[ 12 ]
Plitsch, platsch. Die trüben Tropfen prallten unter ihm auf die Fliesen. Er war triefend nass. Noch immer hing sein Kopf schlapp zu einer Seite herunter. Ich beschloss, mir einen Stuhl von oben zu holen, um ihn hier in den kleinen Kellerraum zu stellen. Bequem wollte ich es hier unten schon haben.
Nachdem ich einen der bunt bezogenen Stühle hier unten aufgestellt hatte, griff ich die Papiertüte aus meinem Rucksack und setzte mich hin. Ich biss in das Gebäck, was ich aus der Tüte befreit hatte und sah zu Eunji herüber. Meine linke Hand griff neben den Stuhl und hob den Gartenschlauch auf. Ich balancierte die Tüte mit dem Snack auf meinem Schoß, während ich die Düse des Schlauchs öffnete und erneut auf das Gesicht des Bewusstlosen zielte.
Nach wenigen Sekunden schüttelte Eunji sich und ich stellte das Wasser wieder ab. Mit weit aufgerissenen Augen sah er sich um. Sein Blick war panisch und er brauchte ein wenig, um sich daran zu erinnern, wo er war. "Na? Hast du was Schönes geträumt?", fragte ich und nahm mein Essen wieder auf.
"Du kranker Psycho!", beleidigte er mich. Mit halbvollem Mund antwortete ich ihm: "Na, na. Sowas sagt man aber nicht.". Ich steckte eilig den letzten Bisschen in meinen Mund und wischte die Krümel auf meiner Hose weg. Die würden früher oder später eh weggespült werden.
"Du bist ganz nass..", merkte ich an und er sah mich entgeistert an. "Wäre es nicht besser, wenn du trocken wärst?", fragte ich nach und direkt schnauzte er mich an: "Natürlich wäre das besser, du Spacko!". Verstehend nickte ich und stand auf.
Ich schlenderte durch die Tür und zog die linke Seite des riesigen Regals auf. Eine fröhliche Melodie summend, wühlten meine Hände das alte Werkzeug durch. Irgendwo hier musste er sein, ich hatte ich doch schon ein paar male gesehen. "Hab ihn!", redete ich mit mir selbst und zog den nicht allzu schweren Gegenstand heraus.
Ich huschte wieder in den Kellerraum und steckte den Stecker ein. Kurz grübelte ich, dann hatte ich einen guten Einfall. Ich hob Eunjis Pullover auf, der noch immer neben ihm lag. Außerdem schnappte ich mir noch das silberne Klebeband aus meinem Rucksack.
"Was willst du mit dem Zeug?!", fragte er mich laut. Vermutlich wollte er mich verunsichern, aber das gelang ihm nicht. Ich schaute ihn nicht an und ich antwortete ihm auch nicht. Geduldig suchten meine Finger nach dem Anfang des Klebebands und zogen die ersten Zentimeter von der Rolle.
"Ach, ich möchte nicht, dass du mich immer anschreist. Das nervt echt.", erklärte ich und rammte ihm den feuchten Ärmel zwischen die Kiefer. Er wand sich unter mir, versuchte irgendwie zu verhindern, was ich tat. Meine Hand legte sich um seine Stirn und schmetterte seinen Kopf nach hinten, sodass er gegen die Wand stieß.
Ich zog das Klebeband fest um seinen Kopf herum, wickelte mehrere Lagen übereinander. Seine Augen wurden glasig und er sah panisch zu mir auf. "Ich will doch nur dein Bestes, Eunji. Und jetzt sorgen wir erstmal dafür, dass dir warm wird!", versprach ich ihm und schmiss das Klebeband neben mich.
Fröhliches Pfeifen begleitete meine Schritte zur Tür, neben der ich meinen Helfer abgelegt hatte. Als ich mich umdrehte und Eunji den Heißluftföhn in meiner Hand erkannte, wurde er stocksteif. Und als ich die ersten Schritte auf ihn zukam, fing er an, sich heftig zu schütteln.
"Was hast du denn? Du meintest doch selbst, dass es besser wäre, wenn du trocken bist.", erkundigte ich mich bei ihm. Ich hockte mich vor ihn und schaltete den Heißluftföhn an. Dumpfe Schreie drangen aus dem Gemisch aus Pullover und Klebeband. Ich schaltete den Föhn wieder aus. "Hast ja Recht. Das war dumm von mir.", gab ich zu und sah zu ihm auf. Dann lächelte ich ihn an: "Deine Hose würde bestimmt brennen, das sollten wir verhindern!".
Kurzerhand schnitt ich den festen Jeansstoff knapp über seinen Knien ab. Ausnahmsweise zappelte er dabei nicht, denn ich nahm zum Schneiden eins der glänzenden Sägeblätter. "Wieso kannst du denn nicht immer so kooperativ sein, wie jetzt?", nörgelte ich und zog den schweren Stoff nach unten, sodass er in vielen Falten eine dicke Wulst an seinem Knöchel bildete.
Kaum hatte ich den Heißluftföhn wieder aufgenommen, strampelte Eunji erneut los. Ich legte den kleinen Schalter am Griff um und schon ertönte ein gleichmäßiges Surren. Ich hockte mich hin und lauschte kurz dem verzweifelten Nuscheln meines Gastes. Was er mir wohl zurief? Bestimmt nichts Wichtiges!
Mit etwas Abstand lenkte ich die heiße Luft auf sein linkes Schienbein und schon ertönte ein panisches Schreien über mir. Der Stuhl rutschte leicht auf den Fliesen vor und zurück. Ich hielt den Heißluftföhn ein Stück näher an Eunjis Bein. Die Luft flimmerte durch die Hitze, die das Gerät erzeugte. Ein leicht verkokelter Geruch entstand, als ich seinem Bein noch näher kam und sich die dunklen Haare an seinem Bein kräuselten.
Seine Haut nahm eine erhebliche Rotfärbung an und er versuchte immer verzweifelter, etwas unternehmen zu können. Weg konnte er nicht. Seine Hände hingen an den Ketten und seine Knöchel waren an die Stuhlbeine gefesselt. Trotzdem wippte und schaukelte er auf dem Stuhl vor und zurück und schrie mich wohl verzweifelt an, was ich einfach nicht verstehen konnte.
Ich fing vorsichtig an, die Fläche auszuweiten, die die heiße Luft abbekam, war völlig fasziniert, wie schnell seine Haut rot wurde. Mittlerweile waren so ziemlich alle Haare an der Vorderseite seines Unterschenkels abgebrannt. Der leicht verbrannte Geruch breitete sich in dem kleinen Raum aus.
Wieder hielt ich den Heißluftföhn ein Stück näher an sein Bein und sah gespannt dabei zu, wie seine Haut begann, kleine Blasen zu schlagen. Erst waren es nur kleine Bläschen, die sich nach und nach zu Größeren vereinten. Eunjis Stimme klang heiser, während er immer und immer wieder in das Stück Stoff in seinem Mund brüllte.
Je länger ich die Haut malträtierte, desto dunkler wurde sie. Die ersten Brandblasen platzten auf und es bildeten sich dunkle Ränder an der abgelösten Haut. Zunehmend schälte sich das Gewebe und rollte sich leicht ein. Unter den ersten Hautschichten bildeten sich neue Bläschen, die es ihren Vorgängern gleichtaten.
Meine Augen wurden von dem Anblick gefesselt und ich konnte mich nicht lösen. Je länger ich weitermachte, desto stärker wurde der Geruch von verbranntem Fleisch. Eunjis Schienbein wurde von einer krustigen Schicht überzogen und ich legte den kleinen Schalter am Griff um, sodass das Gerät augenblicklich still wurde.
Bevor ich den Heißluftföhn weglegte, drückte ich die brennendheiße Metallöffnung auf seinen Oberschenkel und staunte, wie laut es auf dem nassen Jeansstoff zischte. Eunjis tränenüberzogenes Gesicht schüttelte sich unter der unsäglichen Hitze an seinem Bein.
Ich zog den Stecker aus der Steckdose und brachte den Heißluftföhn wieder nach nebenan. Ich legte ihn jedoch erst einmal auf den weißen Fliesen ab, denn ich war mir unsicher, ob ich ihn schon jetzt wieder in das hölzerne Regal legen konnte. Ich wollte nicht zu voreilig handeln.
In aller Ruhe schlüpfte ich wieder durch Regal und Tür und trottete auf ihn zu. Seine Stirn lag angespannt in tiefen Falten, sein Blick war ängstlich und unruhig. "Wieso schaust du denn so?", fragte ich ihn provokant, doch sein Ausdruck änderte sich nicht. Er hatte nun wirklich kapiert, dass ich nicht zu viel versprochen hatte.
"Weißt du... Ich denke darüber nach, ob ich das Klebeband von deinem Mund löse.. Vielleicht denkst du vorher noch kurz nach, was du mir als erstes sagen willst?", schlug ich ihm vor und wartete noch ein paar Sekunden, bevor ich langsam eine Ecke ablöste.
Ich sah ihm tief in die Augen und begann dann, ganz langsam, das beschichtete Gewebe abzuziehen. Erst löste es sich mit leisem Knarzen von den darunterliegenden Schichten, dann folgte seine Haut. Dem ersten Stück folgte sein Kopf noch meinen Bewegungen, bis er nicht weiterkam. Seine Haut spannte sich immer mehr und es war fast so, als würde sie sich gar nicht lösen wollen. Begierig zog ich im selben Tempo weiter und sah auf die zusammengekniffenen Augen vor mir.
Alle paar Millimeter machte das Klebeband ein leises Geräusch, dann war es ab und die Falten um Eunjis Augen glätteten sich leicht. Hingegen meiner Erwartungen blieb er still. Er wartete sogar geduldig ab, bis ich den Pullover aus seinem Mund zog. "Ist es nicht toll, dass dein Bein wieder trocken ist? Ich will doch wirklich nur dein Bestes, oder?", fragte ich ihn begeistert.
Er verkniff sich jedes Wort. Das musste ihm verdammt schwer fallen, jedoch war es die wesentlich klügere Entscheidung. "Ich freu mich schon drauf, wenn ich wieder zu dir in den Keller komme!", meinte ich und wieder wurden seine Augen groß. Es machte mir zwar Spaß, hier unten zu sein, aber ich hatte ja auch allerhand zu tun. Ich konnte nicht den ganzen Tag mit meinem Mitbewohner verbringen, das musste er wohl oder übel akzeptieren.
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