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Kapitel 3 Teil 2: Einkaufen

„Mir geht es wieder gut, ich weiß auch nicht, was das war."

„Eben", hielt sie dagegen, „deswegen sollten wir ausschließen, dass es etwas Schlimmes ist." Sie schob ihn in Richtung Wohnzimmer, wo Quesa auf seiner favorisierten lila Couch lag, und runzelte die Stirn. „Du solltest wirklich mehr tun, als nur herumzuliegen."

„Du hast recht", meinte Quesa und lächelte zu ihr auf.

Leia verdrehte die Augen. „Kannst du dir Munin mal ansehen? Ihm ging es unterwegs nicht gut."

Das Lächeln gefror und Quesa erhob sich. „Was bedeutet: Nicht gut?"

Munin brummte unwillig. „Ihr müsst mich nicht bemuttern."

„Was bedeutet: Nicht gut?", wiederholte der Kanre mit Nachdruck.

„Ich weiß nicht? Als wäre eine heißkalte Energiewelle durch mich gefahren? Ich hatte Herzrasen und mir war übel und ich habe einen Kerl belästigt, das war's. Jetzt geht's mir –" Quesas Handflächen an seinen Schläfen ließen ihn verstummen. Erneut prickelte Energie durch seinen Körper, aber diese Erfahrung war eher sanft und angenehm. Munin stieß die Hände mit den Unterarmen weg und raunzte: „Ich sagte, dass es mir gut geht." Der Hunger in seinem Inneren grollte ob der verpassten Gelegenheit zuzuschlagen. Die Vernunft wusste, es war gefährlich, Fremde so nah an sein Aurasystem zu lassen.

Für ein paar Sekunden starrte Quesa ihn an, dann hob er die Schultern. „Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid." Damit sank er zurück in die Polster.

Leia blickte zwischen ihnen hin und her, stemmte die Hände in die Hüften und öffnete den Mund. Dann wurde ihr Blick weicher, ihre Haltung erschlaffte. Mit dem Atem, den sie für ihre Tirade gesammelt hatte, pustete sie sich lediglich eine weiße Haarsträhne aus dem Gesicht. „Also, Munin, willst du jetzt noch zum Freudenhaus?", fragte sie mit neuem Enthusiasmus.

„Was? Nein. Ich gehe in mein Zimmer."

Quesas Augen öffneten sich halb und er hob die Augenbrauen. Von Leia war ein Kichern zu hören.

„Um mich auszuruhen!", schob Munin hinterher und verließ den Raum mit langen Schritten. „Ich bin noch nie so kindischen Neda begegnet. Und ich hatte mehr mit Neda zu tun als mit Menschen."

Seine Worte brachten Leia nur dazu, erneut laut aufzulachen. „Na, das erklärt so einiges, Kleiner."


Gegen Abend klopfte Leia an seine Tür und bat ihn nach unten zum Essen. Sie war erneut losgegangen und hatte Kartoffelsuppe, zwei Stücke hellbraunen Kuchen und einen Apfelstrudel zur Villa gebracht.

Während Quesa den Löffel langsam zum Mund führte und der Flüssigkeit nachschmeckte, verschlang Leia den Inhalt ihrer Schüssel in weniger als fünf Minuten.
Es war wahrscheinlich lecker, aber jeder Bissen erinnerte Munin lediglich daran, dass es nicht das war, was er brauchte.

„Will noch jemand ausgehen?" Leia wischte mit einem Brotstück die Schüssel sauber. „Cresever feiert seinen ... Dreihundertfünfzigsten ...?"

Die beiden Männer am Tisch schüttelten ihre Köpfe unisono.

„Langweiler." Sie schnappte sich ein Kuchenstück und verschwand nach oben, nur um weitere fünf Minuten später in einer wie mit Sternen besetzt glitzernden, schwarzen Corsage mit vorne gekürztem Rüschenrock wieder vor ihnen zu erscheinen.
„Was sagt ihr?" Sie drehte sich im Kreis und posierte mit einer in die Hüfte gestemmten Hand.

Quesa räumte seine Schüssel in die Spüle und tropfte einen Klecks Spülmittel darauf. Sie wurde von selbst in die Luft gehoben, wo sich ein Wasserball über sie hermachte. „Du siehst perfekt aus, wie immer."

Ihr Augenverdrehen drückte ihren Unmut wegen dieser Antwort aus. Erwartungsvoll haftete ihr Blick jetzt auf Munin.

„Ich ... stimme ihm zu ...?" Er schob seine leere Schüssel von sich.

Sie schürzte die Lippen, bevor sie zur Haustür verschwand. „Nicht so hilfreich wie gewünscht, aber gut, ich nehme, was ich kriegen kann. Bis später!"

„Kuchen oder Apfelstrudel?" Quesa hob beide Teller vor sein Gesicht und Munin griff sich den mit dem Kuchen. Doch der Kanre ließ nicht los. „Sag mal, Schätzchen, was wurde eigentlich aus deinen vier Herren?"

„Die vier letzten Kan sind tot", antwortete Munin wahrheitsgemäß.

„Und da bist du dir sicher?"

„Ja. Ich habe ihr Ableben gespürt." Die Leere, wo vorher etwas gewesen war. „Sie werden nicht zu unserer Rettung kommen."

Seufzend rieb sich Quesa übers Gesicht. Mit einem: „Schlaf schön, Liebling", lief der Kanre auf die Küchentür zu.

„Gute Nacht, Sonnenschein", erwiderte er und biss in die Backware.

Im Türrahmen drehte sich Quesa zu ihm um, musterte ihn mit diesem zu breiten Lächeln und mit gehobenen Augenbrauen, bevor er sich umwandte. Die Treppe knarrte unter seinen Schritten.

Schokoladige Süße füllte seinen Mund, Stückchen schmolzen auf seiner Zunge. Nicht die Süße, nach der sich sein Innerstes verzehrte.
Von Munins Magen schwappte eine Welle der Übelkeit durch seinen Körper und er kämpfte den Kuchenbrei seine Kehle hinunter. Seine Linke krallte sich um die Kante der Steintheke, der Kuchen landete auf dem Teller. Er hielt die Luft an. „Quesa?", fragte er leise den Küchentisch, hoffte und hoffte nicht, dass er ihn gehört hatte.
Doch das Gestöhne der Treppe verstummte und blieb so lange aus, bis Munin weiterredete. „Ich brauche mehr ... Nahrung."

„Kann das auf Leia warten?" Aus seiner Stimme hörte man eine leise Bitte heraus.

Mit Willenskraft löste Munin jeden verkrampften Finger einzeln vom Stein, nur damit sich seine Nägel in seine Handfläche bohren konnten. Die Krämpfe würden sich in den nächsten Stunden ausbreiten.

Quesa kam zurück und lehnte sich an den Türrahmen, sein Lächeln nicht mehr ganz so breit. „Komm. Gehen wir jagen."

„Du musst es nicht ‚jagen' nennen", grummelte Munin, stand auf und folgte ihm zur Haustür.

„Einkaufen?", schlug der Kanre vor. An der Schwelle blieb Quesa so abrupt stehen, dass Munin seinen Kurs nach links korrigierte und zur Seite stolperte.

Er öffnete den Mund zu einer Beschwerde, aus der bei Quesas verkniffenem Gesichtsausdruck eine Frage geworden wäre, wenn der Kanre sich nicht sichtlich einen Ruck gegeben hätte und zügig über die Schwelle geschritten wäre.

Er führte ihn in die entgegengesetzte Richtung, als Jaleia am Morgen. Die Villen waren zunächst in einem ähnlichen Zustand wie Quesas, wiesen bald keine Gärten mehr, aber dafür Löcher in Fassaden und Fenstern auf. Myssavors Bewohner hier gingen schneller, geduckter, waren magerer und steckten in fadenscheiniger Kleidung. Sein Kanreführer lief zügig vorwärts, bis sie in einem Viertel ankamen, in dem ihnen die Häuser aus leeren Fensteröffnungen hinterherblickten und aus türlosen Öffnungen zuwisperten. Munin balancierte auf einem Holzbalken über eine Pfütze undefinierbarer Flüssigkeit und sprang dann auf eine Mauer, die im Ganzen auf die Straße gekippt war. Vor ihm tänzelte Quesa um Stücke zerbrochenen Glases und Ziegelsteinen. Er wartete, bis Munin aufgeholt hatte.

„Wie wäre es mit dem da?" Mit dem Kinn nickte der Kanre in Richtung eines Mannes, der kichernd in einer Gasse lag und Worte in einer fremden Sprache nuschelte. Munins Gesicht musste Bände gesprochen haben, denn Quesa runzelte die Stirn. „Was ist?"

„Er ist alt und in einem durch welche Substanz auch immer ausgelöstem Delirium."

„Und weiter?"

„Weder wird seine Essenz schmecken, noch wird sie sättigen? Würdest du so etwas essen?"

Quesa verdrehte die Augen, sah aus, als wolle er etwas sagen, und verdrehte stattdessen abermals die Augen.

Sie setzten sich wieder in Bewegung. „Würdest du so jemanden aussaugen?", wiederholte Munin und schnaubte. „Vielleicht habt ihr Kanre ja einen besseren Stoffwechsel."

„Bist du nicht nur ein Kanrere und brauchst sowieso wenig? Und wen interessiert der Geschmack?" Er streckte den Arm aus und hielt ihn damit vom Weitergehen ab. „Wie wäre es mit einem von denen da?"

‚Die da' bezog sich auf eine Frau und einen Mann, die in einer Gasse übereinander herfielen.

Munin sah weg und warf Quesa einen finsteren Blick zu. Hitze brannte auf seinen Wangen. „Ich suche jemanden, der es verdient."

Er schenkte ihm sein Markenzeichengrinsen. „In Myssavor? Niemand und jeder."

„Zumindest will ich niemandem beim Sex stören", zischte er gereizt. „Was ist das überhaupt für ein Viertel? Gehst du hierher, um deinen Hunger zu stillen? Ich glaube es kaum – die Leute hier sind den Aufwand nicht wert."

Ein Mann stolperte aus einer der abzweigenden Gassen und landete auf dem Steinboden. Scherben bohrten sich in seine Hände, als er versuchte, rückwärts wegzukriechen. Eine Sekunde später warf sich eine Frau auf ihn. Orange Essenz stieg von seinem Körper auf, die sie wie ein gieriger Staubsauger verschlang. Munin hechtete vor, zog sie am Kragen von ihm herunter und schleuderte sie mithilfe Luftmanipulation gegen die nächste Hauswand. Bevor sie sich aufrichten konnte, war er bei ihr. Mit einer Hand um ihren Hals verschränkte er seinen Blick mit ihrem. Seine Auratentakel schossen vor, durchbrachen ihren Schutzschild und bohrten sich in ihre Energieleitlinien. Moosgrüne Fäden stiegen von ihr auf und verschwanden wiederum in Munins Haut.

Sie zischte, bleckte die Zähne. Ihre Faust traf sein Gesicht, ihre Aura schnitt durch Haut und türkise Tentakel.

Er lächelte auf sie herab, während sich seine Energie um ihre Leitlinien wickelte. Und zudrückte.

Die Kanre öffnete den Mund zu einem stummen Schrei, dann weiteten sich ihre Augen und sie erschlaffte. Als er sie zu Boden rutschen ließ, zeugten allein ihre Augenringe und die Druckstellen seiner Klauen von seinem Angriff. Munin presste seine Hand gegen seinen Brustkorb. Nur langsam lösten sich die schwarzen Schuppen und Krallen auf, wurden zu Rauch, der ebenfalls in seiner Haut versickerte.

Etwas landete auf seinem Rücken und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, sodass er fast den Boden küsste. Arme legten sich um seinen Hals, Auraspeere bohrten sich durch seinen Schild und in ihn.

Knurrend riss Munin den Angreifer nach vorne, über seinen Kopf.

Der Mann, der zuvor noch von der Frau mit der moosgrünen Aura drangsaliert worden war, landete neben seiner Angreiferin. Aus ihm wäre nicht mehr viel herauszuquetschen.

Blut und Schweiß klebte Munins Kleidung an ihn, seine Fäuste zitterten. Auf der Erde hätte so ein Niemand keinen seiner Schilde durchdringen können. In einer Welt jedoch, in der andere Gesetzmäßigkeiten für Magie galten, war sein jahrzehntelanges Training mitsamt seinen Erfahrungen, Instinkten und Routinen nichts mehr wert.

Unter seinem musternden Blick schrumpfte der Niemand zusammen und fiepte, als Munin eine Probe seiner Aura entnahm. Beide Kanreauren passten zu keinem Auraabdruck.

Munin ging zurück zu Quesa, der in der Mitte der Straße auf ihn gewartet hatte. „Das war's, wir können nach Hause."

„Und sie hatte es verdient?", fragte der Kanre. „Sie war womöglich hungriger als du und ebenso ... einkaufen. Außerdem hat sie die Energie, die du aufgenommen hast, erst von dem anderen Kanre gestohlen. Der sich jetzt übrigens ebenso an ihrer Aura bedient."

„Ist ja gut! Ich habe niemals behauptet, ein Heiliger zu sein."

Quesa lachte in sich hinein. Es war schwach und leise, aber ehrlich, wie eine warme Brise.

„Du hast also Spaß daran, dich über mich lustig zu machen."

„Munin", sagte er und legte eine Hand auf seine Schulter, „du bist so herrlich menschlich." Mit diesen Worten ließ er ihn stehen.

Damit offenbarte er die Gasse hinter sich, in der drei Kanre mit verdrehten Gliedern in ihrem eigenen Blut lagen. Ihrem Auragehalt nach auch Jäger, die auf größere Beute gewartet hatten. Er sah Quesa hinterher. Der Mann war leise und effizient. Und er kannte jetzt eine von Munins größten Schwächen: das Nachlassen seiner Aufmerksamkeit während der Nahrungsaufnahme.


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