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Drei

Das Gefühl ein Flugzeug zu betreten, hatte nach wie vor keinerlei Reiz für mich.

Es war kalt, stickig und dieses eklige Bonbon am Eingang, hätte die Stewardess gern behalten können. Dennoch ich war mit einem Rucksack unterwegs, hätte ich mir nicht gleich zwei dieser klebrigen, kleinen Zuckerwürfel genommen, wäre ich mir selbst nicht treu geblieben.

Mit einem gespielten Lächeln bedankte ich mich also, bei der dünnsten Frau, die ich jemals gesehen hatte und suchte nach meinem Platz.

Ich stopfte den Rucksack in das Handgepäckfach, wohlweislich, dass er eigentlich nicht mehr als Handgepäck durchging und setzte mich auf den Sitz in der Holzklasse. Reihe F Platz 1, direkt in der Höhe der Sollbruchstelle des Fliegers.

Mühsam versuchte ich, das Teil, welches mich dekorativ vor dem Tod schützen sollte, zu schließen und spielte das gesamte deutsche Schimpfwortrepertoire gedanklich durch. Mein Leben lang war ich bereits verfolgt von mürrischen Sicherheitsgurten und durchgesessenen Flugzeugsitzen.

Ich atmete tief durch und stopfte mir das erste Bonbon in den Mund, während ich immer noch mit Uschi kämpfte. Uschi Drecksding war Horst's Frau. Seit ich in der Bar eines echt freundlichen Horst's Lira und Lex kennengelernt hatte, verzichtete ich auf diese Namensgebung bei mürrischen Sicherheitsgurten und bediente mich eines anderen Namen für dämliche Dinge.

Nachdem ich sie endlich verschlossen hatte, startete der Flieger Richtung Heimat und ich lutschte so heftig an meinem Bonbon, dass der Druck in meinen Ohren dadurch nur noch anstieg. Erst als wir die Flughöhe erreicht hatten, entspannte ich mich ein Bisschen und versuchte, die dreißig Minuten reine Flugzeit zu verschlafen.

Kurzstreckenflüge und ihre Doppelmoral. Auf der einen Seite mogelten sich die Amerikaner etwas von einem klimaneutralen Lebensstil vor, während sie auf der anderen Seite die Strecke zwischen Knoxville und Tampa mit einer Kerosinschleuder zurücklegten, welche mehr Treibstoff verbrauchte, um den Innenraum auf gemütliche sechsundzwanzig Grad Celsius herunter zu kühlen, als ein Bus auf der gesamten Strecke nach Tennessee verbraucht hätte.

Wie auch immer. Ich saß im Flieger und konnte es kaum erwarten fünfzig Prozent meiner amerikanischen Lieblingsmenschen zu überraschen. Hasel und Kyle würden explodieren vor Freude, wenn ich vor der Tür ihrer Studentenwohnung stehen würde. Indes hoffte ich zutiefst, dass sie in diesem Moment nicht an sich rumfummelten.

Es war schon recht merkwürdig. Zu jeder Zeit meines bisherigen Lebens war ich der festen Überzeugung, der schlaue Part des Geschwisterpaares zu sein und dennoch war es Kyle, welcher im vierten Semester Sport studierte und Dank eines Stipendiums in der Footballmannschaft der University of Tennessee spielte, während meine teuerste Körperzone immer noch pulsierte, nach dem was Lex mit mir gemacht hatte. Ich hatte in den vergangenen zweiundzwanzig Monaten nichts weiter getan, als zu leben und gottverdammt das Leben schmeckte so sinnlich süß.

Keine Tränen, kein Streit, keine unangenehmen Gefühle, einfach nur Freude, Sex und lautes Lachen. Eine Kombination der ich mein ganzes Leben hätte widmen können. Hätte mich nicht ein Gedanke ständig wieder in die Realität gezogen, hätte ich es wahrscheinlich auch getan. Doch es gab diesen einen Menschen, welchen ich einfach nicht vergessen konnte und so kam ich nicht drumherum, immer wieder an ihn zu denken.

Wie er damals vor mir stand und mich nach fünf Minuten gebeten hatte. Ich hatte ihm zwei Minuten und vierzehn Sekunden gewehrt und hätte er sich letzte Woche nicht mit einem simplen "Hi" gemeldet, wäre ich wahrscheinlich nach wie vor der Meinung gewesen, er würde die restlichen zwei Minuten und sechsundvierzig Sekunden niemals einfordern, doch seine kurze Nachricht änderte alles.

Nach wie vor hatte ich ihm nicht geantwortet, doch in diesem Augenblick saß ich in einem Flugzeug nach Tennessee und nichts konnte mich ablenken. Ich starrte also auf das Display meines Handys und entschied mich dazu, etwas zu tun, was ich eigentlich nicht wollte, doch ehe ich mich versah, hatten meine Finger bereits gehandelt und mein Telefon mit dem W-Lan im Flugzeug verbunden.

Ich, 13:48 Uhr
Hi... wie gehts?

Sofort schmiss ich mein Telefon in den Schoß. Ich musste ziemlich daneben gewirkt haben, schließlich blinzelte mich die alte Frau neben mir an, als hätte ich eine absolute Vollmeise. Künstlich zwinkerte ich ihr zu und während ich sie innerlich rügte, entschuldigten sich meine Lippen freundlich für mein Benehmen.

Ich ärgerte mich über mich selbst, dass ich ihm antwortete. Was erwartete ich mir eigentlich davon?! Kyle erzählte mir, dass er eine Freundin hatte und ich wollte nicht diejenige sein, welche sein Glück zerstörte. In diesem Moment ärgerte ich mich erneut. Wie arrogant musste man eigentlich sein, dass man der Meinung war, eine Beziehung zerstören zu können, nur weil man auf ein dämliches "Hi" antwortete. Er hatte mir wahrscheinlich nur geschrieben, weil er neugierig war, wie es mir ging. So waren die Amerikaner schließlich, durchschaubar freundlich ohne sich dabei wirklich für die Befindlichkeiten anderer zu interessieren. Zumindest dachte ich, das zu wissen. Verdammter Mist. Ich war ihm immer noch vollends verfallen. Erst als mein Telefon vibrierte, tauschte mein Gehirn die wirren Gedanken gegen ein stilles Kreischen á la Ashbitch Thomas.

Coby, 13:57 Uhr
Mir geht es gut und dir?
Reist du immer noch?

Wann zur Hölle hatte Coby angefangen solch hochtrabende Nachrichten zu verschicken?

Ich atmete den Drang sofort zu antworten, weg und legte mein Telefon ganz sanft zwischen meine Beine, um in der überfüllten Flugzeugkabine eine Antwort zu suchen und fand sie eine Reihe vor der Sollbruchstelle. Ein Kerl in dem camouflagefarbenen Dress der US-Army - Gottes Zeichen waren so voller Sarkasmus, dass ich mir langsam vorkam wie Jim Carrey in der Truman Show.

Wieder einmal stolperte ich über meine eigenen Gedanken, wie ein Kind, das mit dem Cityroller eine Bordsteinkante hochfuhr. Wieso machte ich mir eigentlich solche Gedanken darüber, was er von meiner schnellen Antwort halten könnte. Es konnte mir doch völlig egal sein. Fast zwei Jahre lang hatte er mir nicht geschrieben und jetzt tat er es. Ganz offensichtlich hatte er an mich gedacht. Warum interessierte mich, an was Coby motherfucking Hastings dachte? Sicherlich liebte er seine Freundin. Oder? Verdammte Scheiße mein Cityroller brauchte Offroad-Reifen!

Ich, 14:01 Uhr
Mir auch ... Eigentlich bin ich auf den Weg nach Hause ... na ja ...Knoxville aber es ist TN. Was ist mit dir?

Coby, 14:01 Uhr.
Ich wette, Naomi rastet aus!
Wir sind immer noch in Arkansas.

Mein Herz raste wie wild und ich konnte nichts dagegen tun. Wen meinte er mit "Wir"? Sicherlich seine Freundin. Wen sonst hätte er mit "Wir" bezeichnen sollen. Meine Gedanken sanken wie die Titanic und Coby war mein Eisberg. Was hätte ich nur dafür gegeben, dass er meine Tür gewesen wäre. Wie auch immer. Coby Hastings hatte eine Rose und er war ihre Tür und gemeinsam waren sie ein kälteresistentes "Wir", während ich nichts weiter war als die Saite der Violine einer dieser Orchesterspieler, welche kurz vor dem Abnippeln noch einmal ordentlich eins raus gehauen hatten.

Warum tat ich mir das immer wieder an? Ich war so ein verdammter Loser. Wäre ich nicht in dieses verdammte Flugzeug gestiegen, hätte ich Coby nie zurückgeschrieben, sondern würde jetzt mit Lira am Strand sitzen und Lex beobachten, wie er seine spirituellen Wellen ritt und sich voll den Vibes der salzigen Weite des Meeres hingab.

Stattdessen saß ich in einem stickigen Flugzeug neben einer alter Hexe, die roch wie das Kölnisch Wasser getränkte Taschentuch meiner verhassten Oma und wunderte mich über Cobys mögliches "Wir."

Ich war zwanzig Jahre alt, hatte Sex mit Frauen, mit Männern und mit Personen gehabt, welche nicht wussten, für welches Geschlecht sie sich entscheiden wollten. Ich hatte Gras geraucht, Kokain probiert und sieben kleine Tattoos über meinen Körper verteilt. Ich dachte tatsächlich, ich wäre zu einer jungen, selbstbewussten Frau herangewachsen, welche mit erhobenen Haupt, den mürrischen Momenten des Lebens entgegenstehen würde, doch dann schrieb Coby sein dämliches "Hi."

Hi dich doch selbst verdammt!

Mir blieb nur ein einziger Ausweg. Ich löschte seinen Chat, schaltete seinen Account auf stumm, packte ihn ins Archiv und ignorierte ihn ohne, dass er davon Wind bekam. Erwachsen sein war definitiv nicht so leicht, wie ich dachte.

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