Vorhängeschloss
„Ich brauche einen Schwur, was das mit der verbotenen Abteilung, dem Keller, dem geheimen Raum in der Bibliothek und der Situation mit dem Blytch angeht. Niemand wird wirklich herausfinden was los ist, ich werde schon einen Grund finden wieso das Konklave schneller von statten gehen muss. Nur machen wir das so, dass es auf jeden Fall geheim gehalten wird." Fjodor steht mit der Gruppe wieder in der verstaubten Abteilung und sieht sie nacheinander an. „Was ich machen werde, ist euch so etwas wie ein... Tattoo zu geben. Magisch natürlich. Es besitzt die Form eines Vorhängeschlosses, das Design kann man sich selbst aussuchen und ich lasse euch auch wählen wo es hinsoll. Sollte jemand von euch dieses Geheimnis ausplaudern, schnappt das Schloss auf und wird euch elende Schmerzen bereiten. Ich würde also nicht sagen dass es jemand ausprobieren soll. Ihr könnt untereinander darüber reden, das ist kein Problem." Vanja hebt ihre Hand ruckartig, wobei der Drache schon fast die Augen verdreht. Was ist denn jetzt schon wieder. „Alucard kann meine Gedanken lesen, werde ich trotzdem dafür bestraft? Ich kann nichts dagegen tun wenn es sein sollte!" Stille herrscht, wobei Fjodor nickt. „Keine Sorge, deine Erinnerung an all das wird für solche Wesen nicht erreichbar sein. Er ist weggeschlossen, genau wie es die Geheimnisse sein sollen. Wer will anfangen?" Dennis tritt als erstes nach vorn und streckt seinen linken Unterarm aus. „Am Handgelenk. Innenseite." Der Drache nimmt seine Hand und seufzt. „Denk an das Design das du haben willst." Dabei legt er ihm eine Hand auf genau die Stelle an der es sein soll und wartet ab.
Dennis zischt im nächsten Moment auf und verzieht das Gesicht, presst dann aber die Kiefer aufeinander und schon hebt Fjodor seine eigene Hand wieder hoch. Dennis hat die Hand zur Faust geballt, es scheint Schmerzen zu bereiten die man anscheinend aushalten kann. Auf der Innenseite seines Handgelenks prangt ein überraschend großes Vorhängeschloss, schwarz weiß gehalten, verschnörkelt und mit einer Wyvern im Hintergrund. Jekaterina stellt sich neben Dennis und hält den gleichen Unterarm hin. „Gleiche Stelle." Reihum nimmt jeder die gleiche Stelle mit dem gleichen Motiv! Nur der Drache ändert sich, je nach dem Aussehen des eigenen Drachens. Es brennt und sticht zwar für einen Moment, aber es gibt definitiv schlimmeres als diesen Schmerz und schlussendlich sehen sie sich alle ein wenig unsicher an. Vanja fängt an ein wenig zu lächeln und zuckt mit den Schultern. „Ich wollte als mein erstes Tattoo zwar was anderes, aber ich denke das ist auch in Ordnung." Kati schnaubt entgeistert. „Ich habe mir eigentlich geschworen nie ein Gruppentattoo mit Freunden stechen zu lassen, aber tada... hier sind wir." Inara stupst die Russin mit dem Ellenbogen an. „Komm schon, du musst zugeben dass das schon was hat, oder nicht?" Maxim hingegen verdreht die Augen. „Dafür dass meins fast gleich aussieht wie das von Kati oder Vanja? Naja..." Vanja streckt ihren Unterarm aus und lacht leise. „Nicht ganz, ich hab ein paar Schneeflocken und Kati hat sich einen Blitzsturm dazu machen lassen!" Nur Maxim hat eine einfache Drachensilhouette in dem Bügel, welcher aufklappen wird wenn man das Geheimnis freilässt. Anscheinend sind Fjodor und Anfisa ebenfalls normale Drachen mit vier Beinen und einem Flügelpaar, man muss einen Unterschied dann doch geltend machen. Dennis streicht drüber, seines ist schon verheilt.
„Also sind wir so etwas wie ein Geheimclub. Mit Tattoos, die offensichtlich ein Geheimnis verbergen. Wer will wetten abschließen wie viele Fragen wir beim Mittagessen bekommen ob wir uns vorher kannten weil wir gleiche Tattoos haben, oder wie wir hier an Tattoos gekommen sind?" Fjodor schüttelt nur leicht den Kopf. „Eure Neugierde hat seinen Preis und das ist der Preis den ihr dafür bezahlen müsst. Aber apropos Mittagessen, es ist gleich Zeit dafür. Bitte begebt euch in den Speisesaal und... achtet auf eure Wortwahl." Damit sind sie entlassen und sie werden von den beiden Drachen zum offiziellen Eingang Der Bibliothek gebracht. Schlussendlich stehen sie davor und sehen sich untereinander stumm an. Jeder weiß wie ernst die Situation plötzlich geworden ist und dass man alles schneller machen müsste! Aber sie dürfen anderen nichts sagen, geschweige denn Hinweise darauf geben was passieren könnte. Vor allem aber müssen sie dieses Geheimnis gegenüber ihren Drachen geheim halten, außer eben Maxim und Jekaterina, da ihre Drachen dabei waren. „Wenn wir noch mehr erkunden... könnten wir noch mehr Schlösser bekommen...", murmelt Maxim, wobei Inara nachdenklich brummt. „Ich weiß nicht ob es noch mehr solcher Dinge gibt, ich glaube nicht." Der Russe starrt die Schwarzhaarige perplex an. „Du warst schon die ganze Zeit dabei, oder nicht?! Das Schloss hier ist riesig, es gibt sicherlich mehr als diese zwei Dinge!" Dennis reibt sich den Nasenrücken. „Und ihr wollt alle erkunden?" Das würde nämlich irgendwie dazu passen. „Natürlich, warum nicht? Scheiß auf die Wahl, man!", ruft Kati grinsend.
„Ich schwöre bei allem- Essen hat noch nie so gut geschmeckt wie nach einer vollen Panikattacke!", gibt Maxim grinsend von sich und ist einfach nur glücklich etwas zu essen, während die Gruppe amüsiert schmunzelt und selbst isst. Durchaus fühlt sich das hier an, als würde man nach einem riesigen und anstrengenden Ereignis endlich wieder richtig Ruhe bekommen. „Und ich habe mich schon gefragt ob ihr gar nicht mehr auftaucht." Die gute Stimmung ist abrupt erkaltet, als man hört wer da spricht und man dreht die Köpfe zu Mirabella. „Habt ihr euch verzogen?" Maxim hebt seine Gabel und deutet mit dieser auf die Hüterin. „Bester Gangbang ever, wenn du mich fragst." So angeekelt wie Mirabella plötzlich dreinblickt, sehen ihn die anderen auch an und Maxim zuckt gelassen mit den Schultern. „Was... lasst mich Träume haben." Dennis schüttelt kurz den Kopf und hebt sein Glas hoch. „Ich wusste nicht dass du schwul bist." Gelassenes Schulterzucken. „Meh, Pansexuell. So abwegig ist es also nicht." Jekaterina würgt im nächsten Moment, wobei der Russe abwinkt. „Außer mit ihr. Die fass ich nicht mal mit der Kneifzange an, kannst du vergessen. Ew." Inara nickt leicht, das hofft sie doch! Cousine und Cousin- Es gibt Grenzen. „Ist hier sonst noch irgendjemand irgendwas? Jetzt ist die Zeit zum outen!", gibt Maxim von sich und ignoriert Mirabella mit voller Absicht. Die zieht auch bald wieder ab, nachdem sie niemand beachtet Inara hebt zögerlich ihre Hand. „Also... ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch oder schmeißt mich raus! Aber... ich bin lesbisch." Maxim, der ja neben ihr sitzt, legt ihr einen Arm um die Schultern und zieht sie an sich. „Ach was... je mehr desto besser! Dennis, du?" Der schüttelt nur den Kopf. „Straight. Aber mir ist das vollkommen egal was andere machen. Und Inara?" Gespielt warnend sieht er sie an. „Wehe du klaust mir n Weib."
Erleichtert, dass sie einfach so aufgenommen wurde, lächelt die Mongolin und die Blicke gehen zu Vanja. Die zuckt aber nur mit den Schultern. „Ich- Uhm... würde behaupten straight? Ich hatte immer nur männliche Partner, ich weiß gar nicht ob ich mich zu Frauen hingezogen fühlen würde." Dass diese Konversation an einem Esstisch mitten im Speisesaal stattfindet, das stört eigentlich niemanden. Kati lehnt sich nach vorn, sieht an Dennis vorbei zu Vanja und schnaubt amüsiert. „Aufgezogen von strengen Katholiken?" Leichtes Nicken. „Wusste ich es doch, die wissen meistens entweder gar nicht was sie fühlen sollen, oder wissen es ganz genau. Dazwischen gibt's gefühlt nichts." Aber das ist normal, sie werden meistens von so etwas einfach abgeschirmt. „Aber ich bin Bi, falls das noch jemanden interessiert." Also haben sie eigentlich eine gute und breite Aufstellung, nicht schlecht! Der Deutsche räuspert sich kurz und schneidet seine Pizza in weitere Stücke. „Heute Nachmittag wird's ernst, Leute. Wir müssen uns wirklich mit den anderen auseinandersetzen, okay? Keine weiteren Erkundungstouren mehr." Entgeistert verzieht Kati das Gesicht, eigentlich wollte sie wirklich weitermachen. „Ich würde mich heute nochmal hinlegen, Mittagsschlaf und so, ich bin ja alt.", gibt er von sich, wobei Dennis die Stirn runzelt. „Inara ist drei Jahre älter als du, halt die Klappe." Stimmt, da war ja auch noch was. „Wie alt seid ihr alle eigentlich?" Das hat Vanja noch gar nicht gefragt. Es hieß nur dass man im ungefähr gleichen Alter wäre, aber man weiß jetzt nicht wirklich wie alt wer ist. Inara lächelt nur leicht. „Ich bin 27." Huh... 27 minus drei... Schmunzelnd sieht sie zu Maxim. „Wir sind beide 24 Jahre, cool! Und ihr beide?"
Kati hat in dem Moment den Mund voll, weswegen Dennis antwortet. „Wir sind beide 25." Schade dass sie niemanden haben der 26 ist, dann hätten sie wenigstens eine richtige Reihe hier. Maxim räuspert sich. „Aber jetzt mal kurz zurück zum Mittagsschlaf, okay? Können wir uns um halb zwei in der Eingangshalle treffen? Dann kann ich ungefähr ne Stunde schlafen." Vanja legt leicht den Kopf schief. „Bitte verschlaf nicht, ja? Wir kommen nicht in das Zimmer, wenn wir dich wecken müssten!" Gelassen winkt er ab. „Ich stell mir einfach einen Wecker, passt schon." Na hoffentlich stellt er sich einen Wecker den er auch hört, nicht so wie sie. „Hm, aber dann kann ich wenigstens alle Infos in das Buch schreiben!" Dennis sieht sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, wobei die Hüterin leicht nickt. „Alle Informationen zu den Drachen und so... was soll ich sonst schreiben, wie groß die Bibliothek ist?" Zufrieden lächelt er leicht und dreht sich wieder zu seiner Pizza, auf die hat er sich schon irgendwie gefreut. Inara brummt nachdenklich. „Wobei die eigentlich echt schön ist. Ich meine... so viel Wissen auf einmal und dann auch noch frei zugänglich? Solltet ihr mich vermissen, ich bin entweder in meinem Zimmer oder in dieser Bibliothek." Gut, dann wissen sie zumindest wo sie suchen müssen wenn es soweit ist. Im nächsten Moment lehnt sich jemand nach vorn und sieht an Maxim vorbei zu Inara. „Stimmts? Die Bibliothek ist super!" Die Mongolin grinst breit und nickt. „Ja! Wir sollten uns da treffen!" So schnell lernt man sich kennen.
Noyan wird von der Seite angestoßen und sieht zu Norvid, dem Drache Schwedens und einer seiner engeren Freunde. „Ich hab gehört du willst mit Bhans Hüterin spielen, übertreib es nicht okay? Die Kleine sieht echt nett aus." Der Mongole erwidert den Blick des weißblonden Mannes und schnaubt leise. „Ich werde nicht übertreiben, ich will ihm nur klarmachen wie fragil manche Dinge außerhalb sein können. Und außerdem- Ich spiele nur. Ich mein ja nichts ernst. Komm schon!" Mit einem Schmunzeln hebt er seinen Krug und Norvid hebt seinen ebenfalls. „Wenigstens schon einen Fortschritt?" Noyan zuckt nur mit den Schultern und trinkt einen Schluck, bevor er den Krug abstellt. „Die war nach dem Frühstück gleich verschwunden und ich hab sie jetzt erst wieder zum ersten Mal gesehen. Außerdem komme ich irgendwie nicht allein an sie ran, zumindest bis jetzt. Die Gruppe hält ziemlich zusammen." Der Schwede denkt kurz nach, bevor er leicht amüsiert schnaubt. „Und direktes Fragen? Außerdem ist sie gestern erst angekommen, komm schon. Gib ihr ein wenig Akklimatisierungszeit, bevor sie sich mit irgendjemandem einlassen würde." Recht hat er ja schon irgendwie. Außerdem hat er einen Grund bei ihnen zu sein wenn es sein müsste! Seine Hüterin ist bei der Gruppe dabei. „Vielleicht sollte ich am Nachmittag wieder anfangen, wenigstens habe ich ein paar andere Hüter abgearbeitet." Während die Drachen nämlich nur die neuen Hüter kennenlernen müssen und das für die paar Tage locker Takten können, müssen die Hüter die anderen Hüter UND die Drachen kennenlernen, das ist schon durchaus ein wenig mehr Arbeit. Sind ja immerhin fast 300 Personen, die man irgendwie am Rande mitkriegen muss, um sich ein grobes Bild zu machen. „Ich finde den französischen Hüter gar nicht mal so schlecht, der hat Ambitionen.", brummt Norvid und arbeitet sich so nur von Favorit zu Favorit.
Jeder zieht sich bis zum vereinbarten Treffpunkt eigentlich in sein Zimmer zurück, sie werden sich mit ein paar anderen in der Bibliothek treffen, um ihren ersten Schwung an Leuten abzuarbeiten. Vanja, die nur kurz von Bhan gesagt bekommen hatte dass er noch unterwegs ist um seine Flügel zu strecken, nimmt das mit ihrem Büchlein wirklich ernst und schreibt die wichtigsten Eckpunkte zu den Leuten auf die sie kennengelernt hat. Wobei sie nicht viel Zeit verschwendet wenn es um Personen geht die sie nicht mag, oder die ihr nicht so nah stehen. Das ist ihre kleine Rache an Mirabella und auch wenn sie nie was davon mitbekommen wird, es ist gut geworden. Und wenn sie noch Zeit hat, dann wird sie sich vielleicht auch noch kurz hinlegen, dösen hat auch schon viel gebracht. Sie versucht auch alles über die Bibliothek zu vermeiden was die verbotene Abteilung oder den Keller angeht, nicht einmal den geheimen Raum dahinter wird sie aufschreiben! Wobei sie ja noch den Code auf einer der vorderen Seiten hat, den Fjodor ihr reingekrizzelt hatte. Sie könnte Abends sicherlich mal da rein und schauen, was da so geheimes sein soll. Ein Klopfen lässt sie zur Tür sehen, doch diese geht auf und der Weißhaarige tritt ein, schließt sie hinter sich wieder. „Huh? Ich dachte du wärst unterwegs?" Bhan wirkt nicht sonderlich begeistert, wobei Vanja wieder auf ihr Buch runtersieht und weiterschreibt. „Hat Malvina keine Zeit?" Der Drache stoppt mitten im Gehen und dreht den Kopf zu seiner Hüterin. „Ich habe dir nie erzählt dass ich mit ihr fliegen würde..." Gelassen winkt sie ab. „Ich möge manchmal dumm wie Bohnenstroh sein, aber selbst ich kann eins und eins zusammenzählen." Er würde nie einfach so fliegen gehen, das hat er noch nie gemacht und vor allem jetzt, wo man eigentlich die Hüter kennenlernen sollte, will er abhauen?
Bhan setzt sich seufzend auf sein Bett und nickt leicht. „Sie muss irgendwas mit Anfisa abklären, klang wichtig und... deswegen können wir nicht." Die junge Frau richtet sich auf, klappt das Buch zusammen, legt es auf die Seite und sieht auf die Uhr. „Ich habe noch 35 Minuten bis ich mich mit den anderen Treffen muss. Willst du über was reden, willst du kuscheln, willst du raus gehen und was machen?" Der Eisdrache mustert sie leicht irritiert, die wirkt ja als würde sie das wirklich ernst nehmen, wobei ihm dann was an ihrem Handgelenk auffällt. „Woher hast du das." Vanja blickt auf das neue Tattoo und seufzt. „Fjodor." „Er hat dich irgendetwas als Geheimnis schwören lassen." Sie nickt, wobei er seufzend aufsteht und sich auf ihr Bett fallen lässt, so etwas ist nichts was ihn angeht. „Kuscheln?" Die Hüterin grinst breit und lacht leise. „Dann dreh dich ein wenig auf die Seite, ich bin sonst zu breit für das Bett." So ein Einzelbett ist halt für eine Person gedacht und zwei dünne passen noch rein! Aber sie UND Bhan? Naja. Stattdessen dreht er sich auf den Rücken und klopft sich auf die Brust. „Komm einfach her, Kleine." Vanja streckt sich noch einmal und legt sich halb auf Bhan drauf, dem das überhaupt nichts ausmacht. „Stell dir einen Wecker, falls du einpennst.", brummt er noch und es ist umständlich jetzt noch einen Wecker zu stellen! Aber es passt schon. Und irgendwie schlafen beide ein, hören das Klopfen an der Tür nicht und sind einfach nur im Land der Träume.
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