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16

Er kam gerade vom Einkaufen zurück, als er sie im Regen auf der Straße sitzen sah. Das Mädchen, das er auf Masons Party kennengelernt hatte.

Er hatte sie lange nicht mehr gesehen und damals nur im Dunkeln und so war er sich erst nicht sicher, ob sie es tatsächlich war. Doch je näher er ihr kam, desto mehr erkannte er ihre Augen und ihren Mund und ihre schmale Nase. Sie trug eine schwarze Regenjacke, an der das Wasser herunterfloss, aber ihre Jeans und Sneaker waren bestimmt völlig durchweicht und er fragte sich, warum sie hier auf der Straße, mitten im Regen saß und... nichts machte. Sie schien auf niemanden zu warten, saß nur vor dem kleinen Rasenstück auf dem Gehsteig. Ein paar nasse Strähnen schauten unter ihrer Kapuze hervor, aber sie schien außer den Kieselsteinen, die sie vom Wegrand aufhob und den Autos nachwarf, nicht viel zu bemerken.

„Hey", sagte er, als er nur noch wenige Schritte von ihr entfernt stand. Er musste sich langsam beeilen, nach Hause zu kommen. Die Papiertüten vom Einkauf waren schon fast komplett durchnässt. Er hätte ja das Auto genommen, aber es war in der Werkstatt, weil es beim Starten seit Längerem seltsame Geräusche machte und er es schon zu lange aufgeschoben hatte.

Weil sie weder zu ihm aufsah, noch ihre Körperhaltung veränderte, sondern nur nach dem nächsten Kieselstein griff, war er sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt gehört hatte. Mit einer Hand wischte er sich die nassen Strähnen aus der Stirn, mit dem anderen Arm umklammerte er die Tüte.

„Ist alles okay?", fragte er und machte noch einen Schritt auf sie zu. Jetzt drehte sie den Kopf zu ihm und musterte ihn. Es wirkte, als wüsste sie nicht recht, wo sie ihn einordnen sollte.

Ein Auto fuhr vorbei und sie warf ihm einen kleinen Stein nach, der an den Hinterreifen abprallte.

„Ist dir nicht kalt?" Er startete einen letzten Versuch, sie zum Reden zu bewegen, andernfalls würde er gehen und dieses schräge Mädchen in Ruhe lassen. Das Wasser lief ihm über die Augen und Lippen.

„Kennen wir uns?", fragte sie schließlich und er fühlte sich beinahe beleidigt, so gelangweilt wie sie klang, während sie von Kieselsteinwerfen zu Grashalmausrupfen überging.

„Wir sind uns einmal begegnet, ja", sagte er und sie kniff die Augen zusammen. Ob sie sich an ihn erinnerte, konnte er nicht sagen. Sie hatte ihre Gesichtszüge besser unter Kontrolle als ein Pokerspieler.

„Wenn dir kalt ist, dann... ich wohne nur drei Häuser weiter."

Sie kniff die Augen zusammen, damit die Wassertropfen an ihren Wimpernabperlen konnten, als sie wieder zu ihm aufsah.

„Du warst auf der Party", sagte sie. Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Er war sich nicht sicher, was für eine Antwort sie sich erhoffte oder wie seine Einladung zu sich nach Hause bei ihr ankam. Er, für seinen Teil, hatte bei dem Angebot, sie zu sich zu nehmen, damit sie sich aufwärmen konnte, keine Hintergedanken gehabt. Seine Mom und Katy waren zu Hause und er musste noch das Abendessen zubereiten, Wäschewaschen und der Stiegenaufgang müsste mal wieder geputzt werden.

Aber das namenlose Mädchen stand auf, schob die Hände in ihre Jackentaschen und sah ihn abwartend an. Er verstand es als ein Zeichen, dass sie mit ihm kommen wollte, also beeilte er sich, zu seinem Haus zu kommen, bevor der Regen noch stärker werden konnte. Er hielt ihr das Gartentor auf und sobald sie im Trockenen waren, atmete er erleichtert auf.

Es war niemand zu sehen. Weder rechts von dem kleinen Vorraum, im Wohnzimmer, noch links davon, in der Küche, wo er die Einkauftüte neben dem Herd abstellte, während das Mädchen ihm nur langsam folgte. Ihre Augen schienen über jeden Zentimeter des unteren Stockwerkes zu wandern und plötzlich fand er, dass es furchtbar unaufgeräumt war.

Die Kaffeetassen vom Frühstück standen noch im Spülbecken, er hatte die übrige Spaghettisauce vom Mittagessen im Topf auf dem Herd gelassen, um sie später in den Kühlschrank zu stellen und der Mülleimer quoll beinahe über. Im Wohnzimmer türmten sich Bücher und Zeitschriften auf dem Couchtisch und die Kissen und die Decke lagen zerknittert und unordentlich da. Katys Kostüm für den Theaterauftritt hing achtlos über einem Stuhl, nachdem sie es sich vorhin so hastig ausgezogen hatte. Ihre Zeichensachen und die Buntstifte lagen vor dem Fernseher verstreut. Ein paar seiner Unibücher lagen noch auf dem Küchentisch.

Er hört auf, das Haus zu analysieren. Er wusste, dass es nicht perfekt aufgeräumt war und er machte sich bereits genug Vorwürfe, weil er seit drei Wochen kaum das Haus verlassen und genug Zeit gehabt hätte, für Ordnung zu sorgen.

Aber die Wahrheit war, dass er müde war. Jeder Handgriff verlangte ihm so viel Energie ab, dass es leichter war, die Unordnung zu ignorieren und sich in seinem Zimmer davor zu verstecken, wann immer es ihm möglich war.

„Möchtest du etwas trinken?", fragte er, während er die Tüte ausräumte und das Mädchen vorsichtig an den Kühlschrank trat und Katys letzte Zeichnung, die er mit Magneten befestigt hatte, betrachtete. Es war ein Bild von Cinderella.

Sie nickte. „Tee?", fragte er und sie nickte wieder. Sie war viel schweigsamer als in der Nacht auf der Party. Der Alkohol hatte wohl ihre Zunge gelöst.

„Schwarztee, Grüntee, Früchtetee?" Er hoffte auf ein paar Worte von dem Mädchen, aber es wandte den Blick ab und ging zurück in den Vorraum. Er konnte hören, dass sie sich Schuhe und Jacke auszog und beschloss, einfach Früchtetee zu machen. Jeder mochte doch Früchtetee, oder? In der Holzbox, in der seine Mom die Teebeutel akribisch schlichtete, fand er einen Waldbeerentee und ließ Wasser in den Wasserkocher laufen.

Als er sich wieder umdrehte, um zu sehen, wo das Mädchen blieb, stand es bereits mit verschränkten Armen und hochgezogenen Schultern in der Türe und starrte ihn an. Sie war so anders, als am Abend der Party. So viel ernster und stiller und... Er meinte beinahe, etwas an ihr zu erkennen, dass er vor ein paar Wochen nicht erkannt hatte, aber er wusste nicht genau, was es war. Etwas schien sie zu umgeben. Eine Art Traurigkeit. Nein, keine Trauer, es war... irgendetwas Anderes.

Aber obwohl er auf dem Heimweg von der Party überlegt hatte, ob dieses ernste Verhalten eine Maske war, um interessant zu wirken, war er sich nun sicher, dass es eine Maske war, um abzuschrecken. Oder zumindest kein Interesse zu wecken. Um unscheinbar zu bleiben und ignoriert zu werden.

Ohne etwas dagegen tun zu können, weckte genau das sein Interesse.

„Ist dir kalt?", fragte er und sie schüttelte den Kopf.

„Nur... meine Haare", sagte sie dann und wich seinem Blick aus. Er bemerkte erst jetzt wie nass sie waren. Sie musste einige Zeit lang ohne Kapuze im Regen gesessen haben -warum auch immer, er würde es bestimmt nicht erfahren.

„Ich hole dir ein Handtuch." Er ließ von der Einkaufstüte ab und ging die Treppen nach oben. „Fühl dich wie zu Hause!", rief er die Treppen hinunter.

Im Badezimmer kramte er nach einem kleinen Tuch (es war das flauschigste, das er finden konnte), mit dem sie sich ihre Haare trocknen konnte und als er an der offenen Zimmertüre seiner Mutter vorbeikam, winkte sie ihn aufgeregt zu sich.

„Hast du jemanden mitgebracht?", fragte sie neugierig, legte das Buch auf die Bettdecke und nahm sich ihre Lesebrille ab. Er nickte, weil er nicht behaupten konnte, dass dieses Mädchen eine Freundin von ihm war.

„Ein Mädchen?", fragte sie weiter und in ihren Augen glänzte eine Freude, die er schon lange nicht mehr gesehen hatte.

„Ich muss wieder runter", sagte er hastig. „Brauchst du etwas?"

Sie grinste ihn schelmisch an. „Ja. Eine genaue Beschreibung von diesem Mädchen, wenn du wieder hochkommst."

Als er wieder die Treppen hinunterlief, fand er das Mädchen im Wohnzimmer. Es stand in seinen nassen Socken vor dem Regal und sah sich die Fotos an, die eingerahmt auf dem mittleren Brett standen. Das Hochzeitsfoto von Mom und Dad. Er und Katy, als sie noch klein waren, ein Foto von John und Dad. Eines von ihm und Mom und Katy. Eines von seinen Großeltern, die in Kalifornien lebten. Ein Schwarzweißfoto von der kleinen Schwester seiner Mutter war auch dabei. Sie war gestorben, als sie noch ein Kind gewesen war. Seine Mutter hatte sich ihren Tod nie verziehen.

Margareth hatte immer das Schwimmen lernen wollen, aber seine Mom war genervt von ihrer kleinen Schwester gewesen. Zu faul, um sich die Mühe zu machen, es ihr beizubringen.

Margareth war mit elf Jahren ertrunken.

„Hier." Er hielt ihr das blaue Handtuch hin und sie begann, sich das Wasser aus den Haaren zu drücken, ohne ein Wort über die Fotos zu verlieren. Er ging zurück in die Küche und füllte zwei bunte Tassen mit dem kochenden Wasser und hängte jeweils einen Teebeutel hinein. Dann drehte er sich um und stützte die Hände rücklings auf der Arbeitsplatte ab.

„Verrätst du mir endlich, wie du heißt?"

Sie sah ihn lange unbewegt an, mit dem Handtuch in ihren Händen und er glaubte schon gar nicht mehr daran, ihren Namen zu erfahren.

„Izzy", sagte sie schließlich und sofort läuteten bei ihm sämtliche Glocken, er wusste nur nicht, mit wem oder was er diesen Namen in Verbindung bringen sollte. Aber so schweigsam wie sie war, würde sie ihm bestimmt nicht auf die Sprünge helfen.

„Ich bin Ethan."

„Ich weiß." Er konnte seine Verwunderung nicht verbergen. Er war sich ziemlich sicher, seinen Namen nicht auf der Party genannt zu haben. Sie sah zu den Unibüchern auf dem Küchentisch und dann wieder zu ihm.

Sein Name stand auf den Buchrücken der Bücher.

Er stellte beide Teetassen auf den Tisch und sie setzten sich gegenüber. Izzy legte das Handtuch über die Stuhllehne und schloss ihre Hände um das warme Gefäß. Er betrachtete ihre aschigen, hellbraunen Haare, sie sich durch das feuchte Wetter an manchen Stellen kräuselten.

Das aufgeregte Leuchten in den Augen seiner Mutter, als sie nach Izzy gefragt hatte, konnte er nicht vergessen, aber etwas an diesem Mädchen wirkte so freudlos. Ohne Energie. Fast schon... seelenlos. Nicht grausam, einfach nur leer.

So, wie er sich seit ein paar Monaten fühlte.

„Was hast du da im Regen auf der Straße gemacht?", fragte er vorsichtig. Zur Antwort sah sie ihm nur direkt in die Augen, während sie einen vorsichtigen Schluck von dem Tee trank.

„Ich nehme nicht an, dass du Regen so sehr magst", fuhr er trotzdem fort.

„Ich mag Regen", erwiderte sie. „Aber das war nicht der Grund, warum ich dort auf der Straße gesessen bin."

Bei so vielen Worten auf einmal zog er die Augenbrauen hoch. „Wieso dann?"

Izzy zuckte mit den Schultern und zog den Teebeutel an seiner Schnur ein Stückweit aus der dunkelroten Flüssigkeit, um ihn dann wieder eintauchen zu lassen.

„Einfach so? Ich dachte, du tust nichts grundlos."

„Wer sagt, dass es grundlos war?"

Plötzlich wusste er, warum der Name Izzy bei ihm ein so vertrautes Gefühl hervorgerufen hatte und er stützte augenblicklich den Kopf auf die Hände.

„Oh Gott, du bist Drews Stiefschwester, oder? Hannahs kleine Schwester."

Sie antwortete nicht, was wohl Antwort genug war.

Das war Isobel? Das Mädchen, das Andrew solche Angst einjagte? Hannahs Schwester? Er fand, dass sich die beiden kaum ähnlich sahen.

Hannahs Haut war nicht ganz so blass und ihre Haare hatten eine kräftigere Farbe. Dafür hatte Izzy ein paar Sommersprossen auf der Nase sitzen und einzigartige graue Augen mit kastanienbraunen Sprenkeln. Izzys Gesicht war noch ein bisschen kindlicher und runder, weniger definiert als Hannahs, dafür aber auch umso trübseliger. Außerdem war Hannah schlanker mit einem sportlicheren Körperbau. Izzys Oberarme waren voller und ihre Oberschenkel berührten einander, wenn sie aufrecht stand, aber ihre Finger waren lang und schlank und dicke, silberne Ringe zierten jeweils drei Finger jeder Hand.

Bevor er weiter darauf eingehen und den Gedanken verfolgen konnte, dass er mit Izzy geschlafen hatte, schaute seine Mutter neugierig um die Ecke in die Küche.

Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Treppen heruntergekommen war. Sie hatte sich eines ihrer bunten, farbenfrohen Tücher um den Kopf gewickelt und sich den Bademantel eng um den Körper geschlungen.

„Mom-", begann er, aber er war sich nicht sicher, was er zu ihr sagen wollte. Doch ein kurzer Blick zu Izzy genügte und er wusste, wie unangenehm es ihr war, seiner Mutter gegenüberzusehen. Aber bestimmt nicht halb so unangenehm, wie es ihm war.

Selbst, wenn seine Mom sterbenskrank war, musste sie sich noch überall einmischen! Izzy war doch schon still und verschlossen genug. Er hatte sich glücklich schätzen können, ihren Namen aus ihr herauskitzeln zu können und begriffen zu haben, wer dieses Mädchen war.

Izzy schien wie eingefroren, als Ethans Mutter sich lächelnd vorstellte und sie von oben bis unten musterte. Izzy betrachtete das Kopftuch und das eingefallene Gesicht seiner Mutter und erwiderte nichts. Sie stellte sich nicht vor, schaffte es kaum, sich ein Lächeln abzuringen. Aber als sie zu Ethan Blickte, wirkte es beinahe wie ein kleiner Hilferuf. Dass sie nicht sonderlich gut auf fremde Menschen zu sprechen war, hatte er schon bei ihrer ersten Begegnung erkannt, aber dass Alkohol und Drogen die Hemmschwelle eines Menschen senkten, war keine Neuigkeit.

„Mom, bitte geh wieder hoch", knurrte er. Es war lange her, dass ihm etwas so peinlich gewesen war.

Er war die letzten Tage -ja, Wochen- nur zu Hause gewesen. Ihretwegen. Izzy war der erste Mensch, der nicht zu seiner Familie gehörte, den er seit Tagen gesehen hatte. Er wollte mit ihr alleine sein. Nicht an seine Mutter erinnert werden. Er wollte mehr von diesem Mädchen wissen und... und vielleicht hätte er sie noch mit auf sein Zimmer genommen, falls sie sich so gut verstanden hätten, wie auf der Party, denn obwohl Izzy kaum redete, hatten sich ihre Körper ausgezeichnet verstanden. Und das war bestimmt nicht dem Alkohol zuzuschreiben. Es musste etwas Grundbiologisches gewesen sein. Ihr Geruch. Zumindest hatte er so etwas irgendwann einmal gelesen. Aber alles, was er in den letzten Monaten gelesen, gehört, gelernt oder gesagt hatte, war recht schnell wieder aus seinem Gehirn verschwunden, weil er so viel anderes um die Ohren hatte.

„Ich wollte nur sehen, ob alles in Ordnung ist", sagte seine Mom beschwichtigend und er hätte am liebsten bitter aufgelacht.

Sie hatte nachsehen wollen, ob alles in Ordnung war?

Er war doch derjenige, der sich Tag und Nacht um sie kümmerte. Sie hatten auf dem Weg dieser Krebserkrankung die Rollen getauscht. Seine Mom konnte sich nicht mehr um sich selbst oder ihn oder Katy kümmern. Und weil sein Dad und John sich ihre Ärsche abarbeiteten, um die Krankenhausrechnungen zu bezahlen, weil seine Mom seit der Scheidung nicht mehr krankenversichert war, musste er sich um seine Mom und Katy kümmern. Er tat das und er hasste es, dass sie sich die Freiheit genommen hatte, einfach so aus ihrem Zimmer zu kommen und-

Er wandte den Blick ab, bevor Worte aus seinem Mund entfliehen konnten, die er bereuen würde. Mühsam verschwand seine Mom wieder die Treppen hinauf und er starrte halb wütend, halb enttäuscht aus dem Fenster. Vielleicht war er auch beschämt. Wegen der Krankheit seiner Mutter, wegen der unaufgeräumten Wohnung, wegen seiner eigenen Gedanken.

„Ist deine Mom krank?", fragte Izzy leise, nachdem die Zimmertüre im Oberstock zugedrückt worden war.

Er fuhr sich durch die Haare. „Ja." Es war ihm unangenehm, das zuzugeben. Warum genau, konnte er nicht sagen, schließlich trug niemand Schuld an der Erkrankung, seine Mom am aller wenigsten.

Aber er war so wütend. Er war die ganze Zeit so wütend auf sie und wusste nicht, wieso.

„Hat sie Krebs?" Ihre Stimme wurde immer leiser. Wieder nickte er, ohne sie anzusehen. Er merkte nur, dass sie den Kopf senkte.

„Meine Mom ist auch krank."

Er warf ihr einen aufmerksamen Blick zu, aber jetzt war sie diejenige, die schweigend aus dem Fenster sah. Sie würde sowieso kein Wort mehr darüber verlieren, also saßen sie einfach nur im Schweigen da und schlürften abwechselnd ihren Waldbeerentee, während dicke Regentropfen gegen die Scheibe klopften.

*

Die restliche Woche konnte er nicht mehr aufhören, an Izzy zu denken. Er dachte an sie, wenn er in einer Vorlesung saß, er dachte an sie, wenn er an einer roten Ampel stand, er dachte an sie, wenn er das Geschirr trocknete und er dachte an sie, wenn er abends im Bett noch ein bisschen an seinem Handy herumscrollte.

Dabei wusste er nicht einmal, was es war, das ihn so sehr an ihr faszinierte. Sie war sonderlich, ohne Frage und von jedem anderen Mädchen, das sich so sonderlich verhielt, wäre er davon gelaufen. Er konnte sonderlich im Augenblick so gar nicht gebrauchen.

Also was war es, das ihn an ihr so fesselte?

Er hatte im Laufe der Woche sogar Drew gefragt, ob er vorbeikommen durfte, damit sie ein bisschen auf der Xbox spielen konnten, in der leisen Hoffnung, Izzy wieder zu sehen, aber obwohl sie laut Drew zu Hause gewesen war, hatte sie ihr Zimmer kein einziges Mal verlassen, obwohl er bis zur letzten Minute geblieben war, bis er nach Hause gemusst hatte, um das Abendessen vorzubereiten.

Er hatte sich sogar böse Blicke und trotziges Verhalten von Katy eingehandelt, die sauer gewesen, weil er solange bei Drew geblieben war und sie mit Mom alleine gelassen hatte. Weil Katy sich an das erinnert gefühlt hatte, was vor ein paar Wochen passiert war. Er fühlte sich deshalb immer noch schlecht, aber er wünschte, Katy wäre älter, dann hätte sie es vielleicht verstanden.

Seine Gedanken kreisten fast ausschließlich um dieses Mädchen, vielleicht auch deshalb, um Ausflüchte vor den anderen Gedanken zu finden, die ihn penetrierten. Gedanken über den Tod seiner Mutter.

Ein absurder Teil in ihm glaubte, dass wenn er Izzy doch nur noch einmal sehen könnte, er ihr Schweigen brechen und herausfinden würde, was alles in ihr steckte.

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