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Zwölf - Coby und Cara

Meine Füße brannten. Ich spürte, wie die Haut langsam kapitulierte und die Blasen gegen offene Stellen tauschte. Es war mir egal.

Langsam schlurfte ich durch die wohlige Sommernacht und wollte sterben.

Meine Schuhe hatte ich, kurz nach dem Ortsausgang von Jackson, weggeschmissen. Ich konnte sie nicht mehr tragen. Die Absätze schmerzten heftig. Die offenen Stellen schmerzten jetzt heftiger.

Die Musik in meinen Ohren bewahrte mich davor, den Verstand zu verlieren. Ich trottete am Rand der Landstraße. Wäre ich nach rechts abgebogen, dann hätte ich mein Zuhause erreicht, doch das wollte ich nicht. Ich wollte noch eine Weile laufen.

Nur die warme Sommernacht, die Musik und mein ekelerregendes Selbst.

In diesem Moment wechselte das Lied. Ein Song welchen ich mit meiner Tante Sarah so oft gehört hatte, wenn es uns nicht gut ging. Meine Mom hasste ihn.

Er bedeutete Schmerz. Hass. Angst. Alles was ich in diesem Augenblick fühlte.

"Once more, I'll say goodbye to you. Things happen, but we don't really know why. If it's supposed to be like this, why do most of us ignore the chance to miss?", schrie ich den Text mit und begann zu rennen. Ohne Ziel. Die Schmerzen in meinen Füßen waren mir egal. Ich wollte einfach nur weglaufen.

***

"Hat sie sich nicht nochmal gemeldet?", fragte ich Kyle und schien ihn damit mehr als nur zu nerven. "Alter, hör jetzt bitte auf, mich über meine Schwester auszufragen. Deine verdammte Verlobte sitzt in unserem Wohnzimmer und du liegst mir die ganze Zeit im Ohr, ob sich meine Schwester gemeldet hat. Nein Mann, hat sie nicht. Sie fickt vermutlich gerade irgendeinen Stecher, so wie sie es die letzten Monate getan hat. Hättest du sie gewollt, hättest du kämpfen sollen."

Er wusste, dass er gegen mich nie eine Chance gehabt hätte, also entschied er sich dazu, mir verbal Eine reinzuhauen. Congrats, Miller!

Genervt schnaufte ich durch und ließ es gut sein, während ich meinem Kumpel zurück ins Wohnzimmer folgte, um meine Familie abzuholen. Ich war müde. Ich hatte keinen Bock mehr mich im Elternhaus der Frau aufzuhalten, welche mich komplett durcheinander brachte und wieder fühlen ließ.

Diese komplette Scheiße der vergangenen Monate war wie vergessen und das nur, weil diese wunderschöne Prinzessin unbedingt hier auftauchen musste.

Mein Leben war verdammt nochmal völlig in Ordnung. Jessy ließ mich in Ruhe. Sie hatte ihr komisches Studium und ihren Sport. Sie laberte nicht rum. Sie ließ mich meine Wut auf dem Schießstand rausballern, mich danach in der Bar besaufen, nur um ihr die Seele rauszuficken, wenn ich nach Hause kam. Der Grund warum ich sie heiraten wollte. Sie ließ mich in Ruhe. Und dann kam Cara zurück.

"Ist es kalt draußen, Baby?", säuselte Jessy angetrunken und zog meine Gedanken für einen kurzen Moment auf sich, in dem sie ihre rechte Hand über meinen Oberarm streifen ließ. "Nein, geht schon", antwortete ich gleichgültig und beobachtete, wie meine Eltern sich von John und Naomi verabschiedeten.

"Ich freue mich auf gleich." Jessy's Atem an meinem Ohr bescherte mir eine ordentliche Gänsehaut. Ja, ich freute mich auch. Vor Allem wenn sie das Parfum auftrug und sie bei dusigen Licht aussah wie die Frau, welche ich eigentlich ficken wollte. Allein der Gedanke daran, wie sie heute Mittag in diesem knappen, schwarzen Bikini auf dem Waschtisch saß, brachte meine Hose derart zum Spannen, dass ich Angst hatte, irgendwer hier würde es mitbekommen.

Ich armseliger, PTBS-geplagter Loser.

***

Alle Gefühle, Empfindungen und innere Stimmen die ich hatte, schrieen mich an. Meine Füße brannten, als hätte sie jemand mit Säure überkippt, aber dieses Gefühl war alle mal besser, als die Nachwehen der Peinigungen zu spüren, die dieser Kerl mit meiner empfindlichsten Stelle an getan hatte.

Ich musste den Schmerz zwischen meinen Beinen kompensieren und rannte mir die Füße blutig. Es fühlte sich mittlerweile an, als würde ich durch Pfützen laufen.

Bullet for my Valentine schrieen in repeat in meinen Ohren und ich rannte. Ich wollte nichts, nein ich konnte nichts mehr spüren.

Saß ich vor ein paar Tagen noch vollkommen außer Atem auf dem Badewannenrand meiner Eltern, wäre Kyle stolz bei dieser Leistung gewesen. Ich hatte mittlerweile die
High School erreicht und konnte immer noch gleichmäßig atmen. Zumindest hoffte ich, dass ich atmen würde.

Was Adrenalin so alles aus einem Menschen hervorbrachte. Sehr beeindruckend, wenn man bedachte, dass es sich lediglich um eine Aneinanderreihung verschiedener Eiweißverbindungen handelte. Im Prinzip war es nichts weiter als Protein und dennoch vollbrachte es in meinem Körper so viel.

Dank des Adrenalins vergaß ich den Schmerz in meinem Unterleib. Dank des Adrenalins vergaß ich die Schmerzen an meinen Füßen und erhielt eine ordentliche Ausdauer.

Adrenalin, der Stoff aus dem verkorkste Helden gemacht waren.

Run away, try to find that safe place you can hide
It's the best place to be when you're feeling like..."

****

Ich startete den Wagen, während sich mein Dad neben mich auf dem Beifahrersitz setzte.

„Also Jessy ist ja ziemlich gut dabei", startete er den kläglichen Versuch einer Konversation. Mit seinem väterlichen Smalltalk konnte er mich kreuzweise.

„Lass gut sein, Captain. Kein Interesse", erwiderte ich schroff und drehte die Musik lauter, bevor ich in mich hineinlachte.

Bullet for my Valentine diese absolut scheußlich laute Metallband, welche Cara so mochte. War die Ironie an dieser Stelle noch so groß, feierte ich es, denn derartige Musik brachte meinen Vater innerlich zum Kochen. Die einzige Chance die ich hatte, den Captain meine Zuges Eins reinzuwürgen.

Just back up before I snap", murmelte ich leise den Text mit und fuhr mit einem breiten Grinsen aus der Miller'schen Einfahrt, unwissend wann ich die Prinzessin dieses Schlosses wiedersehen würde.

Ich beobachte über den Rückspiegel, wie Jessy bereits tief und fest an der Schulter meiner Mom eingeschlafen war.

So viele Momente, die ich auf diesem Rücksitz verbracht hatte. Wir hatten unfassbaren Sex, lagen Stunden in den Armen des Anderen und lauschten dem Wind oder der Musik. Verdammte Scheiße, ich konnte Jessy nicht heiraten. Noch eine Situation wie heute Mittag und ich würde sie betrügen und ich wusste, dass es sich nicht einmal falsch anfühlen würde, denn Cara und ich, unsere Körper waren füreinander geschaffen.

Dieser verdammte Rücksitz.

Vielleicht hatte Kyle ja Recht gehabt. Ich hätte kämpfen sollen. Ich hätte sie nicht einfach aus meinem Zimmer rennen lassen sollen oder sie zumindest am Tag danach anflehen sollen zurück zu kommen. Auch beim beschissenen Prom hätte ich die Chance gehabt, doch ich dämlicher Vollidiot habe sie einfach nur zum Tanz aufgefordert und ihr danach auf den Hintern gestarrt.

Wütend über mich selbst rümpfte ich leise die Nase und bog auf die Hauptstraße Richtung Brücke ab.

In diesem Moment zog ich verwundert meine Augenbrauen zusammen. Ich fuhr langsamer, um zu sehen, was dort vorn war.

Da rannte ein Mädchen mitten auf der Straße.

„Diese Jugendlichen und der Alkohol. Versuch vorsichtig drumherum zu fahren, Coby. Sie scheint ja sehr konzentriert, auf ihr Rennen zu sein."

***

Da war ich also. Die High School hinter mir gelassen und stürmte geradewegs auf die alte Brücke zu.

So viele Erinnerungen.

Vor Allem an jenen Tag, als Ashbitch Thomas mein Leben zerstören wollte und Coby Hastings meine zerstörte Seele mit seinem riesigen Netz voller Liebe auffing.

Jessy Michaels konnte so glücklich sein, ihn an ihrer Seite zu haben.

In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich zwar zweiundzwanzig Monate gelebt hatte, jedoch ein völlig anderes Leben als das meine. Ich hätte ihn heiraten sollen. Ich hätte sein Plural für das Wir sein sollen. Ich hatte ihn gehen lassen. Hätte ich ihn beim Prom damals ausreden lassen, säßen wir vielleicht gerade glücklich auf der frisch gepflasterten Terrasse und würden Cocktails schlürfen.

Torn apart at the seams are my dreams to the tears. I'm not feeling this situation", wisperte ich leise und rannte auf die Brücke.

Die Scheinwerfer des Autos hinter mir, brachten mir die willkommene Beleuchtung für das, was ich gleich tun wollte.

Diesmal war es Sommer. Kein Grund also davon auszugehen, dass es den Tod bedeuten würde, wenn ich sprang. Ich wollte mehr Adrenalin. Ich wollte die vollen einhundert Prozent.

Ich hörte, wie das Auto hinter mir langsamer wurde, doch es war mir egal. Ich rannte über die Brücke. Bis zur Mitte. Die klammen, moosigen Steine fühlten sich unendlich vertraut an. Ich dachte zurück an jenem Moment, als ich sie schon einmal gespürt hatte und hoffte ein klein wenig, dass mich Coby auch diesmal vor mir selbst retten würde.

Doch hier war niemand. Nur ich, die Scheinwerfer und das Moos auf den Steinen.

Ich kletterte auf die Brüstung und sah direkt in den Mond. Theatralisch breitete ich meine Arme aus und schloss meine Augen. Der warme Sommerwind kitzelte an meinen Wangen, bevor ich mein gesamtes Gewicht nach vorn lehnte.

„Cara!"

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