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Kapitel 1

Das Zuschlagen der Tür hallt noch Stunden, nachdem meine Freundin verschwunden ist, durch die spartanisch eingerichtete Wohnung. Diesmal ist es ihr ernst gewesen, als sie gesagt hat, sie würde es nicht mehr mit mir aushalten. Doch warum sollte sie genau jetzt gehen? Es könnte doch genauso gut wie all die Male zuvor sein, wo sie wütend gegangen und nach ein paar Tagen wieder zu mir zurückgekrochen ist?

Aber nein, diesmal wird diese Frau wohl für immer wegbleiben. Das habe ich in ihrem Blick gesehen, als sie mich so verurteilend angesehen hat wie nie zuvor. Zwar hätte ich diesen Tag vorhersehen können, doch solch eine Wendung trifft einen wohl immer unerwartet. Scheinbar aus dem Nichts heraus hat Mika vor mir gestanden, mit einem Koffer in der Hand und tränenüberströmtem Gesicht, und gemeint, dass sie jemanden wie mich einfach nicht mehr ertragen könne. Ihre Gründe würde der Brief auf dem Küchentisch erklären, sind ihren letzten Worte an mich gewesen, ehe sie verschwunden ist und mich allein in dieser viel zu stillen Wohnung zurückgelassen hat.

So sitze ich hier auf einem der beiden altersschwachen Küchenstühle, die wir zum Einzug von Freunden geschenkt bekommen haben, und lasse meinen Blick immer wieder über die handschriftlichen Zeilen schweifen, die meine Freundin ohne auch nur den kleinsten Fehler im Schriftbild zu Papier gebracht hat. Dieses Mal scheint es wirklich endgültig zu sein. Wäre sie wie üblich in Eile gewesen, um etwas Abstand von mir zu gewinnen, hätte sie sich sicherlich mindestens einmal verschrieben. Nein, dieser Text wirkt, als wäre er sorgfältigst durchdacht und tausende Male gegengelesen und überarbeitet worden. Was die Sache nun wirklich nicht besser für mich aussehen lässt.

»Calin,«, steht dort in ihrer wie üblich etwas ungelenken und windschiefen Handschrift, »ich halte es einfach nicht mehr aus. Du hast dich so sehr verändert. Wie ein Geist schleichst du durch unsere Beziehung und ziehst diese Regenwolke an Negativität hinter dir her, die einfach nur wehtut. Du bist wie tot und so still, dass ich mich kaum noch an den Klang deiner Stimme erinnern kann. Was ist nur mit dir passiert? Wo ist der humorvolle, wundervolle Mensch geblieben, in den ich mich vor fünf Jahren verliebt habe? Es bringt mich um, wie du mich anschweigst, wenn wir gemeinsam essen oder ich versuche ein Gespräch mit dir anzufangen. Was ist nur los mit dir? Früher hast du doch so gerne gesprochen.

Langsam glaube ich, dass sie alle recht hatten, was dich betrifft. Von Anfang an haben sie zu mir gesagt: „Lass die Finger von ihm, Mika. Mit dem Typen stimmt was nicht." Doch ich habe dich immer verteidigt. Wenn sie dich einen Versager nannten, weil du so lange keinen Job gefunden hast und dann nur ein Kellner geworden bist, obwohl du studiert und so intelligent bist, dass du eigentlich alles erreichen könntest. Oder wenn sie meinten, dass du wirkst, als würdest du mit dem Kopf viel zu sehr in den Wolken stecken, als dass du wirklich lebensfähig wärst.

Immer wieder habe ich erwidert, dass du sicher nur Zeit brauchst, um dich auf die Arbeit und mich zu konzentrieren, statt auf diese mir unbekannten Dinge, an die du so oft denkst. Doch ich habe genug. Du bist eine leere Hülle, einer, der einfach nur noch alles an sich vorbeiziehen lässt, ohne irgendetwas zu tun. So wirst du nie etwas erreichen können. Du bist wohl wirklich ein Versager. Sowohl als Mensch, als auch als Freund. Du bist mir so fremd geworden. Ich hasse dein neues Ich. Da ist wirklich nichts mehr von dem übrig geblieben, an das ich früher so fest geglaubt habe. Wohin bist du nur gegangen, Calin? Was ist passiert, dass du plötzlich nur noch negativ bist?

Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück mit deinem neuen Ich. Ich will mir das nicht mehr antun. Es tut viel zu sehr weh, sich das mit anzusehen. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich wirklich fünf ganze Jahre mit jemandem wie dir verschwendet habe und du dich einfach so sehr von mir distanzierst, nach allem was ich für dich getan habe. Um es auch wirklich verständlich für dich auszudrücken, zitiere ich mal einen der Songs, in die du neuerdings so vernarrt zu sein scheinst:

I'm so sick of this Fake Love,

I'm so sorry but it's Fake Love«

Frustriert zerknülle ich diesen dämlichen Brief und werfe ihn achtlos in eine Ecke des Zimmers. Mika ist also wirklich weg. Weil ich mich in ihren Augen so sehr verändert habe, dass sie mich nicht mehr in ihrer Nähe ertragen kann. Diese Situation überfordert mich so sehr, dass mein Kopf stark zu schmerzen beginnt, wodurch ich mich wiederum gezwungen sehe, ihn auf der kühlen Tischplatte vor mir abzulegen und die Augen zu schließen. Es fühlt sich an, als würde die Luft um mein Hirn herum entsetzlich dünn werden, sodass ich kaum noch denken oder atmen kann. Alles dreht sich. Mit jeweils zwei Fingern massiere ich meine Schläfen, um diesem schwindelerregenden Treiben ein Ende setzen zu können.

Hätte Mika mich nicht irgendwie darauf vorbereiten können? Sie weiß doch, dass ich kein Freund von so plötzlichen Veränderungen bin. Hat sie etwa extra noch einmal nachtreten wollen, um es mir so richtig heimzahlen zu können, obwohl ich doch schon längst am Boden liege? Es würde dieser Frau zumindest ähnlich sehen. Dennoch hätte ich niemals von ihr erwartet, dass sie mich einfach so zum Sterben zurücklassen würde.

Schließlich ist Mika die Inhaberin dieser Wohnung, womit ich mich wohl schnellstmöglich nach etwas Kleinerem oder – dank meines mickrigen Gehalts – einem halbwegs trockenen Platz auf der Straße umsehen muss. Hasst sie mich wirklich mittlerweile so sehr, dass sie bereit ist, mir so etwas anzutun? Dabei sind wir doch einst so glücklich miteinander gewesen. Zählt das überhaupt nicht mehr für sie? Was habe ich ihr nur getan, um all das zu verdienen? Werde ich nach dieser Abfuhr überhaupt jemals wieder glücklich und mit mir selbst im Reinen sein können? Mika ist all die Jahre über mein Anker gewesen. Wie soll ich nur ohne sie weitermachen?

Als die Welt aufhört, sich schneller als üblich zu drehen, erhebe ich mich ruckartig von meinem Platz und starre den zerknitterten Papierfetzen in der Ecke an, der so vorwurfsvoll zurückzublicken scheint. Es bringt nichts, nun meine Zeit mit Trübsal blasen zu verschwenden und etwas nachzutrauern, was vermutlich eh nie hätte sein sollen. Mika hat recht, ich bin ein Versager. Doch das bedeutet nicht, dass ich wertlos bin. Ich verbiege mich eben nicht für den Erfolg, wie sie es schon so oft getan hat.

Allein sein, kann ich jedoch in diesem Moment auch nicht, da ich meinem Verstand einfach zu wenig vertraue, als dass er mich sicher durch diese Nacht bringen wird. So suche ich im Nebenzimmer nach meinem Handy samt Kopfhörern und verlasse die Wohnung, ohne mich darum zu kümmern, ob ich nun abgeschlossen habe oder nicht. Schließlich würde sich in dieser Bruchbude nichts befinden, was für einen Einbrecher von Wert gewesen wäre.

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