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Kapitel 08 ࿐ engaged


FLORENTINA

„Sieh dir diese wundervollen Margeriten an!" Aliénor hielt eine der weißen Blumen in die Höhe und klopfte sich etwas Erde vom Kleid.

„Sie sind wirklich schön." Lächelnd beförderte ich weitere Blumen in meinen geflochtenen Korb. Dabei war ich jedoch nicht wirklich bei der Sache.

Charles und ich hatten uns in den letzten Nächten ab und zu erneut in der Bibliothek getroffen und miteinander gesprochen, als gäbe es kein Morgen. Mir wurde nach wie vor ganz warm ums Herz, wenn ich an sein Lächeln und wie er mich manchmal ansah, wenn wir uns tagsüber auf den Gängen begegneten oder der Hofstaat zusammen die Mahlzeiten zu sich nahm, dachte.

Alles in allem konnte ich kaum glauben, wie schnell wir eine Bekanntschaft entwickelt hatten. Zugleich kam es mir etwas komisch vor, diese gewissermaßen zu überspielen und sie geheim zu halten.

Währenddessen hatte ich ebenso Zeit mit Aliénor verbracht, die noch mehr als ihr älterer Bruder sprach. Jedoch gab sie viele Dinge von sich, die mich weniger faszinierten. Charles hingegen teilte dieselben Interessen wie ich.

Vielleicht war es etwas übertrieben, auf diese Art und Weise von ihm zu sprechen; jedoch schien er ein männliche Version von mir zu sein. Alles, was er im gefiel, mochte ich ebenso; was ich verabscheute, war ihm ebenfalls verhasst.

„Schwärmst du eigentlich für jemanden?", wollte Aliénor plötzlich seufzend von mir wissen und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während sie die Hände in die Hüften stemmte und mich erwartungsvoll anblickte.

Ich schaute mich in dem weitläufigen Garten des Schlosses um, um mich zu vergewissern, dass sich auch gar niemand in der Nähe befand.
„Nein", erwiderte ich dann, ohne sie wirklich anzusehen und hiefte meinen Korb in die Höhe. „Ich habe niemanden."

Aliénor legte den Kopf schief, zuckte anschließend mit den Schultern, ehe sie unbeschwert weiter plauderte: „Also für mich existiert eine Person... ein Junge..."
Ich war mir sicher sicher, dass sie schon die ganze Zeit auf dieses Thema hatte anspielen wollen. Nun lächelte sie wie ein Honigkuchenpferd, während sie sich auf einen mit Gold verzierten Gartenstuhl plumpsen ließ.

„Oh, wirklich?" Diese Tatsache störte mich keineswegs.

„Naja...", erwiderte sie kichernd. „Eigentlich ist er kein ein Junge... wohl eher ein Mann. Zumindest ist er etwas älter als Charles."

„Und wie alt ist dein Bruder?", fragte ich bemüht beiläufig und ließ mich langsam neben ihr auf einem weiteren Stuhl nieder. Sie beugte sich verschwörerisch zu mir hinüber und flüsterte: „Charles ist 18 Jahre alt. Somit ist er in etwa ein Jahr jünger als mein Schwarm. Wir lernten uns vor einigen Wochen in Marseille kennen. Er gehört zur Leibgarde des Kaisers von Frankreich und ist Spanier."

Sie zwinkerte mir zu. Langsam begann ich zu nicken und reflektierte anschließend die Informationen. Charles und mich trennten somit in etwa drei Jahre... dies war nichts gegen die 23 Jahre, die João und mich unterschieden.

Da jedoch dieser Junge - Mann - Aliénors Spanier war, machte mich diese Tatsache stutzig: „Aber zwischen Spanien und Frankreich besteht doch eine Erbfeindschaft..."

„Pff." Aliénor winkte diese Aussage lässig ab. „Selbst wenn. Er ist eingefleischter Franzose. Inzwischen versucht er sogar eher, zwischen Spanien und Frankreich zu verhandeln. Mich kümmert seine Nationalität nicht. Genauso wie ich das Aussehen oder die Konfession eines Menschen unwichtig finde. Schau... ich bin mit dir befreundet, obwohl deine Familie protestantisch geworden ist und ich mit dem Katholizismus aufgewachsen bin. Wir sind doch beide Christen, glauben alle an den einen Gott."

„Das... freut mich." Ich senkte den Blick. Abgesehen davon, dass solche Worte ein Katholik noch nie an mich gerichtet hatte, realisierte ich, wie gut sie es hatte. Sie besaß Eltern, die über lästige Dinge wie die Religion hinwegsahen und ihre Tochter modern und selbstbestimmt erzogen. Schließlich war es nun doch wirklich nicht so wichtig, woher man kam, nicht wahr?

König João war zwar ebenso Katholik... aber da ihm der Konfessionswechsel meines Vaters nicht störte, konnte ich ihn ehelichen.
Ich bezweifelte aber, dass João wie Aliénors Familie auch im Inneren hinter meiner Religion stand. Ob er meinen Vater und mich möglicherweise dafür verabscheute, dass wir Protestanten geworden waren?

„Ich sollte dies jedoch lieber nicht bei meinem Bruder erwähnen...", plapperte sie weiter. „Wenn er erfährt, dass der nervige Spanier, der seiner kleinen Aliénor den Hof gemacht hat, nach wie vor im Briefkontakt zu dieser steht, dreht er ihm wahrscheinlich noch den Hals um."

„Echt? Sieht das Prinz Charles dies nicht locker?", fragte ich sie in einem nach wie vor - hoffentlich - beiläufigen Ton und rührte in meinem Tee herum.

„Er mochte ihn schon vor einigen Wochen nicht. Dabei weiß ich gar nicht, was der Grund für seine Abneigung ist. Rafael ist eine sehr freundliche, liebe und gerechte Person. Zwar ist er der Sohn einer Bauernfamilie; hat er sich jedoch seinen Platz in der Gesellschaft erkämpft und ist allgemein sehr höflich."

Aha, Rafael hieß ihr Schwarm also. Erneut schien es Aliénor nicht zu stören, mir diese Einzelheiten zu berichten. So redete und redete sie: „Die zwei stritten sich vor einigen Wochen sehr heftig... Charles erwischte uns bei einem Treffen. Wir haben uns wirklich nur unterhalten! Zumindest bei diesem Treffen... Aber du wirst nicht glauben, wie spießig mein Bruder manchmal sein kann... er denkt immer, dass ich nicht auf mich selbst aufpassen kann!"

~*~

Wenig später hatte ich mich erneut in meinem Gemach zurückgezogen und erledigte mich meines Überkleides, da dieses durch die dunkle Erde verdreckt worden war.

Die Sonne schien wie an den letzten Tagen ununterbrochen. Ich fühlte mich ausgesprochen wohl. Schon jetzt freute ich mich auf die kommende Nacht, um zusammen mit Charles in dieser wundervollen Bibliothek sitzen und über Literatur diskutieren zu können.

Plötzlich flog die Tür auf.
„Prinzessin Florentina, seid Ihr hier?" Da Charles mich stets mit Florence und meine Familie mich mit Flora ansprach, empfand ich es inzwischen fast schon als eigenartig, bei meinem richtigen Vornamen genannt zu werden.

Die barsche Stimme meines Verlobten riss mich jedoch aus meinen romantischen Gedanken und ich wirbelte herum, während ich den dreckigen Stoff an meine Brust drückte.
Er blieb vor mir stehen, sah an mir hinunter und schnaubte. „Ihr seid so dreckig, weil Ihr Euch mit der Tochter des Herzogs im Garten herumgetrieben habt, nicht wahr?"

Zitternd presste ich meine Lippen aufeinander. João hatte mir in den letzten Tagen kaum Aufmerksamkeit geschenkt - dies bedauerte ich selbstverständlich zutiefst. Ich hätte aber wissen müssen, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis er wieder ankam und mich ausschimpfte.
„Antwortet!", bellte er mich an und zeigte mir seine gelben Zähne, woraufhin ich schnell zu unseren Füßen blickte. „Ja, ich-"

„Euer Vater wünscht nicht, wenn Ihr Euch mit dieser dummen, blonden Sippschaft herumtreibt. Und ich noch weniger! Oder habt Ihr dies nicht verstanden?"
Seine Frage klang mehr wie ein Befehl und ich nickte eingeschüchtert. Nach wie vor bebte meine Unterlippe. Ich wagte es nicht, zu ihm hochzusehen.

„Seht mich gefälligst an, wenn ich mit Euch spreche!" Brutal packte er meinen Arm und griff fest zu, sodass ich Angst bekam, er könnte mir meinen rechten Arm abreißen, während er mich am Schopf packte, damit ich direkt in seine dunkelbrauen, hasserfüllten Augen blicken musste.

Wimmernd atmete ich seinen stinkenden Atem ein und merkte, wie meine Augen feucht wurden. Sein Mundwinkel zuckte in die Höhe und er grunzte: „Euch werde ich schon Benehmen und Respekt von Eurem Gatten einflößen und wenn ich dafür-"

Ein Klopfen ließ ihn verstummen, jedoch nicht davon abhalten, seinen Griff auch nur minimal zu lockern.
„Was ist?", rief der portugiesische König mürrisch und schaute in Richtung der Tür, die sich daraufhin öffnete.

Charles steckte seinen Kopf hinein. „Florence, ich wollte Euch fragen, ob-"
Ich sollte niemals erfahren, was er mich hatte fragen wollen, da er augenblicklich verstummte und schließlich langsam die Tür hinter sich zufallen ließ.

Mir lag bereits eine Notlüge auf der Zunge, als Charles irritiert und erzürnt zugleich zwischen uns beiden hin- und herblickte und sich höchstwahrscheinlich fragte, was überhaupt geschah.

Jedoch blieb mir dies erspart und João ergriff das Wort.
„Kronprinz Charles", bemerkte mein Verlobter und verstärkte seinen Griff erneut, sodass ich aufwimmerte. Dann kräuselte er seine Lippen.

„Welch' Freude es ist, Euch zufällig im Gemach der Prinzessin vorzufinden. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber Ihr solltet wissen, dass wenn ein Herr dieses Zimmer betreten darf, es sich nur um direkte männliche Verwandte oder um den zukünftiger Gatten der Prinzessin handeln darf."

Mit einem Mal ließ er mich los, sodass ich fast zusammensackte. Charles hatte sich bereits aufgemacht, mir zu helfen, aber ich fand das Gleichgewicht schnell wieder und hatte mich aufgerichtet, als sich João wieder zu mir wandte und mir die Hand reichte, als wäre seine vorherige Tat die normalste der Welt gewesen. „Hoheit."



CHARLES

Perplex blickte ich zwischen Prinzessin Florentina und dem König von Portugal hin und her, ehe es mir wie Schuppen von den Augen fiel. „I-Ihr seid... verlobt..." Meine Stimme war überraschend schwach.

Ich suchte den Blick meiner neuen Freundin, die jedoch bloß betreten zu Boden blickte.
War ich eigentlich vollkommen blind in der letzten Zeit durch die Weltgeschichte gegangen? Seine wunderschöne Verlobte, von der der König gesprochen hatte... das war sie! Er war ständig ihr Tanzpartner gewesen, er hatte sie besucht und begleitet... am liebsten hätte mir für diese Erkenntnis eine Ohrfeige gegeben.

„Wie äußerst aufmerksam Ihr seid, Prinz Charles", bemerkte der König in mit einem spöttischen Unterton. „Jedoch bin ich mir sicher, dass Ihr vorerst niemanden etwas von der Verlobung berichten werdet, nicht wahr?"

Er lächelte gekünstelt und ich musste aufpassen, dass meine inzwischen zu Fäusten geballten Hände nicht in seinem Gesicht landeten.

War das eine erneute bizarre Idee von dem Vaters Florence' gewesen? Welcher Vater tat seiner Tochter eine Ehe mit einem deutlich älteren Mann an, der die unsympathischste und unpassendste Wahl für eine junge, neapolitanische Prinzessin verkörperte?

„D-Darauf könnt Ihr Euch verlassen", erwiderte ich so freundlich wie in dieser Situation möglich, und nahm einen tiefen Atemzug. Und dabei wollte ich ihm nicht den geringsten Gefallen tun. Ich tat dies bloß für sie.

„Wenn Ihr mich entschuldigen würdet." König João gab seiner Verlobten einen Handkuss, bei dem sie es ein weiteres Mal nicht schaffte, zu mir aufzusehen.

Beim Vorbeigehen warf mir der Portugiese noch einen arroganten Blick zu, um mir zu beweisen, dass er sich als König niemals vor einem schwachen Prinzlein - wie ich es war - fürchten würde, und verließ das Zimmer.

Mein Blick fiel erneut auf Florentina, die wie erstarrt auf die Erde blickte. Bitte seht mich an, flehte ich in Gedanken. Schenkt mir nur einen Blick, damit ich weiß, wie ich Euch helfen kann...

Doch sie hob ihren Blick nicht an. Ich verbot es mir, auch nur einen Schritt auf sie zuzugehen. Ohne ein Wort zu sprechen, schritt sie somit schon nach wenigen Sekunden in ihr Badezimmer und verschloss daraufhin die Tür hinter sich.

Nach wie vor schockiert sah ich ihr hinterher. Mein Herz wollte mir befehlen, Ihr hinterherrennen, an ihre Badezimmertür hämmern und ihr unter allen Umständen meine Hilfe anzubieten. Innerlich brodelte ich vor Wut und Verzweiflung. Aber ich konnte es nicht tun.





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Übersetzungen

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( TITEL ) Verlobt

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