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Wie war ein Individuum nur so furchtbar in der Lage, sich wieder und wieder in Lebensgefährliche Situationen zu bugsieren.
Wie schaffte sie es immer und immer wieder, sein Herz stehen zu lassen. Unbegreiflich, ein Mytserium, welches ihm das Leben kosten konnte.
So fühlte es sich jedenfalls an, als er in Zeitlupenartiger Geschwindigkeit beobachtete, wie das Mädchen, dass ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf ging, stolperte, den Halt verlor und...
Etwas in ihm explodierte. Von einem Moment auf den Nächsten, war er umgeben von einem Meer aus Flammen. Von irgendwoher erklangen Schreie, Flüche und etwas, was nach einem weinerlichen Schluchzen klang.
Aber seine Augen, hatten sich an der Gestalt festgesaugt, die unversehrt und absolut sicher, am Rande der Plattform saß. Ihr Haar vom starken Wind des Sekundenartigen Sturzes durcheinander und ihr Gesicht absolut von Schock gezeichnet, aber... sicher.
Sein Herz trommelte in seiner Brust. Es schlug so schnell, dass die Flammen um sie herum im Takt seines Pulses wuchsen und wuchsen, ohne, dass er etwas dagegen tun könnte.
Unmöglich. Es war schlichtweg unmöglich. Seine Augen tasteten jedes freie Stück Haut an ihr ab, wovon es außerordentlich reichlich gab, da seine Flammen ihre Klamotten halb verkohlt hatten, als sie nach ihr gegriffen hatten.
Einer der mächtigsten Eigenschaften der Flammenbändiger, war nicht die Tatsache, dass ihre Flammen heißer und wilder waren, als normales Feuer, sondern dass sie in der Lage waren, ihrem Feuer bestand zugeben. Sie konnten es festigen, so dass man aus ihnen verschiedene Dinge formen und machen konnte. Sein Vater ließ zum Beispiel an jeder Sonnenwände Parade eine Brücke aus Feuer, mit dem einfachen Schnipsen seiner Finger erscheinen, über die er dann vom Ratsturm bis hin zu dem Platz im Zentrum Assindias lief.
Jeder Feuerbändiger erschuf in diesem Prozess Feuer, das pur aus ihrer Magischenessenz abgeleitet wurde, weshalb diese Flammen nur ihnen gehorchen und nur sie selbst in direktem Kontakt unbeschadet lassen. Würde er dieses Feuer selbst gegen einen anderen Feuerbändiger richten, würde dieser sofort dahinscheiden.
Und dennoch...und dennoch! Nicht die Spur einer Verbrenndung, oder gar einer Rötung auf ihrer schimmernden Haut. Nichts. Er hatte sie mit seinen persönlichen Flammen wieder nach oben gezogen, und es hatte ganz offensichtlich Effekt an ihrer Kleidung gehabt, aber an ihr?
Sein Puls, wenn überhaupt möglich, verdoppelte sich und das Flammenmeer reagierte darauf wie ein hungriges Raubtier. Er wusste nicht mehr, welche Flammen noch normalen Ursprungs und welche magischen Ursprungs waren. Er wusste nicht, was mit den anderen Ratsmitgliedern, darunter sein bester Freund wohlgemerkt, und diesen Halbblütern geschehen war.
Alles was er noch wusste, war, dass sein Herz heftiger und wilder schlug, als jemals zuvor in seinem Leben und dass der Grund dafür, keine fünf Schritte von ihm entfernt saß und aus großen Augen zu ihm aufsah.
"Sie stehen dir", flüsterte er heiser.
Durch das Brüllen der Flammen hätte sie ihn eigentlich nicht verstehen dürfen, aber was war an diesem Mädchen schon normal. " Meinst du meine halb verkohlten Klamotten?" Sie klang ein wenig verletzt.
Er schüttelte den Kopf, auf einmal unsicher, was er mit seinen Händen machen sollten, die sich schon fast zwanghaft nach ihr streckten. Er tat einen Schritt in ihre Richtung. Dann noch einen. Und dann- etwas streifte sein Bewusstsein. Schwach und fast nicht vorhanden, konnte er das Kitzeln anderer Elementare fühlen, die versuchten, durch seine Flammen zu brechen.
Ein aussichtsloses Unterfangen. Sein Vater gehörte mit zu den Einzigen, die seinen Flammen einhalt Gebieten konnten, weshalb ihm mehrfach eingeschärft worden war, mit seiner Magie äußerst Vorsichtig umzugehen.
Plötzlich konnte er den Präsidenten der Vereinigten Reiche fast schon vor sich sehen, wie er enttäuscht über seinen Sohn, nur den Kopf schütteln konnte.
Sein Blick fiel wieder auf das Mädchen, welches, wohl dem Fehlen einer Antwort wegens, beide Augenbrauen hochgezogen hatte. Kleines, kostbares, erstaunliches Wesen. Der Schock war zwar immer noch in ihren zu sehen, aber er erkannte nicht die Spur von Angst oder Furcht in ihnen. Und dass, obwohl sie sich momentan mitten in einem Orkan aus Flammen befand.
Jetzt war es nicht nur ihre Umgebung, die brannte, sondern er selbst. Er überbrückte die letzten Schritte zu ihr, streifte sein Jacket von Schultern und schlang es, bei ihr angekommen, stattdessen um sie, bevor er sie daran heftig genug hochzog, damit sie gegen seine Brust stolperte. Das Gefühl war...atemberaubend.
"Meine Flammen, kleines Halbblut", sagte er an die gewandt, in ihren wunderschönen Augen versinken. "Meine Flammen sind es, welche dir gut stehen." Ohne ein weiteres Wort und hart an der Grenze seiner verbliebenen Selbstkontrolle trat er einen Schritt zurück und ließ seine Flammen langsam wieder sinken, sich nur allzu deutlich im klaren, ihre Augen in Gedanken als wunderschön bezeichnet zu haben.
Er wollte ihre improvisierte, nicht beabsichtigte Zweisamkeit gerne noch weiter hinauszögern, aber mit dem Ersterben seiner Flammen, wurde das Zupfen der anderen Kräfte stärker, dringlicher. An ihrer vordersten Front konnte er Cains leuchtenden grünbraunen Strang erkennen, welcher ihn als Erdelemtar kennzeichnete. Das Cai so viel auf seine innere Magie hatte zurück greifen müssen, um den Strang so zum Leuchten zu bringen, war ein ungutes Zeichen. Diesmal musste er wirklich über die Stränge geschlagen haben.
Mit einem letzten Konzentrationsschub, ließ er die Flammen alle auf einmal erlöschen, bis sie, ungeschützt von der Magie der Luftbändiger, einem heftigen Wind ausgesetzt waren. Sein Arm schoss automatisch vor, als es danach aussah, dass Cassandra das Gleichgewicht verlieren würde. Aber, so plötzlich der Wind auch gekommen war, so plötzlich stoppte er auch wieder und sein Blick fiel auf die Gegenüberliegende Seite der schwebenden Plattform, zu dem Raum, der tatsächlich mit dem Gebäude verbunden war und nicht durch Windmagie aufrecht erhalten wurde.
Eine ganze Schwadron, das Sicheeheitspersonal dieser Schule, eine Handvoll Lehrer aus den oberen Rängen, darunter auch Kallagri, sowie der Rat, der es irgendwie geschafft hatte, sich und die Halbblüter rechtzeitig dort drüben in Sicherheit zu bringen, hatten sich dort versammelt. Ihre Gestalten umgeben mit einem Puls der Magie, abzüglich der Halbblüter natürlich. Wenn sie auch nur psychisch in Kontakt mir seinen Flammen gekommen wären, hätte seine mentale Stärke sie vernichtet. Wortwörtlich gemeint. In Kontakt mit seiner puren Magie, wären sie einfach verbrannt, bis ihre Asche vom Wind ergriffen und vorgetragen würde. Selbst die versammelten Elementare konnten es nicht riskieren, in direktem Kontakt mit ihm zu kommen und hatten sich deswegen, und das auch nur in einer Gruppen, langsam herantasten müssen.
Ohne sein Zutun, zuckten seine Augen kurz zu dem kleinen Wunder neben ihm. Seine Flammen hatten ihr wirklich gestanden, aber er wusste beim besten Willen nicht, ob ihm ihre scheinbare Immunität gegen ihn, auch so gefiel.
Mehr noch, hatte er noch nie von einem solchen Fall gehört. "Ignis!", brüllte Cain zu ihnen herüber. Er nickte seinem besten Freund zu und wedelte einmal in Richtung der großen Lücken, welche die Plattform und den befestigten Raum voneinander trennte.
Cain verstand sofort und zusammen mit Professor Lion, einem anderen Erdelementar, schuf er aus dem leicht verkohlten Holz der Plattform eine perfekte Brücke.
Cassandra, die bis dahin verdächtig still geblieben war, vergönnte ihm einen letzten Blick, auf ihre großen Augen. Sie wirkten leer oder verwirrt? Ihre Lippen bewegten sich, formten ein leises Wort. Danke vielleicht? Er wusste es nicht und er wollte es auch nicht. Der Moment von vorhin war vorbei.
Er wusste, dass er sich analog, aber als Cain über die Brücke zu ihnen trat, hatte er die Lüge bereits tief in sich eingewurzelt.
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