Kapitel 3
Luna schaut auf die beiden Mädchen, die mit voller Wucht gegen den Boxsack hauen. Ihre Mutter steht neben den beiden, mit einem deutlichen Blick der Begeisterung, schaut sie rüber zu Luna, die ihr daraufhin ein lächeln schenkt. Sie weiß noch ganz genau, als die beiden Mädchen damals mit ihrer Mutter zu ihr ins Fitnessstudio kamen.
Sie waren damals noch sehr schüchtern, aber wollten unbedingt von Luna trainiert werden. Luna hat sie sofort ins Herz geschlossen und genießt es immer wenn sie zum Training kommen, ihre Begeisterung für den Sport und ihr Talent, findet Luna sehr bewundernswert. Die beiden Mädchen kichern, versuchen jedesmal neue Rekorde aufzustellen.
Luna sah sich in ihnen auch oft wieder als Kind. Mit 12 und 15 schon so motivierte und sportliche Kinder zu sehen, die echt schon jede Menge drauf hatten, findet Luna sehr beeindruckend.
Schon immer hat sie den Sport geliebt und als ihre Mutter sie damals immer trainiert hat und mit ihr immer eine kleine Runde joggen gegangen war, war Luna in ihrer eigenen kleinen Welt, in der es keinerlei Probleme gab. Wenn sie Sport machte konnte sie alles ausblenden, das war so gar heute noch so. Manchmal war Luna sogar schneller als ihre Mutter, wenn sie versuchte sie einzuholen musste sie sehr schnell sein und keuchte hinterher oft. Was wohl ihr Vater heute macht? Ob sie ihn mal besuchen soll?
Luna schüttelt sich und verdrängt diese Gedanken. Sie verbietet es sich an ihren Vater zu denken, jeder Gedanke an ihn und seine damaligen Worte schmerzt zu sehr und wenn sie doch an ihn denkt, hasst sie sich dafür selbst. Sie verdrängt einfach die ganzen negativen Gefühle und Gedanken, alle Erinnerungen die sie an ihren Vater hat, versucht sie zu vergessen.
,,Luna alles gut bei ihnen?" fragt die Mutter der beiden Kinder. Die Erinnerungen verschwinden, etwas verwirrt und erschrocken gleichzeitig sieht Luna die Mutter an. Erst jetzt hat sie bemerkt, wie sehr sie doch wieder an die Zeit damals denken muss, obwohl sie diese doch vergessen wollte. Aber das war fast unmöglich.
,,Alles gut bei ihnen?" fragt die Mutter erneut und schaut besorgt rüber zu Luna, die nickt. ,,Äh, ja Entschuldigung. Ich war nur etwas in Gedanken." murmelt sie
,,Ich wollte sie auch gar nicht weiter stören, eigentlich nur kurz Bescheid sagen. Wir müssen jetzt leider schon, es kam noch ein kurzfristiger Termin dazwischen, die Kinder wollen auch noch viel lieber hier bei ihnen bleiben und trainieren aber wir müssen jetzt leider los. Wir sehen uns dann nächste Woche wieder." sagt Mrs. Wilson
,,Alles gut. Dann bis nächste Woche." Luna geht nochmal kurz zu den beiden Mädchen. Beide lächelten sie an. ,Hey Lou! ruft die ältere."
,,Na ihr beiden, wieder fleißig trainiert?" Beide fangen an zu nicken und lächeln noch mehr.
,,So ihr beiden wir müssen jetzt leider wirklich los."
,,Nein ich will noch nicht!" ruft die jüngere
,,Doch wir kommen doch nächste Woche wieder her. Da könnt ihr weiter trainieren." versucht Mrs. Wilson ihre Kinder zum mitgehen zu überzeugen.
,,Bis nächste Woche Lou!" sagt Emily die ältere der beiden und gibt Luna einen High-Five.
,,Seid nächste Woche ganz pünktlich, ihr bekommt eine kleine extra Überraschung. Aber nur wenn ihr eure Mutter den Gefallen tut und gleich mit ihr kommt." Beiden huscht ein herzhaftes lächeln übers Gesicht und sofort gehen sie hinter ihrer Mutter her.
,,Danke, sie sind wirklich super."
,,Ach keine Ursache." antwortet Luna lächelt ebenfalls. Die beiden Kinder winken Luna noch einmal und gehen dann mit ihrer Mutter aus dem Studio. Lächelnd läuft Luna zum Anmelde Tresen um etwas wichtiges zu suchen. Die drei sind ihr einfach ans Herz gewachsen, immer freut sie sich wenn sie jede Woche einmal zum Training in ihr Studio kamen und die Kinder dann immer noch viel länger bleiben wollen.
Wie süß Kinder sein können, denkt Luna und kniet sich runter, an eine der Kisten, in der unzählige Papiere lagen. Sie kramt und durchwühlt Papier für Papier. Doch nichts. Ein lautes stöhnen entweicht ihr, bevor sie die Papiere zurück in die Kiste fallen lässt und sich umdreht.
,,Hallo Luna lang nicht mehr gesehen. Bist echt groß geworden." sagt er Mann und lacht.
Ihr Blick fixiert auf das schwarze Shirt, ihr Blick wandert höher bis schließlich ins Gesicht. Diese blaue Augen, der Blick und der Ausdruck, sofort erkennt Luna den Mann vor ihr wieder und er gibt ihr ein ungutes Gefühl. Leicht schreckt Luna zusammen. Ihr Herz beginnt schneller zu schlagen. Der Mann deutet mit dem Kopf auf die Tür neben Luna. Langsam öffnet Luna diese und geht rein in ihr Büro, der Mann folgt ihr. Hinter ihm schließt Luna die Tür.
,,Wow gutes Büro." sagt der Mann und ein böses Grinsen schleicht sich in sein Gesicht.
,,Was willst du hier?"
,,Dich mal wieder besuchen. Was sonst, kennst mich doch."
,,Eben du willst immer was wenn du kommst. Also was willst du von mir?"
Sofort zieht der Mann einen Ring aus seiner Hosentasche und streckt ihn in Lunas Richtung. Der silberne Ring glänzt, er besitzt die Form eines Wolfes, der schwarze Stein funkelt ebenfalls.
,,Würde mich wirklich freuen, wenn du wieder bei uns mitmachst Luna."
,,Auf keinen Fall! Ich mach bei eurem kriminellen scheiß nie wieder mit!"
,,Du solltest es dir unbedingt nochmal anders überlegen."
,,Nein, tue ich nicht! Ich werde heute nicht mitmachen und auch nicht wenn du in 2 Wochen wieder fragst.
,,Ganz wie du meinst Luna. Deine Entscheidung."
,,Und jetzt verlasse sofort mein Fitnessstudio, oder ich lasse dich rausschmeißen. Du hast hier nichts zu suchen." Luna kocht innerlich, sie ballt ihre Hände zu Fäusten.
,,Ruhig Tiger. Ich geh ja schon." Ruft Thomas Schwartz, wirft den Ring in die Luft und fängt ihn wieder. Lunas Blick fällt auf seine Hand, an der er ebenfalls so einen Ring trägt. In ihr steigt die Wut immer mehr an, am liebsten würde sie ihm knallhart die Meinung an den Kopf knallen und ihm eine Backpfeife geben. Aber sie weiß, das dass alles nichts bringen würde und gewalttätig war sie ja ohnehin nicht.
,,Wenn du es dir doch nochmal anders überlegst, du weißt ja wie du mich findest." Mit diesen Worten läuft der zur Tür, zeigt Luna noch einmal den Ring und verschwindet dann. Luna beißt sich auf die Lippen.
Sie hasst seine Worte, seine ganze Art. Er wusste schon immer ganz genau, wie er sie wütend macht. Luna muss immer nachgeben sonst wird es noch schlimmer und das hasst sie noch mehr.
Nach ein paar Minuten lässt sie sich in ihren schwarzen Drehstuhl fallen und macht sich eine Zigarette an. Kräftig zieht sie daran und nimmt viele tiefe Atemzüge, ein leichter Rauchgeruch steigt in ihre Nase, bevor sie die Zigarette wieder aus dem Mund zieht und es raus pustet. Was Elena wohl in diesem Moment getan hätte? Leider eine Frage die unbeantwortet bleibt.
Plötzlich klingelt ihr Handy laut. Sofort zieht sie es aus der Hosentasche und geht ran.
,,Hi Luna, Daniel hier."
,,Hey, was gibt's?"
,,Sehr viele Verbrechen in letzter Zeit. Vorgestern haben mein Kollege und ich eine Leiche am See gefunden und heute Morgen eine angeschossene Frau wegen einem verrückten Mann in einem Café."
,,Oh man."
,,Mir läuft einfach die Zeit davon. Ich könnte wetten es war dieser Kerl von der Bank, der ist einfach zu verdächtig, aber ohne Beweise geht leider gar nichts und die haben wir nicht, aber wenn wir nicht bald mal was haben, werden immer mehr Opfer gefordert und New York ist bald gar nicht mehr sicher."
,,Ach in New York gab es doch schon immer viele verbrechen, ist doch nichts neues."
,,Ja, aber es werden zur Zeit immer mehr und alle haben 10 Meter Umkreis und sind nur 10 Minuten von der Bank entfernt, was meinen Verdacht auf den Director noch verstärkt.
,,Wie geht's Elena?"
Kurz herrscht eine Stille am anderen Ende der Leitung.
,,Hallo, bist du noch dran?"
,,Mh ja. Ich bin nur gerade am fahren. Zurück zum Thema, Elena kann sich leider immernoch nicht erinnern, noch nichtmal an ihren Namen. Ich weiß nicht was ich noch tun soll. Nichts hilft. Ich weiß nicht ob sie je wieder die alte sein wird."
,,Ich bin mir sicher das wird sie."
,,Wie kannst du nur immer so zuversichtlich sein?"
,,Im Laufe der Zeit trainiert."
,,Kannst du bitte zu Elena fahren? Vielleicht erinnert sie sich wenigstens an dich. Bitte."
,,Es ist gerade schlecht. Ich bin im Studio, ich kann jetzt nicht einfach so weg. aber nachher komme ich sofort versprochen."
,,Luna, sie ist deine Beste Freundin. Sie hat dir auch schon so oft geholfen, sie braucht dich jetzt auch."
,,Gut du hast gewonnen, bin schon auf dem Weg."
,,Danke dir."
,,Bis gleich." mit diesen letzten Worten legt Luna auf und lässt ihr Handy zurück in die Hosentasche gleiten. Noch einmal zieht sie an der Zigarette und springt dann sofort auf. Jacke und Schlüssel alles da.
Elena ich komme, denkt Luna und verlässt das Büro schließt ab und macht sich mit schnellen Schritten auf den Weg zu ihrer Freundin ins Krankenhaus.
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Was sagt ihr zu Thomas und Luna?
Geschrieben von: Mybestories21
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