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PoV Seo Changbin:

Ich hasste es, Berichte zu schreiben. Mir war klar, wie wichtig es war, aber es nervte mich. Es fühlte sich immer an, als würde ich Zeit verschenken. Zeit, die ich lieber mit meinen Schützlingen verbringen wollte.

Ich saß vor dem viel zu langsamen Rechner in dem kleinen Büro, was ich mir mit einem meiner Kollegen teilte. Mein Hirn wollte nicht mehr so recht funktionieren. Ein Blick auf die kleine digitale Uhr auf dem Bildschirm machte mir auch den Grund dafür deutlich: „Schon wieder vier Stunden zu lange gearbeitet.".

Die meisten Überstunden schrieb ich mir gar nicht erst auf. Ich würde sie sowieso niemals abbauen können. Und die meisten von ihnen waren auch selbstverschuldet. Ich konnte einfach nicht damit aufhören, mich um meine Klienten zu kümmern.

Die meisten von ihnen waren stabil. Vielen war einfach schon damit geholfen, sie aus ihrem Umfeld wegzuholen. Andere brauchten mich mehr. Und dann gab es noch diejenigen, die mehr als nur eine teilweise Betreuung durch mich brauchten. Sie brauchten eine engmaschige ärztliche Betreuung und teilweise Überwachung. Man musste sie vor sich selbst schützen.

Ich tippte ein paar Sätze. Immer wieder formulierte ich etwas um, ergänzte, löschte dafür einen anderen Teil raus. Gerade, als ich passende Worte gefunden hatte, riss das Klingeln meines Handys mich raus. „Was?", sagte ich genervt in das untenliegende Mikrofon. „Mach endlich Feierabend.", antwortete er mir.

„Ich muss nur noch einen Bericht zu Ende schreiben.", erklärte ich, klemmte mein Smartphone zwischen Wange und Schulter ein und tippte verzweifelt die Worte, die ich so lang gesucht hatte. „Du bist schon wieder zu lange am Arbeiten.", blieb er standhaft. Ich antwortete ihm nicht, ich war zu konzentriert.

Mit voller Wucht schwang die Tür auf. Ich erschrak so sehr, dass mein Handy auf den verblassten Teppich fiel. „Was zum-" , hinterfragte ich die derzeitige Situation und angelte dann vom Stuhl aus nach meinem Handy. Ich überprüfte sofort, ob das Display noch heile war.

„Woher wusstest du, dass ich noch hier bin?", fragte ich, als ich den Bericht speicherte und das Schreibprogramm endlich beendete. Ich hasste es, Sachen abzubrechen. Alles, was an Arbeit liegenblieb, musste ich an einem anderen vollen Tag nachholen. „In 95% der Fälle bist du um die Zeit noch hier. Du wohnst quasi hier.", antwortete Seungmin. Ich nickte, obwohl ich ihm ungern Recht geben wollte.

„Gehen wir noch was essen? Ich hätte Lust auf Hühnchen.", schlug er vor. Ich schnappte mir meine Jacke und warf sie mir nur locker über eine Schulter. „Klingt nicht schlecht.", sagte ich ihm zu und schob meinen Schreibtischstuhl bis an die Tischplatte heran.

„Ah, verdammt.", nörgelte ich los, als ich die Tür nach draußen aufzog und sah, dass es wie aus Eimern schüttete. Schnell zog ich mir meine Jacke doch über. „Keinen Regenschirm dabei?", fragte mein Kumpel mich provokant grinsend.

Wie in einer Szene aus einem Drama, liefen wir eng nebeneinander und teilten uns seinen Schirm. Die dicken Tropfen prasselten laut auf dem gespannten Stoff und untermalten unseren Weg zum Restaurant. Regen hatte etwas Beruhigendes. Ein leichter Windzug trieb mir den Geruch des nassen Asphalts in die Nase und meine Augen suchten die bunten Spiegelungen der Leuchtschriftzüge in den Pfützen ab.

Wir hatten uns gesetzt und studierten die Speisekarte. Obwohl ich bereits wusste, was ich essen wollte, las ich mir trotzdem all die hier geführten Gerichte durch. „Du musst endlich damit aufhören, Changbin.", säuselte Seungmin. Ich sah über den Rand der Karte hinweg: „Was habe ich denn gemacht?". Er klappte das auf Papier gedruckte Menü zu und schob es beiseite. „Du arbeitest zu viel.", erklärte er, was er meinte.

„Ich arbeite nicht zu viel.", stritt ich ab, was er ansprach und zog die Speisekarte wieder nach oben. So konnte ich seinem ernsten Ausdruck ausweichen. Seine Finger legten sich auf die Karte und er zog sie mir bestimmt aus der Hand: „Du solltest auch mal ein bisschen an dich denken.". Ich schluckte.

Ja, meine Arbeit fraß quasi meine komplette Lebenszeit. Aber ich machte all das ja auch gern. Mir fehlte nichts. Und dann war da diese Angst. Die Angst, jemanden von meinen Klienten zu verlieren. „Sie brauchen mich. Sie haben niemand anderen, der sich um sie kümmert.", sagte ich noch schnell, bevor ich bei der Kellnerin meine Bestellung aufgab.

„Wie würde es dir gehen, wenn sich nicht ein Mensch für dich interessiert? Komplett allein gelassen..", mein Blick bohrte sich in seine Augen. Er stellte die Ellenbogen auf den Tisch und lehnte sein Kinn dagegen. „Ich mache mir Gedanken um dich. Du arbeitest jeden Tag und das zwölf Stunden lang. Es ist einfacher mit der Queen höchstpersönlich etwas zu unternehmen, als sich mit dir zu verabreden. Du hast keine Freundin, kein Hobby, tust nie was für dich selbst.", warf er mir knallhart an den Kopf.

Ich blieb kurz stumm. Mein Kiefer spannte sich an. Ich holte Luft, um ihm etwas zu entgegnen, da bog die freundliche Kellnerin zu uns ab und servierte uns die Getränke. „Danke.", sagte ich leise und rückte mein Glas in die Mitte des vergilbten Untersetzers.

„Können wir uns darauf einigen, dass du wenigstens einen Tag pro Woche mal nichts für die Arbeit machst?", versuchte Seungmin mir einen Kompromiss zu unterbreiten. „Nein.", blockte ich sofort ab. Genervt schloss er die Augen und ließ sich an die Lehne des Stuhls sinken. „Changbin.."

„Nein! Ein Tag Pause kann bedeuten... Dass.."

„Dass was?!"

„Dass ich wieder einen von ihnen verliere, verdammte Scheiße!"

Mein Oberkörper war versteift. Nur zu gern hätte ich diese Worte durch den ganzen Laden gebrüllt. Ich spürte, dass alles in mir hochkochte. Ich konnte einfach nicht mehr sitzen bleiben. Ich riss meine Jacke von der Stuhllehne und stürmte auf den Ausgang zu. „Beehren Sie uns bald wieder!", hallte mir noch eine Stimme hinterher.

Ich schwang mich auf eine Bank nicht unweit von dem Restaurant. Um nicht komplett nass zu werden, setzte ich mich auf die Rückenlehne. Noch immer regnete es und die Geräusche der vorbeifahrenden Autos waren um einiges lauter als sonst.

„Dein Hühnchen.", drang Seungmins Stimme zu mir durch. „Danke. Der Appetit ist mir aber vergangen.", sagte ich und nahm ihm den kleinen Karton ab. Ich stellte das eingepackte Essen zwischen meine Füße und griff in die Innentasche meiner Jacke. „Oh, es ist ernst..", sagte Seungmin, als er sah, dass ich mir eine Zigarette aus der Packung zog. Er setzte sich neben mich und hielt den Schirm zwischen uns.

(TW: Bericht über einen Suizid)

Ich inhalierte den bläulichen Rauch tief ein. „Vor drei Jahren..", sagte ich und pustete das gasförmige Gift aus. „Ein junger Mann, Anfang zwanzig. Opfer von häuslicher Gewalt und Missbrauch. Beide Elternteile haben das mit ihm gemacht. Ich habe ihn da rausgeholt. Ich habe ihm geholfen, die Polizei einzuschalten. Er hat seine eigenen Eltern verklagt und vor Gericht gegen sie ausgesagt.", ich nahm einen zweiten Zug.

„Es machte den Anschein, dass es ihm besser ging. Er kam in einer kleinen Wohnung unter, hat sich um alles gekümmert. Er war in Therapie, nahm immer seine Tabletten. Und trotzdem hatte ich immer ein komisches Bauchgefühl, wenn ich nach ihm gesehen habe.", ich tippte die lose Asche meiner Zigarette auf den geteerten Weg.

„Er veränderte sich irgendwie. Ich konnte nicht genau sagen, was er war, aber.. Ich wusste einfach, dass etwas nicht stimmte.", sagte ich mit ruhiger Stimme. Seungmin schwieg. Sein Blick fixierte den Punkt vor ihm, als wäre er magisch. „Ich bin fast täglich zu ihm gefahren, weil ich mir immer Sorgen machte. Er hat mir immer versichert, dass alles in Ordnung sei. Er wirkte so normal, so fröhlich. Er hatte immer einen guten Spruch auf Lager.", erinnerte ich mich noch genauestens.

„Aber dann?", kam es von rechts neben mir. Ich drückte die Glut der Zigarette unter meiner Schuhsohle aus. „Ich habe Urlaub genommen. Vier Tage.", meine Stimme brauchte einen kurzen Moment, um weiterzusprechen: „Ich bin sofort zu ihm gefahren, als ich aus dem Urlaub zurück war. Ich fand ihn leblos in seiner Wohnung. Ein Abschiedsbrief lag auf seinem Tisch. Er hatte sich am Vortag das Leben genommen.".

(TW Ende)

Ich zog die nächste Zigarette aus der Schachtel. „Changbin, dass..", er fand keine Worte, die hierzu gepasst hätten. Es gab nichts, was mir hierbei geholfen hätte. „Es tut mir leid.", fasste er sich kurz und wusste wohl selbst, dass das nichts besser machte.

„Hätte ich einfach nicht diese vier Tage freigenommen. Er hatte mehrere male versucht, mich auf der Arbeit zu erreichen. Aber ich war nicht da. Ich war nicht da, als er mich am meisten brauchte.", meine Stimme spannte sich an und ich wehrte mich gegen die aufkommenden Tränen in meinen Augen.

Seungmin atmete tief ein und legte eine Hand auf meine Schulter. „Ich kann mir grob vorstellen, wie du dich damit fühlen musst..", sagte er, doch ich schüttelte sogleich den Kopf: „Nein, das weißt du nicht. Und das ist gut so. Ich bin dir dankbar, dass du dir Sorgen um mich machst, aber ich werde nicht noch einen von ihnen verlieren. Ich werde keinen von ihnen im Stich lassen.".

„Ist in Ordnung. Aber für meinen eigenen Seelenfrieden.. Könnte ich dich einmal die Woche im Büro besuchen? Ich bringe auch Hühnchen mit.", er klopfte auf meine Schulter und nahm seinen Arm dann von mir. „Eher hörst du sowieso nicht auf zu nerven, oder?", lachte ich und blies eine weitere bläuliche Wolke in den Nachthimmel. Ich stand auf und wartete, dass Seungmin mir folgte. „Ich habe da gerade diesen einen Klienten..", fing ich vorsichtig an, zu erzählen.

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