Kapitel 13
"Ich dachte, dass wir was essen gehen." Verwirrt sah ich dabei zu, wie Devin vor dem Box-Klub zum Stehen kam.
"Schon, aber ich dachte eigentlich daran selbst zu kochen", grinste Devin. Ich schlang mir meine Tasche und die Schulter, bevor Devin zur Beifahrerseite kam und mir beim Aussteigen half. "Und vielleicht sollte ich mir ein neues Auto zulegen."
"Wieso denn?", fragte ich verwirrt.
"Du kannst doch jetzt nicht mal alleine aussteigen, wie soll das dann gehen, wenn du weiter in der Schwangerschaft bist. Außerdem kann ich in dem Auto keine Babys mitnehmen und der Wagen verschwendet sowieso zu viel."
"Was kann ich denn dafür, dass du einen Monstertruck fährst?"
"Das ist kein Monstertruck." Ich schenkte ihm einen ungläubigen Blick und er lenkte ein, "Na gut, vielleicht ist es eine kleine Version eines Monstertrucks."
" Aber bitte schaff' dir keinen Minivan an", bat ich ihn.
"Wieso? Passt der nicht zu mir?", feixte er und wackelte mit den Augenbrauen. Man konnte Devins Alter so schnell vergessen, immerhin benahm er sich manchmal wie ein Teenager.
"Nicht wirklich", lachte ich und stellte mir gedanklich vor wie sich ein großer Devin in einem Minivan tun würde. Nicht wirklich gut.
"Na gut. Ich dachte sowieso mehr an einen Ford Flex", grübelte er und wir machten uns auf den Weg zum Eingang.
"Hast du im Klub eine Küche?", vergewisserte ich mich verwirrt.
"Nein, aber meine Wohnung liegt über dem Klub und dort befindet sich eine Küche", erklärte er
"Praktisch."
"Stimmt. Und ich bin froh, dass die zwei Etagen völlig voneinander getrennt sind", gestand er. "Der Box-Klub ist zwar mein Traum, aber wenn ich mal meine Ruhe brauche ist es schon gut, wenn man es nicht so weit weg von Zuhause hat."
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"Sag' mal, darfst du eigentlich etwas nicht essen?", informierte ich Devin eine halbe Stunde später.
"Das fragst du jetzt?", fragte ich belustigt. Immerhin hatte er jetzt schon alles vorbereitet und zum Kochen gebracht. In ungefähr zehn Minuten konnten dann wir essen.
"Tut mir leid", entschuldigte er sich mit roten Wangen.
"Schon okay, aber nein, eigentlich kann ich alles essen, glaub' ich zumindest. Nur am Morgen habe ich Probleme mit den Gerüchen und damit Nahrung in mir zu behalten."
"Gut zu wissen. Soll ich dir eine Führung geben?", fragte er.
"Ja, bitte."
"Na dann los."
Devins Wohnung war wie eine typische Junggesellenbude eingerichtet sehr modern, wenige Dekoelemente und fast keine Bilder. Die Möbel, die er besaß sahen nicht billig oder von der Stange aus. Sein braunes Ledersofa war massiv, aber sehr schön und Qualität voll. Was mit ebenfalls sehr gut gefiel war, dass er eine Steinmauer hatte, die sich durch die ganze Wohnung zog.
"Ich hab' noch ein Badezimmer, das eigentlich immer nur Mitch verwendet, wenn er zu faul oder betrunken ist um nach Hause zu fahren", erwähnte er und öffnete die Tür zum weiteren Schlafzimmer. Devins Schlafzimmer hatte ich ebenfalls schon gesehen. Genau wie der Rest der Wohnung war es modern eingerichtet, aber sein Bett sah einfach himmlisch aus. Ich war eifersüchtig auf sein großes Kingsize Bett. Im Gästezimmer befand sich ein einfaches Bett mit weißem Überzug. "Und ich habe mir gedacht, dass ich daraus vielleicht ein Kinderschlafzimmer machen könnte."
"Das ist eine gute Idee", stimmte ich ihm erfreut zu.
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Devins Kochkünste erwiesen sich als überraschend gut.
"Ich muss ehrlich sein", gestand Devin. "Ich hab' mich ein wenig im Internet erkundigt und dort steht, dass du während der Schwangerschaft circa 250 Kalorien am Tag mehr zu dir nehmen musst, du solltest während der gesamten Schwangerschaft auf rohes Fleisch, aber auch Wurst, Meeresfrüchte, rohen Fisch und rohe Eier, wie zum Beispiel in einem Tiramisu, verzichten."
Ich war sprachlos. Nicht einmal ich, die eigentliche Schwangere, habe mich im Internet über so etwas informiert und ich fühlte mich deshalb verdammt schlecht. Ich sollte mir heute noch ein paar Schwangerschaftsbücher kaufen. "Ich habe mich bemüht etwas zu kochen, das gut für dich und die Babys ist. Und - hoffentlich - gut schmeckt."
"Ich bin sprachlos, danke. Es schmeckt wirklich köstlich."
Der pochierte Lachs mit dem Reis und gebratenem Paprika als Beilage schmeckte wirklich verdammt gut. Vielleicht sollte ich Devin öfter dazu bringen mir etwas zu kochen?
"Ich bin froh, dass es dir schmeckt."
"Du kannst mir ruhig öfters etwas kochen, ich hab' nichts dagegen", offenbarte ich grinsend und nahm noch einen Bissen.
"Das könnte ich machen, wenn du hier einziehst."
Wenn ich das Stück nicht schon gekaut und runter geschluckt hätte, dann wäre ich wahrscheinlich an dem Stück Fisch erstickt.
"Wie meinst du das?"
"Na, Susan zieht doch für ein paar Monate ins Ausland und du bist schwanger, mit meinen Kindern. Es wäre eine Win-Win-Situation. Du müsstest dich nicht um einen Nachmieter für Su suchen und du sparst Geld, wenn du hier wohnst, weil du keine Miete zahlen musst. Ich habe ein freies Zimmer, das du verwendet kannst und Susan ist doch bis zur Geburt wieder da und ich würde mich nicht so schlecht fühlen, weil ich nicht da bin und nicht weiß ob du etwas brauchst."
So dumm klang sein Vorschlag gar nicht, aber ich wusste nicht ob das klug wäre.
"Was passiert denn mit meiner Wohnung während ich nicht dort wohne."
"Die brauchst du doch nicht mehr", meinte er schulterzuckend und erklärte weiter, "der Anwalt wird sicher genug Geld raus holen können, damit du ein Haus für dich und die Kinder kaufen kannst. Vielleicht eines in der Nähe? Und während der Zeit, in der du hier wohnst, sparst du dir die Miete und kannst das Geld sparen, sodass du, wenn du es denn möchtest, ein Haus mieten kannst, bis die Verhandlungen vorüber sind."
"Ich werde mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen", sagte ich.
"Mach' das", stimmte mir Devin zu. "Aber jetzt iss und sieh' zu, dass du dieses Glas Wasser leer machst. Ich hab' gelesen, dass Schwangere viel trinken müssen."
Ich wusste wirklich nicht ob es etwas Gutes war Devin mit dem Internet alleine zu lassen; mir war nur klar, dass ich das nicht die nächsten Monate aushalten würde.
"Wenn ich hier einziehe, dann darfst du nicht dauernd so viel klugscheißern."
"Ist das ein ja?"
"Es ist ein Ich-ziehe-es-in-Betracht."
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