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Autoweisheiten

Wenig später saßen sie alle zu dritt in Diegos Wagen. Diego fuhr, Klaus saß auf dem Beifahrersitz mit einer Flasche Vodka und Magnolia leistete ihnen auf dem Rücksitz Gesellschaft. Im Gegensatz zu sonst, war Klaus ungewohnt still.

Ein weiteres Zeichen dafür, dass es ihm überhaupt nicht gut ging, wie Magnolia fand. Diego schien ihre Meinung zu teilen, da er besorgt zu Klaus hinüber blickte.

„Alles okay?", fragte er vorsichtig.

Als Antwort nahm Klaus lediglich einen großen Schluck aus seiner Vodka Flasche, während er mit leeren Augen nach draußen starrte.

„Ich glaube, das war ein Nein", meinte Magnolia ironisch.

„Wow, das ist neu. Unser Bruder Klaus sagt nichts. Das letzte Mal warst du so still, als wir 12 waren. Du bist in Grace' Pumps die Treppe runtergeflogen und hast dir den Kiefer gebrochen", erinnerte sich er mit einem kleinen Lächeln.

Klaus reagierte nicht.

„Wie lange war er festgedrahtet?", wollte Diego wissen.

„Acht Wochen", sagte Klaus leise.

„Acht herrliche Wochen des Friedens", Diego lächelte zufrieden bei dieser Erinnerung.

„Ja und zwei Wochen später durfte ich deine erste Narbe im Gesicht behandeln, weil du dich für Houdini gehalten hast", grinste Magnolia.

„Ich hatte den Trick total drauf, das Timing hat nur nicht ganz gestimmt!", verteidigte sich Diego.

Klaus blickte plötzlich auf, als er draußen etwas erkannte. Zum ersten Mal an diesem Tag, wirkte er wach und aufmerksam.

„Hey, kannst du...kannst du mich hier absetzten?", fragte er plötzlich unvermittelt.

Diego und Magnolia blickten in seine Richtung. Klaus Aufmerksamkeit galt einer Bar.

Sie hielten davor.

„Ähm Klaus, die Bar ist nur für Kriegsveteranen", meinte Magnolia verwirrt, als sie den Namen der Bar sah.

„Ja, ich weiß, das passt schon", murmelte Klaus nur abwesend und stieg ohne eine Erklärung aus.

„Ist bei dir wirklich alles okay, Mann?", rief Diego ihm noch hinterher, bevor Klaus die Autotür zuschlug.

Er und Magnolia warfen sich besorgte Blicke zu, während Klaus in die Bar torkelte.

„Verstehst du jetzt, was ich meine?", meinte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Ja, irgendwie schon. Vielleicht sollten wir doch ein wenig auf ihn aufpassen", seufzte Diego und beide stiegen aus.

In der Bar bot sich ihnen ein ungewöhnlicher Anblick. Klaus stand vor einem Bild, was an der Wand hing. Magnolia konnte grob eine Gruppe von Soldaten erkennen. Ihr Adoptivbruder wirkte sehr emotional. Nach der Qualität des Bildes schien es schon ziemlich alt zu sein. Klaus holte ein Abzeichen aus seiner Tasche, küsste es und rieb sich die Tränen aus den Augen. Diego legte seine Hand auf seine Schulter. Nummer Vier zuckte zusammen und drehte sich zu ihm um. Als er die Beiden erkannte, entspannte er sich wieder und drehte sich wieder zum Bild.

„Geht einfach weg, bitte", bat er.

Es klang nicht einmal genervt, sondern einfach nur müde. Als hätte er Wochen lang nicht geschlafen. Allmählich bekam Magnolia es wirklich mit der Angst zu tun. Dieses fast schon depressive Verhalten passte nicht zu Klaus. Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie einige der Besucher die Szene beobachteten und auf die Beiden zukamen.

Alleine die Körpersprache signalisierte ihr, dass es sich um kein freundliches Gespräch handeln würde.

„Erst redest du mit uns", verlangte Diego ruhig von Klaus.

„Ist das ne Drohung? Drohst du mir?", fragte Klaus nur genervt.

„Nein, aber wir...", fing Magnolia an, als einer der Barbesucher sie unterbrach.

„Hey Jungs und Lady. Diese Bar ist nur für Veteranen", klärte er sie herablassend auf.

„Ich bin Veteran", klärte Klaus ihn auf, ohne sich zu ihm umzudrehen.

Sowohl Diego als auch Magnolia warfen Klaus einen verwirrten Blick zu. Seit wann war er denn in der Army gewesen? Zwar hatte er die Hundemarke, aber er hatte doch gesagt, dass er die von einem Freund hatte.

Der alte bärtige Mann schien es ebenfalls nicht zu glauben.

„Ach ja? Wo hast du gedient?", wollte er wissen.

„Geht dich einen feuchten Scheiß an!", noch immer drehte Klaus ihm den Rücken zu.

Das kam nicht gut an. Zwar blieb der Typ noch immer ruhig, dafür änderte sich seine Taktik.

„Ihr habt Mut so zu tun, als wärt ihr welche von uns."

„Entschuldigen Sie mal, was genau wissen Sie denn schon über uns? Nur weil wir nicht angezogen sind wie ihr, heißt das nicht, dass wir nicht auch unseren Teil beigetragen und viel Scheiße erlebt haben!", verteidigte sich auch Magnolia nun ein wenig unfreundlicher.

„Oh, ich hab auch ein Recht hier zu sein, genau wie du, ARSCHLOCH!", fuhr Klaus den Typen an und drehte sich zu ihm um.

Verletzter Stolz, Trauer und Zorn schimmerten in seinen Augen. Das war zu viel des Guten. Der Typ kam nun bedrohlich näher. Diego versuchte die Situation entschärfen und stellte sich zwischen Klaus und ihn.

„Woah, woah, woah. Hey. Langsam, Marine. Okay, mein Bruder hat nur zu viel getrunken", er legte dem Typen beruhigend eine Hand auf die Brust.

„Wir vergessen das Ganze und gehen unserer Wege", schlug er freundlich vor.

Der ehemalige Soldat musterte die drei und meinte dann fast schon abfällig: „Na klar."

Aber immerhin schien er sich wieder zu beruhigen. Diego bedankte sich und drehte sich zu seinem Bruder, doch dann öffnete der Marine ein weiteres Mal den Mund und sagte: „Wenn er sich bei mir entschuldigt hat."

Klaus gab ein hysterisches Kichern von sich. Diego wirkte einen Moment lang beinah verzweifelt und auch Magnolia biss sich auf die Lippen. Klaus darum zu bitten, dass er sich entschuldigte war, genau wie einem Dreijährigen zu erklären, was dunkle Materie ist.

Dennoch versuchte es Diego.

„Von mir aus. Wir bitten um Entschuldigung. Es tut uns leid. Nichts für ungut. Verzeihung, okay?", sagte er langsam und ruhig.

Doch es schien dem Weihnachtsmann im Rockerkostüm immer noch nicht zu reichen.

„Ich will es von ihm hören."

„Kommen Sie, Mann. Wir wollen keinen Ärger. Unser Bruder hat einfach nur einen schlechten Tag, er sagt ständig Sachen, die er nicht wirklich meint", versuchte Magnolia die Situation irgendwie zu entschärfen.

Auch Diego spürte, dass eine Eskalation kurz bevor stand.

„Hey Mann, wir wollen doch nur...", da unterbrach Klaus ihn plötzlich.

Nein, nein, nein, er hat Recht, Diego. Er hat Recht, er hat völlig Recht. Ich ersuche um Entschuldigung", sagte er plötzlich vollkommen ernsthaft.

Dann kam er langsam auf den Typen zu und anhand von seiner Miene wusste Magnolia, dass das was nun folgen würde, nicht gut sein konnte.

„Denn du bringst irgendein Kaff um seinen DORFTROTTEL!", brüllte Klaus ihm ins Gesicht.

„Das war die falsche Antwort", murmelte Magnolia noch, da holte der Ex-Marine auch schon aus um Klaus einen Schwinger zu verpassen. Dieser duckte sich weg, sprang hoch und verpasste ihm eine heftige Kopfnuss. Der Mann stöhnte auf uns hielt sich die blutende Nase und Klaus taumelte von der Wucht zurück. Nun griffen auch die anderen Besucher, die das Gespräch beobachtet hatten an, nur um von Diego dann abgefangen zu werden. Dieser hatte kein Problem damit zwei Angreifer auf einmal auszuschalten.

Ein Mann näherte sich Magnolia mit einer Flasche und versuchte sie ihr auf den Kopf zu schlagen. Sie wich dem Schlag aus, und trat ihm gegen die Kniescheibe. Der Mann stöhnte auf und sie nutzte die Gelegenheit um ihm am Nacken zu packen und seinen Kopf auf den Billardtisch zu knallen.

„Blödes Arschloch!", knurrte sie.

Ein weiterer Typ kam auf sie zu, wurde allerdings von Klaus aufgehalten, der ihm mit einem lauten Schrei auf den Rücken sprang.

Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich der eben noch so friedlichen Ort zu einer heftigen Kneipenschlägerei.

***************

Schließlich kehrten sie mehr oder weniger erfolgreich zurück in Diegos Auto und fuhren zu Griddy's Doughnuts. Diego hatte einen Hinweis gefunden das die Mörder seiner Freundin dort gewesen waren, weshalb er in einer Seitenstraße parkte, wo er den Laden unauffällig beobachten konnte. Sie alle waren von der Prügelei erschöpft und auch leicht verletzt. Diego hatte eine blutige Lippe, Magnolia eine Schnittwunde an ihrer Wange, direkt unter ihrer Narbe.

Na großartig, dachte sie zynisch.

Klaus kicherte hysterisch, als wäre er gerade aus einer Komödie gekommen.

„Du kannst einfach nicht dein Maul halten", bemerkte Diego genervt von seinem Verhalten.

„Oh wow, was für eine scharfsinnige Feststellung, Diego", kommentierte Klaus jedoch nur gelangweilt und wühlte in seinen Taschen nach neuen Drogen.

„Für dich ist alles nur ein Witz, oder?", meinte Diego und riss ihm die Pillen aus der Hand, als er sah, was Klaus gerade versuchte zu tun.

„Würdest du mal aufhören? Wieso stopfst du diesen Scheiß in dich rein?", rief er gereizt und sah seinen Bruder an, wie eine Mutter ihr Kind, wenn es zu viele Süßigkeiten gegessen hatte.

Schmollend blickte Klaus ihm an und schnaubte. Tatsächlich wirkte er nun wie besagtes Kind, dem man die Süßigkeiten weggenommen hatte.

„Guck dir das an", Diego zog seinen Pullover hoch und klopfte stolz auf sein Six-Pack.

„Mein Körper ist ein Tempel", meinte er dann stolz.

„Ja, ein Tempel mit vielen Fehlern", murmelte Magnolia mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Diese Scheiße hier, das ist nur Schwäche", erklärte Diego und während Klaus wenig beeindruckt auf Diegos Körper blickte, kramte er schon die nächste Pille aus seiner Tasche.

„Wow, wunderschön. Wirklich, Schwäche ist so geil", murmelte er müde und versuchte sich heimlich die Pille in den Mund zu schieben.

Doch Diego erwischte ihn dabei und verpasste ihm einen Schlag auf den Hinterkopf. Die Pillen fielen ihm aus der Hand.

„Pack endlich deine scheiß Drogen weg, Klaus! Wegen dir hatten wir gerade eine scheiß Kneipenschlägerei!", schrie auch Magnolia ihn nun an.

Sie hatte wirklich viel Verständnis für Klaus, aber so wie er sich gerade aufführte, verlor sie jegliche Geduld.

„Was ist los mit dir?", fuhr Diego ihn an.

„HÄNDE WEG, DU ARSCHLOCH!", brüllte Klaus nun zurück.

„Nein, erzähl mir nicht, es wäre alles in Ordnung! Wir haben dich da drin gesehen! Du hast geheult, wie ein Baby!", schrie Diego ihn an und endlich brach es aus Klaus heraus.

„Weil jemand gestorben ist!"

Sowohl Magnolia als auch Diego hielten inne. Schockiert blickten sie ihren Bruder an. Klaus seufzte tief und blickte zu Boden, ehe er nun ruhiger fortfuhr.

„Ich hab ihn verloren. Den einzigen...Menschen, den ich je wirklich geliebt habe, mehr als mich selbst", gestand er.

Keiner der Beiden anderen wusste darauf, was sie sagen sollten, weshalb Klaus die Gelegenheit nutzte und erneut eine Pille aus seinen Manteltaschen zutage förderte.

„Prost", sagte er spöttisch und schluckte sie dann runter.

„Dabei hast du es noch am besten", meinte Diego plötzlich nachdenklich.

„Wenn du jemanden verlierst...kannst du denjenigen sehen, wann immer du willst", führte er dann seinen Gedankengang aus.

Klaus blickte ihn an und nickte lächelnd. Doch sein Lächeln wirkte gequält und müde.

„Als ich dich heute morgen gefunden habe, du warst nicht durch die Entführung so verstört, oder? Sonst weil du jemanden verloren hattest?", es war mehr eine Feststellung als eine Frage von Magnolia.

„Ja, ich hab nach der Entführung den Freaks den Koffer geklaut und...da hab ich den besten Menschen aller Zeiten kennen gelernt", erklärte Klaus leise.

Er lächelte erneut, diesmal versonnen, als könnte er die Person, die meinte, direkt vor sich sehen.

„Klaus, es..."

Plötzlich richtete Diego seinen Rückspielgel und blickte nach hinten. Magnolia folgte seinem Blick und drehte sich ebenfalls um.

Auf dem Parkplatz stand ein Typ zwischen 30 und 40 in dunkelblauem Anzug vor einem hellblauen Auto.

„Das ist unser Mann!", meinte Diego aufgeregt.

Magnolia blickte genauer hin. Sie hatte zwar sein Gesicht beim Angriff nicht gesehen, aber von der Statur, dem Anzug, passte es schon.

„Hey, den kenne ich doch", Klaus hatte durch den Seitenspiegel ebenfalls den Typen gesehen.

„Woher willst du...?"

„Er und diese voll zornige Alte haben mich gefoltert! Die haben mich fast umgebracht!", erklärte Klaus aufgeregt.

„Und da bist du dir sicher?", fragte Magnolia nun auch hellwach.

„Ja, ohne Scheiß, das sind die Wichser, die mich entführt haben!"

„Häng dich dran, Diego!"

Der Typ stieg in sein Auto und fuhr los. Diego ließ den Motor an und folgte ihm langsam.

„Den holen wir uns!", knurrte er leise.

„Gut, wenn wir ihn und dieses Miststück finden, revanchier ich mich für die neue Narbe!"

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Sie waren dem Typen bis zu einem billigen Motel gefolgt, wo Diego unauffällig einen Sender an deren Auto anbrachte.

Währenddessen unterhielt sich Magnolia weiter mit Klaus.

„Es tut mir leid, Klaus", sagte sie leise.

„Was denn?", murmelte Klaus nur leise und nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche.

„Dass wir nicht sofort bemerkt haben, dass du entführt wurdest. Das war...echt scheiße von uns allen! Ich hätte spätestens nach ein paar Stunden merken müssen, dass du nicht da warst, aber ich hab mich so sehr auf meine eigenen Probleme fokussiert, dass ich..."

„Ach, Schwamm drüber. Ich war sogar mal zwischen durch nüchtern, während ich dort war, kannst du dir das vorstellen?", lachte Klaus fast schon hysterisch.

„Ja? Wie lange denn?", fragte sie überrascht.

„Keine Ahnung, ein paar Stunden, schätze ich und soll ich dir was sagen? Ich konnte alle ihre Opfer sehen."

„Waren es viele?", fragte sie vorsichtig.

„Der ganze verdammte Raum war voll. Gott, es waren wirklich kranke Bastarde", murmelte Klaus und schüttelte sich, als er an die unangenehme Begegnung zurückdachte.

„Tut mir leid, dass wir nicht schneller da waren."

„Ist okay, hab sowieso nicht erwartet, dass jemand kommen würde", murmelte er.

„Das macht es nicht besser. Fuck, wir sind echt eine scheiß Familie, oder?", fragte sie müde lächelnd.

„Das begreifst du erst jetzt?"

Sie lachte leise.

„Nein, das weiß ich schon lange."

Dann wurde sie wieder ernster.

„Klaus, wo wir gerade beim Thema sind...kannst du wirklich niemanden sehen, wenn du dir das Zeug einwirfst?", fragte sie behutsam.

„Ja. Klar, warum?"

„Seit ich dich bei der Beerdigung wiedergesehen habe, kam es mir so vor, als...als würdest du manchmal mit jemandem reden, der gar nicht da ist. Oder den wir nicht sehen können."

Klaus antwortete nicht. Da er vor ihr saß, konnte sie sein Gesicht nicht sehen, aber anhand seiner Körperhaltung merkte sie, dass ihre Vermutung in die richtige Richtung ging.

„Mit wem sprichst du da, Klaus?", fragte sie.

„Ich...ich weiß gar nicht, wovon du redest", murmelte er ausweichend.

„Doch, ich glaube schon. Also, wer ist es? Die Person, die du verloren hast? Irgendeine heiße Braut? Oder...jemanden den wir kennen?"

„Nolia..."

„Klaus, bitte...wer ist es?"

Klaus blickte auf die Flasche in seiner Hand, als würde er an deren Boden, die Antwort auf ihre Frage sehen.

„Ben...ich rede mit Ben", seufzte er schließlich.

Ein Schauer durchlief Magnolia. Erinnerungen durchfluteten sie, als sie an Ben dachte. Nummer 6.

Freundliche Augen, warmes Lächeln, rabenschwarze Haare. Immer ein Buch in der Hand, immer ermunternde Worte für jeden von ihnen. Tröstende Worte und Umarmungen von ihm. Und dann mit 17 nichts mehr davon. Er war einfach fort gewesen. Und ab diesem Punkt war auch der Zusammenhalt der Geschwister endgültig zerbrochen.

Obwohl Magnolia nach über 12 Jahren seines Todes, den Verlust irgendwie verkraftet hatte, kämpfte sie nun innerlich mit den Tränen.

„Ist das...ist das wahr? Sag mir, jetzt bitte nicht, dass du mich verarscht, Klaus", presste sie hervor.

„Nein...nein. Er ist...er war die ganze Zeit da. Wirklich, Pfadfinderehrenwort!", Klaus hob gespielt feierlich die Hand.

„Weiß sonst noch jemand davon?"

„Nein, wieso auch? Würde mir doch eh niemand glauben", brummte Klaus nur.

„Ist er...ist er jetzt gerade hier?", fragte sie leise und schniefte.

Klaus zögerte einen Moment, ehe er schließlich zugab: „Ja. Ja, er ist hier. Er sitzt direkt neben dir."

Instinktiv drehte sie sich nach links, obwohl sie natürlich wusste, dass sie weder sehen noch hören konnte.

„Kann er mich hören?", fragte sie und konnte nicht verhindern, dass ihr eine Träne über die Wange lief.

„Ja, er kann immer alles hören und sehen...und er kann nicht aufhören zu reden und mich zu nerven", erklärte Klaus lustlos, der gar nicht zu bemerken schien, wie sehr diese Erkenntnis sie aufwühlte.

„Okay, ähm...Ben, es ist so schön....Fuck, ich...ich weiß gar nicht, was ich sagen soll! Okay, ich...ich hab dich wirklich vermisst. Wir alle haben das und ich bin froh, dass du noch bei uns bist. Auch wenn...auch wenn ich dich nicht wahrnehmen kann. Und...danke...danke, dass du all die Jahre mein Bruder warst...und, dass du auf Klaus aufgepasst hast. Sorry, das war kitschig", Tränen der Freude liefen ihr über die Wangen und sie brach immer wieder ab, weil sie am liebsten losgeschluchzt hätte.

Sie bemerkte wie Klaus in den Rückspiegel blickte, als würde er noch jemanden neben ihm sehen.

„Muss ich?", jammerte er dann und verdrehte die Augen.

Anscheinend redete er gerade mit Ben.

„Na schön", brummte er schließlich genervt.

Dann seufzte er und drehte sich zu Magnolia um. In seinen Augen lag ein mitfühlendes Lächeln.

„Ich soll dir von ihm ausrichten, dass er sehr glücklich über diese Nachricht ist und...dass er immer dein Bruder bleiben wird und er stolz auf dich ist. Und dass er...dass er dich und die Anderen liebt."

Magnolia nickte, wischte sich die Tränen ab, dann umarmte sie Klaus plötzlich, welcher überrascht, die Umarmung erwiderte.

„Danke Klaus, danke", murmelte sie dankbar in seine Weste und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Kein Problem."

Sie löste die Umarmung und strich ihm eine seiner Locken aus der Stirn.

„Wenn dass alles hier vorbei ist, dann bringen wir dich wieder auf Vordermann, okay? Du musst das nicht alleine durchstehen, ja?", versprach sie ihm sanft.

Klaus zögerte, er wirkte unsicher.

„Ich komm klar."

„Das weiß ich, aber...es ist auch okay, mal nicht klarzukommen. Und ganz ehrlich, so gerne ich auch eine Kneipenschlägerei mit dir anfange, das heute Morgen...das hat mir ernsthaft Angst gemacht. Und was immer dir auch passiert ist, es zeigt mir ganz klar, dass du nicht okay bist. Daher...will ich dir einfach helfen. Bitte, lass mich helfen, okay?"

„Okay", sagte Klaus schließlich unschlüssig.

Aber in seinen Augen sah sie so etwas wie Zustimmung. Und für den Moment genügte ihr das.

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Fall euch ein besserer Titel für dieses Kapitel einfällt, lasst es mich bitte wissen, denn mir gebfällt er auch nicht.
Ich hoffe aber, dass euch dieses Kapitel gefällt und würde mich sehr über eure Rückmeldungen freuen.
Lg, eure Liz ;)


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