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Kapitel 5 Teil 1: Grau

Für die erste Trainingsstunde suchten sie sich einen Platz auf der anderen Seite des Sees: im Toten Wald, wo Munin angekommen war.

Zwar fehlten den Bäumen beinahe alle Blätter, aber mit Betreten des Horsts trübte sich das Licht den Gesetzmäßigkeiten zum Trotz zu einem Rostrot. Das war jedoch nicht der Grund, aus dem Munin sich unentwegt umblickte.

„Weißt du", meinte Leia, „hier kommt niemand her. Erstens ist hier nicht viel außer, na ja, einem toten Wald. Und die Grenze dieser Miniatur-Dimension. Und zweitens ist man hier leichte Beute für die Schatten. Die netten Monsterchen, die zu den Mahlzeiten der Sem kommen, um uns auszusaugen, meine ich."

Munin brummte nur. Avas Treffpunkt lag seines Wissens in entgegengesetzter Richtung zu der, die sie eingeschlagen hatten. Er wollte mit seiner Nervosität kein Misstrauen wecken und zwang sich dazu, durchzuatmen. „Wie hast du mich hier überhaupt gefunden? Du hast selbst gesagt, dass man im Wald keine Leute trifft."

„Hmmmm." Hilfesuchend sah sie zu Quesa, der ihre Blicke ignorierte. Sie spitzte die Lippen. „Na, Quesa hat mich informiert, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Und weil der werte Herr nicht gern sein Haus verlässt, hat er mich geschickt. Und angenommen, dass ich mich alleine um dich kümmern würde." Sie kicherte in sich hinein. „Woher er allerdings wusste –"

Jetzt wandte sich der Kanre ihr doch zu, „Ich bin aufmerksam."

Seine Schwester schnaubte. „Oh, ja, sicher, er wusste von deiner Ankunft, weil er aufmerksam ist", sagte sie und fuchtelte beim vorletzten Wort mit wackelnden Fingern vor sich in der Luft herum.

Sie erreichten eine Lichtung, auf der die anderen beiden schon warteten. Cyriz winkte zum Gruß, während Hiku meinte: „Wir können sofort anfangen. Der Baum da ist dein Ziel. Zerstör es. Im besten Fall, ohne dich selbst vollständig zu vernichten."

„Keine Sorge, Quesa wird dich heilen, falls nötig, und", erklärte Cyriz und zeigte nach oben, „die Kuppel wird jedwede extensive Auranutzung hier verschleiern."

Munin legte den Kopf in den Nacken. Über ihnen flackerte etwas, schlug kaum sichtbare Wellen in der Luft. Er schickte seine Aura aus, türkiser Nebel leckte an dem Gebilde. Es war so fein, dass kein Tropfen seiner Energie hindurch kam. „Huh. Sehr gute Arbeit."

Ein Lächeln offenbarte Cyriz' perlweiße Zähne, Fältchen bildeten sich um xiese Augen. „Dankeschön!"

Die vier Halbgeschwister bezogen Stellung am Rand der Kuppel. Munin bewegte sich zur Mitte der freien Stelle, einem der Bäume gegenüber. Er streckte die Hand aus, Handfläche Richtung Ziel zeigend, und griff auf seine Energien zu, tiefer, als er es normalerweise tun würde. Da war eine innere Schwelle und er konnte nicht sagen, ob es sein Geist war, der ihn davor bewahren wollte, den vergangenen Fehler zu wiederholen, oder der durch die vier Kan erschaffene Widerstand. Mit einem Schrei und Willenskraft überwand er sowohl die Angst als auch die Blockade. Aber das reichte nicht aus, um die Auraflut zu kontrollieren, die sich, hatte sie das Entschleunigungsfeld der Kan überwunden, erneut ihren Weg durch seinen Körper bahnte und in seiner Hand entlud. Es war nur ein kurzer Moment, ein Aufdrehen und sofortiges Zudrehen eines Hahns. Die Auswirkungen waren verheerend: Die Hälfte des Baums war weg. Das Fleisch seiner Hand auch.

Quesa war neben ihm. Seine graublaue Energie hielt Munins Hand zusammen und die Schmerzen fern. Knochensplitter wuchsen in Sekundenschnelle aneinander, Fleisch reparierte sich, Sehnen entstanden und schließlich überzog Haut das Ganze.

Seine Fingerspitzen kribbelten.

„Scheiße", murmelte Munin und schluckte die Galle hinunter, die sich in seinen Rachen gekämpft hatte. „Und du sagst, du wärst kein Heiler? Ich weiß nicht, wie ich das finden soll." Sobald er bemerkte, dass sich die Finger seiner gesunden Hand in Quesas Arm gebohrt hatten, zog er sie zurück.

„Noch ein Versuch", verlangte Hiku. „Zielen scheint ja kein Problem zu sein. Triff einfach irgendwas." Nach einem Seitenblick präzisierte er: „Irgendeinen Baum."

Cyriz trat auf Munins andere Seite und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich werde versuchen, dir beim Regulieren zu helfen."

Tief atmete Munin durch, lächelte Cyriz dankbar an und nickte xiem zu. Dann hob er seine neu gebildete Hand und versuchte, den Hahn vorsichtiger aufzudrehen. Wie ein außer Kontrolle geratener Hochgeschwindigkeitszug walzte die Energiewelle durch seine Bahnen. Rote Fäden tanzten vor seinen Augen, heiße Rillen glühten in seinem Inneren auf.

In dem Moment, in dem sich seine Hand verabschiedete und sein auserkorener Baum in der Mitte zu Staub zerfiel und umkippte, zog sich Cyriz zischend zurück.

Mit großen Augen betrachtete xier xiese Hand, rot und geschwärzt und voller gefüllter Brandblasen. Der Geruch nach gebratenem Fleisch hing in der Luft. „Das ist einfach unglaublich", murmelte xier in einem Tonfall, der alles zwischen Verblüffung und Empörung bedeuten konnte.

Nachdem Quesa mit Munin fertig war, wandte er sich seinem Halbgeschwister zu.

„Was ist passiert?" Quesa hatte Cyriz zwar etwas beiseitegezogen und sprach gedämpft, aber schon die Sem hatten Munins Sinne verbessert.

„Es ist einfach zu viel auf einmal." Xier verzog das Gesicht. „Und zu fremdartig. Es ist nicht im Einklang. Es will kontrollieren."

Munin runzelte die Stirn, drehte die Worte im Kopf hin und her, aber verstand doch nur die Hälfte. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass er ein Mensch war, mutmaßte er. Quesa dagegen nickte knapp, als hätte er nichts anderes erwartet.

„Noch ein Versuch", kam es von Hiku.

Über seine Schulter hinweg sah Munin ihn aus schmalen Augen an. „Willst du dich dieses Mal bereiterklären, mir zu helfen?"

Der Hüne stapfte näher und legte eine Pranke auf Munins Schulter ab. Drückte zu. Blaue Flecken verursachend fest. „Aber sehr gerne doch. Verbrennungen schrecken mich nicht ab, gerupftes Hühnchen."

Das scharfe nach Luft schnappen konnte er nicht unterdrücken. Hikus Spott schlug eine Saite in seinem Inneren an, deren Ton seinen Körper anspannte. Das war viel zu gezielt, um zufällig zu sein. Der Atemzug entwich ihm grollend wieder.

„Wird das heute noch etwas? Warst du auf der Erde auch so zögerlich? Du wirst trainieren, den ganzen Tag, die ganze Woche und immer weiter, bis du entweder die Kontrolle erlangst oder zu Asche zerfällst, die noch nicht einmal Qu wieder zusammensetzen kann."

„Hiku", seufzte Leia genervt.

Der Hüne beugte sich herunter, sodass seine Lippen auf der Höhe von Munins Ohr waren. „Hast du auf der Erde jemals gezögert, bevor du einen anderen Menschen zu Asche verarbeitet hast?"

Munin hob die Hände langsam an, atmete durch und führte zwei Dinge aus: Er jagte eine Auranadel in Hikus Energiefluss und öffnete gleichzeitig alle Kanäle. Vor ihm lösten sich seine Hände in grauem Staub auf, der sich seine Arme nach oben fraß. Ein Gleißen zerfetzte jeden Gedanken in seinem Kopf. Er klappte zusammen, aber landete gepolstert.
Äußerst dumm und disziplinlos.

Als sich die Schwärze vor seinen Augen und das blendende Weiß dahinter wieder verzogen hatten, sah er direkt in Quesas Gesicht.

Quesa stützte ihn in einer sitzenden Position, jedoch fixierte er seinen Bruder. Wütende Falten über der Nase, gefletschte Zähne, ein Sturm in den Augen. „Hast du etwas damit zu tun? Dieses Training ist Wahnsinn! Es wird ihn eher umbringen, als dass es etwas bringt."

Neben der Wut zeugte sein Gesicht von Müdigkeit. Schweiß glänzte auf seiner Stirn und klebte graue Haarsträhnen an seine Schläfen. Die Augenringe waren dunkler.

„Entschuldige, Quesa", meinte Munin leise. „Ich habe die Kontrolle verloren." Er wandte den Blick ab. Spürte die Feuchtigkeit auf seiner Schulter, roch das Blut, und drehte den Kopf auf der Suche nach Hiku.

Letzte Ascheflocken taumelten in der windstillen Luft.

Mit einem grimmigen Lächeln starrte der Hüne auf Munin herab. „Spar dir das Schmierentheater. Mutig bist du allerdings, das muss man dir lassen. Gefällt mir." Er beugte sich herunter. „Aber wenn du mich umbringen willst, musst du dich schon mehr anstrengen, Hühnchen." Seine Hand war ein tropfend rohes Konstrukt, aber das schien ihn nicht zu kümmern.

„Es ...", krächzte Munin, räusperte sich. „Es tut mir leid." Auch wenn es ihm nicht ein Hundertstel so leidtat, wie der Grund für Quesas Mühsal zu sein. „Versuchen wir es noch einmal. Ich werde mich mehr anstrengen."

Quesa zog ihn auf die Beine, während Leia an Hiku gewandt meinte: „Übertreib nicht immer gleich so. Nur damit wir uns verstehen: Niemand von uns wird zulassen, dass Munin zu Schaden kommt oder du ihn zu etwas zwingst. Und niemand von uns hier will dich umbringen oder dir absichtlich Schaden. Auch wenn du manchmal wiiiiirklich nervig sein kannst."

Trotz ihrer Worte und ihrem Lächeln entging Munin nicht der kurze Seitenblick zu Quesa, der sich noch immer hinter Munin und damit außer Sichtweite befand.

Ich reagiere über?" Erst jetzt rutschte Hikus Ton eine Oktave höher vor Empörung. „Er könnte uns alle befreien und ihr tut so, als wäre das keine große Sache. Und", äffte er Leia nach, „ihr habt schon bemerkt, dass das gegrillte Hühnchen meine Hand absichtlich zerstört hat, oder? Auch wenn das wiiiiirklich armselig war."

„Ich muss zugeben", begann Munin langsam und verfluchte seine Impulsivität, „dass du mich irritierst und frustrierst." Er schürzte die Lippen und hob die Schultern. „Menschen sind emotionale Wesen und Emotionen beeinflussen die Aura. Verzeih mir meine Hitzköpfigkeit."

Mit diesem Zugeständnis zauberte er dem Hünen ein gönnerhaftes Grinsen ins Gesicht. „Aber sicher verzeihe ich einem Menschen seine Unzulänglichkeiten."

Munin zwang seine Mundwinkel nach oben und sah in die Runde. „Also, noch einmal?"

„Was erhoffen wir uns von weiteren Versuchen eigentlich genau?", hakte Leia nach. „Wir können diese Magie ja auch nicht in Schach halten."

Cyriz zog an einer xieser Locken und ließ sie zurückschnellen, immer wieder. „Vielleicht lernt er mit der Zeit, die zusätzliche Auraenergie besser zu kontrollieren. Weniger anzuzapfen. Oder vielleicht lernt er, sein Auranetz anzupassen, zu stabilisieren oder auszuweiten." Er hielt in seiner Bewegung und sah zum Himmel. „Vielleicht ist es auch ein natürlicher Prozess und sein Körper verstärkt sich automatisch."

„Das waren sehr viele ‚vielleichts'", kommentierte Munin trocken. „Ich meine, vielleicht verbrenne ich bei einem dieser Versuche auch komplett."

Man sah förmlich, wie Cyriz' Denkprozess zu einem stotternden Halt kam, an der Art, wie xier erstarrte und mehrmals blinzelte. „Das werden wir nicht zulassen." Xier trat einen Schritt auf ihn zu und sah ihm fest in die Augen. „Das schwöre ich."

An Cyriz' gutem Willen zweifelte er nicht. Hiku war eine andere Geschichte.

„Dann weiter", kommandierte der Hüne und grinste ihm zu. „So lange, bis sich dein Menschenkörper daran gewöhnt hat. Oder etwas anderes passiert."

Das amüsierte Schwingen in seiner Stimme entging Munin nicht. Er biss die Zähne zusammen und hob die Hand Richtung Baumstämme, auch wenn er sie gerne auf ein anderes, großes Ziel gerichtet hätte.

„Warte." Quesa trat vor, ausnahmsweise ein schmäleres Grinsen auf den Lippen. „Ich brauche eine Pause."

Dafür erntete er sich ein Schnauben von Hiku.

„Was?", hakte Quesa nach.

„Du warst auch mal weniger ..."

„Was?", wiederholte er, schneidender.

„Armselig."

Tsk." Quesa wirbelte herum und entferne sich mit großen, steifen Schritten. „Ich bin Realist. Und du bist, was du schon immer warst: ein verbissener, egoistischer Idiot."

Ich bin egoistisch?" Er folgte seinem Halbbruder. „Wenigstens habe ich nicht aufgegeben und unsere Verpflichtungen vergessen."

„Du willst es doch nur den Sem heimzahlen. Als hätten dich jemals unsere Verpflichtungen gekümmert." Bitter lachte Quesa auf, schüttelte den Kopf und fügte leiser an: „Als hätte es einen von uns gekümmert. Lass mich einfach in Ruhe!"

Quesa entfernte sich, aber Hiku kam seiner Aufforderung nicht nach und verfolgte ihn. Munin bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Cyriz mit verkniffenem Ausdruck Schritt für Schritt in die andere Richtung zurückwich.
Sobald Leia das auffiel, setzte sie xiem hinterher, doch das ließ xien nur schneller werden.

„Du kannst mich hier nicht einfach alleine lassen", beschwerte sich die Kanre.

„Das ..." Cyriz wedelte in Richtung streitender Stimmen. „... geht nicht. Es geht gegen alles, was ich ..." Xier schüttelte den Kopf. „Es geht nicht, Leia."

„Aber ich kann nicht die Vernünftige sein!", rief sie xiem hinterher und stampfte mit dem Fuß auf, als wolle sie ihre Worte unterstreichen. Doch Cyriz verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen.

„Gha!" Mit diesem letzten, aus Frust geborenem, Laut lief sie ihren streitenden Halbbrüdern hinterher. „Müsst ihr euch genauso irre aufführen, wie die anderen hier?"

Munin blickte den drei Geschwistern nach. Als sie nicht mehr zu sehen waren, widmete er sich seiner Ausbeute: der Stichprobe, die er mit seiner Auranadel genommen hatte, um Stärken und Schwächen in der Aura des Hünen feststellen zu können.

Ungestüm zischte der abgekapselte, braunrote Auratropfen Hikus in seiner eigenen türkisenen Aura umher.

Munin entwich ein Schnauben. Kälte fuhr in seine Glieder, löschte seine Wut und die Hitze des Trainings. Zwei Dinge trieben ihm die Luft aus der Lunge. Erstens: Hiku war einer der sechs Kanre, die die Sem suchten. Ein Teil seines Tickets nach draußen. Und zweitens: Seine Aura war anders, als alles, was er jemals zu Gesicht bekommen hatte.

Sein Blick streifte kahle Büsche. Mitsamt den Auramakern hatte Ava ihm auch einen Positionsmarker hinterlassen, der ihn zurück zu seiner Absturzstelle führen würde.

Ruckartig wandte er sich ab und trat den Heimweg an. Wenn Hiku ihm gefährlich werden würde, wäre es eine einfache und gleichzeitig lukrative Art, ihn loszuwerden.

Nur durfte er jetzt erst recht niemanden der vier mehr an seine Aura heranlassen. Ein Kampf wäre unter diesen Umständen nicht nur eine Möglichkeit, sondern eher Wahrscheinlichkeit. Er fragte sich, wie hoch die Chancen standen, dass alle vier Geschwister Gesuchte waren. Zumindest Quesa und Leia waren in den vergangenen Tagen nur gut zu ihm gewesen.

Er folgte schon dem Serpentinenweg nach unten, da fiel ihm auf, dass Quesa ihm praktisch verboten hatte, ohne Begleitung unterwegs zu sein. Nur kurz sah er zurück und setzte dann seinen Weg fort. Weder hatte er Lust, nach den drei zu suchen, noch, sich in die Streitereien einzumischen oder gar Hiku anzubetteln, ihn zu eskortieren, wie ein kleines Kind.

Was ihn wieder zu Hiku und seiner Aura brachte. Unstrukturiert, glühend, aufbrausend wie eine Naturgewalt und doch seltsam gefügig in seinem Griff.

Der Auratropfen rotierte vor seinen Augen in der Luft, während er den Pfaden der Stadt folgte.

Sein Herz stolperte und der Tropfen löste sich auf. Es zog ihn nach rechts hinter sich. Mit gerunzelter Stirn wandte er sich halb um und scannte die Schatten der Seitengassen.

Etwas krachte mit Karacho von rechts oben gegen seine Schulter, riss ihn zu Boden, missbrauchte ihn als abfederndes Kissen, rollte sich ab und zerrte ihm einen Teil seiner Aura direkt aus dem Kern, bevor es davonrannte.

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