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𝟚𝟚・Ende gut - Alles gut?

In dem weißen Krankenhauszimmer hallt jedes Geräusch wie ein Echo von den Wänden wider. Ich sitze auf einem Stuhl neben Metins Bett und halte seine Hand. Die Maschinen um uns herum surren leise, ihr monotones Piepen zerrt an den Nerven.

Seit er hier liegt, bin ich nicht von seiner Seite gewichen. Das bin ich ihm schuldig. Die Oberschwester hatte Mitleid mit mir, ließ mich gewähren.

Was auch immer Felix im Park mit meiner Lebensenergie gemacht hat, es hat Metin wahrscheinlich das Leben gerettet. Er wurde sofort nach der Einlieferung notoperiert. Die Stichwunde am Bauch war lebensbedrohlich und er hat viel Blut verloren. Aber er ist stark und hat die Operation gut überstanden. Die Ärzte sagen, dass seine Chancen gutstehen. Jetzt muss er nur noch aufwachen. Jedes Mal, wenn er sich bewegt oder sein Atem unregelmäßig wird, zucke ich zusammen.

Ansonsten haben wir die Explosion wie durch ein Wunder vollkommen unbeschadet überstanden. Als hätte sich eine schützende Decke über uns gelegt, die uns vor der Wucht und den Flammen bewahrt hat. Dafür bin ich ewig dankbar.

Plötzlich höre ich hinter mir ein leises Räuspern. Ich drehe mich um und halte überrascht den Atem an.

Felix steht in der Tür, wie immer akkurat gestylt, als käme er gerade von einer geschäftlichen Besprechung und nicht etwa von einem Kampf. Doch bei genauerem Hinsehen sind die Spuren der Erschöpfung in seinen grünen Augen unübersehbar. Seit der Explosion im Park hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Nachdem ich mich mühsam aufgerichtet hatte, waren Asmodeus und Felix wie vom Erdboden verschluckt. Ein tiefer Krater, der zerstörte Pavillon und ein paar brennende Bäume waren die einzigen stummen Zeugen dieses außergewöhnlichen Ereignisses.

»Er hat es dir zu verdanken, dass er noch lebt«, sagt er leise. »Ohne dich wäre er schon im Park gestorben.«

Der Kloß, der sich in meinem Hals bildet, ist sehr hartnäckig. »Danke«, antworte ich leise. »Für alles.«

Felix deutet hinter sich. »Komm bitte mit raus. Wir sollten uns unterhalten.«

Ich blicke zu Metin und will sofort ablehnen, aber das lässt Felix nicht zu..

»Du kannst ihn alleine lassen. Ihm wird nichts passieren«, versichert er mir.

Ich nicke zögernd und folge ihm. Schweigend verlassen wir das Gebäude und erreichen den angrenzenden Park.

Eine Weile schlendern wir schweigend die Wege des Parks entlang, während die Vögel ihre Lieder zwitschern. Die Sonne hat sich heute hinter einer dicken Wolkendecke versteckt. Doch der nahende Frühsommer lässt sich nicht mehr leugnen. Er hat die Temperaturen auf ein angenehm mildes Niveau gehoben, das eine Jacke überflüssig macht.

»Was ist passiert? Was hast du mit ihnen gemacht?«, breche ich das Schweigen. Nicht nur Asmodeus ist spurlos verschwunden, auch Tino ist nirgends wieder aufgetaucht.

Felix weicht meinem Blick kurz aus und ich ahne, dass er mir keine ehrliche Antwort geben wird. »Sie werden dir nie wieder schaden, soviel kann ich dir versprechen.«

»Wer oder was war das? Ein Dämon oder ...?«

Felix steckt die Hände in die Taschen seiner Jeans. »Ein Incubus, um genau zu sein. Und einer der mächtigsten seiner Art. Einst waren wir enge Verbündete. Aber unser Bündnis begann zu bröckeln, weil wir unterschiedliche Ansichten und Ziele hatten. Während ich versuchte, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse zu wahren, säte Asmodeus Chaos und Verwüstung. Schließlich kam es ... zu einem Zwischenfall, der mich zu einer Entscheidung zwang. Entweder stand ich Asmodeus zur Seite und störte damit das kosmische Gleichgewicht, oder ich verriet ihn und verhinderte größere Katastrophen. Es war nicht leicht, aber ich entschied mich für das Gleichgewicht und gegen ihn. Asmodeus griff mich daraufhin an, verlor aber den Kampf und ich verbannte ihn in die hinterste Ecke der Unterwelt. Dort hatte er Zeit, Pläne zu schmieden, wie er sich an mir rächen könnte.«

In seiner Stimme liegt ein feiner Unterton, der meine Aufmerksamkeit erregt. »Ihr wart nicht nur Verbündete, nicht wahr? Ihr wart viel mehr als das.«

Felix antwortet nicht sofort. »Manche Dinge sind von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ich habe ihn geliebt. Aber diese Liebe hatte nie eine Zukunft.«

Diese bisher unbekannte Seite von Felix, so gebrochen und tief verletzt, erschüttert mich. Vermutlich gehöre ich zu den wenigen, die sie überhaupt jemals zu Gesicht bekommen haben. Tiefes Mitleid überkommt mich, und aus einem Impuls heraus schließe ich die Lücke zwischen uns und schiebe meine Hand in seine Armbeuge. Überrascht blickt er mich an, ein kleines dankbares Lächeln lässt seine grünen Augen weicher erscheinen.

»Incubi ernähren sich von der Lebensenergie der Menschen«, fährt er fort. »Und Asmodeus hatte es auf deine abgesehen. Ich hätte es sofort gemerkt, wenn er es persönlich gewagt hätte, sich dir zu nähern, also hat er Tino als Mittelsmann benutzt. Tino bekam den Auftrag, dich zu verführen. Je mehr du dich ihm hingegeben hättest, desto mehr Lebenskraft hättest du verloren, bis schließlich deine Seele ganz in Asmodeus' Hände übergegangen wäre.«

Der Gedanke daran jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken. Ich muss schlucken. »Was wäre dann mit mir passiert?«, frage ich leise. »Wäre ich dann gestorben?« Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Antwort hören will.

Felix schüttelt den Kopf. »Nicht direkt. Es hätte deine Lebenszeit erheblich verkürzt. Zudem hätte es dir jeden Antrieb, jede Motivation genommen. Menschen, die ihre Seele vollständig an einen Incubus verlieren, sind nur noch Schatten ihrer selbst und warten regelrecht auf das Ende ihres tristen Lebens.«

Der Gedanke ist so schrecklich, dass mir eiskalt wird. Ich fröstele und schlinge meine Arme um mich. Ich bin heilfroh, dass es nicht dazu gekommen ist.

»Erzähl mir von dieser Liste. Warum steht mein Name darauf?«

Felix entfährt ein Seufzer. »Das ist Gabriels Ding. Er hat eine Liste von Menschen erstellt, die jemanden durch eine Tat verloren haben, die angeblich im Namen Gottes begangen wurde.«

»Allahs«, korrigiere ich ihn halbherzig. »Meine Familie starb durch eine islamistisch motivierte Tat.«

Felix winkt ab. »Egal, ob Gott oder Allah ... es ist sowieso alles dieselbe. Fakt ist, dass sie es niemals gutheißt, was diese Fanatiker da tun.«

Ich stutze. »Sie?«

Aber ich bekomme nur ein geheimnisvolles Lächeln als Antwort.

»Und was macht Gabriel mit dieser Liste?«

»Er hilft den Menschen. Gibt dem Schicksal ab und zu einen kleinen Schubs. Als kleine Wiedergutmachung für das, was ihnen widerfahren ist. Viele nutzen diese Chance und finden so etwas wie Frieden trotz ihres Verlusts.«

»Das muss eine lange Liste sein.«

»Ach, du hast ja keine Ahnung«, brummt Felix.

»Und deine Aufgabe war es, mir zu meinem Glück zu verhelfen?«, bohre ich nach und runzel die Stirn. »Sorry, aber ich habe ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass dir das gelungen ist.«

Felix hält kurz inne und schaut mich fragend an. »Wirklich? Da bin ich anderer Meinung. Warum ist dir wohl noch nie etwas passiert, wenn du leichtsinnigerweise mitten in der Nacht nach Hause gegangen bist?«

Ich zucke mit den Schultern. »Ich war immer vorsichtig und hätte zur Not auch Pfefferspray.«

Seine Augenbraue wandert fast bis zum Haaransatz und er sieht mich vielsagend an. »Wie auch immer. Dank des Katers hattest du in dieser Gegend wenigstens immer einen Begleiter und jemanden, der mich im Notfall warnen konnte.«

Ich runzle die Stirn. »Nero?«

Felix nickt. »Der Kater und ich hatten eine Abmachung und die hat er sehr gewissenhaft eingehalten. Na ja, bis auf die Sache im Park. Da hat er leider etwas zu lange damit gewartet, mich zu informieren.« Er verzieht verärgert den Mund.

»Warte kurz. Ich wohne seit fünf Jahren dort. Willst du mir sagen, dass du mich seit fünf Jahren ... beschützt?«

»Manche Dinge bedürfen eben guter Vorbereitung«, zwinkert er mir zu. »Dazu gehört übrigens auch, dass deine Mitbewohnerin, mit der du nur Ärger hattest, ausgezogen ist, ...«

Ich halte abrupt inne. »Das hast du eingefädelt?«

Felix dreht sich zu mir um. »Ich bin gut darin, Dinge ... anzustoßen. Na ja, das war zugegeben ein wenig schwierig. Aber im Grunde wollte sie schon lange ausziehen und nachdem sie ein sehr gutes Jobangebot in der Tasche hatte, gab es dann auch keinen Grund mehr, zu warten.«

Ungläubig starre ich ihn an. »Was noch?«

Sein Grinsen wird breiter. »Ohne mich hätte Hannahs Bruder wahrscheinlich auch nie seine neue Freundin kennengelernt und Hannah hätte dir nie die Unterlagen für ein perfekt auf dich passendes Stipendium geben können, bei dem du dich erfolgreich beworben hast.«

»Und Tino?«

Jetzt gibt er einen verzweifelten Lauf von sich. »Der war nicht eingeplant.«

»Aber warum hast du es überhaupt zugelassen, dass ich mich mit ihm treffe?«

Er seufzt schwer. »Ja, ich hätte ihn durchaus einfach auf Reisen schicken können. Aber ich kann keine Gedanken lesen. Ich sehe lediglich die Reinheit der menschlichen Seelen. Und Tinos war ... irritierend. Alles, was ich hatte, war nur ein schlechtes Gefühl. Nichts handfestes. «

Ein anderer Gedanke schießt mir durch den Kopf. »Und was ist mit Metin? Hast du auch ›angestoßen‹, dass ich zu ihm gehe?«

»Nein, das war nicht nötig«, erklärt Felix mit zuckenden Mundwinkeln. »Auf die Idee seid ihr von selbst gekommen. Aber ich hätte etwas ganz Ähnliches vorgeschlagen. Seine Seele ist übrigens so rein wie ein frisches Taschentuch. Und wusstest du, dass Metin schon lange Gefühle für dich hat, sich aber nie getraut hat, etwas zu sagen?«

Ich muss mich räuspern. »Ja, darüber habe ich mir in den letzten Tagen auch Gedanken gemacht.«

Aufmerksam beobachtet Felix mich nun. »Und du? Du magst ihn doch auch, oder?«

Ich spüre, wie meine Wangen heiß werden. »Na ja, ich ... ich weiß noch nicht ... also ... ja, schon.«

Sein Gesicht wird durch das typische Felix-Grinsen aufgelockert.

»Du hast mir immer noch nicht verraten, worüber du eigentlich schreibst«, wechsel ich das Thema.

Langsam setzen wir unseren Weg zwischen Bäumen und Blumenrabatten fort.

»Oh, da hat sich im Laufe der Zeit einiges angesammelt«, sinniert Felix. »Eigentlich habe ich in jedem Genre mal etwas geschrieben und mehr oder weniger erfolgreich veröffentlicht. Von einer wissenschaftlichen Abhandlung über das Leben nach dem Tod über Psychothriller und Krimis bis hin zu historischen Romanen. Bei Letzteren hat mir natürlich sehr geholfen, dass ich die Zeit persönlich miterlebt habe. Gerade das Mittelalter war da sehr inspirierend. Im Moment bin ich aber eher in der Trivialliteratur unterwegs.«

Ich starre ihn an. »Im Ernst? Du schreibst wirklich Groschenromane?«

»Schon mal was von ›Dämonenbrand‹ gehört?«

Ich muss laut lachen und kann plötzlich nicht mehr aufhören. Es ist ein befreiendes Gefühl, als würde ich mit diesem Lachen all die Anspannung und die Sorgen der letzten Tage aus meinem Inneren vertreiben. Keuchend wische ich mir die Tränen aus den Augenwinkeln. »Nein, das fehlt mir tatsächlich noch auf meinem Stapel ungelesener Bücher.«

Plötzlich kommt mir ein Gedanke und das Lachen vergeht mir. Drohend hebe ich den Finger. »Ich schwöre dir, wenn ich auch nur ansatzweise in einem deiner Bücher vorkomme, jage ich dich bis ans Ende der Welt und schubse dich vom Rand!«

»Mach dir keine Sorgen«, entgegnet er zwinkernd. »Obwohl das durchaus Potenzial hätte.«

»Verrate mir lieber, wie du auf diesen Namen gekommen bist. Felix Schwarz

»Warum? Passt doch wie die Faust aufs Auge«, sagt er amüsiert. »Felix, der Glücksbringer. Was ich aber noch viel lustiger finde, ist, dass ich – Herrscher über die Dunkelheit und den Schatten – ausgerechnet einem Menschen helfen soll, dessen Name für das Licht steht. Eine schöne Ironie des Schicksals. Findest du nicht auch?«

Da hat er tatsächlich recht. »Aber warum hast du nicht Luzifer genommen?«

»Ach«, winkt er ab. »Das wäre zu offensichtlich gewesen und hätte zu viele Fragen aufgeworfen.«

Mit zusammengekniffenen Augen mustere ich ihn aufmerksam. »Sag mal, besitzt du eigentlich auch Flügel? So wie Lucifer in der Serie?«

Er beugt sich zu mir herunter. »Würde dir das gefallen?«, schnurrt er mir ins Ohr.

Ich drehe mich um und pieke ihn mit dem Finger in die Seite, damit er wieder auf Abstand geht.

»Hey, denk an deinen Schwur! Der gilt immer noch!«

Er lacht und geht wieder auf Sicherheitsabstand. »Mit Flügeln kann ich leider nicht dienen«, grinst er. »Das ist ein dramaturgisches Mittel der Serienautoren. Wenn auch ein sehr eindrucksvolles.«

»Was wirst du jetzt tun? Ich meine, bleibst du oder musst du zurück?«

Er zuckt mit den Schultern, sein Blick geht in die Ferne. »Ich weiß noch nicht, wo es mich hinzieht und wo ich als Nächstes meine Inspiration finde. Aber keine Sorge. Ich habe dir die Miete für ein halbes Jahr im Voraus bezahlt. Du wirst keine Geldsorgen haben, wenn ich weg bin. Und mein Bauchgefühl sagt mir, dass du dir nicht lange Gedanken über einen Nachmieter machen musst.«

Misstrauisch schaue ich ihn an. »Hast du etwas damit zu tun, dass Metin aus seiner alten Wohnung geflogen ist?«

»Ist das so?« fragt er mich überrascht. »Oh, was für ein glücklicher Zufall.«

Fast hätte ich es ihm geglaubt, doch dann sehe ich das amüsierte Funkeln in seinen Augen.

Für einen Moment scheint er in der Ferne nach etwas zu lauschen, ein geheimnisvolles Lächeln umspielt seine Lippen, als er sich mir wieder zuwendet. »Du solltest dich übrigens beeilen und umdrehen. Du wirst schon sehnsüchtig erwartet.«

Mein Herz versteht als erstes, was er damit meint, und schlägt augenblicklich schneller. Metin ist wach! Doch obwohl es mich zu ihm drängt, wird mir in diesem Moment bewusst, dass dies ein Abschied für immer ist.

»Woher weißt du das?«

Er zwinkert mir zu. »Ich bin der Teufel, erinnerst du dich?«

»Auch der Teufel weiß nicht alles«, entgegne ich. »Zum Beispiel nicht, wie man putzt.«

Er stutzt, dann lacht er los. »Okay, 1:0 für meine reizende Mitbewohnerin.«

»Die wird ihren Mitbewohner ziemlich vermissen, auch wenn er sehr nervige Eigenschaften hat«, gestehe ich leise und traurig. »Aber er ist der beste Mitbewohner, den sie je hatte.«

Mit entschlossenen Schritten gehe ich auf ihn zu und drücke ihn fest an mich.

»Danke«, flüstere ich. Meine Worte werden durch den Stoff seines Hemdes gedämpft.

Er löst die Umarmung, seine grünen Augen lassen meinen Blick nicht los und wandern langsam über mein Gesicht. Ein warmes, sanftes Lächeln bildet einen starken Kontrast zur Schwere des Augenblicks.

»Es war mir eine Ehre.«

Ich schlucke und bevor ich in Tränen ausbreche, wende ich mich ab und gehe zurück zum Krankenhaus. Zu Metin.

Als ich mich auf der Treppe zum Eingangsportal noch einmal umdrehe, steht Felix immer noch da. Er hebt die Hand zu einem stummen Gruß, den ich mit der gleichen Geste erwidere. Dort, wo seine Füße den Boden berühren, steigt schwarzer Rauch auf. Er wirbelt wie Tinte im Wasser, verdichtet sich zu einem Nebel, der die Umrisse seiner Schuhe verschluckt. Langsam dreht sich Felix von mir weg. Mit jedem Schritt wächst der Rauch, kriecht seine Hosenbeine hoch. Dann verschmilzt er mit ihm. Felix' Konturen lösen sich auf, bis nichts mehr von ihm übrigbleibt als die Erinnerung an seine Gegenwart.

⫸ 39.042 Wörter

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