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Intermedium 1.6

Zephyrin starrte an seine Zimmerdecke. In letzter Zeit war es schlimmer geworden. Wann immer er die Augen schloss, sah er ausgemergelte, farblose Gesichter. Und wenn er dann in die Traumwelt driftete, wurden sie durch sein eigenes ersetzt.
In seinem Inneren tickte ein Countdown herunter, aber der Zählstand war ungewiss.

Seufzend rieb er sich über die Stirn, stand auf und packte einige Öle aus dem Wandschrank neben seinem Bett in ein geflochtenes Körbchen. Ima erwartete ihn bestimmt schon.

Die Hand an der Türklinke verharrte er einige Minuten, drehte sich doch wieder um, rückte das Stahlbett aus dem Eck, lockerte eine Steinplatte und packte drei weitere Fläschchen aus dem Hohlraum in den Weidenkorb.

Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, blieb das Zimmer makellos zurück.

Seine Schuhe klackten leise auf dem beige marmorierten Boden. Eine Gruppe Anwärter bog um die Ecke. Die Jugendlichen verstummten und neigten die Köpfe, sobald er an ihnen vorüberging. Er schenkte ihnen ein Lächeln, das sie vielleicht gar nicht sahen, so intensiv wie sie ihre Schuhspitzen musterten.

Auf den weißen Fluren, die von den Leistenlampen im Übergang von Wand zu Boden und von Wand zu Decke ausgeleuchtet wurden, begegnete ihm bis zu dem Zimmer fünfzig Etagen weiter oben niemand mehr.

Er hielt die Hand vor das Glockensymbol an der Tapete und wartete, bis Ima ihm öffnete.

Der Blick aus den Aquamarinaugen seines Meisters blieb an dem Körbchen hängen. „Oh, kleines Vögelchen, sollte ich mir nun doch Sorgen machen, dass du Gedanken lesen kannst?" Er schlenderte langsam rückwärts und winkte ihm zu. „Die Woche war hart, heute wollte ich es mir dafür richtig gutgehen lassen."

Zephyrin folgte ihm in seine Gemächer, stellte die Öle neben der lehnenlosen Couch ab und war kurz gefesselt von dem Panoramafenster. In der näheren Umgebung störte kaum eine Turmspitze den Blick auf Dörfer, Wald und den Himmel. „Ich habe Euch eine kleine Überraschung mitgebracht, einen Moment." In der Küche mischte er den Inhalt der drei zusätzlichen Fläschchen zusammen und überreichte Ima schließlich ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit, in der goldene und glitzernde Partikel schwammen. „Der letzte Schrei im Omega-Loralpha Gebiet. Alle Adeligen schwören darauf. Schützt vor Krankheiten. Macht Stärker. Schöner. Bringt Glück. Wer weiß, was davon stimmt, aber extravagant ist es auf alle Fälle."

Imas Pupillen weiteten sich, während er in die wirbelnden Tiefen des Getränks starrte. „Du kennst mich viel zu gut. Lass mich noch schnell einen Blick auf das Schreiben aus Lichthafen werfen."

Geduldig stand Zephyrin neben der Liege und wartete darauf, dass sein Meister den Bericht fertig gelesen und das Glas geleert hatte. Beides war in weniger als fünf Minuten getan, dann ließ Ima Brief, Kelch und Hemd zu Boden fallen, um sich unbeschwert auf dem Polster ausstrecken zu können.

Sogleich begann Zephyrin, die duftenden Öle in die perfekte Porzellanhaut einzureiben. Einige Male leckte er sich über die Lippen, gab sich schließlich einen Ruck, legte die Hände flach auf dem Rücken ab und sagte: „Uta wurde als tot gelistet. Wisst Ihr, was mit ihr passiert ist?"

„Was soll die Frage? Ich habe ihr natürlich ihr Lebenslicht entzogen." Ima sog die Luft ein, sein Rücken verspannte sich unter Zephyrins Fingern. „Ich meine ... ich habe ihr ..." Stille. Ein Zischen. „Ich kann mich nicht bewegen. Zephyrin, hol Ran. Vielleicht ist es eine allergische Reaktion auf eines dieser widerlichen Erdprodukte."

Doch Zephyrin schritt lediglich um die Liege herum und ging am Kopfende in die Hocke. „Was meinst du damit, du hättest ihr ihr Lebenslicht entzogen?"

„Ich habe ihr das genommen, was den Großteil ihres Seins ausmacht. Einen Teil ihrer Seele oder ihres Geistes, einen Großteil ihrer Aura, ihr Lebenslicht – wie auch immer Menschen es nennen." Er blinzelte und fuhr mit seiner Samtstimme fort: „Oh. Dafür wirst du büßen, Zephyr. Ich werde dir jede Feder einzeln ausreißen, sobald ich wieder die Kontrolle über meinen Körper habe."

„Woher willst du wissen, dass du das je wieder haben wirst?" Zephyrin schüttelte den Kopf und lächelte ihn an. „Mein Ablaufdatum ist doch sowieso auch bald erreicht, oder?" Die Frage hatte keinen strategischen Wert, aber zurückhalten ließ sie sich dennoch nicht.

Ima knurrte. „Andere behaupten das lauter als ich."

„Weil ich alt werde? Nicht die gewünschten Ergebnisse erziele?"

„Ja und ja. Weil du nutzloser wirst. Deine Aura blasser und ihr Geschmack schlechter." Leiser fügte er an: „Ich hätte härter für eine Änderung dieser überholten Regeln eintreten sollen."

„Hast du mich jemals geliebt?"

Ima blinzelte mehrmals. „Nein." Erneut knurrte er. „Bei Herrin ... Das hättest du mich auch unter anderen Bedingungen fragen können! Ohne mir die Chance zu nehmen, angemessen zu antworten. Ich habe noch nie geliebt, Zephyr." Sein zersplittertes Grinsen spiegelte Zephyrins. „Aber ich habe dich immer sehr gerne gemocht."

Wie ein Vögelchen, einen Hund, ein Haustier? Doch jetzt war nicht die Zeit für Detailfragen, ihm brannten wichtigere auf der Zunge.
„Du bist nicht mein Teichgott, richtig?", wollte Zephyr leise wissen.

„Richtig. Ich weiß nicht, wer da seine Spielchen mit dir getrieben hat."

Ihm war klar, dass Ima ihm mehr Informationen präsentierte, als er musste. Wollte er Zeit schinden?
„Woher wusstest du so viel über ihn? Hast du eine Vermutung, wer er ist?"

„Du hast vor meinen Geschwistern, vor Ava, so viel über ihn geschwärmt, während deiner Reise hierher. Außerdem habe ich deiner Familie einen Besuch abgestattet. Sie haben mir sehr viel über dich erzählt."

„Du warst ...? Warum? Wann? Ima! Wann warst du bei meiner Familie?" Zephyrin stützte die Hände auf dem Boden ab. Beinahe berührten sich ihre Nasenspitzen.

„Ich weiß nicht. Weil ich neugierig war? Wann ...?" Er schloss die Augen. „Nachdem du eine Weile hier warst." Ein Seufzen. „An dem Tag, an dem das Haus mitsamt deiner Mutter zu Asche verbrannte und der Teich verdampfte." Sein Blick strich über Zephyrins Gesicht. „Wenn da jemals ein Gott war, was ich bezweifle, war es ein sehr schwaches Exemplar."

Zephyrin schnappte nach Luft, versiegelte aber jedwede weitere Reaktion. Seine Emotionen und Gedanken hatte er weit weniger unter Kontrolle.

„Zephyrin, damals hielt ich Menschen noch –"

„Spar dir das." Seine Stimme war starr vor Kälte. „Wer oder was sind die Neda? Und die Sem und Kan?"

„Eine Spezies aus einem anderen Universum", begann Ima herunterzurattern. „Sem und Kan sind Gruppierungen. Übersetzt bedeutet Sem ‚Ausgestoßener' oder ‚Verräter' und Kan ‚Wächter' oder ‚Beschützer'. Meine Geschwister und ich sind Sem. Die Teufel sind Kan. Semre und Kanre bezeichnen schwächere Exemplare der jeweiligen Gruppierung."

„Warte, warte. Aus einem anderen Universum? Aus welch... ? Ich ... Wie? Ihr ...? Wieso seid ihr hier?"

„Ja. Aus einem auf einer ganz anderen Ebene. Ich bin kein Wissenschaftler, ich weiß nicht wie. Wir hätten verbannt werden sollen, aber einer unserer Verbündeten öffnete einen Weg zu einer anderen Welt. Irgendeiner, auf der man leben kann. Es war zufällig die Erde."

„Und dann habt ihr euch zu unseren Göttern gemacht, um uns ausnutzen zu können", wisperte er.

„Dann haben wir eure schwachen Götter gestürzt, die nichts für euch taten. Wir haben uns zu euren Göttern gemacht, um gut zu leben, um gegen die Kan vorgehen und uns in Ruhe von euch ernähren zu können. Du kannst aber nicht behaupten, dass wir gar nichts für die Menschheit getan haben. Wir haben euch beim Wiederaufbau geholfen. Tun es noch."

Zephyrs Augen wurden groß. „Ihr kamt an dem Tag, als die Erde Unterging", wisperte er. „Ihr wart nicht unsere Rettung – ihr wart es, die den Tod brachten. Und jetzt besitzt du die Dreistigkeit, zu behaupten ..." Er presste die Lippen zusammen. „Saugt ihr euch in eurer Welt auch gegenseitig aus?"

„Ein bisschen Energie kommt in der Umwelt unseres Planeten ganz natürlich vor. Aber auch bei uns bedienen sich die oberen an den unteren Schichten, um ihre Macht zu mehren. Sieh mich nicht so an. Ohne diese Energie sind wir nicht mehr als magielose Menschen mit einer Lebenserwartung von weniger als zwei Jahrzehnten. Als wir hierherkamen hatten wir nichts mehr zu verlieren und alles zu gewinnen. Und, Zephyrin, wir haben mächtig gewonnen."

„Auf Kosten der Menschheit." Zephyrin starrte ihn an, tausend weitere Fragen wirbelten in seinem Kopf, zu schnell, um sie zu greifen.

Imas Augen verschmälerten sich, ein bitterer Zug bog seine Mundwinkel nach unten. „Ach, komm schon, kleiner Vogel. Du bist intelligenter als alle anderen. Ich bestätige dir doch nur, was du schon lange vermutet hast. Es war in Ordnung, so lange du an der Spitze warst. Aber jetzt, da du um dein eigenes Leben fürchtest, schnüffelst du herum und bleckst die Zähne. Habe ich nicht recht? Ich weiß, dass du schon seit drei Jahren die Akten der Toten durchstöberst. Die Missionsberichte. Die Berichte über Natur- und Teufelskatastrophen. Habe ich nicht recht, Vögelchen? Und dennoch hast du weiterhin unsere Geschenke, die Auraenergie angenommen."

Er richtete sich auf, drehte sich um und verließ Imas Wohnung. Dicht auf den Fersen war ihm die Antwort auf Imas Frage.

Als er aus dem Gang bog, der zu Imas Zimmer führte, prallte er gegen eine Gestalt. Zephyrin wie auch Ava stolperten zurück.

Die Göttin öffnete den Mund, doch beim Anblick ihres Schützlings verrutschte ihr der Ausdruck freundlichen Tadels. „Was ist passiert? Zeph? Was –?"

„Ich weiß es", wisperte er. Tränen rannen über seine Wangen. „Ich weiß von den Sem und Kan. Ich habe Ima gezwungen, mir alles zu sagen. Ich weiß, dass ihr mich bald ..." Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „... gefressen hättet ...?"

Ihre Augen wurden noch größer und sie trat auf ihn zu, was ihn zurückweichen ließ. „Ich hätte das verhindert", wisperte sie, fügte kläglich an: „Ich hätte es versucht." Sie schüttelte den Kopf. „Du musst sofort hier weg, Zepyhrin. Ima wird das melden müssen und sie werden dir dein Hintergehen nicht verzeihen."

Mein Hintergehen?"

„In ihrer Wut werden sie ..." Sie drückte ihm ihre Schlüsselkarte gegen die Brust. „Nimm und geh. Schnapp dir ein Shuttle. Flieg so schnell und so weit du kannst."

„Komm mit", flehte er, gegen jedwede Vernunft.

Sie hob die Hand zu seinem Haar, doch ließ sie unverrichteter Dinge wieder sinken. Lediglich ein zittriges Lächeln schenkte sie ihm zum Abschied, „Irgendjemand muss sich um die Kinder hier kümmern."

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