King IV
Ich wuchs in einer liebevollen Familie auf. Für meine Eltern war ich etwas ganz Besonderes. Sie liebten mich und ich liebte sie. Doch schon als ich drei Jahre alt war, starb meine Mutter. Sie hatte eine schwere Krankheit, so wie ich jetzt. Die Krankheit wurde vor dem Volk geheim gehalten, da es nur die Bürger verunsichern würde. Von meiner Krankheit wusste auch niemand, außer der Arzt. Mein Vater hielt noch einige Zeit lang durch. Fast 20 Jahre. Ich wusste, dass es ihm schwerfiel. Auch er wurde mit der Zeit krank. So krank, dass auch er schlussendlich starb. Ich war froh, dass er noch so lange bei mir blieb, obwohl ich gewollt hätte, dass er länger geblieben wäre. Wie viel ich doch geben würde, um meine Eltern noch ein letztes Mal zu sehen.
Wie schändlich, dass ich von meiner Familie am frühesten starb. Ich war nur klägliche 24 Jahre am Leben. Wer würde die Nachfolge übernehmen? Ich konnte mein Königreich nicht sich selbst überlassen. Das war unverantwortlich. Mein Vater hatte sichergestellt, dass er einen Nachfolger hat. Doch war dies nicht seine beste Entscheidung. Ich war völlig nutzlos als König. Egal wie sehr ich mich auch anstrengte, ich bekam nichts auf die Reihe.
Schon als Kind wurde ich allein gelassen. Mein Vater kümmerte sich nach dem Tod meiner Mutter nicht mehr wirklich um mich. Ich war noch zu klein, um zu verstehen, warum er dies tat. Am Sterbebett hatte er mir gesagt, ich würde ihn zu sehr an seine Mutter erinnern. Daraufhin verstand ich, dass er noch immer nicht, nach all den Jahren, über den Tod meiner Mutter, seiner Frau hinweggekommen war. Ich hasste mich dafür. Wenn ich nicht leben würde, wäre er dann noch am Leben? Hätte er dann nicht jedes einzelne Mal, wenn er mich sah, leiden müssen? Ich wusste es nicht und auch niemand konnte mir diese Frage beantworten. Ich starb in dem Glauben, seit dem Tod meiner Mutter eine Last für meinen Vater zu sein. Dennoch glaubte ich, dass er mich bis zum Schluss immer geliebt hatte.
Da mein Vater nie etwas mit mir unternahm, beschäftigte ich mich selber. Als ich älter wurde, lief ich immer von meinen Aufseherinnen weg. Manchmal in den Wald, manchmal an den See, manchmal in die Ställe. Doch am liebsten sah ich den Knappen bei der Ausbildung zu. Ich wollte später auch so stark werden, wie sie. Doch das konnte ich ohne Ausbildung vergessen, das wurde mir schnell klar. Ich wollte mein Königreich verändern, sodass niemand mehr Hunger leiden müsste, so wie ich es jeden Tag auf den Straßen sah. Sogar ein Kind schlich immer wieder zwischen den Häusern herum. Ohne Eltern, ohne zu Hause.
Ich wünschte, ich hätte etwas verändern können, doch ehe dies geschah, musste ich leider dieses Leben verlassen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro