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Wenn Gut und Böse verschwimmen

„Hm.", war das Einzigste, was Shunichi von sich gab, als er seine müden Lider aufschlug. Er erschrak leicht, als er den kleinen Mülleimer direkt vor seiner Nase erkannte. Anscheinend musste er, nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, umgefallen sein.

Zaghaft versuchte er sich aufzurichten, was sich als schwerer als gedacht herausstellte. Er fühlte sich wie gerädert, als hätte man ihn in ein Fass gesteckt, so einen Abhang herunter rollen lassen und danach... ach war doch egal.

Schmerzerfüllt fasste er an seine Stirn. Es schien, als wollte sein Schädel platzen. Zudem stank es schrecklich um ihn herum und als er an sich herab sah, hätte er sich fast nochmals übergeben. Er war ja bewusstlos geworden, bevor er alles säubern konnte. Shunichi musste duschen. Jetzt.

So stand er auf, oder versuchte es zumindest, denn kaum stand er auf seinen Beinen, musste er sich am Erstbesten festhalten, um nicht wieder auf den Fliesen zu landen. Als er wieder einigermaßen gehen konnte, machte er sich daran, erst sich und dann auch alles andere zu reinigen.

Nachdem das erledigt war und er sich im Spiegel betrachtete, konnte er erleichtert feststellen, dass er nicht mehr wie eine Leiche aussah, obwohl er alles in allem nicht wirklich gesund schien. Solange er sich nicht noch mal übergab, sollte es ihm Recht sein.

Shunichi wandte sich ab und ging zur Tür, um diese aufzuschließen und sie in einer fließenden Bewegung zu öffnen. Allerdings erschrak er, als eine schlafende Person, welche anscheinend an der Tür gelehnt hatte, nach hinten kippte. Reflexartig kniete er sich herunter und fing sie auf, was kein Problem darstellte, da die Person ganz leicht war.
„Hm?", kam es von seinem Schoß und schwarze Murmeln blickten zu ihm hoch. Das war ja Saki! Sie hatte er schon völlig vergessen. Letzte Nacht war zu viel passiert. Aber was machte sie hier? Warum hatte sie an der Tür gelehnt? Hatte sie so etwa geschlafen? Unmöglich.

„Guten Morgen.", fing sie an und lächelte besorgt: „Das hat sich gestern echt schlimm angehört. Geht es dir wieder besser?".
Shunichi konnte nicht verhindern, dass sein Gesicht ein wenig zu viel Farbe annahm und er errötete. Er schämte sich für das, was er letzte Nacht vollbracht hatte. Es war ihm unglaublich unangenehm. Zudem hatte man auch noch draußen alles hören können!

Da Saki keine Anstalten machte, von ihrem bequemen Kopfkissen aufzustehen, fasste er ihr unter die Schulter und schob sie etwas unsanft von sich. Danach stand er ruckartig auf und klopfte sich den imaginären Staub aus den Sachen. Zum Glück hatte er sich diese gestern schon im Bad zurechtgelegt. Dann ging er schnurstracks an Saki vorbei, welche rücklings auf dem Boden lag und sich den Kopf rieb. „Aua.", meinte sie und setzte sich auf.
Schunichi war geradewegs zum Fenster gegangen. Man hätte denken können, er wollte sich mit einer Giraffe messen, soweit streckte er seinen Kopf hinaus. Er wollte auf keinen Fall, dass sie dieses Zeichen der Schwäche sah, dass sie seine roten Wangen sah. Leider konnte er das nicht abschalten, zu sehr schämte er sich für die gestrige Nacht.

Anscheinend hatte er Glück, denn anstatt lästige Fragen zu stellen oder ihn anderweitig zu nerven, ging Saki einfach ins Bad. Erleichtert atmete er aus. Was er im Moment am wenigsten brauchte, war nervtötendes Gebrabbel.
Als er merkte, wie seine Scham langsam abklang und seine Wangen aufhörten wie Feuer zu brennen, begab er sich schwerfällig zum Bett und setzte sich auf die Bettkante. Es dauerte nicht lange und dann hatte er sich einfach nach hinten geworfen und seine Arme von sich gestreckt. Obwohl alles schien, als würde er auf Wolken liegen, stöhnte er schmerzerfüllt auf. Er spürte jeden seiner Knochen und wieder tauchte vor seinem geistige Auge das Bild auf, dass man ihn in ein Fass steckte und den Abhang hinunter warf.
Shunichi drehte seinen Kopf vorsichtig zur Seite und schloss die Augen. Allerdings öffnete er sie gleich wieder, als er feststellen musste, dass sogar schon das Bett nach den ekeligen Kirschblüten roch!

„Bin fertig!", rief Saki ihm zu, als sie aus dem Bad trat. Sofort setzte er sich auf und schaute sie misstrauisch an. Saki lächelte freundlich, aber nicht aufdringlich. Da war er wieder, dieser Blick, den er nicht deuten konnte.
Aber er wusste doch, dass er nicht verschont blieb, als sie ruhig fragte: „Hast du heute eigentlich was Wichtiges vor?". „Nein, wieso fragst du?", stellte er die Gegenfrage und hätte sich innerlich gleich dafür schallen können. Das musste an der Müdigkeit liegen, oder warum hatte er ihr gerade geantwortet? Das würde die kleine Hexe doch gleich wieder ausnutzen, um ihn mit irgendwelchen Sachen zu bombadieren.

„Ok, dann warte hier, ich bin bald wieder zurück!", meinte sie noch, dann war sie schon zur Zimmertür gerannt und hinter dieser verschwunden. Eigentlich hatte er ihr noch hinterher rufen wollen, dass sie ihn ja in Ruhe lassen sollte. Allerding hatte sie ihre Spezialität eingesetzt um schnell genug weg zu kommen, damit sie gar nicht mehr auf ihn hören musste. Damit ließ er sich wieder nach hinten fallen.

Erst ein lautes Klopfen riss ihn unsanft aus seinem Traum. Da war er anscheinend eingeschlafen. Seine Kopfschmerzen schienen gleich ein großes Stück gewachsen zu sein. Es war schlimmer einzuschlafen und dann geweckt zu werden, als gar nicht erst zu schlafen.
Als es erneut klopfte, drehte er sich zur Tür, betrachtete sie schweigend. Er könnte sie jetzt auch einfach ignorieren... Eine genüssliche Vorstellung. „Hey – hey! Ich bins! Mach auf, Shunichi!", erklang ein zaghaftes Flüstern an der Tür. Genervt verdrehte er die Augen. Was sollte jetzt die Heimlichtuerei? Sonst musste sie doch auch quieken.

Jedoch erhob er sich von der weichen Wolke und ging zur Tür, um sie mal wieder nur einen Spalt breit zu öffnen. Saki wollte gerade etwas sagen, doch er kam ihr zuvor: „So, jetzt hast du bei mir übernachtet. Nun nenn mir einen Grund, warum ich dich wieder reinlassen sollte.". Shunichi, sich seinen Sieg schon sicher, grinste innerlich triumphierend. Ja! Endlich war er sie los. Doch was er nicht wusste, Saki hatte diesmal nicht vor fair zu spielen. Sie war dabei, ganz andere Seiten aufzuziehen. So konnte sie sich ein kleines, heimtückisches Lachen nicht verkneifen, als sie einen messerscharfen Blick aufsetzte und ihn mit ihren schwarzen Augen fixierte. Dann tat sie es tatsächlich – sie hob die beiden Teller hoch. „Weil ich hier ganz, ganz frische Onigiri und ein super saftiges Omlett habe!", lachte sie fies auf. In dem Moment sah sie tatsächlich wie eine echte Hexe aus, deren Beute gerade in die Falle getappt war.

Als erstes wollte Shunichi sie als verrückt abtun, allerdings stellte sich sein Magen gegen ihn und grummelte laut. Peinlich berührt, umschlang er seinen Bauch mit beiden Armen und errötete leicht. Er konnte doch jetzt keinen Hunger haben. Nicht nachdem, was gestern geschehen ist. Allerding wurde Logik mal wieder völlig überbewertet und der Geruch des lecker aussehenden Essens minderte nicht im Geringsten seinen Appetit. Er machte alles noch viel schlimmer!
Wieder erklang ein heimtückisches Lachen seitens Saki, als sie seinen sehnsüchtigen Blick bemerkte. Jetzt hatte sie ihn!

Shunichi konnte nicht fassen, dass das wirklich geschah. Er konnte sich doch nicht einfach mit Essen bestechen lassen! Allerdings setzte sein Gehirn erneut aus, als sein Magen ebenfalls erneut grummelte. „Aber danach verschwindest du, klar?", sagte er und siegreich lächelnd trat Saki ins Zimmer. Wie geschlagen schloss er die Tür hinter ihr und trottete dann hinter ihr her, bis sie am Bett angekommen waren und sich auf dieses setzten. Einen Tisch gab es nicht, also mussten sie sich damit begnügen.

„Guten Appetit!", meinte Saki freudig, als sie ihm den Teller mit den Onigiri reichte. Sie waren ganz frisch zubereitet und dampften sogar noch. Ein feuchter Glanz hatte sich über sie gelegt und der Geruch war einfach herrlich. Der Speichel lief ihm förmlich im Mund zusammen. Zaghaft streckte er seine Hand nach einem der Leckerbissen aus. Er nahm einen Onigiri von dem Teller und Saki tat es ihm gleich, dann stellte sie den auf das Bett, sodass er gefährlich schräg stand. „Die sind mit Lachs. Ich hoffe du magst Lachs!", sagte Saki noch, bevor sie einen großen Bissen nahm. Shunichi sah sie gar nicht an, als er verstehend nickte. Er hatte nur das Essen in seiner Handim Blick. Er wollte es ihr gerne gleich tun und den Onigiri genüsslich essen, aber aus einem ihm unerklärlichen Grund traute er sich nicht.

„Stimmt etwas nicht?", fragte Saki, als sie bemerkte, dass Shunichi einfach nur regungslos da saß: „Magst du doch kein Lachs?". Shunichi, welcher ganz aus seinen Gedanken gerissen wurde, schüttelte den Kopf, blieb dennoch nur starr sitzen. Saki sah ihm dabei still zu, bis er sich nach einigen Sekunden zu ihr drehte und fragte: „Wer hat die eigentlich gemacht?".
Es war seltsam. Sie sahen so lecker aus und auch alles andere passte, wieso dann aß er nicht einfach? Es war wie eine unsichtbare Wand, die ihn davon abhielt dies zu tun. „Na ich natürlich!", antwortete Saki stolz und schien vor Glück überzuquillen. „Du kannst kochen?", rutschte ihm die Frage heraus und wieder hätte er sich selber dafür schlagen können. Das war wohl die dümmste Frage aller Zeiten! Nur weil er nicht kochen konnte, hieß das nicht, dass es auf den Rest der Weltbevölkerung zutraf.
„Warum fragst du so komisch? Sehe ich aus, als könnte ich es nicht?", schmollte Saki ein wenig und verzog die Lippen spielend. Abwehrend schüttelte Shunichi abermals den Kopf: „Nein, das ist es nicht.". Ja, was war es eigentlich?
„Kannst du denn nicht kochen?", meinte sie und legte den Kopf fragend schief. Etwas bitter lachte er auf: „Doch, wenn ich jemanden vergiften will.". Dafür erntete er ein erheitertes Kichern seitens Saki. Entrüstet schaute er ihr dabei zu. Was war das denn? Sie lachte? Aber es klang nicht, als lachte sie ihn aus... Lachte sie etwa über das, was er gesagt hatte? War er eben unabsichtlich witzig gewesen?

Schnell nahm er einen großen Bissen von seinem Onigiri, um sein Unbehagen herunter zu spielen. Das konnte doch nicht wahr sein. Verdammt noch mal, dass konnte nicht sein Ernst sein. Hatte ihn der Appetit etwa so verrück werden lassen? Ja, so musste es sein. Wann war er eigentlich so verfressen geworden?
Fast schon stopfend schlang er auch den Rest seines Reisbällchens herunter. Er musste zugeben, was die kleine Hexe da gezaubert hatte, war wirklich köstlich gewesen! Der Reis war perfekt gekocht. Nicht zu fest, nicht zu matschig. Es hatte ihm richtig gut geschmeckt.

Gerade noch rechtzeitig merkte er, wie sein Gehirn ein Signal aussenden wollte, damit sich die Muskeln um seinen Mund anspannten und zu einem... Das war doch zum Haareraufen! Diese kleine, nach Kirschblüten stinkende Hexe war zum Haareraufen!
„Hat es dir geschmeckt?", fragte sie dann auch noch. Böse funkelte er sie an. „Nein!", meinte er giftig und schaute sie streng an. Allerdings verlor sie nichts von ihrem glücklichen Lächeln und griff nur nach dem Teller, auf dem sich noch zwei weitere Reisbällchen befanden und reichte ihn Shunichi erneut. Verdattert blickte er sie an. Was sollte das jetzt? „Wenn es dir so geschmeckt hat, dann iss doch gleich noch einen!". Darauf hatte er nun wirklich nichts zu erwidern. Entweder sie hatte ihm gar nicht zugehört oder es einfach ignoriert.

Er war so perplex, dass er nur zaghaft ablehnte. Saki bestand jedoch darauf, dass er ihr Omlette probierte. Shunichi gab sich geschlagen und aß die Hälfte. Auch das schmeckte herrlich saftig.
Eigentlich hätte er damit rechnen müssen, das Saki noch einen Plan im Hinterkopf hatte. So erklärte sie ihm, dass sie eine Mission bekommen hatte, die höchste Wichtigkeit besaß und der sie noch am selben Tag nachgehen musste. Soweit, so gut. Allerdings hatte das Ganze einen Haken. Dieser war, dass sie ihn bat, mit ihr zu kommen. Natürlich war ihm nun sofort klar, was die Frage von vorhin zu bedeuten hatte und er lehnte strikt ab. Das hätte ihm gefehlt! Noch mehr Zeit mit dieser kleinen Hexe zu verbringen! Allerdings fing Saki wieder mit ihrem ewigen Generve an. Fest hatte sie ihn mit ihren schwarzen, glänzenden Augen angestarrt und gedroht, sich nie wieder von der Stelle zu bewegen. Zudem schnatterte sie die ganze Zeit undeutbares Geschwafel vor sich hin und nach kürzester Zeit hatte sie es tatsächlich geschafft, dass er einwilligte. Ein weiteres Mal hatte er sich nach seinem Gehirn gefragt. Wofür besaß er es eigentlich, wenn er es nie benutzte? Jedoch war es jetzt zu spät und nachdem sie zu Ende gegessen hatten, brachen beide auf, um Sakis Mission zu erfüllen.

Erst fuhren sie eine Weile mit dem Zug, bis es zu Fuß weiter ging und sie durch ein abgelegenes Dorf spazierten.
Er, so müde und fertig wie er war, musste ein ziemlich komisches Bild abgegeben haben. Immerhin trottete er ihr nur lustlos hinterher. Ganz im Gegenteil zu Saki, welche so fröhlich wie immer schien. Er fragte sich, was das für eine Mission sein würde, auf der sie ihn mitgenommen hatte. Wenn er Pech hatte, liefen sie direkt in die Arme einiger Helden und wurden gleich festgenommen. Shunichi zumindest, für Saki bestand ja immer noch die Möglichkeit zu entkommen, immerhin war sie extrem schnell. Sie würde sicherlich mühelos entkommen. Bei ihm würde es eher wie bei diesen Mädchen in Horrorfilmen aussehen, die immer über die allerdeutlichste Wurzel stolpern mussten... Er fragte sich, was er da eigentlich gerade zusammen spann. Hoffentlich war das alles schnell vorbei. Er wollte nur schlafen.

Als sie dann an einer recht einsamen Straße angekommen waren, führte sie Saki zielstrebig auf ein bestimmtes Haus zu. „Dort wohnt ein ehemaliges Mitglied der Schurkenliga.", erklärte sie auf dem Weg. Sie hatte die ganze Zeit kaum ein Wort gesprochen. „Ehemalig?", konnte er sich die Frage nicht verkneifen. Eifrig nickte Saki: „Ja, er ist damals einfach abgehauen und dann hier untergetaucht. Meine Aufgabe ist es ihn zu finden und zu eliminieren.". Misstrauisch zog Shunichi eine Augenbraue hoch. Er wusste doch, dass sie nicht das Unschuldslamm war, für das sie sich immer ausgab! Sie hatte sich doch gestern noch über genau das beschwert. Er sollte langsam wieder etwas vorsichtiger werden. Wer weiß, bei was sie noch alles schauspielerte? „Ich dachte, du hasst es, wenn sich Leute gegenseitig verletzen!", sprach er seine Gedanken aus, bekam jedoch keine Antwort, was ihn ein wenig stutzen ließ. Was spielte sie nur für ein Spiel mit ihm? Da kam ihm ein beunruhigender Gedanke. Was, wenn das alles nur eine Falle gewesen ist, um ihn hierher zu locken? Kurz sah er nach hinten, allerdings war dort keiner. Zumindest schienen sie nicht verfolgt zu werden. Jedoch schlich sich ein ungutes Gefühl in seinen Geist.

Nach einigen Minuten hielten sie vor einem kleinen Haus. Shunichi konnte nicht leugnen, dass das mulmige Gefühl zugenommen hatte. Sie befanden sich an dem perfekten Ort, für ein unauffälliges Verbrechen. Auch wenn an Sakis schlichter Kraft stark zu zweifeln war, so könnte sie ihn höchstwahrscheinlich ohne Probleme ausschalten. Allerdings war es für einen Rückzieher schon zu spät, denn Saki klopfte bereits an der kleinen Hütte, welche so aussah, als hätte sie schon bessere Zeiten erlebt. Die Fassade bröckelte, die Fenster waren mit Holzbalken abgedichtet und einige Ziegel lagen um den Eingang verteilt. Es schien, als würde es jeden Moment einstürzen.

Er wurde völlig aus seinen Gedanken gerissen, denn was dann passierte, sprengte seinen Horizont.

Es wurde wirklich auf ihr Klopfen reagiert und ein Mann mittleren Alters öffnete ihnen. Doch anstatt gleich übereinander herzufallen, standen beide ruhig da. „Saki.", wurden sie von dem überraschten Mann begrüßt. Er kannte sie? Wusste er was ihre Mission war und hatte sich vorbereitet? Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf als Saki zu sprechen begann: „Ich habe die Mission bekommen, dich auszuschalten."

Shunichi wollte sie gerade als verrückt erklären, als der Mann meinte: ,,Du kommst spät.".
Es war, als gäbe es in seinem Gehirn einen Art Stromausfall. Hatte der Mann das gerade wirklich gesagt? Dieser konnte doch nicht damit gerechnet haben, dass sie kamen. Oder etwa doch und das war nur eine Falle? Sofort kehrte der Strom in sein Gehirn zurück und er sah nervös zu Saki. Diese schien aber nicht besorgt, sondern ging ruhig an dem Mann vorbei, in das Haus.
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Sunichi hielt nichts davon. Er konnte doch nicht in das Haus des Mannes, der eigentlich das Ziel ihrer Mission war.
Aber eben dieser deutete ihm einzutreten und auch Saki winkte ihm zu, als sie bemerkte, dass er ihr nicht folgte.
Er schluckte hart, trat dann aber ein. Saki ging schnurstracks auf das kleine Sofa zu, welches mitten im Raum stand und setzte sich. Shunichi tat es ihr gleich. Mehr als nur verwirrt, saß er also neben ihr und wusste nicht so recht wohin mit sich. Was wurde hier gerade gespielt?
,,Wartet, ich hole schnell etwas Tee.", sagte der Mann, welcher die Haustür geschlossen hatte und ging dann anscheinend in die Küche. Als er sich sicher war, dass er sie nicht mehr hören konnte, dreht er sich schnell zu Saki: ,,Bist du eigentlich verrückt? Was machst du hier?".
Aber diese schaute ihn eindringlich an. Gerade als sie ihm antworten wollte, kam der Mann wieder. In der Hand hatte er zwei Tassen und eine Kanne mit wohlduftendem Tee.

Er setzte sich in einen Sessel ihnen gegenüber, dann stellte er die Tassen auf dem Tisch ab und schenkte ihnen ein. Shunichi beobachtete ihn dabei genau. Fast als wartete er nur darauf, dass der Mann gleich über sie herfallen würde. Aber das tat er nicht. Ganz ruhig schenkte er den Tee ein und stellte die Kanne auf den Tisch. ,,Danke.", meinte Saki und nahm die Tasse. Ohne zu zögern nahm sie einen Schluck. ,,Nicht...", hauchte Shunichi leise, aber da hatte Saki bereits von dem Gebrüh getrunken. Sie war wirklich verrückt. Wie konnte sie einfach etwas trinken, was vom Feind zubereitet wurde? Bestimmt hatte er ihnen irgendein Gift hineingetan.

,,Möchtest du gar nichts?", wandte sich der Mann an ihn. Dafür bekam er einen wütenden Blick von Shunichi: ,,Woher soll ich wissen, dass das nicht Gift ist?", sprach er seine Gedanken garstig aus. Der Mann fing lauthals an zu lachen, was ihn noch mehr verunsicherte.
,,Sag mal, wen hast du da eigentlich mitgebracht?", fragte der Mann jetzt Saki. Sie stellte die Tasse ab. ,,Das ist Shunichi. Er ist mein Partner.", erklärte sie, was ihm gar nicht gefiel. Erstens mochte er nicht von ihr ,,Partner" genannt zu werden und zweitens war er sauer, dass Sie dem Mann seinen Namen verriet. So was machte man einfach nicht. Dem Feind sagt man nicht seinen Namen. Was war sie denn für eine Schurkin?
,,Tut mir leid, ich sollte dir wohl einiges erklären.", fing sie wieder an. Sie deutete auf den Mann vor Ihnen: ,,Eigentlich hatten wir eine Mission, aber ich bin nicht hier, um jemanden etwas an zu tun. Ich bin hier, um Ichiro zu helfen.". Wieder war Shunichi völlig verwirrt. Was meinte sie mit ,,helfen" ?
Aber er musste seine Frage gar nicht aussprechen. Saki antwortete ihm schon: ,,Ichiro ist ein Mitglied der Schurkenliga. Wohlgemerkt ein Ehemaliges. Er hat die Schurkenliga vor circa einen Monat verlassen. Jetzt sind wir auf der Suche nach ihm." All das klang ja erst mal recht plausibel, aber es verwirrte ihn noch mehr? Wieso kam Saki ihrer Misson nicht nach? Wieder las sie seine Frage in seinem Gesicht ab. ,,Ichiro ist ein Freund von mir. Ich möchte ihm helfen.", fing sie an und wandte sich dann Ichiro zu: ,,Du solltest Japan verlassen."

Shunichi hatte bei all dem nur mit offenem Mund daneben sitzen können. Schweigend hatte er das weitere Szenario betrachtet. Saki und dieser Ichiro hatten sich noch über einiges unterhalten. Zusammen besprachen sie, wie er am besten Japan verließ und wie er sich vor der Schurkenliga versteckte. Was war das für ein verkehrtes Mädchen gewesen? Was stimmte nicht mit ihr? Wieso tat sie das? So viele Fragen schienen in seinem Kopf umher zu wirbeln und keine von ihnen mochte er zu beantworten. Das war echt zu viel für sein erschöpftes Gehirn. So hatte er sie auch nicht gewagt anzusprechen, als sie sich auf den Heimweg gemacht hatten. Es wäre eh nichts Brauchbares mehr rausgekommen, weshalb er auch zu ihr meinte, als sie an dem Eingang der Herberge ankamen: „Du willst heute sicherlich wieder bei mir schlafen, hab ich Recht?".

Die Sonne war bereits untergegangen und er vermutete nicht, dass die kleine Hexe etwas bei ihm vergessen hatte. Doch jetzt streiten, konnte er nicht. Er spürte bereits, wie sein Magen erneut anfing zu brodeln.

Nachdem Saki seiner Vermutung eifrig zugestimmt hatte, kam alles wie am Tag zuvor und so saß er wartend auf der weichen Wolke und genoss seine letzten Minuten im Himmel.

Vorsichtig wurde wieder die Tür vom Badezimmer geöffnet und er wollte sich schon zu seinem Stück Boden begeben, allerdings verlangte sie dieses Mal nicht von ihm wegzuschauen, sondern kam gleich herausgetippelt. Überrascht schaute er zu Saki, welche hinter sich die Tür schloss. Er musterte sie von unten bis oben um dann feststellen zu können: „So schlimm sieht's doch gar nicht aus.". Was hatte sie denn für ein Drama gemacht? Der Schlafanzug hing vielleicht ein bisschen, und die Ärmel und die Beine hatte sie hochgekrempelt, aber mehr nicht. Im Grunde hatte er sie ja am Morgen schon gesehen. Da war er aber mit ganz anderen Sachen beschäftigt gewesen, um sie richtig wahrzunehmen.

Saki, welche sich ihm zuwandte, schenkte ihm ein freundliches Lächeln und errötete leicht. Das Grinsen war er ja schon von ihr gewohnt. Warum diese allerdings rot wurde, konnte er sich nicht erklären. Wahrscheinlich war das so ein komisches Mädchen - Ding.
Dann ging sie weiter in den Raum hinein, direkt auf seine spärliche Decke zu und setzte sich auf diese. Shunichi beobachtete sie genau. Irritiert zog er eine Augenbraue hoch. Was kam jetzt wieder?

Saki lächelte weiterhin und klopfte mit ihrer rechten Hand neben sich. „Komm setzt dich zu mir. Lass uns etwas spielen.", erklärte sie sanft. „Ich werde sicherlich nicht spielen.", erwiderte er. Diese kleine Hexe musste sich anscheinend immer wieder neuen Blödsinn ausdenken. Saki ließ nicht locker und krabbelte zu dem kleinen Nachttisch, um die dort liegende Packung zu neben. Danach krabbelte sie auf die gleiche Stelle zurück und hielt die Packung hoch in die Luft und meinte glücklich: „Ich hab auch Pochies!". „Ich lass mich doch nicht immer von Essen bestechen!", antwortete Shunichi wie aus der Pistole geschossen. Sie dachte doch nicht wirklich, dass er jetzt immer springen würde, wenn sie ihm Essen anbot. Zudem... „Wo hast du das eigentlich wieder her?", fragte er und sie sah ihn aus ihren schwarzen Murmeln an: „Die hab ich vom Bahnhof.".

Shunichi seufzte laut. Wann hatte sie die geholt? Das hatte er überhaupt nicht mitbekommen. Trotzdem, das war kein Grund, warum er noch mehr Zeit als nötig mit ihr verbringen sollte, deshalb blickte er sie nur ernst an. Nicht minder freundlich versuchte es Saki erneut: „Nun komm schon, du hast doch nichts zu verlieren.". Erneut seufzte Shunichi. Ganz unrecht hatte sie nicht. Was hatte er denn schon zu verlieren? Vielleicht konnte sie ihn ja mit ihrem Gebrabbel in den Schlaf langweilen. Zudem hatte er schon irgendwie Hunger. Aber das könnte doch nicht ernsthaft der Grund sein, dass er aufstand und sich zu ihr setzte. Aber was dann? Er wusste nur, dass er sich innerlich dafür schallen könnte, dass er sich zu der vor Freude strahlenden Hexe setzte.

Jedoch verblieb er nicht lange in dieser Position und er ließ sich achtlos nach hinten auf die Decke fallen, sah stur zur Decke. „Was... willst du denn spielen?", fragte er nach einiger Zeit, in der Saki den Kampf mit der Papierschachtel bestritt. Sie schaffte es einfach nicht, die Plastikhülle von dieser zu entfernen. Schmollend verzog sie das Gesicht, was Shunichi genervt aufstöhnen ließ. In einer Bewegung drehte er sich zu ihr und riss ihr die Knabbereien aus der Hand, um sie mit Leichtigkeit von dem Plastikmonster zu befreien. Danach reichte er die Schachtel wieder. „Uiiiii – Dankeschön!", quiekte sie glücklich und schenkte ihm ein erfreutes Lächeln, was Shunichi mit Augenrollen quittierte. Euphorisch nahm sie einen der Pochis aus der Packung und fing genüsslich an, ihn zu knabbern.

„Ich dachte eigentlich, dass wir es mit Flaschendrehen versuchen, doch... ich hab keine gefunden.", sagte Saki und sah sich nochmals im Raum um. Es schien als würde die kleine Hexe echt niemals nachdenken. „Lass uns doch einfach so gegenseitig Fragen und Aufgaben stellen!". Shunichi hatte sich bereits wieder von ihr abgewandt und starrte an die Decke, als er ebenfalls zu den Knabbereien griff, um sich eines zu nehmen. Dann antwortete er geistesabwesend: „Meinetwegen.".
„Toll!", sagte sie: „Ich fang an, ok?". Shunichi zuckte mit den Schultern. Er erhoffte sich nicht viel von diesem improvisierten Meisterwerk. Die kleine Hexe musste aufpassen, sonst gewann sie wohlmöglich noch den Preis des besten Spiel des Jahres! Zudem war er längst wieder genervt von dem ekeligen Duft, der von ihr ausging. Vielleicht gewann sie noch ein Preis, den des meistbenutzten Duschgels.

„Gut, dann also, Wahrheit oder Pflicht?", fing sie an und knabberte gleich weiter an dem nächsten Stäbchen. „Keine Ahnung. Wahrheit oder so...", meinte er. „Wie alt bist du eigentlich, also genau meine ich. Das hast du mir noch gar nicht erzählt!", stellte sie ihm die erste Frage. Na toll, worauf hatte er sich eingelassen? Jetzt würde er von der kleinen Hexe ausgefragt werden, aber auf irgendwelche anstrengenden Pflichten hatte er keine Lust. Wenn es ihm zu viel wurde, konnte er ja jederzeit mit dem Quatsch aufhören.
„Fünfzehn", war seine emotionslose Antwort. Wieder griff er nach den Süßigkeiten und nahm sich gleich mehrere hinaus, verschränkte danach einen Arm unter seinem Kopf. „Ok, ok, jetzt bist zu dran!", forderte Saki ihn aufgeregt auf, was ihn seufzen ließ. „Wahrheit oder Pflicht?", brachte er trotzdem heraus und bekam ein erfreutes ,Wahrheit' entgegen gerufen. Super. Was sollte er sie jetzt fragen? Er wollte nicht wirklich etwas von ihr wissen, er wollte nur seine Ruhe vor ihr... da fiel ihm plötzlich eine Frage ein, welche er ihr tatsächlich gerne stellen wollte. Langsam wandte er sich ihr zu: „Du verhältst dich nicht wie eine Schurkin. Wenn man es ganz genau betrachtet, genau gegensätzlich. Warum bist du dann überhaupt in der Schurkenliga?".

Sakis Lächeln verschwand von ihren kleinen Lippen und ein bitterer Ausdruck zeichnete sich auf ihnen ab. So etwas hatte Shunichi bei ihr bisher noch nicht gesehen, weshalb es sein Interesse weckte und er sich gleich ein Stück mehr zu ihr drehte. „Eigentlich will ich gar nicht hier sein. Weißt du, es ist schwer zu erklären.", fing sie an. Ohne nachzudenken, antwortete Shunichi: „Dann mach, ich höre zu.". Erst, als er mit einem sanften Blick bedacht wurde, bemerkte er, was er gerade von sich gegeben hatte, aber er konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn Saki begann gleich zu erzählen: „Alles begann als ich sechs Jahre alt war, da wurde nämlich meine gesamte Familie ermordet und ich entführt.". Shunichi schluckte schwer. Man sah ihm deutlich an, dass er auf so etwas nicht vorbereitet war. Es fühlte sich ganz komisch an, als er sah, wie sich kleine Tränchen in den schwarzen Augen bildeten und ungehindert über die Wangen liefen. In dem Moment fühlt sich Shunichi merkwürdig klein und seine blöde Erkältung meldete sich ebenfalls wieder zu Wort.
Saki wischte sie sich einfach mit dem Handrücken weg und erzählte weiter: „Dank meiner Spezialität konnte ich ihnen aber gleich wieder entkommen. Allerdings war ich ganz alleine und noch viel zu klein, um mich selbst um mich zu kümmern. Dann traf ich auf Akeno. Er war damals schon ein Schurke. Ich tat ihm leid und so nahm er sich meiner an, zog mich groß. Als dann die Schurkenliga im Untergrund auftauchte, schloss er sich ihnen an und ich dementsprechend auch.". Saki machte eine kurze Pause. Diese Chance nutzte er um nachzuhaken: „Und warum wohnst du jetzt nicht bei diesem Akeno?". Bei der Frage hatte er sich nichts gedacht. Doch sie brach erneut in Tränen aus und ließ ein verzweifeltes Schluchzen verlauten: „Weil er vor zwei Jahren bei einer Mission umkam.".

Shunichi setzte sich auf, kratzte sich ratlos am Hinterkopf.
Er war froh, als sich Saki wieder zu fangen schien und meinte: „Tut mir leid. Ich wollte nicht schon wieder weinen.". Sie wischte sich abermals die Tränen aus dem Gesicht. Dann lächelte sie plötzlich wieder ein wenig und ihre Augen schienen einen seltsamen Ausdruck angenommen zu haben: „Shunichi, ich will weg von hier. Nicht nur von der Schurkenliga, ich will raus aus Japan! Ich will nach Amerika, ja und dort will ich mir ein neues Leben aufbauen und ich will lernen schneller zu laufen, als das Licht! Das sind meine tiefsten Wünsche, Shunichi!".

Warum schaffte es diese kleine Hexe immer ihn sprachlos werden zu lassen? Nach Amerika, ein neues Leben? Was für Überraschungen hielt sie wohl noch für ihn bereit?

„Du lächelst ja, Shunichi! Das ist das erste Mal, dass ich dich lächeln sehe!", sagte sie plötzlich und grinste ihn liebevoll an. Es brauchte einen Moment, bis er diese Information verarbeiten konnte. Dann riss er geschockt die Augen auf und hielt sich eine Hand vor den Mund. Hatte er wirklich gerade..?

„Das sieht echt schön aus, das solltest du viel öfter machen!", erklärte Saki und tätschelte sich selber an die Mundwinkel, um sie beispielhaft hochzuziehen. Shunichi konnte das Mädchen vor sich nur erschrocken anstarren.

Was war das?

Was machte diese kleine Kirsch-Hexe nur mit ihm?



Vorschau:

Saki: ,,Wow! Ich darf echt mal die Vorschau führen? Du bist auch das erste Mal dabei, oder Shunichi?" *erfreut umschau*
Shunichi: ,,Ich wäre lieber gar nicht dabei..." *genervt stöhn*
Saki: ,,Sei doch nicht so griesgrämig! Ich find's klasse hier!"
Shunichi: ,,Du findest doch fast alles klasse!" *Augen verdreh*
Saki: ,,Das ist... naja, vielleicht ein bisschen... Aber mal was anderes." *nachdenklich an Kinn fass* ,,Ob das wohl einen Grund hat, dass wir die Vorschau machen dürfen?"
Shunichi: ,,Ach Quatsch, das ist bestimmt reiner Zufall."
Saki: ,,Wie du meinst..."

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