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Kapitel 03 ࿐ bunch of sunflowers


FLORENTINA

„Wir freuen uns, dass Ihr es einrichten konntet, uns zu besuchen, Euer Majestät", ergriff mein Vater wie geplant das Wort.

„Um meine wunderschöne Verlobte persönlich zu empfangen? Selbstverständlich", erwiderte João und ein Grinsen zierte seine Lippen.

Ich zwang mich zu einem verlegenen Lächeln, ehe ich ihn genauer in Anschein nahm.
Der portugiesische König war etwa einen ganzen Kopf größer als ich, und seine braunen Haare durchzogen bereits einige graue Strähnen. Seine Augen waren eher klein und musterten mich ausgiebig, während die Haut an der hohen Stirn schon etwas uneben war und seine Lachfalten eine unglaubliche Tiefe aufwiesen. Zusammenfassend konnte man ihm seine nahezu 40 Jahre auf dieser Erde schon ansehen. Von irgendeiner Art von Anziehung, die Männer in ihren Dreißigern manchmal besaßen, konnte man definitiv aber nicht sprechen.

Die Enttäuschung überkam mich, obwohl ich mir doch vorgenommen hatte, mir nicht zu viele Hoffnungen zu machen.

„Da fällt mir ein... beinahe hätte ich es vergessen..." Der Portugiese lachte gekünstelt auf, wobei seine Augen noch kleiner wurden. Dann nahm er einen Blumenstrauß von einem seiner Gefolgsleute entgegen.
„Prinzessin Florentina von Neapel." Er senkte höflich den Blick und überreichte mir den dicken Strauß. „Diese Sonnenblumen überreiche ich Euch, da sie genauso strahlend, wie Ihr es seid, sind."

Ich und strahlend?, kam es mir in den Sinn. Abgesehen davon, dass ich vor allem an dem heutigen Tage so stumm und eingeschüchtert wie noch nie war, konnte selbst ich in meinem jungen Alter die übertriebene Schmeichelei seiner Aussage heraushören.

„Oh... ich d-danke Euch, Majestät", entgegnete ich stotternd und nahm den Strauß weiterhin lächelnd entgegen. Die Laune meines Vater schien sich stark gehoben zu haben, da er in diesem Moment höchstwahrscheinlich den Geruch des Erfolges einsog. Seine dümmliche Tochter gefiel dem König von Portugal - welch' eine Freude.

„Ein Festmahl ist für Euch angerichtet", bemerkte er daraufhin und deutete in Richtung des Speisesaals, sodass Joãos Augen folgten.
„Vielen Dank." Seine Mundwinkel zuckten kurz, und er leckte sich die Lippen. „Ich habe schon viel von der italienischen Küche gehört... sie endlich kosten zu dürfen, bereitet mir eine große, große Freude, mein Freund... darf ich bitten?"

Er reichte mir seine Hand. Ich war mir im Nachhinein sicher, dass mein Verlobter mich nun als vollkommen verrückt abstempeln würde, als ich für eine längere Zeit auf diese gealterte Hand starrte, ehe ich die Meine schließlich auf diese legte, und ich mich mit einem nach wie vor gezwungenen Lächeln auf den Lippen und gefolgt von der restlichen Hofgesellschaft zu Tisch begab.

~*~

„Und wie findest du ihn?"
Meine ältere Schwester saß mit verschränkten Armen und mich erwartungsvoll musternd auf meinem Himmelbett.

Vor einigen Minuten waren wir von dem ewig-andauernden Treffen im Speisesaal zurückgekehrt und hielten uns nun zusammen in meinen Gemächern auf. Währenddessen hatte sich König João gemeinsam mit meinem Vater und dessen Ministern zurückgezogen, um einige wichtige Angelegenheiten bezüglich der Vermählung und ihrer Allianz gegen Spanien zu besprechen.

Der Hauptgrund, weshalb mein Vater diese Heirat wünschte, war, dass er einen starken Verbündeten im Kampf gegen den spanischen König suchte. Dieser hatte die Insel Sizilien, die vorher zu unserem Reich gehört hatte, erobert. Somit war mein Vater nicht mehr länger der König Siziliens, sondern nur noch der Herrscher Neapels.

Ähnlich war es dem Herzog Louis II. von Savoyen-Piemont, Charles' Vater, ergangen. Ihm hatten die Spanier die Insel Sardinien geraubt, sodass er sogar nur noch ein Herzog und nicht mehr länger der König von Sardinien war.

Im Gegensatz zu meinem Vater war er aber nicht darauf aus, Sardinien zurückzuerobern. Da sich die Sardinier eher als Spanier als als Franzosen betrachteten, hatte er nachgegeben.
Anders sah dies wiederum mein Vater: Unsere ehemalige Insel Sizilien musste zu Neapel gehören. Schließlich zählte sie zu der italienischen Halbinsel. Und da Vater wenig Hilfe von anderen europäischen Staaten erhielt, musste Portugal beziehungsweise ich herhalten.

„Ganz nett", wich ich ihrer Frage aus und strich über die Sonnenblumen, die er mir geschenkt hatte. Eigentlich machte ich mir nichts aus Blumen, sodass ich dieses Geschenk nicht sonderlich wertschätzen konnte. Jedoch auch abgesehen von diesen recht hübsch aussehenden Pflanzen fühlte ich mich in seiner Gegenwart irgendwie komisch... wenn nicht sogar unwohl.

Seine Majestät war eine Person, die durchgängig gutgelaunt zu sein schien. Mal hier, mal da plauderte er mit anderen Mitgliedern des Hofstaates in einem nahezu akzentfreien Italienisch (was meinem Vater sehr zusagte) und riss nicht selten eigenartige Witze.

„Entspricht er denn zumindest äußerlich etwas deinen Vorstellungen?", wollte sie weiter wissen, ohne gleich zu merken, wie angespannt ich war. „Wenn man jetzt von seinem Alter absieht..."

„Ich... naja..." Am liebsten hätte ich instinktiv gesagt, dass ich ihn hässlich fand. Jetzt nicht hässlich wie die Nacht, aber leider auch alles andere als attraktiv. Während ich mich fragte, ob Adelina ihre Frage erst gemeint hatte, konnte ich es ihr zugleich auch nicht verübeln. Ich hatte mit ihr so gut wie nie über meine äußerlichen Präferenzen bei Männern geredet. Allein aus dem Grund, dass ich mir selbst noch nicht im Klaren darüber war.

Eine Antwort blieb mir erspart, da die Tür just in diesem Augenblick geöffnet wurde, und ich im Spiegel sah, wie João höchstpersönlich eintrat.

Meine Schwester erhob sich augenblicklich. „Hoheit, verzeiht die Störung.... aber ich gedachte, noch für einen kurzen Moment mit Euch zu reden." Erneut schien das Lächeln in seinem Gesicht eingefroren zu sein, während er Adelina kaum beachtete.

Diese verließ mein Gemach mit einem letzten Winker zu mir, nachdem sie mit gesenktem Haupt an dem portugiesischen König aus dem Hause Braganza vorbeigegangen war. „Ich bin schon verschwunden."

Als die Tür schließlich hinter ihm zufiel, beobachtete ich, wie mein zukünftiger Verlobter einige Schritte auf mich zuging.
„Prinzessin..", begann er und nahm über den Spiegel Blickkontakt mit mir auf. Nun konnte ich uns das erste Mal nebeneinander betrachten. Der erste Gedanke, der mir kam, war: Wir passen äußerlich überhaupt nicht zusammen. „Hatte ich bereits erwähnt, wie wunderschön Ihr seid?"

„Das sagtet Ihr bestimmt schon um die einhundert Mal", erwiderte ich nun etwas mutiger, lächelte und drehte meinen Kopf zu meiner Stuhllehne, auf der er eine Hand abgelegt hatte. Die andere Hand kam mit einem glitzerndem Gegenstand hinter seinem Rücken hervor.

Ein mit dicken, lilafarbenen Diamanten bestücktes Collier fand den Weg um meinen Hals. Ich unterdrückte ein Schlucken, als er mir dieses anlegte. Das Schmuckstück war kalt und schwer.

Im Spiegel beobachtete ich ihn, und meine Nackenhaare stellten sich auf, als seine Hand meinen Hals entlang glitt und wie aus dem Nichts zudrückte. Unmittelbar wimmerte ich und riss meine Augen auf, ehe er nach wenigen Sekunden abließ. Ich röchelte.

An mein rechtes Ohr gewandt, hauchte er schließlich mit ungewohnt kehliger und emotionsloser Stimme: „Ich verlange von meiner Gemahlin bis auf Disziplin und Gehorsam nicht viel. Von mir aus werdet Ihr jedes Kleid und jedes Schmuckstück erhalten, was Ihr Euch wünscht... aber bedenkt: Ihr gehört von nun an mir. Wenn Ihr also nicht wollt, dass es ein weiteres Mal eng um Euren Hals wird, würde ich lieber Stillschweigen bewahren."

Genauso schnell, wie seine Gefühlslage umgeschlagen hatte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck ein weiteres Mal und er lächelte diese abscheuliche Lächeln, bevor er einen Schritt zurücktrat.

Ich blinzelte einige Tränen hinfort und sah schweratmend zu meinem Verlobten. „Dann würde ich sagen", sprach er schmunzelnd, ehe er sich abwandte. „Bis später, Prinzessin."

~*~

Blumen waren doch solch wundervolle Geschöpfe. Sie waren der Beweis dafür, dass man einer Person gerne eine Ehre erwies, dass man sie respektierte. Welch' farbenfrohe und erfrischende Geschenke sie verkörperten; sprühten sie doch nur vor Liebe für die Beschenkte.

Meine Mutter liebte die Nelken, Maria Adelina die Iris und Amalia Carolina die Maiglöckchen aufgrund ihrer lustigen Form. Und ich?

Von der Klippe aus konnte ich auf das Meer, in dem sich die untergehende Abendsonne spiegelte, blickten. Hinter dem kleinen Wäldchen, welches direkt an den Abgrund grenzte und dadurch vom Palast aus nicht zu sehen war, stand ich auf dem unebenen Gestein und hielt den Blumenstrauß des Königs fest umklammert.

„Ahhh!" Ich riss den Bund in die Höhe und feuerte ihn schließlich so stark ich konnte über die Klippe. Das Wasser spritzte, als die Sonnenblumen in den Wellen verschwanden.

„Dieser verfluchte Schleimer! Dieser Bandit! Hier habt Ihr Eure Blumen!", brüllte ich gegen das Rauschen der Wellen an, während Tränen den Weg über meine Wangen fanden. Es tat so gut, endlich alle Sätze, die mir auf der Zunge gelegen hatten, herauszuschreien zu können.

Wie er uns, wie er mir seinen guten Charakter ohne Gewissensbisse vorgegaukelt hatte... Er hatte seine Hände um meinen Hals gelegt, mir gedroht und mich behandelt, als wäre ich ein Nichts, ein Gar Nichts... das Eigentum eines Mannes, meines baldigen Mannes.

Wie hatte ich wiederum jemals glauben können, dass gerade ich, die nie etwas im Leben geleistet hatte, die Möglichkeit hätte erhalten können, ebenfalls glücklich zu sein? Wie war ich überhaupt auf so einen Gedanken gekommen?

Die Traurigkeit überkam mich prompt und ich verstummte. Zwei Möwen flogen laut schnatternd über die Szenerie und der Wind zerzauste meine Hochsteckfrisur. Ich holte tief Luft, ehe ich zitternd zu Boden sackte.

Ich wollte ihn nicht heiraten, ich wollte nicht so behandelt werden. Wieso war ich bloß als Mädchen geboren worden? Schluchzend zog ich die Beine an meinen Oberkörper und vergrub zitternd das Gesicht in den Händen.

Ich wusste nicht, wie lange ich an dieser Stelle, auf meiner Klippe, verharrt hatte, wie lange ich geweint und gebetet hatte; als ich sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte und ich mit einem Mal zusammenzuckte.

„Geht es Euch gut, Mademoiselle?"






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- wer hat flora wohl aufgelesen? (*ahnungslos*)


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Übersetzungen

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( TITEL ) Sonnenblumenstrauß

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