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Kapitel 4

Ich sehe Lucia an.

Sie schläft, eingekuschelt in einer meiner Lederjacken, dem letzten was ich besitze. Alles was wir hatten haben wir verloren, aber wir haben unser Leben und unsere Freiheit wieder - auch wenn mir noch immer Alaric's Drohung in den Ohren klingelt. Wäre Avery nicht gewesen, säße ich jetzt nicht hier. Lucia wäre alleine auf sich gestellt ohne zu wissen was das überhaupt heißt.

Noch immer kann ich nur erahnen was genau sie dort wo ich sie gefunden habe durch gemacht haben muss. Ob sie es mir je erzählt steht in den Sternen aber das ist auch nicht meine Hauptsorge...
Wie geht es nun weiter, jetzt, da wir frei sind? Wir können gehen wohin wir wollen, sein wer wir wollen und all den Schrecken, das Blut und die erlebte Grausamkeit zurück lassen aber es hat uns nachhaltig für immer verändert.

Mich hat es verändert.

Burton liegt hinter uns und alles schlechte was ich damit verbinde ebenso. All die Dinge die ich getan habe, die ich tun musste um meine Familie zu retten und zu beschützen werden Dinge bleiben, die ich in einen Karton in meinem Kopf packe und ganz weit nach hinten schiebe, wo sie niemand findet - nicht einmal ich selbst.

Ich will vergessen, auch wenn das kaum möglich ist... Aber vor allem will ich eines : leben. Ich tausche all die Toten, die Morde, die Angst und den Hass ein gegen das, was ich hier habe... Einen Teenager, mitten in seiner prägensten Zeit. Etwas, das sich vor alledem wie Ballast angefühlt, mich regelrecht in den Wahnsinn getrieben hat ist mir nun um einiges lieber. Ich kann nicht einmal sagen das ich Lucia durch diese Zeit ohne Probleme bekomme, denn das wird nicht der Fall sein - zudem bin ich zu unerfahren was die Gefühlswelt einer heranwachsenden Frau angeht.

Aber ich gebe mein bestes. Das bin ich ihr schuldig - und mir selbst.

...

Mit viel Rückenwind und der Aussicht auf eine bessere Zukunft lenke ich den Wagen weitere Meilen bis der Sprit ausgeht. Hoch konzentriert studiere ich eine Karte um herauszufinden wo wir sind und wie viele Meilen ich zur nächsten Tankstelle laufen muss, als Lucia neben mir endlich erwacht. Der Schlaf steht ihr noch ins Gesicht geschrieben und sie braucht einen Moment um zu bemerken das sie längst nicht mehr in einer Höhle gefangen ist - das die Sonne ihre Haut berührt und wärmt und sie sicher neben mir ist.

Sie sieht mich nur an, sagt nichts... Aber das genügt auch. Die Zeit in Gefangenschaft, in der ich fast umgekommen bin vor Sorge ob sie überhaupt noch lebt und all das, was man ihr antut ertragen kann, haben sie merklich älter werden lassen. Ihr ernster Gesichtsausdruck, selbst als ich lächle, bestätigt mir das. Eines Tages, so sicher bin ich mittlerweile, wird sie mir von ihrer Zeit bei ihren Peinigern erzählen und bis dahin werde ich warten, geduldig. Ich werde mir die Zeit nehmen, ganz gleich wie viel sie benötigt und ihr zuhören bis sie all ihre seelischen Wunden offen gelegt hat.

Meine werde ich für mich behalten.

...

Nach einer Weile schaffe ich es unseren aktuellen Standort auszumachen und stelle erleichtert fest das hinter einem der vielen Sandhügel zu unserer rechten eine Tankstelle ist. Das Glück scheint zum ersten Mal seit langer Zeit auf unserer Seite zu sein, also bringe ich meine Schwester dazu mir zu folgen, an meiner Seite zu bleiben. Sie allein zu lassen kommt erst einmal nicht infrage und sie versteht es, ohne mit ihrem üblichen Augenrollen ihr Missfallen zu offenbaren.
Schweigend laufen wir nebeneinander her und ich merke wie sie mich immer wieder ansieht, aber sich nicht traut zu fragen - oder überhaupt groß etwas zu sagen.

Zu quälend scheinen die Dinge zu sein an die sie sich erinnert, die passiert sind und die noch eine ganze Weile ihr Leben in dumpfe Grautöne tauchen wird.

Schließlich erreichen wir die Tankstelle und prompt finde ich auch einen Benzinkanister um das gestrandete Auto zu betanken. Dabei bleibt Lucia stets nah bei mir ohne Aufmerksamkeit zu erregen und sie spricht nicht, selbst als zwei ältere Männer sich nach draußen zu uns gesellen und uns dabei beobachten, was wir tun. Ich meine sogar kurz einen Anflug von Angst in ihren Augen zu sehen, doch ein Blick in meine Richtung lässt sie beruhigt aufatmen - als könnte ich all das Böse das sich hinter freundlichen Fassaden in dieser Welt verbirgt aus dem Weg räumen.

...

Sobald das Auto wieder fahrtüchtig ist bitte ich Lucia darin zu warten... Dann greife ich nach dem Telefonhörer bei der Tankstelle. Die Nummer wählt sich wie von allein und als mein Gegenüber abhebt bleibe ich still, obwohl ich so viel sagen möchte.
Avery's Stimme klingt leicht belegt und im Hintergrund ist nichts als Stille... Ich frage mich, ob sie sich extra zurück gezogen hat oder gerade sowieso alleine ist.
Tausend Dinge fallen mir ein die ich sagen könnte, nichts davon verlässt meine Lippen.

Dann lege ich auf. Es war ohnehin eine dumme Idee sie anzurufen - besonders wenn ihr Kerl jemand ist der mir durchaus gefährlich werden kann. Er hat gedroht mich zu töten, was ich keinesfalls zulassen kann... Ich kann Lucia nicht alleine lassen. Wenn es sie nicht (mehr) gäbe,... Dann würde ich geradewegs mit ausgebreiteten Armen auf ihn zugehen, selbst wenn er auf mich zielen würde. Ich würde jede Kugel die mich trifft begrüßen weil sie die Stimmen in meinem Kopf zum Schweigen bringen würde, die mich daran erinnern das ich kein guter Mensch bin.

Aber Lucia lebt. Und deshalb muss ich das auch. Ganz gleich was es bedeutet, ganz gleich was ich dafür tun muss. Ich muss sie schützen und alles tun was ich tun kann, damit ihr nichts mehr geschieht. Damit ihr niemand mehr weh tun kann.

Mit diesen Gedanken lenke ich den Wagen Richtung Highway. Wohin auch immer uns unser Glück führt - wir sind zusammen und das ist alles, was nötig ist.

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