Es ist nicht das Leben,
das Menschen trennt..

Es ist das fiese,
die Scheinheiligkeit, der Verrat,
der Egoismus und der fehlende Respekt!

Meine Oma sagte immer; Gib das, was dir wichtig ist, nicht auf, nur weil es nicht einfach ist.

Ich hatte mich immer an ihre Lebensweisheit gehalten, doch wohin hatte es mich geführt?

Ich stand unbekleidet, mit blutverschmierten Händen vor meinem zu Hause, wenn ich es überhaupt so nennen konnte. Während der kalte Regen mir ins Gesicht peitschte, die Blätter raschelten und laute Stimmen aus dem Haus dröhnten.

Mein Verhältnis mit einem anderen Mann war zu weit gegangen, das wurde mir in dem Moment klar, als mein eigener Ehemann meine Seele endgültig zerstörte.

Er holte sich das zurück, was ihm durch unser Eheversprechen zustand.
Er nahm Besitz von mir, als wäre ich sein Spielzeug, als hätte mein Körper nie mir gehört.

Das grauenhafte eigentlich dabei war, dass meine Liaison zuschauen musste. Denn die Männer meines Mannes hatten ihn mit Gewalt dazu gebracht, zuzusehen, wie der Penis eines anderen Mannes mich in Besitz nahm.

Ich ließ es über mich ergehen, wie bereits unzählige Male, blickte dabei die ganze Zeit über in Acacio seine Augen. Hielt mich an meinem einzigen Anker fest, der mir übrig blieb. Bis die qualvollen Stöße ihr Ende fanden und er sich aus mir herauszog. Langsam setzte ich mich auf, suchte, mit meinen Händen, die brennende Mitte und spürte die Feuchtigkeit, das Blut.

Ein fester Griff packte mich am Arm, zog mich von dem Bett und schliff mich durch die langen Gänge. Pablo machte erst vor der Haustür halt, riss sie mit Wucht auf und schubste mich hinaus in die Dunkelheit.

Ruckartig drehte ich mich um, spürte seine unbändige Wut hinter dem Schließen der Tür und hämmerte mit meinen Fäusten gegen das kühle Holz. Ich flehte, weinte und schrie, dass er mich hinein lassen sollte. Bat um Verzeihung, als wäre alles meine Schuld gewesen, bis ich merkte, dass er nicht wiederkam. Ich verlor mein Gleichgewicht, stolperte einige Schritte zurück.

Ich schien verloren, niemand konnte meine Narben je wieder heilen. Nicht einmal der Mann, wofür ich meine Prinzipien über den Board geworfen hatte.

Denn selbst er würde mir die Bedeutung von Verrat noch deutlich machen.