Kapitel 32
Devin berührte meinen Bauch so oft er konnte. Wenn wir uns in der Nacht schlafen legten, dann würde er seine Arme um mich schlingen und seine Hände auf meinen Bauch legen oder er würde seinen Kopf auf meine Brust legen und seine Hand über meinen Bauch fahren lassen.
Es war einer dieser wenigen Momente in denen ich Zeit für mich selbst hatte und mich nicht von Devin oder John, der Glucke, bemuttern lassen musste.
Die beiden waren schlimmer als meine Mutter. Wenn die Temperatur auch nur um einen halben Grad sank, dann war einer der beiden dabei das Thermostat höher einzustellen, während der andere mir eine Decke oder einen Tee besorgte. Eine völlig übertriebene Reaktion, aber das konnte ich den beiden nicht klar machen.
Ich war gerade dabei mich aus dem Klub zu schleichen – ja, es war wirklich schon so schlimm –, weil ich mich mit Claire treffen wollte. Es war an der Zeit ein klärendes Gespräch mit ihr zu führen.
„Wohin des Weges, Fe?", hörte ich John, der neuerdings keine Watschel-Witze mehr riss, fragen.
„Zu meiner Schwester Claire", antwortete ich.
„Weiß Devin davon?"
„Nein, Devin ist nicht mein Vater, ich muss ihm nicht alles sagen", zischte ich allmählich genervt.
„Da bin ich aber anderer Meinung", erklang Devins tiefe Stimme hinter mir.
„Das soll ja wohl ein Witz sein", murmelte ich.
„Was ist, wenn dir etwas passiert und wir wissen nicht wo du bist?"
„Devin, ich fahre zu meiner Schwester. Und nur weil ich schwanger bin heißt das nicht, dass ich plötzlich nicht mehr dazu im Stande bin um auf mich selbst aufzupassen oder irgendwohin zu fahren beziehungsweise gehen ohne, dass mir etwas zustößt. Durch die Babys in meinem Bauch bin ich nicht plötzlich zur Zielscheibe geworden."
„Das kann schon sein, dennoch musst du vorsichtiger sein. Du kannst dich doch sicher noch an das letzte Treffen mit deiner Schwester erinnern oder?"
„Das werde ich so schnell nicht vergessen, versprochen, aber ihr Baby kommt bald auf die Welt. Ich möchte nicht, dass so etwas zwischen meiner Schwester und mir steht."
„Das verstehe ich ja, Liebling, aber kannst du das nicht erst machen, nachdem unsere Kinder auf der Welt sind?", wollte Devin mit hoffnungsvollem Blick wissen.
„Aber Devin, versteh doch, dass-„
„Fera, Ende der Diskussion, okay? Schlimm genug, dass sie letztes Mal schon so viel Müll geredet hat, als ich anwesend war. Wie sie wohl drauf ist, wenn ich nicht dabei bin, will ich mir gar nicht erst vorstellen", unterbrach er mich.
„Du tust so als ob sie ein Monster wäre", meinte ich aufgebracht. Ich hatte das dringende Bedürfnis meine große Schwester zu verteidigen.
„Ich habe sie bist jetzt zwei Mal getroffen und während keinem der beiden Treffen war sie besonders freundlich zu mir."
„Leute", unterbracht John uns, den ich schon ganz vergessen hatte. Genauso wie die Tatsache, dass wir uns im Klub befanden, wo uns jeder hören konnte.
„Wir besprechen das oben", flüsterte Devin.
„Nein, es gibt nichts zu besprechen. Ich werde jetzt zu meiner Schwester fahren und versuchen herauszufinden wieso sie das letztes Mal gesagt hat."
Seufzend kniff sich Devin mit Zeigefinger und Daumen in die Haut seines Nasenrückens. „Na gut, dann warte bitte kurz auf mich. Ich werde das Gefühl, dass das eine schlechte Idee ist, einfach nicht los. Außerdem habe ich große Lust dir ein ‚Ich hab's dir ja gesagt' an deinen hübschen Kopf zu werfen.
„Du bist so charmant wie immer, Devin", gab ich trocken von mir. „Ich werde hier mit John warten, weil ich weiß, dass du nicht recht hast und ich die das nur dadurch beweisen kann."
„Bis gleich." Er drückte mir noch einen schnellen Kuss auf die Lippen, bevor er nach oben sprintete.
Augen verdrehend wendete ich meine Aufmerksamkeit John zu, der sich im Klub umsah.
„Kann ich dir eine Frage stellen?"
„Das war gerade eben eine Frage, aber du darfst mir auch gerne eine zweite stellen", grinste John.
Ich beschloss nicht auf seine Stichelei einzugehen. „Was läuft da eigentlich zwischen dir und Mitch?"
„Gar nichts", war seine einfache Antwort.
„Was? Aber ihr habt euch doch-„
„Geküsst ja, aber Mitch ist nicht schwul."
„Aber wieso habt ihr euch dann geküsst?"
„Mitch hat erfahren, dass ich schwul bin, weil er mich vor ein paar Tagen mit einem Typen gesehen hat, als ich mit ihm einen Klub verlassen habe. Der Idiot denkt, dass er schwul ist, weil er sich nicht vorstellen kann mit einer Frau sesshaft zu werden."
„Also?"
„Mitch hat einfach nur Bindungsängste oder er möchte sein Singleleben noch nicht aufgeben, weil er die Richtige noch nicht gefunden hat, aber schwul ist er nicht."
„Wow."
„Ja", stimmte er mir zu.
„Möchtest du mal Kinder haben?"
Er schenkte mir ein breites Lächeln. „Vielleicht, aber das wird kaum möglich sein, außer mit einer Leihmutter."
„Wartest du bist du den Richtigen getroffen hast?"
„Wieso einen nehmen, wenn es einen See voller knackiger Fische gibt."
„Das macht überhaupt keinen Sinn, John. Fische sind nicht knackig."
„Das ist doch nur eine Metapher", meinte er Augen verdrehend.
„Aber das macht doch überhaupt-weißt du was? Vergiss es. Ich wette mit dir, dass auch du den Richtigen eines Tages finden wirst."
„Sei dir da mal nicht so sicher. Dieser Tiger ist nicht so leicht zu zähmen."
„Ah du lieber Gott, du siehst dich selbst als Tiger?", fragte ich mit einem unterdrückten Lachen.
„Als was würdest du mich denn sehen?"
„Als zahmes Kätzchen, Johnny-Boy. Du bist eindeutig ein zahmes Kätzchen."
„Worüber redet ihr zwei denn?", fragte Devin, sobald er neben mir stand.
„Ich habe gerade rausgefunden, dass Mitch nicht schwul ist und dass John gerne ein Tiger wäre."
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Wer vor allen anderen wissen möchte, wie es weiter geht, sollte mir folgen! :)
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