17
Ich schlug die Augen wieder auf.
"Was zum..."
Ich befand mich am Strand , auf der anderen Seite der Klippe , der von einer einfachen Holztreppe zu erreichen war.
"Cassandra , wo bleibst du denn?" Ich schaute hoch und entdeckte Carlos am Rand der Klippe.
Er wedelte mit den Armen und rief wieder nach mir.
Ich sah an mir herab. Außer das ich bis auf die Haut nass war , schien mir nichts zu fehlen.
Aber wie war das möglich. Mein Blick glitt hinter mir zu Meer , das gute 10 Meter entfernt von mir war.
Ich musste also nicht nur aus dem Wasser gekommen sein , nein ich musste auch noch eine Strecke von zehn Metern hingelegt haben.
Aber im Sand .... waren keine Fußspuren. Außer dort wo ich stand , war der Sand volkommen makellos. Also konnte ich mir das alles doch nicht eingebildet haben, oder?
"Cassandra. " Wieder Carlos Stimme , diesmal aber viel näher.
Und tatsächlich, er kam gerade über den Strand auf mich zugerannt.
Ich rührte mich nicht.
Bei mir angekommen musterte er mich kurz und legte mir dann seine Trainingsjacke um die Schultern.
"Alles in Ordnung?"
Mein Kopf schoss in die Höhe. Es wäre noch alles in Ordnung, wenn...
"Warum haben Sie mich geschubst?!"
Wütend wich zurück.
Verwirrt sah Carlos mich an.
"Geschubst?"
"Ich wäre da wohl kaum freiwillig..."
"Niemand hat dich geschubst Cassandra. Wir dachten alle , da kommt nichts mehr, aber dann bist du plötzlich einfach..."
Er machte eine Handbewegung, die wohl so etwas wie "dann-bist-du-einfach-gesprungen" heißen sollte.
"Niemand...aber ich... habe...doch..."
Ich fuhr mir durch meine nassen Locken.
"Cassandra?" Carlos wedelte mit einer Hand vor meinem Gesicht herum. Gereizt wollte ich sie wegschlagen, hielt mich dann aber doch zurück.
"Nicht geschubst?" , murmelte ich leise.
Was stellte diese Schule bloß mit mir an.
"Ich nehme mal an , dass du den Gegenstand nicht mitgebracht hast?!", fragte Carlos beiläufig.
Am liebsten hätte ich Ihm gegen saß Schienbein getreten.
Wie ferngesteuert schob ich meine Hand in meine linke Hosentasche, wo ich die Kette verstaut hatte. Nur das es keine Kette mehr war.
Ganz ehrlich? Ich weiß nicht wer überraschter geguckt hatte , Carlo oder ich.
Er streckt die Hand aus und nahm den runden Stein , auf den irgendwelche Zeichen graviert waren , von meiner Handfläche und lächelte mich wohlwollend an.
"Ich wusste das es noch Hoffnung für dich gibt."
Da war ich mir allerdings nicht so sicher. Eher im Gegenteil.
Gemeinsam liefen wir auf die Holztreppe zu und wurden oben schon mit tosenden Applaus empfangen.
"Hallo? Erde an Cassandra."
Eine Hand wurde vor meinem Gesicht hin und her gewedelt (wurde das jetzt etwa zu einem neuen Trend?!) und an dem Klang der Stimme erkannte ich , dass man mich nicht zum ersten mal gerufen hatte.
"Jaaaaaahaaa." , nuschelte ich zwischen zwei bissen von meinem Sandwich.
"Was ist denn heute los mit dir?"
Katy und ich hatten es uns in dem Garten hinter dem Schloss , Pardon , hinter der Schule gemütlich gemacht. Die Gartenanlage war fantastisch, und so groß wie drei Sky-Football Plätze. Überall blühte und sprühte es. Es gab sogar einen kleinen Wasserfall hier , der in einen kleinen Teich mündete. Mitten in dieser Anlage waren in regelmäßigen Abständen Bänke verteilt, damit die Schüler es sich hier gemütlich machen konnten.
Katy und ich saßen auf so einer Bank und aßen unser Abendessen, dass eigentlich nur aus einem Sandwich und einer Limo bestand.
Die Sonne war schon halb hinter dem Horizont verschwunden und die Laternen , die überall an den Bäumen hingen, wurden angezündet.
"Sorry Kat." Ich seufzte.
Sie musterte mich besorgt.
"Ich verstehe dich ja Cassy.....", seufzte nun sie. "Und ich mache mir Sorgen. " Sie biss sich auf die Unterlippe und erst da merkte ich , dass sie zitterte.
"Was ist wenn...dir wirklich etwas passiert wäre? "
Ich hatte ihr die ganze Geschichte erzählt. Hatte nicht lange nachgedacht, immerhin war das Katy , und hatte darauf vertraut......keine Ahnung worauf ich vertraut hatte. Ich wusste nur , dass ich ihr vertrauen konnte. Ihr vertrauen wollte.
"Beruhig doch Kat, meine Fantasie ist einfach mit mir durchgegangen. "
Müde rieb ich mir die Stirn.
"Das hier", mit einer Handbewegung schloss ich die Schule und den Garten ein , "kann einem echt das Hirn weg pusten."
Dabei zwinkerte ich ihr frech zu. Es stimmte , aber sie musste meine Worte nicht unbedingt mit dem nötigen ernst auffassen.
Katy legte mir Ihre Hand auf den Arm.
"Das wird schon wieder. Ich denke du brauchst nur...etwas zeit."
Am liebsten hätte ich jetzt verächtlich geschnaubt, ein Blick in Katy's Augen hielt mich jedoch sofort zurück.
Sie hatte wahrscheinlich schon genug um die Ohren.
"Weist du was?" ,fragte ich sie ernst.
"Was denn?" Sie war jetzt auch ernst und leicht nervös über meinen Tonfall.
"Dein Joghurt springt mir schon die ganze Zeit so verführerisch ins Auge...."
Ich wackelte mit den Augenbrauen uns meine Hand schnellte vor.
Lachend brachte Katy ihn außerhalb meiner Reichweite.
"Hol dir einen eigenen. "
Ich zog einen Schmollmund, was sie noch mehr zum lachen brachte.
Letztendlich teilten wir uns den Joghurt.
"Es ist wie es ist" , Katy seufzte zufrieden.
Verwirrt sah ich sie an , aber sie zwinkerte mir nur zu.
"Komm, wir müssen rein. Es ist bald Nachtruhe. "
Sie reichte mir die Hand und zog mich von der Bank hoch.
Die Sonne war zwischenzeitlich komplett unter gegangen.
"Katy."
Wir waren gerade durch die Hintertür wieder in den Aufenthaltsraum angekommen, da riss uns eine hohe Stimme aus unserer friedlichen Stimmung.
Ich presste die Lippen zusammen.
"Ich glaub ich geh dann mal."
Kate sah aus , als würde sie noch etwas sagen wollen , doch ich ließ ihr keine Zeit und machte auf dem Absatz kehrt.
"Da bist du ja. Komm jetzt endlich Katy."
Es gab nur eine Person , die diese hohe Stimme gehören konnte und auf Katy's arrogante Mitbewohnerin hatte ich jetzt wirklich keine Lust.
"Morgen gleiche Ort , gleiche Zeit?"
Ohne mich umzudrehen reckte ich grinsend zwei Daumen in die Höhe.
Ich höre Katy ein Schmatz Geräusch machen.
Lachend tue ich so , als würde ich ihren Luftkuss auffangen.
Umdrehen tue ich mich aber immer noch nicht.
Manchmal kam mir der Graben zwischen Katy und mir immens vor.
Denn zwischen Elementaren und Halb - Elementaren herschte ein tiefer Graben und viele missbiligten meine Freundschaft zu Katy.
Genauso wie die zu Maxiem.
Erleichtert kam ich im Trakt der Halb - Elementare an.
"Hey Cassy."
Kora saß mit ein paar anderen Halb - Elementaren auf dem gemütlichen Sofa in unserem Aufenthaltsraum und guckt einen Film.
Ich erkannte was auf dem Bildschirm läuft und musste lächeln.
"Komm setz dich zu uns. Das ist doch eine deiner Lieblingsserien. "
Grinsend schländerte ich zu ihnen hinüber und kuschelte mich neben Kora. Zusammen sahen wir zu , wie sich eine Elementarin , anfangs ohne nennenswerte Fähigkeiten, durch viel Humor und Gribs einen Namen in ihrem Clan machte.
Mein Blick flackerte nach kurzer Zeit und ich schloss die Augen.
"Cassy?"
Was für mich wohl nur kurz die Augen schließen war , hat mein Körper wohl als Aufforderung genommen zu schlafen.
Und mit dem Schlaf kamen die Träume. Ich rieb mir die Augen, verzweifelt um den Versuch so die Albträume wegzuwischen.
Auf dem Fernseher lief gerade der Abspann.
Ich zog Kora beiseite.
"Wie lange kannst du mich decken?"
Kora machte große Augen.
"Wieso? Wo willst du hin?"
"Ich muss dringend noch etwas erledigen."
"Kann das nicht bis morgen warten."
Ich schüttelte den Kopf.
Sie musste gemerkt haben wie ernst es mir war , denn sie nickte.
"Beeil dich" ,flüsterte sie nur noch.
Ja , ich würde mich beeilen.
Ich drehte mich um und verschmolz mit den Schatten.
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