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Neun

Alles an meinem Körper brannte. Meine Beine fühlten sich an wie Blei, meine Arme wie Gummi und mein Rumpf, als hätte mir jemand mit vollster Kraft in den Bauch geboxt.

Sport war mein Kryptonit.

Kyle war der Sportliche. Ich war die Künstlerin unter uns. Warum zur Hölle musste ich also so tun, als ob sich daran irgendetwas geändert hatte?!

Ich war keine Läuferin. Alle wussten das, Coby wusste das. Warum wollte ich dieser perfekten, dünnen, Cara-Kopie etwas beweisen? War ich tatsächlich so dämlich und dachte, ich könne Coby damit beeindrucken? Wohl kaum, war ich doch eher vor mir selbst davongelaufen, als vor ihr.

Schwerfällig hievte ich mich aus dem heißen Wasser und versuchte, irgendwie das Gleichgewicht zu halten. Ich kam mir vor wie eine Oma, derweil war ich gerade einmal zwanzig Jahre alt. Himmel war ich armselig.

Mir schossen hunderte Gedanken durch den Kopf, warum dieses Adjektiv wohl am besten auf mich zutraf. Ich war nicht einmal fünf Tage zurück in Newton und das Chaos hatte mich schon wieder in seiner vollen Größe eingenommen und ich dämlicher Trottel dachte ernsthaft, dass die Aktion auf Jaydens Rücksitz das heftigste Erlebnis seit langem gewesen sei.

Langsam hob ich mein rechtes Bein über den Wannenrand und stieß ein erleichtertes Seufzen aus, als mein Fuß den kalten Fliesenboden des Badezimmers meiner Eltern berührte.

Ich kam, sah und richtete Chaos an. Veni, vidi, vici traf nicht einmal ansatzweise zu. Coby schien genauso verwirrt zu sein wie ich, mit dem feinen Unterschied, dass er jemanden hatte, welcher ihn jeden Morgen daran erinnerte, dass ich ersetzbar war.

Konzentriert und dennoch nur halb bei der Sache hob ich mein linkes Bein und schob es unter höllischen Schmerzen über den Wannenrand, um mich direkt im Anschluss auf jenen zu setzen. Wieder stieß ich ein erleichtertes Seufzen aus.

Da saß ich nun. Nackt, nass und völlig fertig nach einem lausigen fünf Kilometer Lauf. Kein besonders toller Erfolg für eine zwanzig Jährige und das nur, weil ich nicht akzeptieren konnte, dass Coby Hastings mich ersetzt, vergessen und als gute Freundin abgestempelt hatte. Fast zwei verdammte Jahre war es her, dass er mich beim Abschlussball um einen Tanz bat und ich heulte diesem Moment immer noch hinterher.

Seit jeher geisterten mir immer wieder die selben Fragen durch den Kopf. Warum nur der eine Tanz? Warum hatte er nie angerufen? Warum? Warum? Warum? - Darum du Dusselbirne!

Mit brennenden Beinen und schmerzenden Herzen erhob ich meinen schwabbeligen Körper, der eigentlich gar nicht schwabbelig war, doch im Vergleich zu Jessy gab ich die perfekte Schrumpelkartoffel ab. Ich stand vor dem großen Ganzkörperspiegel und sah mich zum ersten Mal so, wie ich mich eigentlich nie wieder sehen wollte.

Beherzt griff ich in die Haut meines Bauches und zog absichtlich daran, damit ich eine vermeintliche Fettrolle in den Händen halten konnte. Selbstkritisierend plusterte ich, mit müden Augen, meine Wangen auf und streckte mir selbst die Zunge entgegen, bevor mein Blick auf den wohl einzigen, recht offensichtlichen Makel meines Körpers fiel.

Die hässliche, rund fünfzehn Zentimeter lange Narbe, welche mittlerweile schrumpeliger und blasser geworden war. Die zwanzig Stiche, die es gebraucht hatte, um mich am Leben zu erhalten, waren lediglich als weiße, blasse Punkte erkennbar. Nach wie vor tischte ich den Leuten die wildesten Geschichten auf, wenn sie nach dem Ursprung fragen. Mal war es ein Ski-, dann ein Skateboardunfall, in den meisten Fällen behauptete ich, ich wäre durch eine Glastür gefallen, in den Seltensten erzählte ich die Wahrheit.

Ich dachte, ich hätte auf meiner Reise zu mir selbst gefunden, doch das Einzige was ich fand, war eine ausgedachte Kopie meiner selbst. Ich war genau die selbe Person, welche ich immer gewesen war. Cara Miller, von Allem zu viel. Zu viel Drama, zu viel Freundlichkeit, zu viel Selbstkritik. Das war ich und nicht die chillige Halblesbe in Tampa. Ich war diejenige die auf Geheiß einen Schwanz lutschte und ihn dabei kaputt machte, so wie ich immer alles kaputt machte und wer hätte Coby verübeln können, dass er auf so etwas wie mich, keine Lust mehr hatte.

Ich hatte ja selbst zu viel Körper für seine Ansprüche. Doch Jessy. Die wunderschöne Jessy war sportlich, ganz offensichtlich intelligent und sie hatte Klasse, jedenfalls machte das den Anschein. Sie hatte sicherlich nicht zu viel. Sie war durchtrainiert und trotzdem weiblich und ihre Haare waren nach dem Lauf sicherlich nicht ansatzweise fettig. In den meinen hätte man Pommes frittieren können.

Gott verdammt, es gab tatsächlich nur diese eine Sache, welche ich in Perfektion beherrschte - mich selbst so richtig schön klein zu reden. Hierin hätte ich promovieren können.

In diesem diesem Moment hörte ich, wie jemand das Schlafzimmer meiner Eltern betrat und im nächsten Augenblick sanft gegen die Tür klopfte. "Einen Moment.", rief ich und schnappte mir mein Handtuch, um mein imaginäres Fett darunter zu verstecken, bevor der Klopfende, ohne weitere Aufforderung, das Badezimmer betrat.

"Ich fordere meine restlichen zwei Minuten und sechsundvierzig Sekunden."

Gerade noch den Zipfel des Handtuches zwischen meine Achsel steckend, verlor ich im nächsten Moment sämtliche Kontrolle über meine Beine und rutschte auf meinen Selbstzweifeln, in Form von kaltem Badewasser auf dem Fliesenboden aus, nur um mich, nicht einmal eine Sekunde später, in den Armen des Grundes für meine dämlichen Gedanken wiederzufinden.

"Vorsicht. Du tust dir noch weh...", stammelte er unbeholfen, während seine Wangen eine ordentliche Portion Scham auftaten. "Was machst du hier überhaupt?", hörte ich ihn fragen, doch meine Augen klebten in seinem wunderschönen Gesicht, während jede Zelle meines Körpers hysterisch um Hilfe schrie. "proelio vinci", war das Einzige, was aus meinem geschockten Mund kam.

Sofort legte Coby sein hübsches Gesicht in fragende Falten und lachte kurz in sich hinein. "Du sprichst in Rätseln, Miller."

Er betonte meinen Namen so liebevoll, wie er es schon immer getan hatte. "Was tust du hier?", hauchte ich fassungslos und machte keinerlei Anstalten, aus seinen starken Armen zu weichen. Sein Parfum, seine Ausstrahlung, einfach Alles an ihm machte mich immer noch komplett wahnsinnig.

"Was tust du hier, Cara?", erwiderte er und hielt meine Unterarme weiterhin fest, damit ich nicht umkippte. "Ich war in der Badewanne", beendete ich dieses komische Spielchen.

Mit dieser Antwort schien er nicht gerechnet zu haben und fing sofort an zu lachen. Dieses Lachen zu hören, war als hätte mir jemand eine totgeglaubte Droge intravenös verabreicht. Noch nie in meinem Leben war ich so high, wie in den paar Sekunden, als ich Cobys Lachen nach so langer Zeit wieder hörte.

"Das sehe ich, Dummchen. Ich meine hier, in Newton, hätte ich das gewusst, dann..."

Schlagartig war ich wieder wach und schnappte kurz nach Luft, bevor ich ihn von mir stieß. Mit dieser Reaktion unterbrach ich das, was ich nicht hören wollte. Er hatte ein "Wir", das hatte er mir geschrieben, sollte er bloß seine Zunge hüten und nicht das aussprechen, was er nicht empfand.

"Wir hatten für dieses Spiel mal Regeln, Hastings. Diese waren nicht besonders schwer. Regel eins: Ich bin ehrlich, Regel zwei: Du bist ehrlich, also spuck mir keine Lügen ins Gesicht", fauchte ich wütend und wich einen Schritt zurück, um so viel Raum wie möglich zwischen meinen Schwabbel und diesen Katalogmann zu bringen.

Wieder lachte er dämlich in sich hinein und biss sich dabei auf die Unterlippe. Unweigerlich fing mein Gehirn an zu realisieren, dass das hier in Wirklichkeit passierte und keines meiner Hirngespinste war. "Ich spucke dir gar nichts ins Gesicht, Cara...Ich habe nur noch dreißig Sekunden, also halt bitte deinen Mund und lass mich ausreden. Hätte ich gewusst, dass du hier bist...", führte er seine Ausführung fort und kam dabei immer weiter auf mich zu, während ich eine Kaffeebohne nach der Anderen nach hinten setzte. Völlig sinnlos, denn ich wusste, dass ich nur noch zwei Böhnchen von der Wand entfernt war, doch so wie er vor mir stand, unfassbar schön anzuschauen, in seinem schwarzen Achselshirt und der kurzen, grauen Stoffhose, machte er mich wahnsinnig und dem Blick in seinen Augen nach zu urteilen, war ihm das mehr als bewusst.

"...Dann hätte ich so viel, ganz anders gemacht...Verdammt, Cara, ich dachte, ich hätte den Mist hinter mir gelassen. Was machst du mit mir?"

Er blieb nur wenige Millimeter vor mir stehen und stemmte seinen linken Arm gegen die Wand, um mich in seinem Territorium einzusperren. "Offensichtlich das Falsche.", hauchte ich kaum hörbar und beobachtete, wie seine Augen noch dunkler wurden, als sie eh schon waren. "Warum fühlt es sich dann richtig an?", flüsterte er, während sich seine Lippen immer mehr den meinen näherten. "Das tut es immer." - "Ich habe Jessy gefragt, ob sie mich heiraten will."

Gerade noch auf einen Kuss seiner vollen Lippen wartend, traf mich sein verbaler Baseballschläger härter als gedacht. Sofort stieß ich ein leises, schmerzerfülltes Stöhnen aus, während die Tränen in meine Augen schossen.

"Dann geh, verdammte Scheiße." - "Du verstehst mich nicht. Du bist meine Zwölf."

Der Drang ihm in seine Weichteile zu treten, wuchs unweigerlich an. Er riss mir soeben das Herz raus und versuchte mir dann, Honig um den Mund zu schmieren. Musste er beim Eignungstest für die Army seine Hirnzellen abgeben?!

"Leck mich, Coby. Ich hasse dich gerade", zischte ich unter Tränen und legte meine Hände auf seine Brust, um ihn wütend von mir zu stoßen. Er schien die gestikulierende Haltung zu verstehen und wich einen Schritt von mir zurück.

"Warum trägst du dann noch meine Kette?" Seine dämlichen Fragen konnte er sich in seinen Allerwertesten schieben. "Verschwinde", zischte ich wieder und untermauerte meine Aufforderung mit einem ordentlichen Schwall Tränen.

"Cara...drei verdammte Worte", sprach nun er in Rätseln, doch es hätte mir nicht gleichgültiger sein können. Kurz davor den Verstand zu verlieren, griff ich nach meinem Duschbad und drohte Hastings, ihm dieses an den Kopf zu werfen, sollte er nicht sofort, aus meinem verdammten Zuhause verschwinden.

Reumütig nickte er nur und schlurfte traurig aus dem Badezimmer, während ich heulend auf dem Fliesenboden zusammenbrach und mich selbst dafür verfluchte, dass Coby Hastings immer noch eine derart heftige Macht über mich besaß.

Satte zehn Minuten suhlte ich mich in der Trauer und Wut, welche Coby mit seinem Spontanbesuch ausgelöst hatte.

Dolor hic tibi proderit olim - Dieser Schmerz wird dir einst nützen.

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