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Kapitel 11 Teil 2: Gehirnwäsche

Als sie die Untergrundwohnung betraten, lieferten sich Jurik und Leia erneut einen Anstarrwettbewerb.

Zischend entließ die Göttin ihren Atem und fiel zurück auf ihren Rücken. „Scheiße!" In einer Drehung war sie wieder auf den Beinen und musterte die beiden Neulinge. „Ihr wart schneller hier als gedacht. Ähm. Ich meine: Herzlich willkommen in unserer bescheidenen Basis." Sie deutete eine Verbeugung an. „Ihr könnt das Zimmer ganz rechts haben, ich räume nur schnell meine Sachen raus." Noch während sie sprach, bewegte sie sich auf ihre Gemächer zu.

Pan hob die Hand, es sah aus, als würde er sich melden. „Ich will Sie wirklich nicht aus Ihren Räumlichkeiten vertreiben, werte Dame."

„Habt ihr das gehört? Werte Dame ... Süß. Ist aber schon in Ordnung. Cyriz teilt mit Jurik und ich habe ..." Sie seufzte und setzte erneut an. „Ich habe Schere-Sein-Papier gegen Hiku verloren."

Das entlockte Quesa ein Kichern. „Dann bist du wirklich selbst schuld." Er drehte den Kopf leicht zu Munin, Pan und Emilia. „Hiku hat noch nie bei Schere-Stein-Papier verloren."

„Das ist statistisch unmöglich", erklärten Emilia und Pan im Chor.

„Ja. Trotzdem verliert er niemals."

„Ihr könnt also per Gedanken kommunizieren?", hakte Munin leise an Quesa gewandt nach, derweil sie zusahen, wie Platz für ihre neuen Mitglieder geschaffen wurde. Er fragte sich, wann Leia die ganzen Kleiderständer in ihr Zimmer geräumt hatte. Und die Harfe, die gab ihm ebenso Rätsel auf.

„Hm. Ja, theoretisch schon. Bis zu deinem Auftauchen war das aber in der Praxis kaum der Fall. Und auch jetzt bin ich lieber alleine in meinem Kopf."

Sie wurden von Hiku unterbrochen, der Pan auf sie zuschob. „Gut, dann ... Können wir gleich anfangen?"

Von selbst wich Munins Körper zurück. Ein Teil fühlte sich angezogen, der andere erinnerte sich lebhaft an den Schmerz der vorherigen Prozedur, zumal der nicht abgeklungen war.

Quesas besorgter Blick lag auf ihm. „Brauchst du noch Zeit, um dich zu erholen?"

Er zwang seine Mundwinkel nach oben und hob die Schultern. „Ich glaube nicht, dass das mit Zeit wieder besser wird."

„Aber wir müssen es ja nicht überstürzen, oder?", hielt Quesa dagegen.

„Was ist", begann Hiku, „wenn wir morgen schon alle vier beisammen hätten? Würde das Warten einen Unterschied machen? Würde es besser werden, wenn die restlichen drei gleichzeitig die Kerne entnehmen? Munin kann mit der Macht nicht viel anfangen, ohne sich selbst und andere zu gefährden. Jurik macht schnell Fortschritte, aber der Mak braucht ebenso Übung. Soll ich weitermachen?"

Quesa presste die Lippen zusammen und verschränkte die Arme.

Doch Hiku hatte recht. Es wäre klüger, es nicht hinauszuzögern, auch Munins Herzen zuliebe.
„Bringen wir es einfach hinter uns", meinte Munin, immer noch lächelnd.

„Bei Herrin Pahl, ich habe so etwas schon einmal gesehen, aber nie getan." Der Makhal war blass geworden, sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. „So etwas nicht und auch nichts Vergleichbares."

Juriks Hand landete auf seiner Schulter. „Keine Sorge. Die Kerne hängen quasi wie reife Früchte da. Und sobald man an dem Punkt angekommen ist, dass man eine pflücken könnte, fliegt einem die passende quasi ins Gesicht."

Über Hikus Züge huschte Erheiterung, während der Makhal die Stirn runzelte.

Wenigstens hatten ein paar Leute ihren Spaß. Munin schloss die Augen. Entweder wurde nichts mehr gesagt oder sein verdammter Herzschlag übertönte alle anderen Geräusche. Eine ganze Weile geschah gar nichts und Munin wunderte sich schon, ob er an einem Herzinfarkt sterben würde, bevor der Makhal endlich in die Gänge kam. Dann tastete sich etwas durch sein System, mit hunderten dürren Auswüchsen, als würde eine Armee Spinnen über ihn herfallen. Er biss die Zähne zusammen. Jurik war bei weitem mit mehr Finesse und schneller vorgegangen. Eine der Spinnen betastete Munins eigenen Kern. Energie knisterte, Munin grunzte und Pan quiekte auf.

Bevor Munin etwas sagen konnte, ertönte Pans Stimme. „Entschuldige bitte. Ich bin bei weitem besser mit Maschinen. Entschuldige." Nervosität zitterte in jedem Wort.

Munin brummte lediglich akzeptierend.

„Ich glaube, ich habe es jetzt."

Tausende von Spinnen versammelten sich an einer Stelle, verschmolzen zu einer einzigen Kreatur, die nach vorne zuckte, durch alle Schichten stieß und den Kern aus ihm herausschnitt. Präzise. Langsam. Munin presste die Lider herab, sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, aber es kam kein Ton heraus, abgesehen von einem Röcheln. Die Spinne verschwand, nahm den Kern mit sich. Und sein Brustkorb explodierte. Er fiel, aber es folgte kein Aufprall. Dennoch fühlte es sich an, als würde sein Körper zerspringen, zerreißen, sodass die entstehenden Fetzen in alle Himmelsrichtungen getragen werden konnten.

Sobald er die Augen öffnete, sah er nichts abgesehen von Schwärze. Schweiß klebte ihm die Kleidung an den Leib. Jeder Atemzug war ein geräuschvolles Japsen. Sein Brustkorb war gespalten, zumindest der Schmerzen nach. Er wollte es mit seinen Händen überprüfen, doch sein Körper zitterte so stark, dass er keine Kontrolle über seine Bewegungen hatte. Das Japsen rutschte eine Oktave höher.

Dann knipste jemand eine Lampe an und seine Empfindungen aus.

Er lag auf einer Wiese, saftiges Grün um und unendliches Blau über sich. Mit einem Ruck war er in einer sitzenden Position. Kein Schmerz, kein Zittern, kein Schweiß. Der Atemzug, den er ausstieß, war allerdings weiterhin geräuschvoll.

Ein Körper tauchte neben ihm auf und Munin zuckte zusammen. Nexal streckte seine Hand aus, sie schwebte ein paar Zentimeter von Munins Schulter entfernt. Über Munins Gesicht huschte ein Blick aus grünen Augen. Die Hand senkte sich herab, machte Kontakt mit seinem Körper. Und Munin fiel nach vorne, vergrub sein Gesicht in der Schulter des Todesgottes.

Sie saßen in einer unbeholfenen Umarmung da, bis Munin Atemzüge nicht mehr nach einem Asthmaanfall klangen und dann noch etwas länger.
Wenn er genau darüber nachdachte, erinnerte ihre Positionierung ihn an Lambert und Camu.

„Danke", flüsterte Munin.

„Normalerweise kommt niemand hierher", wisperte Nexal zurück, leiser, als würde er ihm ein Geheimnis erzählen. „Was dich betrifft, bin ich dementsprechend furchtbar weit weg von meinem Fachgebiet. Ich weiß nicht, was ich mit dir tun soll." Er stand auf und streckte ihm eine bleiche Hand entgegen. „Aber ich weiß, was ich mit dir tun will."

Sobald Munin sich hatte hochziehen lassen, verschwand die Wiese. An ihrer Stelle erschienen der Waldrand, der Krater und die Ruinen jenseits davon. Die Szene, die er dem Spiegelgott vor so vielen Jahrzehnten gezeigt hatte. Erst da ihm eine Träne die Wange hinunterlief, begriff er, dass er weinte. Er lachte auf und rieb sich mit dem Ärmel übers Gesicht, sank dann ins Gras und gab es auf, das stetig fließende Wasser von seiner Haut entfernen zu wollen.

„Der Anblick erinnert dich vielleicht nicht an die beste Zeit in deinem Leben, aber immerhin war er dir damals –"

„Ich war so lange nicht mehr dort", flüsterte er. „Ich hatte es fast vergessen ..." Munin schüttelte den Kopf und starrte in die Ferne. „Der Anblick erinnert mich an schöne Tage in meiner Kindheit und an zumindest einen der schönsten Tage in meinem späteren Leben. Ajax' Leben ..."

Nexal trat weiter an den Abhang heran und folgte seinem Blick. „Sind Ajax und Munin zwei verschiedene Personen?"

Wie oft er sich diese Frage selbst schon gestellt hatte.

Der Todesgott drehte ihm den Kopf zu.

„Ich weiß es nicht. Ich bin ganz sicher nicht das fröhliche Naturtalent Zephyrin, auch wenn mich sein Gerechtigkeitssinn vorwärtstreibt. Aber Ajax, der ängstliche Niemand, bin ich auch nicht mehr, auch wenn es sein Hass ist, der es mir nicht erlaubt, aufzuhören. Ich ... weiß es nicht." Er ließ sich auf den Rücken plumpsen und Nexal folgte seinem Beispiel. Eine ganze Weile blieb es still, während Munin den kühlen Wind, den blauen Himmel und die warme Sonne auf der Haut genoss. „Am liebsten würde ich hierbleiben", wisperte er und schloss die Augen. „Das Angebot der Sem wird auch immer verlockender. Ich bin einfach zu alt für so einen Scheiß."

„Hierbleiben kannst du leider nicht. Die fremden Kerne ziehen dich zurück ins Leben und deine Modifikationen sind sowieso außerhalb meines Zuständigkeitsbereichs. Aber Letzteres ist eine Option."

Munin, der seine ausgesprochenen Gedanken nicht wirklich ernst gemeint hatte, lachte auf. „Was? Sagst du mir gerade, ich soll in Betracht ziehen, deine Geschwister –"

„Oh, wir sind nicht verwandt", unterbrach er emotionslos.

„ – und die Kan und die gesamte Menschheit zu verraten? Auf welcher Seite stehst du eigentlich?"

Darauf sah ihn Nexal erneut an, keine Emotion war in seinem Gesicht zu erkennen, höchstens der Anflug eines nachsichtigen Lächelns. Zumindest ließ sich Nachsicht aus seiner Stimme heraushören. „Seiten? Es gibt keine Seiten. Nur Entscheidungen, die getroffen werden."

Im nächsten Moment saß Munin in einem langen Flur und Nexal winkte ihm, ihm zu folgen. Sie gingen vorbei an unregelmäßig geformten Spiegeln, auf deren anderer Seite sich das Leben abspielte.

Kinder, die einen Baum hinaufstarrten und ein Semre, der ihnen den Ball mittels Luftmagie herunterholte. Sie luden ihn zu ihrem Spiel ein und erklärten dem aufmerksamen Semre die Regeln. Sem, die einen Waldbrand bekämpften und den Menschen bei der Evakuierung eines Camps halfen. Menschen und Semre, die ausgelassen irgendeinen komplizierten Nedatanz mit zu vielen Drehungen und Handfiguren verschandelten und dabei vor Lachen kaum stehen konnten.

„Wer sagt, dass die Menschen ohne die Sem besser dran sind? Wer sagt, dass die Sem nicht lernen können?" Er stoppte und sah ihn an. „Außerdem leben auch Sem nicht ewig. In einigen Jahrhunderten hat sich das Problem wahrscheinlich von alleine gelöst. Aber das hat jetzt keine Relevanz. Uns rennt die Zeit davon."

Die Wände verschoben sich, Spiegel tauchten auf und verschwanden, zeigten verschiedene Ausschnitte von einem Ort getaucht in Rot. Myssavor.

Munin wollte gerade nachhaken, was das sollte, da zuckte Schmerz durch seine Brust. „Warte." Er wusste nicht, ob er es sagte oder dachte, aber die Wände hielten inne. Der Spiegel vor ihm zeigte eine Frau mit Widderhörnern, die sich lachend mit ihrer Tanzpartnerin im Kreis drehte, immer schneller, bis die Zentrifugalkraft sie auseinanderriss und sie in der johlenden Menge landeten. „Wo ist das?" Weitere Spiegelflächen sprossen aus der Wand, erst klein, Tropfen, dann sich rasant zu Pfützen ausweitend. Villen, Türme. Nicht die Unterstadt. Eine Kathedrale mit intakten Fenstern.

Schmerz riss ihn fort von diesem Ort hinter dem Vorhang des Lebens. Nexal ergriff seine Hand und hielt ihn etwas länger in seinem Reich.
„Wer sagt, dass du der Held sein musst? Oder der Bösewicht? Es ist deine Entscheidung, Munin. Deine Entscheidung. Und egal, wie sie ausfallen wird, ich werde es verstehen."

Munin riss die Augen auf und schnappte nach Luft, wünschte sich den gnädigen Traum zurück, den Nexal ihm geschenkt hatte. Über sich sah er Quesas Gesicht, in das die Sorgen Falten gruben. Munins Körper fühlte sich an, als wäre er den ganzen Tag durchgerannt und egal, wie viel Luft er zuführte, es reichte nicht. Schwärze füllte sein Sichtfeld erneut, dieses Mal eine, die auch seinen Geist betäubte, langsam, aber stetig. Und er war es leid, dagegen anzukämpfen. Er war das Gefühl leid, immer und immer wieder aufgeschlitzt zu werden.

„Ich würde ihn zu gerne untersuchen", murmelte der Makhal. „Wenn Sie mich –?"

In seinem Inneren schrillten Alarmglocken, aber selbst das reichte nicht, ihn bei Bewusstsein zu halten.

„Nein", unterbrach Quesa ihn. „Ohne seine Erlaubnis lasse ich dich nicht an ihn ran."

„Ich will nur helfen. Vielleicht kann ich einen Weg finden, dass er selbst die Macht der Kankerne nutzen kann."

Lügner. Wobei ...

„Das wäre eine Überlegung wert." Natürlich sprach sich Hiku dafür aus. „Plan B, sozusagen. Plan A ist weiterhin, die vierte kompatible Person zu finden und Camu zu überzeugen. Oder sie zu zwingen." Kurze Stille. „Ist es möglich, von außen einen Kern von einer Person zu einer anderen zu übertragen und diese dann zu steuern?"

Bleib wach.

Eine Weile war es still. „Theoretisch schon", erwiderte der Makhal langsam. „Aber das wäre mit einer Menge Unsicherheiten und Risiken verbunden. Hm, am vielversprechendsten wäre wohl ... Wenn man die Verbindung zu Munin nicht gänzlich kappen würde, könnte er den übertragenen Kern vielleicht steuern und – Ich werde –"

„Wir brauchen gar nicht weiter darüber zu reden", zischte Quesa.

„Wir sollten ..."

Bleib wach!

Er war es so leid, immer und immer wieder dieselben Kämpfe austragen zu müssen und dabei benutzt zu werden, für einen höheren Zweck.

Dunkelheit schwappte über Munin zusammen, füllte Mund, Nase und Ohren, als hätte ihn zäher Moorschlamm verschlungen.

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