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Kapitel 4 Teil 2: Schatten

Dann war ein helleres Lachen zu hören, gefolgt von federleichten Schritten, die sich von Tür zu Tür der Eingangshalle bewegten.

Munin richtete sich auf und kam in dem Moment hinter der Couch hervor, in dem ein schmales Gesicht mit hohen Wangenknochen im Türrahmen erschien. Im Angesicht der hoch sitzenden schwarzen Stoffhosen, in dem ein blütenweißes Hemd, mit Rüschen auf der Brust und am Ende der Ärmel, verschwand, fühlte er sich in seinen Schlafklamotten schäbig.

Sobald die Person ihn erblickte, brachte ein Lächeln ihre Züge zum Erstrahlen. Lachfältchen tauchten um die dezent geschminkten Augen auf. Die goldbraune Haut bildete einen schönen Kontrast zu den weißblonden Löckchen, die ihr Gesicht umrahmten. „Hiku, hier ist er", stellte der Neuankömmling mit samtener Stimme fest, dunkler als erwartet.

Im Vergleich zu Leia und Quesa füllte er den Raum um einiges stärker mit etwas, das Munin beruhigte und in Sicherheit wiegte. Ähnlich dem Gefühl, einen zwar lange nicht mehr gesehenen, aber dennoch guten Freund zu treffen.

Anders war es bei dem Muskelprotz in ärmellosem Hemd und Cargohose, der als Nächstes eintrat und sich unter dem Türsturz ducken musste. Hiku verschränkte die Arme, sein Blick glitt an Munins Körper auf und ab. „Ziemlich unspektakuläres Kerlchen. Bei der Energiefreisetzung hatte ich mir etwas ... anderes vorgestellt." Es war der Schreihals, dem Leia in der Nähe der ‚Naschenden Katze' hatte entgehen wollen.

„Sei nicht so gemein, Hiku." Lockenkopf stupste ihn spielerisch mit dem Ellenbogen an.

Munin zog seinen Umhang zurecht, aber bevor er etwas sagen konnte, betrat auch Quesa das Zimmer.

„Gut, jetzt habt ihr ihn ja gesehen", stellte der Herr des Hauses fest und deutete mit beiden Händen aus dem Zimmer. „War nett, dass ihr mal wieder hier wart – da ist die Tür."

Jetzt richtete sich Hikus musternder Blick auf Quesa. Er schnaubte, sonst kam keine Reaktion.

Mit einem theatralischen Seufzen lehnte sich Leia an den Türrahmen in Hikus Schatten. „Munin, darf ich dir unsere Halbgeschwister vorstellen? Der große Kerl da ist Hiku. Seit wir hier sind, ist er sogar noch mürrischer als gewöhnlich – aber nimm das nicht persönlich, er ist einfach so – und mehr der ‚mit dem Kopf durch die Wand' Typ. Und das da ist Cyriz. Xier ist die gute Seele unserer Truppe."

„Wenn vielleicht auch manchmal etwas zu freundlich und naiv", hängte Hiku an, was ihm ein Schmunzeln und Augenrollen von Cyriz einbrachte.

An Munin gewandt deutete dier Kanre eine leichte Verbeugung an.

Munin ließ den Blick schweifen. „Ihr vier seit Geschwister?", fragte er das Erste, das ihm in den Kopf schoss.

Es war nicht verwunderlich, dass sich, ebenso wie in Astraka, in dieser Taschendimension eine Ober-, Mittel- und Unterschicht geformt hatte, die sich jeweils wiederum aufteilte. Neda bildeten, ihre gesellschaftliche Gruppenstruktur spiegelnd, oft Gruppen mit ähnlich starken Mitgliedern innerhalb eben jener.

„Halbgeschwister", verbesserten die vier im Chor.

Macht zog Macht an. Wenn Geschwister zusammenblieben, war das lediglich ein weiteres Indiz für ähnliche Macht.
Nicht gut.
Munin hob halb abwehrend, halb entschuldigend die Hände. „Dürfte ich fragen, womit ich diese Aufmerksamkeit verdient habe? Ich scheine ja sehr beliebt in der Familie zu sein." Er lachte leicht über seine Bemerkung.

Der Hüne schob die Augenbrauen zusammen und öffnete den Mund, doch Quesa kam ihm zuvor. „Dein Angriff war ein wahres Feuerwerk, Liebling. Es ist nicht so ungewöhnlich, dass es magieaffine Individuen anlockt. Vor allem wenn man weiß, worauf man achten muss." Sein Blick bohrte sich in Hikus Augen, bis dieser sowie Cyriz leicht den Kopf neigte.

„Vielleicht ist er nützlich", meinte der Hüne schließlich und strich sich über den Dreitagebart. „Vielleicht kann er uns mit dieser enormen Kraft hier rausholen." Er hielt inne, Falten traten wieder auf seine Stirn. „Wieso ist dieses gerupfte Hühnchen so stark? Er erscheint mir wie ein stinknormaler Gossenmensch."

Vier Augenpaare waren auf ihn gerichtet und Munin kam sich wie ein Exemplar einer besonders raren Spezies vor. „Ich bin kein –"

Quesa winkte ab. „Unsere Halbgeschwister dürfen wissen, dass du ein Mensch bist." Er sah zu Hiku, dann zu Cyriz. „Die Sem haben mit seinem Körper herumgespielt, damit er Magie nutzen kann, –"

„Eine Semhure also?", murrte Hiku und die letzten Reste der Begeisterung in seinen Augen wurden durch etwas anderes, viel Härteres, ersetzt.

„ – und dann ebenso ein paar Kan. Er bezeichnet sich selbst als Kanrere."

„Was soll das denn sein?" Der Hüne schnaufte lachend. „Klingt irgendwie dämlich." Aus schmalen Augen sah er auf Munin herab, bettelte geradezu um eine Lektion.

„Eine schwächere Art einer schwächeren Art eines Kans?", hakte Cyriz nach und betrachtete nachdenklich die Decke. „Das würde seine Stärke allerdings immer noch nicht erklären."

„Außer ..." Quesa sah zur Seite, aus dem Fenster. Seine silberweißen Haare verdeckten die linke Hälfte seines Gesichts.

Ungeduldig schnipste Hiku in der Luft vor Quesas Nase. „Außer?"

Quesa umfasste das Handgelenk des Hünen. „Außer, er trägt die Aurakerne von den anderen in sich. Den vier Kan. Die Signatur der Energie würde darauf hinweisen."

Für ein paar Momente pumpte Munins Herz Eiswasser durch seine Adern. Seine Sicht verschwamm und sein Geist leerte sich. Das erste, was er erblickte, als sich seine Augen fokussierten, war Hikus Gesicht. Es gefiel Munin gar nicht, wie ihn der Hüne ansah.

„Und er ist vertrauenswürdig, weil ...?", wollte Hiku wissen.

Quesa schob sich zwischen Munin und Hiku und sah seinem Halbbruder lange in die Augen.

Dieser stieß ein Schnauben aus, was seine favorisierte Art zu sein schien, um sich auszudrücken. „Ha, das ist ja mal sehr interessant. Klingt fast zu nützlich, um wahr zu sein." Der Hüne beugte sich an seinem Halbbruder vorbei. „Na, dann hol uns mal hier raus, Hühnchen."

Munin hatte das Gefühl, dass er eine wichtige Hälfte dieses Gesprächs gar nicht mitbekam. „Ich weiß leider nicht –", begann er, doch wurde von Quesa unterbrochen. Brummend verschränkte der Kanrere die Arme.

„Er hat diese Macht nicht unter Kontrolle. Beim letzten Mal hat es ihm die Hände weggebrannt. Wenn er so viel Energie freisetzen würde, wie wir sie zur Flucht aus Myssavor benötigen ... Er würde mit ziemlicher Sicherheit sterben, bevor ihm der Durchbruch und unser Transfer gelingen würde."

„Mit ziemlicher Sicherheit? Das heißt: nicht mit Sicherheit. In Ordnung." Hiku hob die Schultern. „Einen Versuch ist es wert. Und egal wie es ausgeht, das gerupfte Hühnchen kann sich der ewigen Dankbarkeit aller Bewohner gewiss sein. Oder zumindest der Dankbarkeit von uns vier. Wie klingt das?" Die Frage und das wölfische Grinsen galten alleine Munin.

Quesa und Cyriz bauten sich jetzt gemeinsam vor ihrem Halbbruder auf und schirmten Munin von ihm ab, so gut sie es mit ihrer geringeren Körpergröße vermochten. „Das wird nicht passieren", knurrte Quesa und Cyriz schob hinterher: „Ich werde so etwas unnötig Grausames nicht zulassen. Wir suchen zuerst einen anderen Weg."

„Ihr wart beide schon immer zu nachsichtig und naiv", warf ihnen der Hüne vor und verdrehte die Augen. „Manchmal sind Opfer notwendig. Da stimmst du mir doch zu, oder, Hühnchen?"

Fest erwiderte Munin seinen Blick. „Leicht gesagt, wenn man nicht selbst das Opfer ist, hm? Trotzdem will ich dir nicht widersprechen. Aber es sollten immer alle Möglichkeiten erforscht und dann die beste ausgewählt werden." Der Muskelprotz verunsicherte ihn. Er konnte nicht einschätzen, ob seine Aussagen als direkte Angriffe gemeint waren oder nicht. Unter seinem finsteren Blick fühlte er sich angeklagt, für all die Gräueltaten, die er für das größere Gute begangen hatte. Aber wie auch immer es war: Unsinnig sterben wollte Munin hier nicht.

„Wir könnten ihn trainieren", warf da Leia ein. „Wir könnten dich trainieren und wenn etwas schiefläuft, kann Quesa dich wieder zusammenflicken."

Cyriz sah ihm offen entgegen. „Aber auch das ist mit Risiken verbunden. Wenn du also ablehnst, werden wir das akzeptieren."

Mit zusammengepressten Lippen wandte Quesa den Blick ab. Er schien nicht begeistert, aber auch nicht weiter widersprechen zu wollen.

Schön, dass sie bereit sind, vielleicht ihr eigenes Verderben auszubilden.
„Wenn das unsere beste Chance ist, gut, dann bin ich dabei", meinte Munin.

„Dann los, lasst uns keine Zeit –"

„Hiku", unterbrach Leia scharf. „Lass ihn sich ausruhen. Wir treffen uns morgen ... heute Mittag am üblichen Ort." Sie legte ihrem Halbgeschwister eine Hand auf die Schulter und drückte ihn aus dem Wohnzimmer, Cyriz folgte mit einem Winken.

Quesa räusperte sich und wandte sich zu Munin. „Tut mir leid. Hiku ist ein ziemlicher Hitzkopf. Und er will hier unbedingt weg und es den Sem zeigen."

Und der Hüne konnte ihn nicht ausstehen, ergänzte Munin in Gedanken. „Das kann ich nachvollziehen."

„Musst du vor Morgen noch einmal einkaufen gehen?"

„W... ?" Munin sah ihn aus schmalen Augen an. „Nein, ‚einkaufen' finde ich auch nicht besser als ‚jagen'. Und nein, die meiste Energie, die ich verwendet habe ... kam nicht aus meiner gewöhnlichen Quelle." Er betrachtete seine rechte Hand. „Ich verstehe nicht ganz, wie das Ganze funktioniert, geschweige denn überhaupt möglich ist." Leicht fragend hob er seinen Blick zu Quesa.

Sobald der Kanre das bemerkte hob er die Hände. „Ich weiß von dieser Art Kanmagie nichts." Summend neigte er den Kopf. „Ich könnte vielleicht mehr herausfinden, wenn du mich dein Auranetz untersuchen lässt."

„Ach, Doktor, Sie wollen unbedingt Hand an mich legen, hm? Wenn ich Hilfe brauche, sage ich Bescheid." Sein Vertrauensproblem hatte sich umgedreht. Sollte Quesa Avas Auramarker finden, würde er in Erklärungsnot geraten. Es würde so aussehen, als würde er für die Sem arbeiten, nach Verrat an den Kan, als wolle er zusätzlich auf denen herumtrampeln, die sowieso schon am Boden lagen.

„Dir war nicht bewusst, dass du die vier Kerne in dir trägst", begann Quesa. „Vielleicht könntest du bis morgen versuchen, sie ausfindig zu machen. Nur, wenn es dich nicht zu sehr anstrengt oder du es nicht sowieso schon weißt. Und du dadurch nicht mein Haus abfackelst."

„Nein, das ist eine gute Idee." Er ließ sich auf das Sofa fallen und streckte sich aus.

Die Dielen unter Quesa quietschten, als er das Zimmer verließ und erneut, als er ein paar Augenblicke später zurückkehrte und sich auf seiner lila Couch niederließ. „In der Küche ist übrigens noch Suppe, falls du magst." Dann klappte er ein Buch auf, schwarz mit Goldverzierungen und den Lettern ‚Grimms Märchen'.

Munin schloss die Augen und leerte seinen Geist, konzentrierte sich auf das Ein und Aus seines Atems. Horchte in sich hinein, verfolgte die Bahnen seines Auranetzes zu seinem Kern. Dort verharrte er. Langsam umkreiste er sein Innerstes, tastete sich von Strang zu Strang. Zuckte zurück. Wenn seine normalen Stränge wie Zweige waren, dann hatte das Ding vor ihm die Ausmaße eines Baumstamms. Vor dem Zusammenstoß mit den Schattenmonstern war das noch nicht da gewesen, da war er sich sicher. Es verlief gerade nach unten und er folgte dem Ding, mitten in ein Feld, das sich anfühlte, als würde er durch einen Sumpf waten. Normalerweise markierte das die Grenze zur Realität. Aber dann brach er durch, zu einer aus vier Sternen bestehenden Supernova, in deren Angesicht sich sein Geist am liebsten in Embryonalhaltung zusammengekugelt hätte.

Sein Bewusstsein schnarrte wie ein Gummiband zurück und er riss luftschnappend die Augen auf. Eine Übelkeitswelle schwappte von Magen zu Speiseröhre. Er drehte sich zur Seite und presste eine Hand auf seinen Mund.

„Alles in Ordnung, Schätzchen?"

Bis Quesas Stimme zu ihm durchdrang, hatte sich der Kanre schon aufgerichtet.

„Ja", erwiderte Munin. Und dachte: Nein. Und: Das Ding wird mich vernichten, bevor es mich auch nur ansatzweise die Kontrolle übernehmen lässt. „Alles in Ordnung. Ich bin zuversichtlich, dass ich die fremden Kerne morgen problemlos finden kann."

Quesa nickte und verließ abermals das Wohnzimmer.

Ausatmend wischte er sich über die Stirn. Erst da fiel ihm auf, dass er vor Kälte zitterte. Schweiß klebte Munin die Haare an den Kopf und das Hemd an den Körper. Er entledigte sich des Umhangs, um diesen wenigstens nicht ganz zu ruinieren.

Doch da war der Kanre schon wieder da und deckte ihn mit einer Handbewegung mit einer mitgebrachten Decke zu, während er mit der anderen Hand ein Tablett mit zwei Tassen balancierte, aus denen Dampf nach oben stieg.
„Kamillentee. Ich meine mich zu erinnern, dass das bei Menschen gegen Übelkeit hilft." Ein Mundwinkel hob sich. „Und das andere ist warme Milch mit Honig. Das soll angeblich generell helfen." Er stellte das Tablett auf dem Boden ab.

Ihm fiel nicht ein, wann ihn das letzte Mal jemand so umsorgt hatte. „Danke, Quesa."

Der Kanre legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Es ist auch in Ordnung, wenn du dich weigerst, mit den Kankernen zu experimentieren."

Munin grinste zu ihm auf. „Ich habe schon dümmere Dinge getan. Lass es uns versuchen."
Es sollten immer alle Möglichkeiten in Betracht gezogen werden.

Nickend und lächelnd zog sich Quesa wieder auf seine Couch zurück.

„Quesa?"

Er hielt sein Buch in den Händen, hatte es aber noch nicht aufgeschlagen. „Ja?"

„Dieses Festmahl ... Findet das jeden Monat statt? An unterschiedlichen Tagen?" Am Rand hob er die Tasse mit Milch an und umschloss sie mit seinen Händen. Hitze prickelte auf seiner Haut.

„Ungefähr jeden Monat, manchmal häufiger. Wenn es ein Muster gibt, hat es noch niemand erkannt."

Er nippte an der Tasse. Vor seinem inneren Auge setzte sich das Bild einer Tür zusammen, die in ein rundes Gebäude aus Stein führte. Für Menschen war es tabu, aber mindestens einmal im Monat versammelten sich alle Sem und Semre darin. Zum Beten. Der Gedanke brachte ihn zum Schnauben. „Reichen ihnen die Menschen, die sie sich halten, nicht?"

Quesa schlug sein Buch auf. „Vielleicht ist es ein bequemer Snack für Zwischendurch. Vielleicht ist es unauffälliger, als immer mal wieder Anhänger in ihrer Stadt oder Arbeiter in ihren Anlagen anzuzapfen. Vielleicht quälen sie Gefangene auch einfach nur gern."


Irgendwann musste er eingeschlafen sein, denn er schreckte mit dem Geschmack von Blut und Asche aus einem Albtraum. Die lila Couch war verwaist. Munin atmete tief aus und schalt sich einen leichtsinnigen Narren. Er hatte sich zu schnell an diese Situation, an Quesa und Leia gewöhnt.

Nur zur Sicherheit betrachtete er das Fenster. Doch im Garten dahinter lauerte keine Gestalt.

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