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Kapitel 9 Teil 2: (K)Ein Versteckspiel

Erst im Bordell ließ Leia ihn wieder los und näherte sich der Rezeption.

Dafür fuhren andere Finger seinen Arm hinab. Munin wirbelte herum, womit die Hand auf seinem Brustkorb landete.

„Guten Abend", schnurrte eine Dame in einem leichten, halbdurchsichtigen Sommerkleid. „Kann ich Ihnen behilflich sein?" Ihre Hand glitt stetig weiter runter.

Er japste nach Luft und umgriff ihr Handgelenk. „Ähm. Nein. Tut mir leid. Ich suche lediglich nach einem ... Freund?"

So wie er das sah, lagen viel zu viele neugierige Blicke, von Gästen und Angestellten, die hier etwas tranken, auf ihm.

Sie zog ihre Hand zurück und lächelte. „Nun, wenn sie Männer bevorzugen, dann kann ich Ihnen jemanden vorstellen. Bevorzugen Sie einen bestimmten Typ?"

„Ah. Nein. Ich meine ... Ich suche nach einem Freund. Der hier ist. Hiku?"

Die professionelle Heiterkeit in ihrem Gesicht wich und machte Platz für echte Freude. Es war ein minimaler Unterschied, aber doch einer zwischen Anspannung und Gelassenheit, die sich in ihren pinken Augen widerspiegelte. „Ach, so ist das ..." Sie verzog den Mund theatralisch zu einer Schnute. „Schade, ich muss ihn verpasst haben. Wahrscheinlich ist er im Garten."

Sie winkte ihm, ihr zu folgen, zur Linken am Tresen vorbei, wo Säulen und Glaswände den Blick freigaben auf einen runden Innenhof. Vor der mit blauen Kieseln gefüllten Mulde saß tatsächlich Hiku im Steingarten und lachte über irgendetwas, das die Frau neben ihm erzählte. Zu hören war allerdings kein Ton.

So entspannt erlebte er den Hünen zum ersten Mal. Sein Lächeln hatte nichts raubtierhaftes mehr an sich. In seinen Augen brannte immer noch ein Feuer, aber nicht zerstörerisch, sondern Wärme spendend.

Die Frau neben ihm öffnete den Mund, schloss ihn wieder und schüttelte den Kopf.

Leia gesellte sich zu ihnen und warf Munin einen fragenden Blick zu. Der hob nur die Schultern, ohne sich von der Szene abzuwenden.

Hiku legte der Frau eine Hand auf den Oberarm und sprach mit ihr.

Sie schloss die Augen und öffnete den Mund. Als Munins eigene Begleitung eine Glastür aufschob, drang der Gesang nach drinnen. Die Sprache war fremd, aber den Schmerz, der in jeder Silbe schwang, verstand man.

„Ich wusste gar nicht, dass unser Neuzugang so ein schönes Stimmchen hat", murmelte Munins Begleitung begeistert. Sie sah ihn an. „Er ist unglaublich. Hiku, meine ich. Manchmal habe ich das Gefühl, wir müssten ihn bezahlen."

Ein Schnauben ließ die drei herumfahren.

Munins Begleitung versank in einer Verbeugung. „Herrin."

Eine Dame stand auf der untersten Treppenstufe, mit olivfarbenem Hautton, goldenem Lidschatten, himbeerfarbenen Lippen und langen dunkelbraunen Haaren, die selbst zu einem hohen Zopf gebunden noch bis zu ihrem unteren Rücken reichten. Hörner, wie das blühende Geweih eines jungen Hirsches, zierten ihren Kopf.
„Die Kanre, die hierherkommen, suchen nach Befriedigung", erwiderte der Neuankömmling. „Wenn er die seine dadurch findet, mit den Männern und Frauen hier zu reden, dann erfüllt der Ort immer noch seinen Zweck." Sie trat an ihnen vorbei und durch die Tür in den Garten, schritt über die einen Weg bildenden größeren Steinplatten und lächelte schließlich auf die junge Frau neben Hiku herab. „Du hast eine wirklich wundervolle Stimme, Topaz. Wenn du willst, könntest du in unserer Bar auftreten und für unsere Gäste singen. Aber für heute hast du genug gearbeitet – um genau zu sein, verbringst du schon eine viertel Stunde zu lang mit diesem ... Gast." Beim letzten Wort war ihr Blick zum Hünen gewandert und gleich ein paar Grad kälter geworden. „Du darfst gehen, Topaz."

Im Gesicht der jungen Sängerin zeichnete sich Freude, aber dennoch zögerte sie, sah zwischen Hiku und ihrer Herrin hin und her, bis er ihr zunickte. Erst da huschte sie davon.

„Und was dich betrifft, Hiku: Du hast für eine Stunde bezahlt, du hast eine Stunde und noch etwas Extra bekommen. Außerdem wartet jemand auf dich. Du solltest ebenfalls gehen."

Hiku sah durch die Glasscheibe und Leia hob die Hand. Er wandte sich wieder um. „Herrin Obsidian ..." 

In der Zeit, in der er abgelenkt war, hatte sich die Herrin zur anderen Seite entfernt, um dann dort durch die Glastür zurück ins Gebäude zu treten.
Doch sie warf einen letzten Blick über ihre Schulter auf Hiku, ihr Gesicht eine hübsche Maske der Neutralität, bevor sich ihre Lippen für eine Sekunde in Abfälligkeit verzogen und sie sich abwandte, so schnell, dass sich ihre Haare hinter ihr auffächerten.

„Lasst uns gehen", brummte Hiku, sobald er hereinkam. Ohne auf eine Reaktion zu warten, marschierte er an ihnen vorbei.

Feixend sah Leia zu Munin, der kurz stockte und sich dann beeilte, dem Hünen zu folgen, um nicht mit ihr über Hikus Privatleben spekulieren zu müssen.

„Ich komme gleich nach", rief Leia ihnen hinterher.

Zumindest etwas seiner schlechten Laune verbarg Hiku für die anderen Angestellten, die ihn auf dem Weg hinaus verabschiedeten.
Quesa wiederum ignorierte der Hüne komplett, während er an ihm vorbei und dann die Treppen nach unten glitt.

„Ist etwas passiert?", wollte der Wassergott von Munin wissen, der sich ebenso an ihm vorbeischob.

„Das ... Nein. Eigentlich nicht."

Anscheinend ist er nicht zu allen so scheiße. Nur zu uns und seinen Geschwistern.

Erst als die Windgöttin sie am Ende der Treppe einholte, wurde das solidarische Schweigen zerstört. Sie lief rückwärts vor ihnen her, während sie den Weg zurück zu Cyriz' Wohnung antraten. „Was ...? Ich meine ... Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll! Heute ist wirklich ein wundervoller Tag." Vergnügt schlug sie die Hände zusammen. Sie hielt inne, ihr Blick schweifte zu Munin. „Alles in allem betrachtet, meine ich ..." Dann hatte wieder Hiku ihre volle Aufmerksamkeit. „Was ist zwischen dir und Obsidian? Und was war das vorhin im Garten? Ich dachte, du würdest herkommen, um ... keine Ahnung, Sex zu haben? Deinen Aspekten zu entsprechen? Die Kleine, mit der ich geredet habe, hat praktisch ein Loblied auf dich gesungen, was für ein großartiger, feinfühliger, rücksichtsvoller Mann du bist." Ein Lachen platzte aus ihr heraus. „Du!"

„Um meinen Aspekten zu entsprechen?", wiederholte Hiku und runzelte die Stirn.

„Duh! Ja! Leidenschaft!"

„Ich weiß, was mein Aspekt ist. Bei Leidenschaft geht es aber nicht nur um Sex. Topaz' Leidenschaft beim Singen beispielsweise macht mich glücklicher als dieses bloße Ausleben von Trieben im gesamten Bordell."

Munin stieß überrascht die Luft aus und hob sogleich die Hände, als Hiku ihm einen finsteren Blick zuwarf.

„Na, das ist ja ein Ding", murmelte Leia, drehte sich um und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. „Eigentlich weiß ich gar nicht viel über dich oder Cyriz und nur etwas mehr über Quesa. Und das, obwohl wir schon eine halbe Ewigkeit gemeinsam existieren. Das ist verdammt traurig, oder?"

Die Frage war an Munin gerichtet, der überrumpelt erneut die Hände hob. Es war ja nicht so, als würde er sich besser mit Familie auskennen. Oder mit Hiku. „Ich habe keine Ahnung, wie ein normales Sozialleben für einen Menschen aussieht, geschweige denn für einen Gott."

Hiku hob nur die Schultern. „Jeder von uns hat sich von Anfang an einen Scheiß für die anderen interessiert. Jeder von uns hat sein eigenes Revier, seine eigenen Aspekte. Wir haben nie wirklich gemeinsam existiert. Es ist nicht überraschend, dass es ist, wie es ist. Zurück zu wichtigeren Themen: Habt ihr noch einen Kompatiblen gefunden?"

Die drei schüttelten die Köpfe.

„Was macht ihr dann hier?" Seine Tonlage war enthusiastisch anklagend. Offensichtlich war er froh, von sich selbst ablenken zu können.

„Ich bin nur ein Mensch, ich brauche ab und an eine Pause." Aus dem Augenwinkel sah Munin eine schattenhafte Bewegung. „Außerdem wurde mir ..."

„Wenn du nur ein kleines Menschlein wärst, wärst du nicht hier." Hiku schnaubte und lachte in sich hinein. „Dann würdest du auf der Erde ein normales, noch unwichtigeres Leben führen, wahrscheinlich ohne jemals den blassesten Schimmer davon zu haben, was es mit den Neda wirklich auf sich hat."

Darauf summte Munin nichtssagend, seine Blicke über die spiegelnden Scheiben wandernd. „Außerdem wurde mir heute ein Kern entrissen", setzte er sein vorheriges Argument halbherzig fort.

Hiku hielt kurz inne, besah sich die Fassaden, Fenster und Scherben auf dem Boden. „Hmtsk. Damit muss ich mir also deine Aufmerksamkeit teilen", knurrte er. „Du scheinst das Interesse des Aasgeiers geweckt zu haben."

Mit diesen Worten verdiente er sich wiederum Munins Interesse zurück. „Welcher Aasgeier?"

„Er meint Nexal", antwortete Leia und erschauderte. „Ich kann seine Präsenz auch spüren."

Munins Brauen schoben sich zusammen. „Ihr mögt ihn nicht sonderlich ... Warum?"

Die drei Geschwister tauschten Blicke.

„Vielleicht ist es eine Art natürliche Abneigung", begann die Göttin und hob die Schultern. „Wir vier sind der fleischgewordene Wille der Erde, entstanden zur selben Zeit am selben Ort. Was er ist ... wissen wir nicht. Er war vor uns da, wahrscheinlich lange vor uns. Er ist ... mächtiger als wir, auch wenn er es nicht erscheint." Sie schüttelte den Kopf, verzog nachdenklich den Mund und hob nur wieder die Schultern. „Er ist einfach anders. Nicht, dass das per se etwas Schlechtes wäre, aber ... Wir waren von Beginn an Menschen ähnlich, haben uns mit ihnen weiterentwickelt. Als wir ihn zum ersten Mal trafen ..."

„Wirkte er wie ein gedankenloses Ding", vervollständigte Hiku. „Beim zweiten Mal, hunderttausende Jahre später, wenigstens wie ein Tier. Vor 400.000 Jahren, mit der Entwicklung des Homo sapiens, kopierte er zum ersten Mal einen Menschen." Sein Kiefer mahlte und er fuhr leiser fort: „Er jagt sogar mir Angst ein. Als ich das erste Mal in seine bunte Leuchtkammer gestolpert bin, hat er mich fast einen Kopf kürzer gemacht. Und das ist nicht übertrieben, ich kann seine Sense noch immer spüren." Er rieb sich seitlich über den Hals. „Und trotz seiner offensichtlichen Stärke hat er nichts getan, als die Neda auf unseren Planeten kamen." Die Flammen in seinem Blick erloschen. „Er hat bisher immer versagt, wenn wir ihn brauchten."

„Vielleicht lernt er nur langsamer. Das ist kein Verbrechen. Und die bunte Leuchtkammer, von der du sprichst? Das war wahrscheinlich das ... Ende und der Anfang aller Aurakerne. Nicht verwunderlich, dass er sie hütet. Vielleicht kennt ihr ihn nur einfach zu wenig." Fragend sah Munin zu Quesa, der sich aus der Unterhaltung herausgehalten hatte.

„Vielleicht hast du recht", antwortete dieser nach einer Weile gedehnt. „Mir stellen sich in seiner Gegenwart aber auch die Nackenhaare auf. Selbst in seiner menschlichen Form hat er keine Gestalt aus Fleisch und Blut, wie sogar wir Götter sie haben. Seine Präsenz ist ... Hast du denn gar keine Angst vor ihm?" In der Frage schwang ein Hauch Unverständnis mit.

Munin spitzte überlegend die Lippen. „Ich, Ajax, hatte zu Beginn Angst vor ihm. Dann nicht mehr. Aber das ist lange her. Jetzt ... Nachdem ich herausgefunden habe, wer er ist ... hat sich nichts geändert. Ich bin froh, dass ich ihn wiedergefunden habe." Nach kurzem Zögern fügte er für den Wassergott an: „Zeph scheint ihm allerdings nicht zu trauen."

„Du bist wirklich ein komischer Vogel", murmelte der Hüne. „Normalerweise verteidigt niemand den Tod. Aber das passt." Er grinste ihm zu. „Monster sind doch oftmals Rudeltiere, hm?"

Munin warf ihm einen Seitenblick zu und beschleunigte seine Schritte. „Wenn du meinst."

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