Soldier II
Die Sonne ging am Horizont schon auf, als wir auf bekanntes Geländer trafen. Endlich war ich daheim. Ich hasste es, in den Krieg ziehen zu müssen, da war ich so weit von meinem zu Hause entfernt. Ich hatte schon viele Schlachten erlebt, und war noch bei keiner gestorben, was im Durchschnitt sehr unwahrscheinlich war. Doch ich war schon immer einer der besten in der Schwertkunst. Mich konnte man nicht so einfach töten.
Doch all meine Freunde hatte ich sterben sehen müssen. Dieses Trauma würde ich mein ganzes Leben haben. Jedes Mal, fragte ich mich, ob es nur Zufall war, dass ich überlebte. Jedes Mal, wünschte ich, es wäre meine letzte Schlacht. Meine Willenskraft gab nach. Ich konnte dies alles psychisch nicht mehr. Ich wollte, als ich klein war, immer einer der stärksten Soldaten werden. Doch wusste ich damals nicht, wie sehr mich das belasten würde. Wie schwer es sein wird, als einziger zu Überleben.
Als wir die Burg sahen, galoppierten wir wieder unsere Pferde an, die bis dahin gemütlich Schritt gegangen sind. Von weitem hörten wir die Trompeten dröhnen, die unsere Ankunft ankündigten. Man hatte uns also schon gesehen.
Es war noch nicht viel los, als wir in den Innenhof der Burg ritten, immerhin war es ziemlich früh am Morgen. Doch jemanden schienen wir fast überrannt zu haben.
»Hey, pass auf!«, rief ich genervt. Ich wollte jetzt nicht auch noch für einen Mord angeklagt werden.
Wir ritten an dem Mann vorbei zur Burg. Dort brachten wir unsere Pferde in den Stall, wo die Knappen sich um diese kümmerten.
Als wir rauskamen, stand der Mann neben dem Stall, der an die Burg angrenzte und sah uns verächtlich an, als wir rauskamen. Seiner Kleidung nach zu urteilen muss er irgendein Wanderer sein, ohne feste Unterkunft, als ich jedoch seine Leier sah, stockte ich. Ein Barde? Ernsthaft? Eine Plage hier. In jeder Taverne sitzt einer und von diesen gibt es ganz schön viele hier in der Stadt.
»Was machst du hier, Barde?«, stellte ich ihn zur reden. Dieser Mann hatte wohl eindeutig zu viel Mut, sich der Burg so nah zu nähern. Hinter dem Rücken des Königs spielen sich abartige Hinrichtungen ab. Der Ratgeber und Stellvertreter des Königs verurteilt jeden, den er nicht mochte. Auch Hinrichtungen plant er, ohne der Kenntnisnahme des Königs, der nur sehr selten rausging, da er viel Arbeit hatte.
»Ich bin im Auftrag des Königs hier. Er schrieb, ich solle am Hofe etwas vorspielen.«, erwiderte der Barde.
»Wer bist du, dass dir diese Ehre erteilt wird?«, fragte ich spöttisch, doch auch verwundert.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro