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Kapitel 16 ࿐ too many worries


CHARLES

Als ich die Prinzessin auflas, war sie ziemlich aufgelöst. Sie saß auf einer schwarz-gepolsterten Sitzbank vor einem großen Fenster unserer wenigen versteckten Flure, die nur wenige Meter vom Ballsaal entfernt waren. Ich hatte mir gelegentlich eine kurze Auszeit von den Festlichkeiten nehmen wollen, um Florence mit Tränen verschleierten Augen aus dem Fenster starren zu sehen.

Ohne groß nachzudenken, ging ich auf sie zu. Sie drehte ihren Kopf langsam zu mir, ohne ihren Oberkörper zu bewegen. Ich entdeckte, dass ihre Unterlippe bebte.

„Geht es Euch gut?", fragte ich meiner Meinung etwas zu besorgt nach und legte den Kopf schief.
Sie schniefte. „Ja... ja", entgegnete sie schließlich leise und blickte mit ihren geröteten Augen zu mir auf, dass sich ein flaues Gefühl in meinem Bauch ausbreitete.

„Erscheint mir nicht unbedingt so...", erwiderte ich mit ernster Stimme und trat einen Schritt auf sie zu. „Was ist geschehen?"

„Ihr müsst Eure Zeit nicht mit mir verplempern", fügte sie nur hinzu, und lächelte verbittert.
Es war nahezu schon traurig, wie selbstlos sie war, obwohl diese Tatsache mich zugleich sogar etwas erzürnte. Wahrscheinlich hatte man ihr stets eingeredet, dass eine Dame andere Menschen - vor allem Herren - nicht mit ihren Problemen belasten sollte.

„Ich habe Zeit." Ich zog einen Mundwinkel in die Höhe und ließ mich neben ihr nieder, um selbstverständlich aber einige Meter zwischen uns Platz zu lassen. Zwar hatte ich mir geschworen, allgemein Abstand von ihr zu nehmen. Nun war es aber von Nöten, ihr beizustehen. Nur dieses eine Mal, sagte ich mir in Gedanken. Nur noch dieses eine Mal.

Lange schwieg sie und blickte weiterhin durch das Fenster auf den durch Laternen erleuchteten Garten. Ich ließ ihr Zeit und folgte ihrem Blick zu einigen Leuten, die zusammen zwischen den Pflanzen hin und her spazierten. Einige lachten, andere küssten sich heimlich am Springbrunnen oder im Dickicht der Bäume. Wieder andere Gäste sahen sich einfach nur das Himmelszelt an.

„Ich weiß etwas über meinen Verlobten, was niemand wissen darf."
Ihre Stimme klang nun etwas fester, aber nach wie vor sehr verletzt. Ich schlussfolgerte kurze Zeit später, was ihre Worte zu bedeuten hatten, und wisperte gegen das Glas: „Und Ihr wisst nicht, wie Ihr mit diesen Informationen umgehen sollt."

Nickend schniefte sie erneut, ohne mich anzusehen. „Ich weiß nicht, ob ich damit leben kann..."
Ich presste meine Lippen aufeinander, da mein Verlangen, sie in die Arme zu nehmen, zu groß war. Theoretisch würde uns in dieser Nische niemand sehen. Aber ich konnte nicht ständig, Ausnahmen für sie machen und mich zugleich an ein vergebenes Mädchen annähern. Es spielte keine Rolle, dass ihre Beziehung zu König João offensichtlich nicht unter einem guten Stern stand.

„Ist es etwas sehr Schlimmes?", wollte ich vorsichtig wissen und fügte noch ein „Wenn ich Euch nach dieser Information fragen darf" hinzu.

„I-Ich weiß es nicht... ich kann es Euch nicht sagen...", flüsterte sie mit zitternder Stimme.
„Ich wollte Euch nicht ausfragen, Verzeiht. Und auch keineswegs belästigen." Sanft lächelte ich und legte meine Hand vorsichtig über die Ihre. Sie sah kurz zu unseren Händen hinab und schaute mich dann mit ihren geröteten Augen an. Mein Herz wurde schwerer, als es schon war.

„Das tut Ihr nie." Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und strich daraufhin ihr Kleid glatt. „Ich denke... ich sollte wieder zurück zum Ball gehen."

Ich erwiderte nichts und blieb sitzen, während sie sich erhob. „Ich danke für die freundlichen Worte." Und schon war sie verschwunden. Erneut war die Stimmung zwischen uns eigenartig gewesen. Mir war jedoch bewusst, dass ich dazu beigetragen hatte, dass sie sich unwohl fühlte. Weshalb war ich ihr so nahe getreten? Offensichtlich fühlte sie sich unwohl, wenn man sie berührte...

Ein Seufzer verließ meine Lippen, und ich schaute noch für einige Zeit aus dem Fenster in die klare Nacht, ehe ich mich ebenso aufmachte, den Weg in Richtung des Saals einzuschlagen.



FLORENTINA

Nachdem ich zurück in den Saal gekehrt war, begab ich mich zu meinem Vater, um ihm zu erklären, dass João nicht gestört werden wollte.
Griesgrämig hatte mein Vater meine Nachricht zur Kenntnisnahme gegrunzt und sich anschließend wieder zurückgezogen. Ich hingegen setzte mich zu meiner Schwester, die auf ihren Teller starrte. Währenddessen versuchte ich so gut wie möglich, das Bild von João und diesem femininen Mann in seinen Armen zu vergessen.

Ich war mir nicht sicher, ob ich von diesem Anblick angeekelt sein sollte. Noch nie hatte ich zwei Männer beim küssen gesehen. Über die information, dass einige Männer Vorlieben für männliche Liebespartner verspürten, war ich zufällig in einem Buch gestolpert. Nie hätte ich jedoch erwartet, dies mit eigenen Augen zu sehen.

Es handelte sich um ein anderes Gefühl in meiner Brust. Es war die Angst vor Demütigungen. Was war, wenn João Frauen und logischerweise mich am meisten verabscheute und anschließend bloßstellen würde, wenn wir verheiratet waren?

Sobald wir zusammen lebten, würde es wahrscheinlich nicht mehr lange dauern und er würde vor meinen Augen seine Liebeleien führen ... und ich müsste mir das Bett von nun an mit zwei Männern, die sich befummelten, teilen. Oder nachher würde er mich noch zu schlimmeren Taten zwingen...
Vielleicht mochte João beide Geschlechter und wir würden zu dritt- Ich wagte es nicht, diesen Gedanken weiterzuführen.

„Ist alles in Ordnung, Lina? Wo ist August?", wollte ich von meiner älteren Schwester mit gefasster Stimme wissen, um einen erneuten verzweifelten Weinkrampf zu verhindern.

„Er hält sich bei irgendwelchen Verwandten auf... ich habe ein komisches Gefühl im Bauch... mir ist schlecht, Flora", antwortete sie und hielt sich schützend ihre Hände über diesen, als müsse sie sich übergeben.

„Möchtest du in dein Gemach? Ich kann Mama Bescheid sagen, dass es dir nicht gut geht." Sie sah zu mir auf. Entweder war ihr wirklich so dermaßen schummerig, sodass sie mein verheultes Gesicht nicht erkannte, oder ich sah tatsächlich wieder normal aus. Ich tippte auf Ersteres und erhob mich. „Kannst du aufstehen?"

„Klar... klar."
Tatsächlich konnte sie problemlos neben mir hergehen. Auf dem Weg zum Ausgang begegneten wir unserer Mutter.
„Ist etwas geschehen?", fragte sie sofort besorgt, und wandte sich anschließend an mich: „Flora... Hast du geweint?"

„Ich bin müde und Lina-"

„Auch", fiel mir meine ältere Schwester ins Wort. Ich zog die Stirn kraus, sagte jedoch nichts dazu.
„Dann begebt euch lieber beide zu Bett." Sie lächelte liebevoll. „Höchstwahrscheinlich komme ich gleich nach."

„Ach, Unsinn. Amüsier' dich", antwortete Adelina und schmunzelte. Unsere Mutter nickte schließlich seufzend. „Wie ihr meint. Dann wünsche ich euch eine gute Nacht, meine Lieblinge."

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In dem Gemach meiner Schwester half ich dieser vorerst dabei, aus ihrem Kleid zu steigen und sich hinzulegen. Ich legte ihr einige Samt-Kissen zurecht und zündete die Öllampe an, ehe ich die Vorhänge zuzog.

„Warum hast du Mama nicht die Wahrheit gesagt?", fragte ich sie dann, als ich ihr die Decke über den Körper warf und ein Glas Wasser reichte.
„Ach, sie erschien mir heute so glücklich zu sein... Ich wollte nicht, dass sie sich, weil ich höchstwahrscheinlich wieder zu viel gegessen habe, im Nachhinein noch unnötige Sorgen macht." Ich nickte, um mein Verständnis zu verdeutlichen.

„Möchtest du heute bei mir schlafen? Du brauchst auch keine Angst zu haben, dass ich, während du schläfst, meine unverdauten Pasteten auf dir verteile." Das erste Mal an dem heutigen Tage musste ich herzhaft lachen. „Gerne."

„Aber zieh' dein schönes Kleid aus", gähnte sie daraufhin. „Und da ich an deinen Verlobten denke... nicht, dass er sich Sorgen macht, dass du dich nicht in deinem Gemach aufhältst..."

„Glaub' mir... Seine Majestät macht sich keine Sorgen."
Meine ältere Schwester zog die Stirn kraus und schob sich eine dunkle Haarsträhne hinter ihr Ohr, doch fragte nicht weiter.

Adelina schlief trotz ihrer Klagen bezüglich ihres Magens sehr schnell ein. Wie ein kleines Kind atmete sie ruhig und tief ein und aus, während ich im Gegensatz zu ihr kein Auge zubekam. Nach wie vor fragte ich mich, ob es richtig gewesen war, Charles vorzuheulen, wie verzweifelt ich war. Zudem hatte ich etwas Angst, dass er herausfinden könnte, was ich über João wusste und dass dieser herausfand, was ich wiederum über ihn wusste.

War es nun gut oder schlecht, dass ich über die Angelegenheit Bescheid wusste? Irgendwann hätte ich es erfahren... möglicherweise war diese frühere Erkenntnis gut, sodass ich mich schon einmal darauf einstellen konnte.

Bestimmt hielt Charles mich nun jedoch für eine Memme, während er höflich blieb.
Immer mehr realisierte ich, was für eine Angst ich hatte, Charles zu missfallen. Dabei wusste ich doch, dass er ein Prinz war, der seine Pflichten ernst nahm. Weshalb machte ich mir überhaupt jegliche Hoffnungen? Zu viele Gedanken und Sorgen schwirrten in meinem Kopf herum.

Ein Knarzen und Rumpeln.
Es kam erneut aus der Wand. Irritiert fragte ich mich, ob dieser Geheimgang ebenso an das Gemach meiner Schwester grenzte.

Ich zog die weiche Bettdecke bis hoch an mein Kinn und presste meine Augen aufeinander. Die Geräusche beziehungsweise die Person, die in den Gängen herumgeisterte, verfolgten mich überall.

Vor Angst und Verzweiflung blinzelte ich eine Träne hinfort, während ich mich an die Erinnerung, wie Charles' Hand auf der Meinen lag, klammerte und versuchte meine Gefühle und Erfahrungen dieses Tages zu überspielen.
Irgendwann schaffte ich es schließlich doch, in einen Traum zu fallen. Es war spät in der Nacht.





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Übersetzungen

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( TITEL ) Zu viele Sorgen

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