Kapitel 23
Die letzten drei Wochen sind der reinste Horror gewesen.
Ich litt an Liebeskummer und bemühte mich so sehr nicht in Tränen auszubrechen. Devin konnte nichts dafür, dass er nicht dieselben Gefühle für mich hegte wie ich für ihn, aber es war wirklich verdammt schwer nicht wütend auf ihn zu sein deswegen. Obwohl er rein theoretisch nichts dafür konnte.
Wenn Su mich auf Skype anrief und Video-Chatten wollte, dann musste ich meine ganzes schauspielerisches Talent zusammen suchen und eine Oscarreife Show hinlegen. Sobald ich ihr nämlich von Devin und mir erzählen würde, dann säße sie schon im nächsten Flieger und würde ihre Reise hinschmeißen. Ich wollte aber nicht, dass sie ihre Pläne für mich verschob oder ganz strich.
Devin und ich – hatte ja keine andere Wahl als ihm zuzustimmen – haben uns darauf geeinigt Freunde zu bleiben. Um das Sorgerecht würden wir uns kümmern, wenn es soweit war.
Vielleicht sollte ich einmal meine Gefühle beiseitelegen und mich einfach um meine Familie und meine Kinder kümmern.
Morgen war es soweit. Der Arzt würde das Geschlecht der Kinder rausfinden und ich konnte endlich anfangen passende Kleidung und Möbel zu kaufen.
Ein Haus hatte ich noch nicht gefunden, aber mit dem Geld, das mir das Krankenhaus überwiesen hat, war ich mir sicher, dass ich das perfekte Haus schon finden würde. Ich hatte mich im Endeffekt doch für die einfache Variante entschieden und einfach meinem Anwalt vertraut. Was sich auch als gute Entscheidung rausstellte, immerhin hat das Krankenhaus auch das Honorar für Mr. Porter bezahlt.
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„Hey, Devin", begrüßte ich ihn als ich in seinen Wagen stieg und die Tür hinter mir wieder schloss.
„Hey, Lieb-äh, Fera."
Ich mochte den Spitznamen am Anfang zwar nicht, aber jetzt würde ich alles dafür geben um ihn noch einmal hören zu können.
„Bist du aufgeregt"; fragte er.
„Ich weiß es nicht", antwortete ich.
„Wie meinst du das?" Er warf mir einen kurzen fragenden Blick zu, bevor er sich wieder dem Fahren widmete.
„Eigentlich ist es mir egal welches Geschlecht die Kinder haben. Die Hauptsache ist doch, dass sie gesund sind."
„Da hast du recht. Ich hätte aber trotzdem gerne einen Jungen und eine Tochter. Immerhin ist es meine erste und meine letzte Chance Kinder zu bekommen."
„Sag' mal, Devin. Warst du eigentlich danach noch einmal bei einem Arzt, der dich untersucht hat? Ich meine, bei Männern ist es doch nie zu einhundert Prozent sicher, dass sie keine Kinder kriegen können."
„Ja, das war ich", seufzte er. „Keine Chance. Meine Spermien sind zu hundert Prozent unbrauchbar."
Ich legte vorsichtig meine Hand auf seine Schulter und hoffte, dass ich ihm mit der Geste ein wenig Trost spenden konnte.
„Du bekommst ja bald zwei Kinder, die du mit ganzem Herzen lieben kannst."
„Stimmt. Und wenn es zwei Mädchen werden, dann werde ich sie wie Prinzessinnen verwöhnen."
„Und wenn es zwei Jungen werden?"
„Dann werde ich ihnen beibringen solche Gentleman zu werden, wie ich einer bin", grinste er.
„Gentleman?", lachte ich.
„Natürlich, immerhin habe ich dich erst geküsst, als wir uns schon einen Monat gekannt haben und ich dich meiner Mutter vorgestellt habe."
Ich erinnerte mich wieder an unseren ersten und – leider auch – letzten Kuss als wir im Restaurant mit unseren Eltern zusammen gegessen haben. Hitze breitete sich in meinen Wangen und meiner unteren Bauchgegend aus. Es war nicht mein erster Kuss gewesen, das gewiss nicht, aber er war besonders. Solange ich lebte würde ich diesen Kuss in Erinnerung behalten.
„Tut mir leid, dass...ich hätte das nicht sagen dürfen."
„Sch-Schon okay. Es...es war ein schöner Kuss."
Ich traute mich nicht ihm ins Gesicht zu sehen.
„Das war er", hörte ich Devin murmeln, bevor er still wurde im Auto.
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„Also, wie sie hören können geht es ihren Babys gut", sagte der Arzt, als er das Gerät über meinen Bauch fahren ließ. Die schnellen Herzschläge schallten durch den Raum und ich war verdammt sicher, dass meines genauso schnell schlug.
„Möchten Sie denn wissen was es wird?", fragte er und sah Devin und mich dabei an.
Ich blickte noch einmal zur Sicherheit fragend zu Devin, der neben mir stand, seine Hand auf meiner Schulter. „Was auch immer die Mutter möchte." Nickend bestätigte ich die Frage meines Arztes.
"Also gut, dann werden wir mal nachsehen."
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