Soldier III
Ich wachte verkatert im Wirtshaus auf. Leicht konnte ich mich noch an gestern erinnern. Es war auf jeden Fall ein schöner Abend. Ich schaute mich um und erblickte den Barden, der schnarchend auf dem Tisch schlief. Ich musste schmunzeln. Es war ein friedliches Bild. Ich hörte die Vögel zwitschern. Den König sah ich nicht mehr. Er musste schon gegangen sein. Plötzlich hörte ich Trompeten ertönen. Ich sprang auf. Werden wir angegriffen? Ich stürzte aus dem Haus und sah mich draußen um. Soldaten ritten im Hof herum, ihre Pferde tänzelten nervös. Ich fragte einen der Soldaten, was los sei. "Der Feind von gestern greift an. Du musst dich rüsten!", befahl er mir. Er war nicht in der Position mir Befehle zu erteilen, aber angesichts der Notlage, vermied ich Streit und lief in den Stall zu meinem Pferd. Ich befahl einer der Knappen mein Pferd zu rüsten, während ich selber meine Rüstung anlegte. Mir war nicht ganz wohl bei der ganzen Sache, denn ich fühlte mich noch ein wenig verkatert. Als ich fertig war, lief ich, so schnell es meine Rüstung zuließ, zum Stall, wo mein Pferd fertig war und schon auf mich wartete.
"Danke!", erwiderte ich, sprang aufs Pferd und galoppierte vom Hof. Ausgerechnet jetzt ein Krieg. Ich möchte am Abend zu Hause sein. Ich will doch nicht die Todesgedenkfeier verpassen, wo der Barde spielt. Ich muss sagen, ich habe gefallen an ihm gefunden. Ich weiß gar nicht mehr so richtig, warum ich Barden so sehr hasse. Sie unterhalten die Menschen. Ein Wirtshaus ohne Musik wäre nicht das Gleiche.
Mühsam hielt ich mich am Pferd, während ich mich nach der derzeitigen Lage erkundigte. Laut dem Ratgeber des Königs sollen feindliche Soldaten im Osten des Landes gesehen worden sein, die Kurs Richtung Burg nahmen. Er sagte, wir haben keine Zeit zu verlieren also machten wir uns sofort auf den Weg.
Wir ritten eine Weile, als wir tatsächlich auf eine große Schar von Reitern und Fußsoldaten erblickten. Wir waren gewaltig in der Unterzahl. Wir brauchen mehr Vorbereitungszeit. Ich beriet mich mit meinen Soldaten und beschlossen uns zurückzuziehen. Wir hatten keine Chance. Wir müssen mehr Soldaten anfordern. Wir drehten um und galoppierten auf schnellsten Weg zur Burg. Doch gerieten wir in einen Hinterhalt.
Soldaten des feindlichen Königreiches umzingelten um. Die Pferde tänzelten nervös. Unter ihren Helmen konnte man fast das Grinsen der Feinde spüren. Es wurden immer mehr Feinde. Wir saßen in der Falle. Pfeile regneten auf uns herab. Verzweifelt versuchten wir, nicht von einer dieser getroffen zu werden, was einigen nicht gelang. Auch meinem Pferd erging es so. Es viel zu Boden und mit ihm ich. Doch zu allem Pech konnte ich nicht rechtzeitig herunterspringen, sodass das Pferd auf mein Bein viel. Ich verzerrte schmerzerfüllt mein Gesicht, schaffte es jedoch mich zu befreien. Hektisch sprang ich auf. Meinem Bein ging es glücklicherweise noch gut. Ich zog mein Schwert und versuchte so gut es ging den Feind von mir fernzuhalten, was eine gewisse Zeit auch klappte. Doch mir ging die Puste aus. Es waren zu viele. Wäre es mir leichter gefallen, hätte ich gestern nichts getrunken? Um dies herauszufinden, ist es wohl oder übel schon zu spät.
Ehe ich mein Schwert ein letztes Mal schwingen konnte, rollte mein Kopf schon über den Platz.
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