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Kapitel 3

Es ist so dunkel. Die Schwärze scheint endlos und doch so erstickend, wie ein undurchsichtiger Schleier, der sich ungefragt über mein Gesicht legt und mir die Luft zum Atmen nimmt. Es ist ein Gefängnis. Alles scheint in bodenlose Fluten getaucht worden zu sein. Jeder einzelne Atemzug schmerzt, als wäre es mein letzter. Ist er das vielleicht sogar? Es fühlt sich an, als würde das Leben einfach aus mir herausfließen.

Ich falle. Doch im selben Moment weiß ich, dass ich mich nicht im Geringsten von der Stelle bewege. Als wäre er Lichtjahre von mir entfernt, fühle ich den Beton unter mir, der nicht daran denkt, es mir auch nur ansatzweise bequem zu machen. Wieso sollte er auch? Schließlich ist er doch zuerst da gewesen und ich habe die Dreistigkeit besessen, ihm in die Arme zu fallen und liegen zu bleiben.

So gerne würde ich aufstehen, doch ich kann nicht. Mein Körper fühlt sich an, als würde er nach und nach verfließen. Der Schmerz ist überwältigend. Der Beton unter mir scheint immer wieder zu beben und sich zu bewegen, als wäre er ein lebendiges Wesen, auf dessen Rücken ich ins Ungewisse getragen werde. Dieser Ritt fühlt sich unwirklich an. Als würde ich mich allmählich von mir selbst entfernen.

Um mich herum ist alles so gegensätzlich. Zugleich steht die Welt still, doch scheint ebenso vor mir zu fliehen. Ich fühle unerträglich viel, obwohl doch alles taub ist. Brennende Wärme versengt mich, während ich eigentlich im ewigen Winter erfriere. Fühlt es sich so an, wenn man langsam stirbt? Warum hat mir niemand gesagt, dass es so anstrengend und nervenaufreibend ist?

Der dunkle Raum um mich herum hüllt mich ein. Auf der Suche nach einem Ausweg stoße ich nur gegen unsichtbare Wände, die mich unsanft zurückstoßen. Sie paralysieren mich. Erdrückender Lärm bringt mich an den Rand des Wahnsinns. Warum muss nur alles gerade so schmerzhaft sein? Kann ich nicht einfach in Ruhe gehen? Was soll dieses Geschrei um mich herum? Es reicht doch schon, dass ich hier liege, vermutlich wie ein geschlachtetes Tier ausblute und mich quäle, während ich mich nicht einmal aus dieser unbequemen Haltung befreien kann, da mein Körper nicht mehr zu funktionieren scheint. Vermutlich existiert er bereits nur noch als leeres Gefäß, während ich hier im Nichts stehe und nach einem Ende suche.

Ich fühle mich so schwerelos. Die Welt entfernt sich immer mehr von mir und nur noch ich existiere. Da ist kein klischeehafter Film, der mir noch einmal jede Einzelheit meines verkorksten Lebens aufzeigt und zur Reue aufruft. Nein, vor mir ist nicht mehr als dieser undurchdringliche Schleier, der mich zwar hören, aber nicht sehen lässt. Auch das weiße Licht am Ende des dunklen Tunnels bleibt aus. Stattdessen laufe ich weiter ziellos durch die Dunkelheit, verfolgt von ohrenbetäubenden Sirenen und einer beruhigend wirkenden Stimme, die von außen auf mich einzureden scheint. Was für ein Chaos das doch alles ist. Das alles habe ich mir ganz anders vorgestellt.

Nicht einmal Zeit zum Nachdenken habe ich. Der Schmerz hindert mich daran. Wann soll ich denn dem Vergangenen gedenken, wenn nicht in diesem Moment? Mein Leben kann schon in der nächsten Sekunde endgültig vorbei sein. Warum also soll ich nicht ein letztes Mal die Chance kriegen, über alles, was passiert ist, nachzudenken und zu bereuen, was ich versäumt habe? Die Zeit scheint wie Sand durch meine Finger zu fließen und im unersättlichen Schlund, der sich unter mir aufgetan hat, zu verschwinden. Bald schon wird er auch mich ins Nichts reißen und nie wiederkehren lassen.

Warum gerade jetzt? Ich habe mir doch noch vorgenommen, Stella zu vertrauen. Vielleicht hätte ich auch das mit Mika wieder in Ordnung bringen können. Ich hätte sogar einen eigenen Freundeskreis aufgebaut, da ich mich endlich dazu aufgerafft hätte, mich der Menschheit anzunähern. Es hätte noch so viele Lieder gegeben, die ich hätte entdecken und lieben lernen können. Alles dahin. Genau in dem Moment, wo sich alles hätte zum Besseren wenden können und die Hoffnung mir endlich freudig entgegen gewinkt hat, muss alles schlagartig enden.

An allem ist nur dieser dumme Unfall schuld. Warum hat dieser Idiot nicht aufpassen können? Meine Ampel ist doch grün gewesen. Ich habe nichts falsch gemacht. Warum hat er mich nicht einfach diese verdammte Kreuzung überqueren und weiterleben lassen? Was habe ich ihm nur getan? Wegen ihm werde ich niemals die Chance haben, wirklich zu leben und meine Fehler wieder gut zu machen.

Ob er sich im Nachhinein schuldig fühlen wird? Vielleicht hat er noch gar nicht gemerkt, dass er ein Mörder ist. Sicher hat Alkohol eine große Rolle gespielt. Oder ein Handy. Was für eine unwürdige Art zu sterben. Schon schlimm genug, dass ich überhaupt so früh ein Ende finden muss, dazu noch auf der staubigen Straße, die tagtäglich tausende Autos und Fußgänger achtlos überqueren.

Niemand wird sich daran erinnern, dass ich hier gestorben bin. Vermutlich wird man für ein Nichts wie mich nicht einmal eines dieser kleinen Kreuz am Straßenrand aufstellen, das an diesen tragischen Unfall erinnern soll. Was werden sie wohl über mich sagen? Bin ich nur einer von vielen – ein weiteres Opfer dieser viel zu unachtsamen Welt.

Vermutlich wird niemand um mich trauern. Ob Mika bereuen wird, mich gerade heute verlassen zu haben? Wird sie zu meiner Beerdigung erscheinen, um ihr Gewissen zu bereinigen? Sonst wird meine Trauerfeier wohl ganz ohne Gäste sein. Wer sollte mir schon ein würdevolles Ende bereiten wollen? Schließlich bin ich nur ein Typ, der von einem Auto aus dem Leben katapultiert worden ist. Das passiert jeden Tag. Mein Tod wird also vollkommen sinnlos sein, obwohl ich doch eigentlich noch mein ganzes Leben vor mir gehabt habe. Ich bin doch erst dreiundzwanzig Jahre alt.

Von weit her kann ich wieder diese verwaschenden Stimmen hören. »Hörst du mich, Junge?«

So gern würde ich diesem Fremden antworten, doch meine Zunge ist ebenso vereist, wie der Rest meines immer transparenter werdenden Körpers.

»Kannst du mir etwas über dich erzählen? Du musst bei mir bleiben, okay?«

Die Gedanken rasen durch meinen Kopf, doch kein Ton kommt über meine Lippen. Ich heiße Calin Kavanagh, habe keine Angehörigen, lebe von Gelegenheitsjobs und Musik und wurde heute von meiner Freundin verlassen. Oh, und ein beschissenes Auto hat mich gerammt, aber deswegen sind Sie ja hier, nicht wahr?

»Wir verlieren ihn!«, ist das letzte was ich höre, ehe die Schwärze mich einholt.

Mein Herz scheint aufgegeben zu haben. Mein Körper hat aufgehört zu arbeiten. Meine Gedanken stieben langsam auseinander und verblassen. Ich bin müde. Niemand hindert mich nun mehr daran, einfach einzuschlafen.

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