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Kapitel 2 Teil 2: Zurück auf Anfang

Wie viel Zeit vergangen war, konnte Munin nicht sagen. Seine Wunde hatte sich geschlossen. Der Himmel nahm eine hellere Farbe an und das Steinmuster der Hauswand und die Landkarte der Risse im Boden hatten sich in seinen Geist gebrannt, als endlich wieder ein Gefühl in seine Glieder zurückkehrte. „I...ack ... Ich glaue ... schurück...en ..."

„Hmmm. Musst du eigentlich schlafen? "

Er stemmte sich in eine sitzende Position und rieb sich die Feuchtigkeit vom Boden, seinen Speichel und den Dreck von der Wange. „Nich scho häufig ... wie ... norngale Ngenschen. Scheische."

„Hmm, interessant. Das wird dir hier zugutekommen." Quesas grinsendes Gesicht trat wieder vollständig in sein Blickfeld. Ehrliches Amüsement spielte mit seinen Zügen.

Munin hielt seinen Mund für ein paar weitere Minuten geschlossen, bis er mit seiner Zunge über seine Lippen lecken konnte und tatsächlich beides spürte.
„Genug Abenteuer ... fürs erste", murmelte er schließlich und schob lächelnd hinterher: „Aber du ... könntest später ... die Stadt zeigen?"

Er sah, wie die Freude von den Zügen seines Gegenübers glitt, von einer Sekunde zur nächsten. Es war fast komisch.
Schnaubend erhob Quesa sich. „Warum?"

Beim zweiten Versuch kam auch er wieder auf die Füße. „Warum nicht?"

„Weil", erwiderte er schnippisch. Doch dann verzogen sich seine Lippen, er verdrehte die Augen und pflasterte wieder dieses Grinsen in sein Gesicht. „Weil du eine Sekunde vorher gesagt hast, du hättest genug von Abenteuern. Leia zeigt dir bestimmt die Stadt, wenn es unbedingt sein muss. Brauchst du eigentlich was zu Essen?" Mit dem Daumen deutete er über seine Schulter zu dem blutigen Haufen, der dabei war, sich wieder zusammenzusetzen.

„Wenn ich jetzt ... nehme, wird er sterben", erwiderte Munin trocken. Allerdings zog sich sein Magen bei dem Gedanken an Energiezufuhr zusammen. Eine lächerliche Reaktion seines Körpers, denn es war kein richtiger Hunger, den er empfand. Aber anders konnte ein Menschenkörper die Leere in seinem Energienetz nicht übersetzen.

„Bist du denn an die gleichen Gesetze gebunden, wie die Neda? Hält dich der Blutpakt davon ab, Neda zu töten?"

Er muss nicht alles wissen.
„Leider ja", log er.

Quesa musterte ihn, nickte und entfernte sich langsam.

Ein letztes Mal machte Munin sich an dem am Boden liegenden Wesen zu schaffen, schickte seine Aura aus, entnahm eine Probe des Feindes und erntete dafür ein kaum hörbares Knurren. Kein Match, sie passte zu keiner von Avas Auramarken.

Mit steifen, etwas unkoordinierten Bewegungen folgte er seinem Gastgeber, immer eine Hand an den Fassaden. Die Schritte des Mannes vor ihm waren nicht so leicht und tänzelnd wie die von Leia. Sie waren kontrolliert, präzise und zielgerichtet, schienen bewusst weniger gehetzt und deswegen steifer, im Vergleich zu denen der restlichen Bewohner. „Du bist nicht gerne draußen? Oder liegt es an mir? Zurechtzukommen ... scheinst du hier ja, Angst kann dich wohl kaum in deinen vier Wänden halten."

„Ich glaube, gurgelnd und stumm gefällst du mir besser", murmelte er und fuhr lauter fort: „Dies hier ist kein Urlaubsziel, Liebling. Je weniger du von der Stadt siehst – und sie von dir – desto besser."

„Das ist mir bewusst. Jedoch ... scheint es mir gerade deswegen klug, in der Lage zu sein ... mich hier zurechtfinden zu können."

Quesa schüttelte den Kopf. „Ich habe doch schon gesagt, dass Leia dich herumführen wird, was willst du noch?"

Er betrachtete seinen Begleiter. Auch wenn er schwer zu durchschauen war, gab er sich doch große Mühe, ihm zu helfen. Zumindest scheinbar. Munin fasste einen Entschluss. „Danke."
Beinahe wäre er in Quesa hineingelaufen, so abrupt blieb dieser stehen.

Der Kanre sah ihn mit großen Augen an, aufmerksam, als würde er erwarten, jeden Moment einen Dolch in den Rücken gerammt zu bekommen. Gerade jetzt, da Munin sich ehrlich bedankte. Obwohl das nicht das einzige war, das in seiner Kehle steckte.
„Gerne?", erwiderte Quesa mit zusammengeschobenen Brauen.

„Ich meine, es ist schließlich nicht selbstverständlich, einfach so einen Fremden aufzunehmen und zu verteidigen", erklärte Munin, für den Fall, dass ihn wer weiß wie viele Jahre in Isolation begriffsstutzig gemacht hatten.

Seine Falten glätten sich und seine Augen wurden sanfter, genau wie seine Stimme. „In Zeiten der Not müssen wir alle zusammenstehen. Und uns um die Kümmern, die es nicht selbst tun können."

Munin sah über seine Schulter zu der blutigen Gasse. „Das scheinen Myssavors restliche Bewohner anders zu sehen."

Ebenso wanderte Quesas Blick zurück. Für einen Moment zog sich ein Riss durch seine Maske. Für einen Moment quoll Schmerz hervor. Doch mit dem nächsten Blinzeln war da wieder das breite Lächeln. „Die Bewohner dieser Stadt sind alle mehr oder minder kaputt. Verheddert in den Fesseln, in denen sie sich wissend verwickelt haben. Und mich selbst nehme ich da nicht aus." Er setzte seinen Weg nach diesen poetischen Worten fort, war fünf Schritte gekommen.

Munin ballte die Fäuste, entspannte sie, ballte sie wieder. „Quesa?"

Dieser blieb erneut stehen und sah ihn abwartend an.

Tief Luft holend richtete er sich gerader auf. „Zwei Dinge: Ich bin keine Beute. Und ich brauche kein Mitleid." Er konnte nichts dagegen tun, weder gegen diese Worte noch die bittere Schicht über ihnen.

Hell klang das Lachen durch die Straßen, sodass sich ein paar Gestalten erschrocken in die letzten Schatten drückten. „Mitleid? Hier gibt es eine Menge bemitleidenswerter Kreaturen. Nein. Nein. Ich bin einfach ... Ich bin wütend auf die Sem. Und deine Kanfreunde. Du hast das nicht verdient ... Kein Mensch hat verdient, hier zu sein. Du ... Das hat nichts mit Mitleid zu tun."

Seine Glieder waren immer noch steif, als er näherkam. „Du scheinst das wirklich zu glauben, Sonnenschein, hm? Weißt du wirklich, was ich getan habe, als Champion der Kan? Um die Sem zu vernichten, habe ich alles in Kauf genommen. In Menschenaugen hätte ich es verdient, in einem Gefängnis zu verrotten."

Da er ihn immer noch ansah, konnte er deutlich die Wut in Quesas Gesicht aufflackern sehen. „Du wurdest in etwas hineingezogen, von dem du keine Ahnung hattest. Du –"

„Irgendwann war ich an einem Punkt, an dem ich genug Ahnung von allem hatte. Und ich habe mich dennoch –"

Quesa schnellte nach vorne, packte sein Hemd und zog ihn heran. Sein Blick bohrte sich in Munins.

Mit einem Ruck riss sich Munin los und knurrte: „Du bist es, der keine Ahnung hat. Du hast keine Ahnung, wer ich bin."

Quesa zuckte zusammen und musterte die Mauer zu seiner linken. Er summte zustimmend und lief voran. „Stimmt. Ich kann dir nur eines sagen: Wie auch immer dein Leben ausgesehen hat und welche Umstände es gelenkt haben, jetzt ist das alles vorbei. Du kannst erneut wählen, unbeeinflusst, im Rahmen der Möglichkeiten. Und jetzt komm, wir haben genug getrödelt."

Perplex sah Munin ihm hinterher und holte dann auf. Die Frage, was er jetzt tun sollte, schwer in seinem Geist. „Im Rahmen der Möglichkeiten, die du mir offenlässt?", fragte er neckend. Es klang bemüht.

„Im Rahmen der Möglichkeiten, die Myssavor dir offenlässt", entgegnete er emotionslos und mit einem Seitenblick aus schmalen Augen.

Vielleicht hatte der Kanre ja recht. Vielleicht war dieses Gefängnis seine Chance auf eine Art Freiheit.
Nein. Es hat sich nichts verändert. Die Vernichtung der Sem und Befreiung der Menschheit hat weiterhin oberste Priorität, koste es, was es wolle.

„Es ist ziemlich schwer, dich einzuschätzen." Aus dem Mund des Kanre klang es wie ein Vorwurf. „In einem Moment bedankst du dich, im nächsten fauchst du mich an."

Munin lachte auf. „Es ist auch ziemlich schwer, jemanden einzuschätzen, der einem nichts erklärt. Woher hätte ich wissen sollen, dass diese Aurazwangsjacke nur zu meinem Schutz da ist? Ich kann keine Gedanken lesen."

„Oh." Er sah ihn an, nachdenklich. „Richtig."

„Oh, richtig?!"

„Hättest du mir denn geglaubt, wenn ich es dir erklärt hätte?"

Munin schwieg.

„Glaubst du mir jetzt?"

Als Munin weiterschwieg stieß Quesa einen tiefen Seufzer aus und kämmte sich mit den Fingerspitzen die Haare aus der Stirn. „Menschen sind so kompliziert."

„Neda sind nicht besser", brummte Munin.

Quesa schnaufte belustigt. „Ohja."


Quesa stieß die Pforte seiner Villa auf. „Ruh dich noch etwas aus. Heute Nachmittag zeigt Leia dir etwas von der Stadt. Wenn es denn immer noch sein muss." Sein Seufzen wurde von einem Seitenblick begleitet.

„Natürlich", beantwortete Munin die implizite Frage. „Meine Einstellung hat sich in der letzten Stunde nicht geändert."

„Natürlich. Natürlich bist du innerhalb der letzten Stunde nicht vernünftiger geworden." Seinen Worten fehlte der leichte Schwung, aber bissig waren sie auch nicht.

Munin nahm drei Stufen und drehte sich dann um, um auf ihn herabzugrinsen. „Nein, entschuldige. Wenn ich in den letzten Jahrzehnten nicht vernünftiger geworden bin, wird sich das wohl kaum in einer Stunde ändern." Es kostete Kraft sein Lächeln aufrecht zu erhalten. „Ich war nie besonders gut darin, vernünftige Entscheidungen zu treffen."

Quesas Mund verzog sich. „Du wirst mir den letzten Rest Verstand rauben, richtig?"

Er hob die Augenbrauen und setzte seinen Weg in sein Zimmer fort. „Ihr wolltet mich doch unbedingt hierhaben."
Es ist viel zu leicht, ihnen zu vertrauen ...

Leia kam in den Vorraum und hielt Quesa die Handfläche hin. Stöhnend legte er den Kopf in den Nacken, kramte in seiner Hosentasche und klatschte ihr ein paar Münzen in die Hand.

Die Kanre zwinkerte Munin zu. „Nur eine kleine Wette. Ich wusste, du würdest es keine Nacht hier aushalten." Sie lüpfte einen unsichtbaren Hut. „Vielen Dank, Kleiner."

... aber fürs Erste sind sie besser als nichts. Also, zurück auf Anfang.

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