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Kapitel 10 ࿐ the fiancé


FLORENTINA

Seitdem ich die besagte Nachricht heute morgen auf meinem Schreibtisch aufgefunden hatte, war meine Müdigkeit mit einem Mal verflogen.
Da heute Donnerstag war, sollte ich eigentlich mit meinen Gedanken beim Portugiesisch-Unterricht sein. Jedoch hörte ich Aliénors Lehrer, der mich seit meiner fünf-tägigen Anwesenheit in Savoyen nun ebenso unterrichten sollte, noch weniger zu als seine eigene Schülerin selbst.

Der Unterricht war leider auch sehr zäh. Senhor Santos war alt und leierte seine portugiesischen Sätze ebenso gelangweilt hinunter. Zudem wurde ich in Joãos Muttersprache unterrichtet, wodurch ich diese verabscheute.

Außerdem spielte mein ganzer Körper verrückt, da ich jene Nachricht, welche von Charles stammen musste, erhalten hatte. Er hatte mir schließlich versprochen, niemanden von unseren Treffen zu erzählen, da ich Angst gehabt hatte, mein Vater oder João könnten Eins und Eins zusammenzählen und mich schlimmstenfalls für den Rest unseres Aufenthaltes in Valençay in meinem Zimmer einkerkern.

Jedoch war es für mich nach wie vor ein Rätsel, weshalb Charles plötzlich meine Anwesenheit verlangte. Hatte er es sich nach unserem Tanz doch anders überlegt? Privattanzstunden hatte er sicherlich nicht im Sinn. So malte ich mir die verrücktesten Sachen aus, von denen sich mit großer Wahrscheinlichkeit aber keine auch nur im Entferntesten so abspielen würde.

Leise seufzte ich, ehe ich meinem Verlobten, der in einen Sessel gelehnt den Sätzen des Lehrers lauschte und sich zurückgelehnt und die Augen geschlossen hatte, einen Blick zuwarf.
Wie ein alter Mann, der sonst nichts besseres zu tun hatte, saß er da. Er war so eigenartig... neben der Eigenschaft, dass er es liebte, seinen über den Tag unterdrückten Frust an seiner Verlobten auszulassen.

Den ganzen Tag verschwand er stets mit seinen Beratern und Höflingen in einer Besprechung, um wahrscheinlich irgendwelchen dubiose Pläne zu schmieden. Und dann begann er - wie aus dem Nichts - mich zu verfolgen.

Als sich die Unterrichtsstunde endlich dem Ende neigte, war João noch nicht erwacht, weshalb ich mich beeilte, aus dem Raum zu entschwinden. „Flora!", rief mir Aliénor hinterher, und ich presste die Lippen aufeinander. Nachher erwacht João noch und ich muss mich mit ihm unterhalten...

„Du bist schon seit gestern immer so schnell verschwunden... ist etwas geschehen?" Das erste Mal sah Aliénor etwas besorgt aus und hatte mir eine Hand auf die Schulter gelegt.
„Mir geht es gut... ich bin bloß noch etwas müde aufgrund der Tanzstunde...", wich ich ihrer Frage aus und lächelte schwach, während ich mich nach König João umsah.

„Ich finde, dass du wirklich traumhaft getanzt hast. Versteh' gar nicht, weshalb kein Herr mit dir tanzen wollte..." Sie schüttelte den Kopf, ehe sie seufzte. „Charles meinte jedoch später-"

„Florentina, meine Liebe... verzeiht mir, wenn ich Euer Gespräch belauscht habe, aber Eure Freundin liegt im Recht: Stets seid Ihr schneller fort, als ich überhaupt schauen kann."
Der König lachte und Aliénor blickte ihn brüskiert an. Ich war ebenso eingeschnappt, da ich gerne gewusst hätte, was Charles über mich gesagt hatte, war selbstverständlich aber nicht halb so mutig wie meine Freundin, um meine Gefühle offen zu zeigen.

„Also... Euer Majestät, ich wollte just in diesem Moment etwas sagen!", wehrte die Blondine sich und verschränkte die Arme vor der Brust.

Joãos Lachen erstarb und seine Augen verengten sich, während er an Aliénor herabblickte. Ich hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, als er schließlich mürrisch erwiderte: „Geht doch lieber zurück in Euren Garten, Prinzessin Aliénor, und lasst Ihre Hoheit und mich alleine."

„Ihr erlaubt Euch wirklich etwas!", stieß Aliénor aus und schüttelte erneut mit dem Kopf. „Nun gut... dann bis später, Flora." Anschließend verschwand sie in den nächsten Gang.

Der Portugiese drehte sich erneut zu mir und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. „Wie gefällt Euch der Portugiesisch-Unterricht?"
Verdutzt über diese belanglose Frage blinzelte ich, entschied mich jedoch eine genauso belanglose Antwort darauf zu geben: „Sehr gut."

„Ach, lügt mich nicht an, mein Blümchen", meinte er schmierig, ehe er sich zu meinem Ohr hinunterbeugte. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken und ich fühlte mich bei jedem Zentimeter, den er mir näher kam, unwohler.
„Ich merke doch, wie Ihr mich anseht, wenn Ihr eigentlich Senhor Santos zuhören solltet."

Nun war ich wirklich verstört. Er glaubte doch nicht wirklich, dass ich ihn anziehend fand, oder?

Er zog seinen Kopf zurück und grinste selbstgefällig. „Aber ich verurteile Euch nicht. Solange Ihr das tut, was ich von Euch verlange, werden wir bestimmt gut miteinander auskommen. Au revoir!"

Anschließend machte er auf dem Absatz kehrt. Ich sah ihm noch lange mit offenem Mund hinterher, ehe ich meine Bücher fester an die Brust drückte und ebenfalls zurück in mein Gemach ging.

João war ein eigenartiger Kauz. Aber selbst diese letzte Bemerkung passte nicht zu seinem Charakter. Normalerweise interessierte es ihn doch nicht im geringsten, wenn ich etwas für ihn empfinden würde. Er würde es überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen. Höchstwahrscheinlich machte er sich darüber lustig.

Irgendetwas war an der Art, wie er seine Vermutung offengelegt hatte, mehr als komisch gewesen. Nur wusste ich nicht, was es gewesen war.

~*~

CHARLES

Es war kalt in der Bibliothek. Offensichtlich war ich nicht auf die grandiose Idee gekommen, etwas früher den Kamin aufzuheizen. Somit erschien mir die Wartezeit bis Mitternacht noch länger als sonst. Ich hatte es mir in einem lockeren weißen Hemd und einem guten Buch in der Hand auf einem Sessel bequem gemacht. Mein Blick wanderte immer wieder zur Standuhr.

Die Minuten vergingen.
Fünf Minuten vor Zwölf.
Es war zwölf Uhr.
Drei Minuten nach Zwölf.
Nun waren es bereits zwölf Minuten nach Zwölf.

Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich klappte das Werk in meinen Händen zu. Nun gut, möglicherweise war ich doch etwas zu abweisend ihr gegenüber gewesen. Sie hatte es nicht verdient, auf diese Art und Weise von mir behandelt zu werden, bloß weil ich mir zu viel darauf eingebildet hatte.

„Guten Abend."

Wie vom Blitz getroffen wirbelte ich herum und erkannte Florentinas Gestalt vor mir. Sie blickte mich ruhig an. Mir fiel auf, dass der violette Morgenmantel, den sie trug, ihrer schmalen Figur sehr schmeichelte. Zudem hingen ihre dunkelbraunen Haare offen über ihre Schultern.

„Ihr seid gekommen."
Ich erhob mich und legte mein Buch zur Seite, sodass ich nun genau vor ihr stand. Wie so oft blickte sie zu unseren Füßen herab. „Ja... um zu sagen, dass mir es leid tut, ich-"

Mir tut es leid, denn ich hätte Euch nicht ausfragen sollen!", unterbrach ich sie schnell. „Ihr durftet kein Wort darüber verlieren... Euch trifft somit keinerlei Schuld..."

„Ihr habt mich nicht ausgefragt", erwiderte sie ebenfalls schnell, wobei sie jedoch nach wie vor nicht zu mir aufsah. „Ihr wart einfach höflich."

„Trotzdem hätte ich dies nicht sein sollen. Ich weiß, dass Euer Verlobter, Seine Majestät, es nicht gerne sieht, dass ich freundlich zu Euch bin. Wenn er erfährt, dass wir befreundet sind, bin ich - so denke ich - bald einen Kopf kürzer."

Sie lächelte. „Naja... er muss es nicht wissen." Überrascht, dass diese Worte tatsächlich aus ihrem Mund kam gekommen waren, trat ich einen Schritt um sie herum und legte nachdenklich den Kopf schief.
„Selbstverständlich nur wenn Ihr es wollt... a-also ich kann verstehen, wenn Ihr so etwas albern und kindisch findet...", fügte sie eiligst hinzu, als ich mich an den Kaminsims lehnte.

„Das ist es nicht. Ich verbringe gerne Zeit mit Euch..."
Ich vernahm ihren schnellen Atem, und legte meinen Kopf in den Nacken, ehe ich über die rechte Schulter zu ihr blickte: „Ich will nur nicht, dass Ihr wegen mir in Schwierigkeiten geratet, Prinzessin. Zudem kann ich nicht von Euch verlangen, dass wir uns jede Nacht treffen, sodass Ihr kaum zur Ruhe kommen könnt."

Ich drehte mich erneut zu ihr um. Die Traurigkeit stand ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben und ich seufzte. „Verzeiht."

Sie holte tief Luft. „I-Ist schon gut. Ihr erschient mir als ein guter Freund u-und ich dachte... - ich rede nur wirres Zeug... ich sollte gehen..."

Ich zog die Stirn kraus, als sie sich aufmachte zu gehen. Ihr Plan wurde jedoch augenblicklich gestört, als sie aus Versehen mit dem Knöchel gegen ein Tischchen knallte und dieses somit umwarf. Die darauf liegenden Bücher flogen durch die Gegend, und ohne groß Nachzudenken hatte ich mich aufgemacht, um ihr aufzuhelfen.

„Habt Ihr Euch verletzt?", wollte ich keuchend wissen und fragte mich gleichzeitig, woher meine Panik rührte. Sie hatte sich wahrscheinlich bloß gestoßen... weshalb war ich so überfürsorglich?
„Es ist nichts passiert..." Sie presste die Lippen aufeinander und schien recht nervös zu sein, während ich eine Hand um ihre Taille schlang und mit der Anderen die Ihre hielt, um ihr auf den Sessel zu helfen. „Schaut lieber nach dem Tischchen, ich glaube, es ist beschädi-"

„Vergesst den Tisch... darf ich?"
Ich deutete auf ihren Strumpf und blickte erwartungsvoll zu ihr hoch. Mit unregelmäßigen Atemzügen nickte sie schließlich, ehe ich behutsam das dünne Kleidungsstück hinunterzog. Sie verfolgte jede meiner Bewegungen, und ich verband erneut meinen Blick mit Ihrem, ehe ich ihren Knöchel inspizierte. „Er ist ein bisschen blau. Möchtet Ihr, dass ich etwas zum Kühlen hole?"

„Prinz Charles...", begann sie mit dem Anflug von Scham in der Stimme und zog schließlich ihren Fuß zurück. „Es ist schon gut... ich danke Euch. Es tut kaum noch weh."

„Nun gut." Ich erhob mich und blickte zu Florence hinunter. Zusammengekauert saß sie in jenem großen Sessel und konnte mir nicht in die Augen blicken. Gebrechlich und zierlich sah sie aus, sodass ich sie am liebsten in meine Arme geschlossen hätte.
Ich schüttelte meinen Kopf, um diese Gedanken loszuwerden, woraufhin sie irritiert aufsah und mich mit ihren großen, grün-braunen Augen beäugte: „Ist alles in Ordnung?"

„Wisst Ihr..." Ich zog einen anderen Sessel näher zu ihr heran. „Eigentlich mag ich König João gar nicht."

Ich wusste nicht recht, weshalb ich ihr dies erzählte. Möglicherweise lag dies dran, dass ich ganz genau wusste, dass sie ihn ebenso verabscheute oder weil ich mir sicher sein konnte, dass sie meine Ansicht nicht weitererzählen würde.

Vorerst blieb sie bezüglich dieser Aussage stumm, sodass ich fortfuhr: „Wie alt ist Seine Majestät eigentlich?"

„38 Jahre zählt er", flüsterte sie leise und ich blinzelte ungläubig. „Er ist ja älter als mein Vater, der Herzog..."
Zu meiner Überraschung begann sie plötzlich etwas verbittert aufzulachen.
„So ist es eben. Man heiratet für die Familie, für das eigene Land", sagte sie traurig schmunzelnd. „Ich muss es akzeptieren."

„Das tut mir leid für Euch. Es scheint so, als wäre in seiner Gegenwart jeweilige Art von Freude verboten. Und dabei würde ich an seiner Stelle alles dafür geben, Euch zum Lachen zu bringen und Euer Lächeln zu sehen."
Ich lächelte schwach und setzte meine Ellenbogen auf den Knien ab, um meinen Kopf auf den Fäusten abzustützen.

Florentinas Lächeln war von ihren Lippen verschwunden. „Warum erzählt Ihr mir so etwas?"





♚ . ♚ . ♚

das ist ein komischer cut ups



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Übersetzungen

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( TITEL ) Der Verlobte
( Au revoir ) Auf Widersehen

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