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[ 08 ]


PoV Changbin:

Ich traf hier wirklich auf einen anderen Menschen. Jisung war frisch geduscht, er sah erholt aus und es bildete sich etwas in seinem Gesicht ab, was man fast schon als Lächeln bezeichnen konnte. Ich war positiv schockiert.

"Ist fast schon ein bisschen gruselig, wie du drauf bist.", nuschelte ich, nachdem ich meine Schuhe abgestellt hatte. Im Haus roch es noch immer irgendwie alt. Außer in einer Ecke: dort blühte ein unsichtbares Blumenmeer.

Ich schaute mich zurückhaltend um. Er hatte bereits alle Kartons ausgepackt. Sie standen ordentlich zusammengefaltet im Vorratsraum. "Wie war die erste Nacht?", fragte ich und sah mich nach ihm um. "War schon irgendwie komisch. Ich habe echt interessantes Zeug geträumt.", berichtete er mir und ich erklärte ihm, was man mir immer erzählt hatte: "Das, was man in der ersten Nacht träumt, wird wahr!". Sein Gesicht verzog sich merkwürdig, dann griff er sich die Papiertüten in meiner Hand und schlenderte in die Küche.

"Ich vermute mal, dass du keinen Hunger hast, aber-"

"Doch."

"Du.. Du hast Hunger?"

"M-Hm. Ich könnte echt eine Kleinigkeit vertragen."

"Du verarschst mich, oder?"

"Sag doch einfach, wenn du nur für dich was mitgebracht hast."

"Nein! Ich habe uns beiden was geholt!"

"Cool!", sagte er und wusch schnell zwei Teller ab. "Kaffee kann ich dir leider noch nicht anbieten. Ich kriege die Maschine nicht richtig sauber.", entschuldigte er sich. Ich zog einen der gepolsterten Stühle nach hinten und nahm Platz. "Soll ich dir eine neue Kaffeemaschine besorgen?", bot ich ihm an.

"Das wäre super! Ich habe da noch ein paar andere Sachen, die ich holen muss.", fing er an und fischte einen handgeschriebenen Zettel vom Kühlschrank, den er auf den Tisch legte. Neugierig schielte ich darauf und verzog nachdenklich die Stirn. "Also der Teil mit den Lebensmitteln ist ja noch okay, aber.. Säge? Nägel? Chlor? Jisung, wenn ich dich nicht kennen würde, dann würde ich denken, dass du was Kriminelles anstellen willst!", gab ich ihm zu verstehen.

"Ich wollte irgendwas basteln. Sonst sitze ich hier den ganzen Tag lang nur dumm rum und das ist nicht gesund! Und wofür das Chlor ist, habe ich dir schon erklärt.", verteidigte er sich sogleich. "Okay, dann lass uns in Ruhe essen und dann kümmere ich mich darum.", versprach ich ihm.

Ich fuhr allein los, um die Lebensmittel einzukaufen. Den Rest vertagte ich vorerst. Jisung wollte schon mal damit beginnen, das Haus weiter zu putzen. Ich hätte mich nur allzu gern einfach darüber gefreut, wie gut er drauf war, aber irgendwie machte es mir auch Sorgen.

Plante er vielleicht einen Suizid? Ließ er mich einfach in dem Glauben, dass es ihm gut ging, damit ich seltener vorbeischaute und er in Ruhe alles planen konnte? Aber wenn das sein Plan wäre, dann hätte er es schon längst getan, oder? Hatte er sich vielleicht doch soweit motivieren können und es ging ihm tatsächlich nicht so schlecht? Ich wollte nur zu gern in seinen Kopf schauen können.

Mit zwei vollgepackten Einkaufstaschen kam ich erneut beim Haus an. Die großen Beutel klapperten laut, als ich den Weg entlangtrottete. Der verwilderte Garten machte es mir auch wirklich nicht einfacher, zur Haustür zu gelangen. So schön das große und dichte Grundstück auch war, es hatte etwas Gruseliges an sich. Ich konnte nicht richtig fassen, was genau es war. Vielleicht kam es mir einfach nur so vor, weil ich wusste, wie tragisch die Eltern umkamen. Ob ihre Seelen noch hier herumirrten? Sowas wie Geister gab es doch gar nicht!

"Jisung?", rief ich vor der Tür. Ich schaffte es mit den Taschen in der Hand einfach nicht, anzuklopfen oder zu klingeln. Ich hörte, wie es drinnen auf der Treppe polterte und kurze Zeit später öffnete sich die Haustür. Ein verschwitztes Gesicht sah zu mir hinab. Da hatte sich jemand verausgabt!

"Gut, dass du da bist! Du musst mir bitte helfen!", bat der Schwarzhaarige mich. Ich trat ein und schleppte erst einmal die Einkaufstaschen in die Küche. Damit hatte er für mindestens zwei Wochen Essen. "Wobei brauchst du Hilfe?", ich sah ihn aufmunternd an. "Im Keller. Ich möchte das große Regal vor die eine Tür stellen.", meinte er und zeigte auf die Treppe nach unten.

"Du hast aber schon die Funktion von einer Tür verstanden, oder?", fragte ich mit sarkastischem Unterton. Wieso zum Teufel sollte man ein riesiges Regal vor eine Tür stellen?! "Ja, ist mir schon klar. Aber.. Dieser eine Raum beunruhigt mich irgendwie. Ich finde Keller allgemein echt ätzend und gestern Abend habe ich komische Geräusche in dem kleinsten Kellerraum gehört. Und damit ich nachts keine Panikattacke bekomme, will ich das große Regal davorstellen.", weihte er mich in seine skurrile Gedankenwelt ein.

Wir mussten das Regal zum Teil auseinander bauen, um es durch die Tür zu bekommen und ich hatte sofort verstanden, wieso Jisung so verschwitzt war. Nun waren wir es nämlich beide. "Perfekt! So kann es stehenbleiben.", beschloss Jisung, nachdem wir das monstermäßige Möbelstück bis ganz an die Tür herangeschoben hatten. Natürlich hatten wir vorher die Türklinke abgebaut.

Nach getaner Arbeit schleppten wir uns entkräftet die Treppe nach oben. "Wie viel Geld schulde ich dir?", fragte Jisung mich, noch immer relativ kurzatmig. "Gar nichts! Ist ein Geschenk zum Einzug.", tat ich die nicht unerhebliche Rechnung einfach so ab. "Was? Nein, das will ich nicht! Ich habe doch Geld!", zeigte er mir, dass es ihm unangenehm war. Ich blieb bei meiner Meinung. "Danke, Changbin.", sagte er schüchtern.

"Und was genau willst du dann basteln?", fragte ich neugierig, als ich auf die verbleibenden Punkte seiner Einkaufsliste schielte. "Ich weiß noch nicht genau. Aber mir wird schon noch was einfallen. Vielleicht fange ich mit etwas Einfachem an... Ein Türschild oder so?", seine Augen lösten sich dabei kein Stück von dem Schriftstück: "Ich glaube, ich werde das Zeug selbst einkaufen.".

"Wie lange willst du denn zuhause bleiben?", erkundigte ich mich weiter. Ich fand es gut, dass er sich zuhause etwas Ruhe gönnen wollte, aber trotzdem sollte er nicht zu viel in der Uni verpassen. Irgendwann kam die Klausurenphase und er brauchte genügend Zeit, sich darauf ordentlich vorzubereiten. "Nur ein paar Tage, okay? Ich verspreche dir, dass ich die Uni nicht schleifen lasse.", versuchte er mich gleich zu beruhigen.

"Hey, ehm.. Darf ich ehrlich zu dir sein?"

"Warst du das nicht immer?"

"Doch. Aber.. Ich mache mir irgendwie Gedanken um dich."

"Wieso?"

"Weil du so gut drauf bist."

"Macht man sich nicht eigentlich Sorgen, wenn jemand nicht gut drauf ist?"

"Normalerweise schon, ja.."

"Aber?"

"Aber bei dir ist es andersrum!"

"Changbin, mir geht's wirklich gut."

"Siehst du?! Total gruselig, sowas von dir zu hören!"

"Okay... Changbin, mir geht's nicht gut?"

"Hm, jetzt mache ich mir anders Sorgen."

"Was muss ich sagen, damit du mir glaubst?"

"Die Wahrheit wäre nicht schlecht."

"Gut. Ich habe noch immer höllische Schmerzen. Ich bin noch immer ziemlich durch den Wind, weil ich jetzt wieder hier wohne, aber genau weiß, dass meine Eltern nie mehr zurückkommen. Ich werde in der Uni von einem Arschloch zusammengeschlagen, vor dem ich mich jeden Tag verstecke-"

"Stopp! Das macht's auch nur schlimmer!"

"Ich verspreche dir, dass ich mich bei dir melde, wenn ich etwas brauche oder wenn ich merke, dass es mir schlechter geht, einverstanden?"

"Das sollte zumindest für den Anfang reichen."

Wir standen uns wortlos gegenüber. Ich nickte noch immer monoton vor mich hin. Was genau störte mich denn bloß? Es war, als hätte ich irgendeine Vorahnung. Ein ganz merkwürdiges Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. Und leider lag ich mit meinem Bauchgefühl immer richtig.

"Eigentlich soll man das nicht machen, aber ich gebe dir meine private Nummer, okay?", sagte ich zögerlich und bat Jisung, mir einen Zettel zu geben. Sofort holte er einen kleinen Notizzettel und einen Kugelschreiber. "Wenn irgendwas sein sollte, dann ruf mich auf der Nummer an. Dann weiß ich, dass es wichtig ist!", erklärte ich noch schnell.

Wir verabschiedeten uns recht kurz voneinander. Ich lief erneut auf dem steinernen Weg entlang zu meinem Auto. Lautes Vogelgezwitscher umgab mich und ließ mich kurz die seltsame Atmosphäre vergessen. Der Wind trieb mir den leicht modrigen Geruch des nassen Laubs in die Nase und eine feine Gänsehaut wanderte über meinen Oberkörper.

Ich setzte mich in mein kleines Auto und startete den Motor. Mein Blick wollte sich einfach nicht von dem hohen Zaun trennen, der das Grundstück umgab. Ich schüttelte den Kopf, um der Realität endlich wieder ein Stück näher zu kommen. Dann legte ich den Rückwärtsgang ein und rollte langsam nach hinten. Han Jisung, dass du mir ja keinen Blödsinn anstellst!

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