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Kapitel 06 ࿐ just a ball


FLORENTINA

„Guten Abend, Hoheit." Ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. „Prinzessin Florence, nicht wahr?"

Abgesehen davon, dass ich mir noch nie Gedanken gemacht hatte, wie mein Vorname in seiner französischen Version lauten konnte, konnte ich auf seine Frage im ersten Moment kaum eingehen. Ich war viel zu überfordert mit dem Fakt, dass Charles mich angesprochen hatte und sich beinahe an meinen Vornamen erinnerte.

Oh Gott, kam es mir in den Sinn. Wahrscheinlich blicke ich ihn wie eine Irre an. Schnell schaute ich zurück auf meinen Schoß. „J-Ja... Florentina... Aber Ihr könnt mich auch Florence nennen, wenn... ähm..." Ich wusste noch nicht einmal, weshalb ich dies sagte. „Ihr wollt?"

„Wenn Ihr dies wünscht...", erwiderte er nach wie vor freundlich und lachte auf. „Dann Florence... wie gefällt Euch unser Schloss?"

„Es ist schön... sehr gemütlich", meinte ich verlegen und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Weshalb musste ich immer nuscheln, wenn er in seiner Nähe war? Und weshalb verließen nur langweilige Aussagen meine Lippen?

Mit leichtem Entsetzen sah ich zu, wie er sich sich neben mir auf einen mit Gold verzierten Gartenstuhl niederließ. Anschließend legte er den Kopf schief und blickte mich erneut an. „Verzeiht mir, dass ich Euch nun belästige... Ihr wart letztes Mal sehr schnell verschwunden... deshalb wollte ich mich entschuldigen. Da ich Euch überrumpelte."

„Es ist nichts geschehen", entgegnete ich bloß und sah für einen kurzen Moment zu ihm auf, um anschließend schnell wieder meinen Blick abzuwenden.
„Naja...", sagte er und lachte etwas verbittert. „Ihr seid beinahe die Klippen hinuntergestürzt-"

„Aber Ihr habt mich gerettet", unterbrach ich ihn viel zu laut. Überrascht schaute er zu mir auf, als ich nervös mit meinen Fingern spielte. „Und ich habe mich nicht bedankt. Dies war mehr als unhöflich von mir."

Er erwiderte nichts. Sicherlich war er nun sauer, nachdem ich ihn darauf hingewiesen hatte. Panisch überlegte ich, was nun zu tun war. Würde er nun einfach gehen? Sollte ich gehen? Würden wir uns jemals wieder unterhalten können und-

„Weshalb wart Ihr so bedrückt damals? Wer hat Euch zum Weinen gebracht?", sagte er schließlich doch, sodass ich innerlich fluchte. Musste er dies fragen? Es war überaus freundlich von ihm, dass er mir aus Höflichkeit diese Frage stellte. War es doch zugleich mehr als schwierig darauf zu antworten, ohne ihm die Einzelheiten zu berichten. Denn dies durfte ich auf keinen Fall tun.

„Ach... Ihr wisst schon, wie Mädchen manchmal sind. Wir sind sehr nah am Wasser gebaut und wir müssen ständig weinen...", wich ich seiner Frage aus.

„Das ist ein überholtes Klischee", erwiderte der junge Prinz kühl, sodass ich nichts anderes tun konnte, als ihn ungläubig aufgrund dieser Aussage zuzusehen.
„Ich zwinge Euch nicht, mir zu antworten. Bloß finde ich es etwas... schade, dass Ihr weinen musstest, auch wenn man es sicherlich hätte vermeiden können." Sanft lächelte er schließlich.

Keine Millisekunde später begannen meine Wangen zu glühen und mein Atem wurde schneller. „Ich glaube... meine Mutter, die Königin, hat mich gerufen...", faselte ich und erhob mich eiligst, wodurch ich meine Teetasse umwarf. „V-Verzeiht, ich... meine Mutter..."

„Es ist nichts geschehen", beruhigte er mich und versuchte die rötliche Flüssigkeit so gut es ging mit einer Servierte aufzuwischen. „Die Bediensteten werden dies entfernen."

„Äh... gut." Panisch blickte ich hin und her, ehe ich ihm schließlich ein letztes Mal gequält zulächelte, einen eigenartigen Hofknicks tat und den Weg über die Treppe zurück auf Schlosshof nahm, um über diesen in das Anwesen zu gelangen.

In meinem Gästezimmer angekommen, schloss ich die Tür hinter mir und atmete erleichtert auf. Beschämt, da ich mich erneut äußerst peinlich in seiner Gegenwart benommen hatte und er mich sicherlich nun noch eigenartiger empfinden musste, seufzte ich auf. Zugleich war ich auf irgendeine Art und Weise jedoch ebenso geschmeichelt aufgrund seines Kompliments.
Mit hochrotem Gesicht und klopfendem Herzen starrte ich an die Zimmerdecke.


~*~

Hatte ich bereits erwähnt, dass niemand von meiner Verlobung mit João erfahren durfte? Nein? Mein Vater hielt es für sicherer, dass diese Information nicht an die Öffentlichkeit gelang. Höchstwahrscheinlich vermutete er, dass Spanien sich gegen die neapolitanischen und portugiesischen Streitmächte rüsten würde. Schließlich wollte man ja einen kommenden Krieg gewinnen. Dass ein Bürgerkrieg in unserem Land tobte, war in diesem Moment etwas wichtiger.

Zumindest stellte die erstgenannte Tatsache etwas Gutes für mich dar. Denn ich musste mich nicht ständig mit dem König sehen lassen, und mich bei der heutigen Festlichkeit nicht an seiner Seite aufhalten.

Für unsere Ankunft im Schloss Valençay war ein Ball angesetzt worden. Herzog Louis II. hatte sich als äußert gastfreundlich erwiesen und es in innerhalb von wenigen Tagen geschafft, einen pompösen Ball zu organisieren.

Überall schwirrten Bedienstete und Arbeiter herum, dekorierten den Ballsaal und schmückten das restliche Schloss ebenso einladend. Der Duft der Köstlichkeiten, die heute verspeist werden sollten, erfüllte die Gänge und mir lief bereits das Wasser im Munde zusammen, wenn ich an das kommende Buffet dachte.

Ich war keinen Tag in Savoyen-Piemont, und schon hatte ich viele neue Erfahrungen machen können. In Neapel hatte stets nur Disziplin und Ruhe geherrscht. Feste wurden vermieden und gelacht wurde selten.

Heute war es jedoch endlich soweit. Dies sollte mein erstes Fest werden... ein waschechter Ball mit einem Orchester, köstlichen Speisen, hellen Lichtern und bunten Kostümen.

Zumindest würde man dies von den Aufmachungen der restlichen Gäste behaupten können. Ich sah an meinem Körper herunter. Mein Kostüm wies ein dunkles Violett auf und war allgemein sehr schlicht gehalten. Stickereien und Spitze - so wie zurzeit verwendet wurden - wies dieses Kleid kaum auf. Ebenso trug ich sehr dezenten Schmuck.

Ich sah es schon kommen: Ich, die Langeweile in Person mit einem noch langweiligeren Aufzug. Neben den anderen Mädchen und Damen würde ich so oder so untergehen.

Innerlich verfluchte ich meinen Vater, da dieser verbot, dass ich mich aufmotzte. Für meine Schwestern und meine Mutter galt dasselbe. Nur seine Mätresse durfte kaufen und tragen, was sie wollte.

━━

Mein Herz schlug mir nahezu bis zum Hals, als ich schließlich hinter meiner Familie in Richtung des Ballsaals geleitet wurde.
„Hast du schon gehört, dass sogar der Kaiser von Frankreich erscheinen soll?", raunte Adelina mir zu, als wir um eine Ecke bogen.

„Meinst du das ernst?", wollte ich nervös wissen. „Mir war nicht klar, dass solch' hohe Adelige geladen sind..."
Meine ältere Schwester schien mir anzusehen, wie unwohl ich mich nach dieser Nachricht fühlen musste und drückte für einige Sekunden meine Hand. „Es wird schon alles gut werden.... wir werden das zusammen schaffen, Flora."

Obwohl ich ihr für ihre Hoffnungsversprechen dankte, dachte ich mir, dass sie ebenso gut reden hatte... Dank ihres deutschen Verlobten hatte sie einige Reisen unternehmen und folglich große Festlichkeiten miterleben können. Ich hingegen war unerfahren auf dieser sozialen Ebene. Wie sollte man neue höhere Persönlichkeiten zu begrüßen, wenn man noch nicht einmal Gespräche mit normalen Menschen führen konnte?

Schließlich richtete ich meinen Blick nach vorn und atmete tief durch, bevor uns die großen Türen zu dem Fest geöffnet wurden.

━━

Wenig später war der Ball im vollen Gange. Tatsächlich hatte ich es geschafft, möglichst wenige Gespräche mit berühmten Staatsmännern führen zu müssen. Ein Seufzer verließ meinem Lippen, als ich meinen Blick über die Speisen wandern ließ.

König João VI. war noch nicht erschienen und Charles tanzte ausgelassen mit einer Blondine in einem wunderschönen, rosafarbenen Kleid. Etwas enttäuscht lud ich eine Hähnchenkeule, etwas Salat und kleine Küchlein auf meinen Teller.

In dem Moment, als ich mich vom Buffet abwenden wollte, kam ausgerechnet Charles auf mich zu. Der goldene Teller begann in meinen Händen zu zittern, ehe ich bemerkte, dass der Kronprinz nicht zu mir, sondern zu dem Kaiser von Frankreich eilte.
„Louis-Antoine, mein Freund, wie geht es Euch?" Verdutzt über die Tatsache, dass Charles mit einem Kaiser wie mit einem Bruder sprach, ließ mich unweigerlich weiter horchen.

Des Kaisers Lippen verließ ein Seufzer und seine grau-blauen Augen blickten durch die Gegend, ehe er seinen Kopf schüttelte. „Euer Fest ist wundervoll. Bloß kann ich Eure Schwester nirgendwo entdecken..."

„Sprecht Ihr von Aliénor?", wollte Charles neugierig wissen, woraufhin Louis XVII. schmunzelnd mit dem Kopf schüttelte. „Das hätte mich ehrlich gesagt auch etwas verwundert... Aliénor ist ein wahrer Störenfried. Aber dann seid Ihr sicherlich auf der Suche nach Marie Brienne. Ich bin mir sicher, dass diese gleich kommen wird."

Hatte ich schon erwähnt, wie wunderschön Charles klang, wenn er Französisch sprach?
Aus Höflichkeit hatte er mit meiner Familie immer in unserer Muttersprache, Italienisch, gesprochen. Sein Akzent war nicht stark, und klang sehr angenehm. Aber Französisch... das klang traumhafter, als jede Sprache, die mir je zu Ohren gekommen war. Und dabei hatte ich schon oft Menschen Französisch sprechen gehört.

„Sie ist sehr reizend", antwortete er schließlich. Sonderlich begeistert klang er dabei... irgendwie nicht.

„Wie geht es Euch?, wollte der Ältere weiterhin wissen. „Ihr habt ein Auge auf Mademoiselle Marie-Leopoldine von Österreich geworfen, n'est-ce pas? Sie ist die Tochter des österreichischen Kaisers... meines Onkels."

„Oh, Hoheit!" Charles' angenehm tiefe Stimme riss mich aus meinen Gedanken und das Zittern des Tellers in meiner Hand setzte augenblicklich wieder ein.

„Wie schön Euch zu sehen! Verehrter Cousin... darf ich Euch Prinzessin Florenc- Florentina von Neapel vorstellen? Sie ist eine Tochter des Königs Francesco. Seine Majestät und Ihre königlichen Hoheiten sind bei uns zu Gast."

Louis-Antoines dunkle Augen musterten mich für einen kurzen Moment, sodass mir erst jetzt auffiel, dass ich in einem Hofknicks versinken sollte.
Als dies getan war, lächelte ich möglichst natürlich. Sie sind also Cousins... das erklärte die Umgangsformen. „Guten Abend, Euer Majestät."

Weitere Unterhaltungen mit ihm blieben mir jedoch erspart, da die erwartete Schwester Charles', Marie Brienne, in diesem Augenblick erschien und sich den Kaiser von Frankreich krallte.
Wie jeder in dieser Familie sah sie überdurchschnittlich gut aus. „Majestät... Verzeiht, dass ich Euch so lange warten lassen habe."

„Es ist nichts geschehen." Die beiden wechselten noch einige Worte mit untereinander. Die Prinzessin beachtete mich nicht weiter, sodass die Umgangsformen auf Französisch blieben. Wenig später schon war der Kaiser mit der Schwester von Charles auf der Tanzfläche verschwunden.

Ich sah den beiden noch etwas nach, ehe Charles mich erneut ansprach; dieses Mal jedoch erneut auf Italienisch: „Ihr seht sehr hübsch aus."

Unmittelbar schluckte ich.
Meint er das ernst? Ich sah zu ihm auf, doch in seinem Gesicht konnte ich nicht die Spur von Ironie erkennen. „Danke", erwiderte ich mit möglichst fester Stimme. Für einen längeren Zeitraum blickte ich zu meinen Füßen und knetete nervös meine Finger, ehe er fragte: „Wollt Ihr tanzen?"

„Tanzen?" Meine Stimme war ein einziges Krächzen und Charles Lächeln Mundwinkel zog sich in die Höhe. „Das Manuett beginnt gleich... reserviert Ihr mir diesen einen Tanz?"

„Ich habe ihn leider schon König João versprochen." Es war interessant, wie schnell mir dies auffiel. Höchstwahrscheinlich lag es daran, dass mein Vater mir eingetrichtert hatte, des Königs Bitten stets nachzukommen.

„Ach so... selbstverständlich." Er schmunzelte schwach. Entschuldigend schaute ich ihn an. War er jetzt tatsächlich enttäuscht, da er nicht mit mir tanzen konnte?

„Verzeiht, ich wollte nicht...", begann ich, ehe er mir ins Wort fiel: „Ihr habt doch nichts verbrochen... wir sehen uns, Prinzessin Florence." Er senkte höflich den Blick, ehe er in der Menge verschwand.
Im Endeffekt war use wohl doch nicht sonderlich erpicht auf meine Gegenwart... dachte ich mir.

Schließlich kehrte ich zu dem Tisch meiner Familie zurück. König João war inzwischen ebenso anwesend und schien ziemlich aus der Puste zu sein.
Etwas irritiert musterte ich ihn von der Seite, ehe er meine Anwesenheit bemerkte. „Entschuldigt, Hoheit", sagte er schweratmend und ich bemerkte, dass einige seiner Haarsträhnen an seiner Stirn klebten. Hatte er Sport betrieben? „Ich hatte Euch das Menuett versprochen."

Er verbeugte sich und ich schluckte unmittelbar, ehe ich ihm auf die Tanzfläche folgte. Schon beim ersten Kontakt mit seiner Hand merkte ich, wie schwitzig diese war. Ich versuchte, mich vor Ekel nicht zu schütteln, als mir ebenso seine leichte Alkoholfahne entgegenkam. Trank er nun auch noch vor Beginn eines Festes?

Ich konnte von Glück reden, dass wir uns nicht allzu oft bei diesem Tanz berühren mussten. In den freien Momenten der Stille zwischen uns beiden sah ich mich in der bunten Menschenmasse um.

Charles tanzte erneut mit der Blondine alias der Prinzessin von Österreich, und sah wie bei allen Dingen, die er tat, graziös und zugleich sehr männlich aus, sodass ich kaum den Blick von ihm ablassen konnte. Selbstverständlich hatte ich mit den Augen nach ihm gesucht; dass er mich nun jedoch bei jedem meiner Schritte beobachtete, hatte ich nicht gewollt.

Schon kam ich aus dem Takt und lief dabei fast in eine rothaarige Dame mit einer sehr langen Nase. Charles sah mich nach wie vor an und sein Blick blieb konstant.

Nahezu schmachtend erwiderte ich diesen und betrachtete seine Uniform, die an seinem stattlichen Körper sehr gut zur Geltung kam, sein kantiges Gesicht mit jenem markanten Kinn und diesen schönen, hellbraunen Augen.

João verfehlte meine Hand beim Abklatschen, was mich jedoch nicht weiter störte. Mit einem grunzenden „Dummes Ding" holte er mich in die Realität zurück. So wirkte es, als würde die Musik plötzlich wieder einsetzen.






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Übersetzungen

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( TITEL ) Nur ein Ball
( n'est-ce pas? ) Nicht wahr? / Oder?

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