Überraschung mit recht fester Stimme. Ich sah zu, schnellstmöglich zu meinem Tisch zu gelangen, sodass die Álvarez und Florence mich bloß nicht erwischten.

Trotz alledem nahm ich mir vor, Florentina von Neapel unbedingt davon abzuhalten, des Kaisers Angebot anzunehmen. Ich wusste jedoch, dass dies nur über einen Weg geschehen konnte: Ich musste mit ihr sprechen.





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- Hättet ihr gedacht, dass Florentina als Spion eingesetzt werden soll?



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Übersetzungen

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( TITEL ) Schmieriger Soldat

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