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~3~

Petunias Koffer schlug immer wieder gegen ihre Knöchel, als sie die schmalen Straßen in Little Winging entlang lief.
Den Kinderwagen, in dem Dudley friedlich schlief schob sie mit der linken Hand, den Koffer hielt sie fest in ihrer anderen gepackt. Die Taschen, die sie sich über ihre Schultern gehängt hatten, schnitten ein, aber sie hatte nicht vor, stehenzubleiben. Viel zu groß war die Angst, nun doch wieder zurückzukehren, in den Ligusterweg zu den quadratischen Häusern, zu den Vorgärten und zu Vernon. 

Ihr Weg, so hatte sie es sich in der Nacht ausgedacht, führte sie zu Cilia. 
Wenn einer Verstand, warum Petunia Vernon verließ, dann sie. Cilia würde sie nicht verurteilen, sie würde sie herein bitten und sich um sie Sorgen. Sie würde ihr helfen einen Job zu finden und bei Dudleys Betreuung helfen. 

Als sie schließlich vor dem kleinen Familienhaus ankam, der Vorgarten mit Kürbissen dekoriert, war Dudley aufgewacht und quengelig und ihre Arme waren Taub. 

"Petunia?" Cilia schien sichtlich überrascht, sie vor ihrer Tür stehen zu sehen, vollgepackt mit Taschen. "Ich bin davon ausgegangen, dass ihr heute Abend nicht mitkommt, nachdem du dich nicht noch einmal gemeldet hast?"
"Natürlich. Entschuldige, Cilia. Ich hätte zuerst anrufen sollen.", keuchte Petunia, damit beschäftigt den Kinderwagen hin und herzuwiegen, damit Dudley wieder ruhiger wurde. "Darf ich reinkommen?" Einen kurzen Moment zögerte Cilia, dann nickte sie und trat einige Schritte zurück ins Haus. 

Ihr Bauch war groß und kugelrund und für einen kurzen Moment war Petunia eifersüchtig, dass Cilia schwanger war, wo sie selbst doch auch so gerne ein weiteres Kind hätte.
Dann knallte ihr der Koffer ein weiteres Mal gegen ihre Knöchel und sie erinnerte sich, warum sie gerade im Eingang ihrer Freundin stand. 

"Möchtest du einen Tee?", rief Cilia aus der Küche, nachdem sie Petunia ins Wohnzimmer verfrachtet hatte und die Taschen im Hausflur verstaut hatte. 
"Gerne.", rief sie zurück, ihre Füße schmerzten zu sehr, um ihrer Freundin zur Hilfe zu eilen. "Brauchst du Hilfe?", fügte sie dennoch hinzu, doch da kam ihre Freundin schon mit einem Tablett mit Tee und Keksen aus der Küche. 
"Schon okay, danke." Cilia stellte das Tablett auf dem Tisch ab und verschüttete dabei ein wenig des heißen Tees aus der Kanne. Schon fast aus Reflex zog Petunia sofort ein Stofftaschentuch aus der Tasche und wischte die kleine Pfütze auf. Als sie bemerkte was sie tat, ließ sie das Tuch beschämt sinken, wobei sie nicht umhin kam, doch noch ein letztes Mal über den Fleck zu fahren. Cilia beobachtete sie schweigend, nippte an ihrem Tee und seufzte dann leise. 

"Also Petunia. Was ist los?", fragte sie schließlich, nachdem die Frauen eine ganze Weile schweigend gegenüber gesessen hatten und an ihren Tees nippten. "Hat es bei euch gebrannt? Deswegen die Koffer?"
Petunia seufzte leise, gab sich noch einen kurzen Moment des Schweigens, dann sah sie schließlich auf.
"Ich verlasse Vernon.", sagte sie nur, ihre Stimme rau und emotionslos. Cilia riss ihre Augen weit auf und stellte ihre Teetasse so stürmisch wieder auf den Tisch zurück, dass die Hälfte überschwappte. Als Petunia wieder ihr Taschentuch zückte, um auch diese Pfütze wieder zu beseitigen, griff Cilia fest um ihr Handgelenk und starrte sie bestürzt an. 
"Was?", brachte sie erst nur heraus und suchte verzweifelt nach weiteren Worten. "Warum? Ihr wart doch immer so glücklich?"
"Er schlägt mich, Cilia.", sagte Petunia, so leise, dass sie sich selbst kaum hören konnte. Es war das erste Mal, dass sie es laut Aussprach und es fühlte sich auf eine Seltsame Weise beides Befreiend und doch Falsch an. "Er schreit mich an. Er redet mich runter. Er ist nicht gut zu mir."
Eine ganze Weile sagte Cilia nichts, ihren Griff um Petunias Hand hatte sie gelockert und diese war dazu übergegangen mit ihrem Taschentuch den eiskalten Tee vom Tisch aufzuwichen.
"Was hast du nun vor?", fragte Cilia schließlich, ihren Blick starr an die Wand hinter Petunias Kopf gerichtet. 

Eine Weile dachte sie über diese Frage nach. 
Bisher hatte sie sich noch keine Gedanken dazu gemacht. Selbstverständlich war ihr klar gewesen, dass sie wieder arbeiten gehen müsste, um Dudley und sich selbst zu versorgen. Konnte sie auf finanzielle Unterstützung von Vernon hoffen, zumindest für ihren gemeinsamen Sohn, nun, da sie ihn verlassen hatte? 

"Ich weiß nicht.", gab sie schließlich zu und strich sich mit ihren Händen übers Gesicht.
Sie war müde, nicht nur von letzter Nacht.
Von all den Nächten, in denen sie nicht geschlafen hatte, um zu bügeln und zu nähen und zu putzen und zu kochen. 
"Ich weiß nicht, was ich tun werde.", wiederholte Petunia, mehr für sich selbst. 
"Petunia.", murmelte Cilia leise, ihre Augen auf die Uhr über dem Esstisch gerichtet. "Vernon ist noch auf der Arbeit. Wenn du jetzt zurückgehst, dann wird er nie bemerken, dass du weg warst. Du vergisst diese ganze Idee einfach und wir tun so, als wäre das hier nie passiert." 

Einen kurzen Moment dachte Petunia tatsächlich darüber nach. 
Cilia hatte recht, es dauerte noch einige Stunden, bis Vernon von der Arbeit kommen würde. Sie könnte einfach wieder zurück zu ihrem quadratischen Haus mit Vorgarten. 
Aber Cilia hatte auch unrecht. Vernon würde bemerken, dass sie weg gewesen war. Immerhin hatte sie weder die Bäder geputzt, noch die Böden gewischt oder das Essen vorbereitet. 
Sie könnte all das auf ihre Faulheit schieben, dachte sich Petunia. Vernon würde wütend werden. Vermutlich wütender als er sonst war. Aber er würde nicht annehmen, dass sie ihn verlassen wollte.
Dann fiel ihr Blick auf Dudley, der in seinem Kinderwagen saß und seine Puppe durch die Luft segeln ließ und dabei gluckste. 

"Nein.". Entschlossen schüttelte Petunia ihren Kopf und strich ihrem Sohn durch die blonden Haare. "Wir gehen nicht zurück."
Cilia seufzte verzweifelt, ihre Hände auf dem Tisch hatte sie wie zu einem Gebet gefaltet. 
"Petunia, das kannst du nicht ernst meinen.", bettelte sie schon fast. "Geh doch zurück zu Vernon. Wie schlimm kann er denn sein, dass du ihn verlassen willst?" 
Petunia musste nicht wirklich nachdenken, um Cilia zu antworten.
"Schlimm, Cilia. Er ist schlimm. Schlimmer als du dir vorstellst." Sie musterte ihre Freundin einige Minuten, die sich vorsichtig über ihren riesigen Bauch strich und mit den Augen durchs Zimmer zuckte, als würde sie nach einer letzten Möglichkeit suchen, Petunia von ihrem Plan abzubringen. 
"Cilia.", sagte Petunia schließlich und faltete ihr Taschentuch, dass mit dem Tee durchdrängt war. "Wenn du mich nicht hier haben möchtest, dann sag es mir bitte." Einen kurzen Moment, in dem Petunia hoffte sich vielleicht einfach geirrt zu haben, sagte Cilia nichts. Dann, schließlich schloss sie ihre Augen und seufzte. 
"Ich möchte dich nicht hier haben, Petunia.", sagte sie leise und stellte die Teetassen zurück auf das Tablett. "Ich habe meine Familie, um die ich mich kümmern muss und keine Zeit in deine Ehekriese hineingezogen zu werden." 
"Okay." Petunia stand vom Tisch auf und nahm Cilia das Tablett aus den Händen, um es in die Küche zu bringen. "Vielen Dank für den Tee. Einen schönen Abend euch, richte George doch meine Grüße aus."
Mit diesen Worten schulterte sie erneut die schweren Reisetaschen und nickte ihrer Freundin zu, die traurig lächelte und ihr den Koffer in den Vorgarten voller Kürbisse trug. 

Als Petunia vor dem kleinen Familienhaus stand, mit den Taschen auf dem Rücken und den Kinderwagen fest im Griff, versuchte sie nicht daran zu denken, dass die einzige Person, die sie als wirkliche Freundin bezeichnen würde, sie soeben im Stich gelassen hatte. 

Sie hatte nichts, wohin sie nun noch gehen könnte, stellte sie resigniert fest. 
Keine Freunde, zu denen sie konnte, denn wenn selbst Cilia sie nicht aufgenommen hatte, wer von ihnen sollte es tun? 
Ihre Eltern waren zu alt und zu besorgt, als das sie sie nun auch belasten wollte.
Auch konnte und, vielleicht noch viel wichtiger, wollte sie nicht zurück in den Ligusterweg Nr. 4 zu Vernon und ihrem Leben, dass nicht so normal gewesen war, wie sie sich erhofft hatte. 

Schweigend streifte sie die Straßen entlang, beobachtete das Treiben in den Cafés, in denen sie selbst schon so oft gesessen hatte. Es war früher Mittag und die Tische waren gut gefüllt von jungen Frauen, die laut schnatterten und die großen Kinderwägen schaukelten, in denen kleine Kinder schliefen. 
Vernon würde nun Mittagspause haben, dachte Petunia still. Vermutlich hatte er sich mit einigen seiner Kollegen in einem kleinen Restaurant verabredet und trank ein Bier zu seinem Steak.
Sie wünschte, sie könnte sich einfach an einen der Cafétische setzen, einen Tee trinken und nach neuen Putzschwämmen Ausschau halten, wo ihre alten doch ihre Fingernägel aufrissen und kleine Wunden in ihre Hände kratzen. 

Doch Petunia gehörte hier nicht mehr hin. Sie gehörte nicht mehr in die Cafés und zu den schnatternden Frauen und es war auch nicht mehr ihre Aufgabe, neue Putzschwämme zu kaufen. 

Sie griff den Koffer ein wenig fester, fast, als ob sie sich selbst überzeugen müsste, ihn nicht bei einem der Tische abzustellen und ihre Füße auszuruhen, die schon ganz Wund von den engen Schuhen waren, die ihr Vernon erst vor weniger Zeit gekauft hatte. 
Stattdessen zog sie sich also die Schuhe von den Füßen, was bei einigen der Passanten verwirrte aber auch empörte Blicke hervorrief und verstaute sie sicher bei Dudley im Kinderwagen. Dann lief sie zielgerichtet weiter, in Richtung des Bahnhofs, ihre Füße kalt durch den Matsch und den Dreck, der durch ihre dünnen Socken drang. Sie fühlte sich freier, jetzt wo die Schuhe nicht mehr ihre Zehen quetschte und jeder Schritt Schmerzen bedeutete. 

Eine letzte Möglichkeit hatte Petunia, wo sie Unterkommen konnte.
Es würde viel ihrer Kraft und einiges ihres Stolzes kosten, aber letztendlich wusste sie, dass sie hier nicht abgewiesen werden würde. 

Also betrat sie das kleine Bahnhofsgebäude, ihre Zehen kalt und die Socken zerrissen, und trat, so selbstbewusst wie sie konnte, an den Schalter. 
"Eine Fahrkarte nach Godric's Hollow, bitte." Zitternd zog sie ihre kleine Geldbörse aus der Handtasche und schob dem grimmig dreinschauenden Mann auf der anderen Seite das Geld entgegen. 
"Einzelfahrt?", fragte dieser nur, sein Blick glitt über Petunias Koffer und die Taschen voller Kinderspielzeug. 
"Ja.", antwortete sie und fügte dann noch hinzu: "Ich besuche Familie." 
"Aha." Der Mann hinter dem Schalter nickte, stempelte etwas auf eine kleine Karte und schob diese dann Petunia entgegen. "Sie müssen in Bristol in einen Bus umsteigen. Fragen Sie einfach dort am Bahnhof, wenn Sie sich nicht sicher sind." 
"Vielen Dank." Petunia nickte höflich und klemmte sich die Fahrkarte zwischen die Finger. "Einen schönen Tag noch." 

Als ihre Schwester Lily ihr damals den letzten Brief schickte, in dem sie von der Geburt ihres Jungen, Harry, wie sich Petunia erinnerte, erzählte, hatte sie auch ihre Adresse angehängt.
Falls Petunia mal ihren Neffen kennen lernen wollte, hatte sie noch dazu geschrieben, oder falls sie jemals jemandem zum reden brauchte.
Petunia fragte sich, ob Lily den Tag, an dem sie Vernon verlassen würde, vielleicht schon in einer Glaskugel gesehen hatte. 

Die Fahrt dauerte einige Stunden, doch Petunia konnte nicht schlafen. Ihr Kopf summte und eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf zählte die Minuten, bis Vernon von der Arbeit nach Hause kommen und das Haus leer vorfinden würde. 
Er würde bestimmt nach ihr suchen, rief eine kleine, besonders gemeine Stimme.
Er würde sie aber nicht finden, antwortete eine weitere, ruhige Stimme.
Sicher sein konnte sie sich dessen aber nicht, erwiderte die Erste.
Aber Vernon würde sie niemals, nicht einmal in tausend Jahren, bei Lily vermuten, versprach die zweite Stimme und die Erste blieb vorerst ruhig. 

Bald verdunkelte sich die Landschaft um den Zug, schließlich war es Ende Oktober und der Abend zog viel schneller ins Land als noch vor wenigen Monaten. 
Dudley schlief gerade ein, als der Zug in den Bahnhof von Bristol einfuhr und wachte nicht einmal auf, als die Bremsen quietschten und die Türen mit einem lauten Knallen aufschlugen. 
Ein freundlicher Mann, dessen Augen einen Moment zu lange auf Petunias ringlosen Händen lagen, half ihr die Koffer und den Kinderwagen aus dem Zugwagon zu heben und bestand dann sogar noch darauf, ihr die Koffer bis an die Bushaltestelle zu tragen. 
Er erwähnte mit keinem Wort einen möglichen Ehemann, worüber Petunia sehr froh war. Aber er fragte, wohin eine junge Mutter, so ganz ohne Begleitung denn Fahren würde und ob sie sich denn nicht fürchtete. 
Sie hielt ihre Antworten kurz, redete von einem Besuch bei der Familie und hielt stets drei Schritte abstand zu dem jungen Mann.
Als der Bus endlich kam, war sie froh, eine Entschuldigung zu haben, den Mann stehen zu lassen. Er war freundlich ohne Frage und ganz gewiss auch ziemlich normal. Aber von dieser Art Mann hatte Petunia vorerst genug. 

Sie hatte schon lange in keinem Bus mehr gesessen, schließlich hatte sie in Little Winging alles zu Fuß erreichen können und wenn nicht, hatte Vernon sie in seinem teurem Wagen gefahren.
Die Fahrt war ruckelig, die Sitze hart und der Busfahrer schien nicht viel Wert auf eine angemessene Geschwindigkeit zu legen. 
Dennoch versuchte sie sich es im Sitz gemütlich zu machen, die lauten Motorengeräusche auszublenden und vor allem die immer lauter werdende Stimme zu ignorieren, die in ihrem Kopf trampelte und schrie, dass Vernon nun nach Hause gekommen war und Petunia nicht wie sonst mit einer heißen Kanne Tee auf der Couch saß. 

Als der Bus endlich an der Haltestelle hielt, bedankte sich Petunia beim Fahrer, der ihr half den Kinderwagen auf den Bordstein zu heben. Ihre Knie zitterten zwar und ihr Magen rumorte durch die turbulente Fahrt, aber sie hatte es geschafft.
Petunia war in Gordic's Hollow angekommen und Dudley und ihr ging es gut.
Freundlich, wenn auch müde, nickte sie dem missmutigen Busfahrer zu, bedankte sich ein weiteres Mal und sah dann das erste Mal auf zu der langen, breiten Straße, die durch Grodric's Hollow führte. 

Nicht nur Zauberer würden hier leben, hatte Lily in ihrem Brief geschrieben, den Petunia nur ein einziges Mal gelesen und dann wutentbrannt zerrissen hatte. Es sei eine alte Stadt, voll mit Geschichte hatte da noch gestanden, aber dafür hatte sich die alte Petunia nicht interessiert. 

Die Petunia, die nun hier stand, ohne Schuhe und mit zerrissenen Socken, war beeindruckt von den Bauten, den alten Straßenlaternen und vielen Denkmälern, die die Straßen bestückten. 
Godric, dachte sie schweigend, als sie die lange Straße hinaufging, der Koffer fest in ihrer Hand und Dudley noch immer tief und fest schlafend.
Godric, den Namen hatte sie schon einem in einem von Lilys Büchern gesehen, als sie beide noch bei ihren Eltern gelebt hatten, aber ihr wollte nicht mehr einfallen, was der Name genau bedeutete. 

Die Häuser waren allesamt groß und etwas schräg verbaut, eine erschrockene, wenn auch neugierige Stimme in Petunias Kopfs fragte, ob sie vielleicht nur durch Magie zusammengehalten wurden.
Doch statt beängstigend zu wirken, wie sich Petunia eine Stadt voller Magie und Zauberei immer vorgestellt hatte, wirkten die dunklen Straßen von Godric's Hollow warm und freundlich, nicht zuletzt durch den sanften Kerzenschein, der aus den Halloweenkürbissen drang, die auf den Veranden der Häuser ausgestellt waren. 

Familien waren noch keine Unterwegs, oder vielleicht wahr die Zeit der Süßigkeitenjagd bereits vorbei.
Aus einigen der Häuser drangen laute, aber nicht böswillige Stimmen und immer wieder hörte Petunia die verschiedenste Musik, die durch geöffnete Fenster bis auf die Straße spielte. 

Nichts hier erinnerte sie an ihren Traum von dem quadratischen Haus mit Vorgarten und Vogeltränke. 
Die Gärten waren nicht getrimmt, die Zäune nicht poliert und die Wege nicht von dem Unkraut befreit. 
Petunia konnte nicht sagen, dass ihr das gefiel, aber es störte sie auch nicht. Sie hatte schlichtweg keine Meinung und das fühlte sich soviel besser an, als das ewige Stirnrunzeln, dass sie all die Jahre zuvor vorgezogen hatte. 

Das Haus der Potters lag, schon beinahe unscheinbar, wenn das summende Gefühl der Magie nicht gewesen wäre, zwischen zwei noch größeren und krummeren Häusern. 
Das kleine Gartentor war blau lackiert und auf dem rostigen Briefkasten hatte ein Kind, Harry vermutlich, in der gleichen Farbe einen Händeabdruck hinterlassen. 
Hinter dem niedrigen Zaun führte ein steiniger Weg zum Haus, umgeben von riesigen Blumenfeldern die überwucherten, die so aussahen, als hätte Lily versucht sie zu bändigen und dann wieder aufgegeben.
Petunia lächelte traurig, viel zu sehr schrie bereits dieser chaotische Garten den Namen ihrer Schwester. 

Das kleine Tor quietschte, als sie es aufstieß und den Kinderwagen holprig über den Steinweg fuhr. Immer wieder blieben die Räder an den unebenen Steinkanten hängen und insgeheim fragte sich Petunia, warum Lily nicht einfach Magie verwendete, um den Garten ordentlich zu halten. 

Auf der Veranda thronten vier Kürbisse, in alle waren einfache Grimassen geschnitten worden, die Petunia neugierig anfunkelten. Zwei Schaukelstühle standen dort auch, so gedreht, dass man einen guten Blick über den ganzen Vorgarten und das Eingangstor hatte. 
Petunia fragte sich, ob Lily hier oft saß mit ihrem Mann und ihrem Kind. Ob sie über ihren chaotischen Garten schaute und was sie dabei wohl dachte. 

Ihre Hände zitterten, als sie den Koffer neben den Schaukelstühlen abstellte. Der Griff hatte sich in ihre Finger eingeschnitten und fiese Male hinterlassen und ihre Schulter, auf der den ganzen Tag schon das Gewicht der restlichen Taschen gelastet hatte, spürte sie nicht mehr. 

Ihr Magen drehte sich um, als sie sich schließlich an der hellen, hölzernen Tür klopfte, dessen Lack bereits an einigen Stellen abgeplatzt war. Es dauerte nur wenige Momente, da wurde die Tür aufgerissen und Lily Evans Potter stand vor Petunia im Türrahmen.
Ihre Schwester, die sie vor all den Jahren aus ihren Träumen verbannt hatte, stand endlich wieder vor ihr. 

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