Kapitel 4
Ich nahm noch einmal tief Luft und fing an zu lesen. „Liebe Teilnehmerin, es freut uns, dass du Teil genommen hast. Dieses Gewinnspiel...", zwischendurch wurde Lucys Atmung schneller. Es fing genauso an, wie ihre Absage. „... war für One Direction sehr wichtig. Es freut uns allerdings sehr, dir sagen zu können, dass du die, jetzt schon berühmte, Gewinnerin bist..." Der Rest ging in unserem Gekreische unter.
„Oh mein Gott, Lucy!!!", schrie ich in den Hörer.
„Oh Gott! Das ist der absolute Wahnsinn!!!", kam es von ihr in genau der gleichen Lautstärke zurück.
„Oh Mein Gott! Ich kann das nicht glauben!"
„Ich ja auch nicht!! Warte, ich komm sofort zu dir! Ich halte das alleine nicht aus!"
„Ja und dann müssen wir es unbedingt den anderen sagen!"
„Warte, bis ich da bin!"
„Ja, bis gleich!"
„Tschau", und damit legte ich auf. Ich hatte es immer noch nicht wirklich begriffen und sprang wie wild in meinem Zimmer herum. Schnell packte ich ein paar Sachen zusammen und stürmte aus meinem Zimmer. Auf dem Flur traf ich auf meine zwei kleinen Schwestern und überbrachte ihnen gleich die Nachricht. Auch sie freuten sich, aber vielleicht gerade mal halb so viel wie ich. Ich rannte noch schnell in die Küche zu meinen Eltern.
„Mum, Dad!", rief ich schon als, ich noch nicht einmal die Tür erreicht hatte. Mit dem größten Lächeln, das ich je hatte, betrat ich also die Küche. „Ich muss sofort zu Lucy!", schrie ich schon fast wieder.
„Jetzt sag nicht, ihr habt wirklich gewonnen?!", fragte mein Vater, aber aufgrund von meinem Lachen des Jahrhunderts musste er mir glauben.
„Das freut mich für dich, Schatz!", sagte meine Mutter und umarmte mich.
„Danke, aber ich muss los!", sagte ich schnell, drehte mich um und lief schon fast raus.
„Aber sei bitte um spätestens neun Uhr wieder da!", rief sie mir noch hinterher. „Du hast morgen Schule!" Ich hörte das fast gar nicht mehr, so aufgeregt war ich. Ich schwang mich auf mein Fahrrad und war auch schon viel eher, als ich dachte, vor der Haustüre meiner Freundin. Ich kam gar nicht dazu, zu klingeln, da wurde auch schon die Tür aufgerissen und Lucy zog mich kreischend in eine Umarmung. Zusammen hüpften wir noch kurz vor der Tür herum, dann zog sie mich auch schon mit nach drinnen. Nachdem wir noch kurz mit ihren Eltern und ihrem Bruder geredet hatten, verkrümelten wir uns in ihr Zimmer und öffneten sofort meinen E-Mail Account. Ich wollte nämlich wenigstens zu Ende lesen, da ich nur vielleicht drei Sätze weit gekommen bin.
„Oh man, ich kann's immer noch nicht glauben!", flüsterte Lucy, als ich die Mail wieder öffnete. Mit einem riesigen Grinsen fing ich wieder an, zu lesen. „Liebe Teilnehmerin, es freut uns, dass du Teil genommen hast. Dieses Gewinnspiel war für One Direction sehr wichtig. Es freut uns allerdings sehr, dir sagen zu können, dass du die, jetzt schon berühmte, Gewinnerin bist, die eine Woche mit One Direction verbringen darf. Wie schon erwähnt, darfst du mit einer Freundin und einer Begleitperson anreisen. Genauere Informationen über die Reise und den Aufenthalt werden dir in den nächsten Tagen wieder per Mail zugeschickt. Wir wünschen dir noch einen schönen und aufregenden Tag, bis bald." Kaum hatte ich aufgehört zu lesen, fingen wir wieder an zu kreischen. Aber mal im Ernst, wer würde das nicht tun? Ein Traum ging gerade in Erfüllung und wir konnten es immer noch nicht glauben.
„Himmel, ich halte das nicht mehr aus! Wir müssen mit den anderen reden! Sofort!", befahl meine Freundin, noch immer mit einem überdimensionalen Grinsen auf den Lippen. Also öffnete sie schnell ihren skype Account und wartete darauf, dass unsere Freundinnen auch online gingen. Als alle endlich da waren, wurden sie erst mal mit (schon wieder) Gekreische begrüßt. Das war Antwort genug und auch sie wurden aufgeregt.
„Ernsthaft? Jetzt bin ich wirklich neidisch! Wieso hab ich nicht mitgemacht?", beschwerte sich Melissa lachend.
„Ich hab's dir doch gesagt! Aber zum Glück haben wir zwei Mails verschickt! Ich kann das immer noch nicht glauben! Wir werden wirklich eine ganze Woche mit One Direction verbringen!", schoss ich wieder los.
„Ich wäre auch gerne dabei!", kommentierte jetzt auch Nadine. „Stellt euch das mal vor! Ihr habt die Jungs fast komplett für euch alleine!"
„Oh Gott! Was ist, wenn sie uns nicht mögen?" Lucys Frage verwirrte uns alle.
„Wie bitte? Ihr seid die besten Fans, die sie sich wünschen können! Ihr schreibt keine bescheuerten Kommentare, wie manch andere, ihr respektiert alles an ihnen, ihr versteht sie. Sie werden euch allein schon deswegen mögen, weil ihr anders seid!", schaltete sich Anna dazwischen.
„Da hat sie Recht, Lucy! Denk nicht so negativ! Ihr habt diese verdammte Reise gewonnen, also stell dich nicht so an!", munterte Melissa sie auf. Wir diskutierten noch ein bisschen weiter und dabei kam fast alles zur Sprache. Zum Beispiel, was wohl in der nächsten Mail stehen würde oder wann wir unser Abenteuer starten würden, obwohl es für uns jetzt schon angefangen hatte. Wir besprachen auch, wie die Jungs auf uns reagieren würden und umgekehrt und was diese Überraschung war, von der immer die Rede war. Als wir dann wieder auf die Uhr sahen, merkten wir, dass es schon fast neun Uhr war. Wir verabschiedeten uns voneinander und freuten uns irgendwie schon auf die Schule am nächsten Tag, was aber nichts mit unserem Unterricht zu tun hatte.
„Was ist, wenn Niall mich nicht mag?", hörte ich plötzlich meine Freundin. Verwirrt schaute ich sie an.
„Wie kommst du denn da drauf? Wieso sollte er dich nicht mögen?"
„Naja, ich finde halt, dass..."
„Nein, du ziehst dich jetzt nicht schon wieder runter!", befahl ich ihr. „Er wird dich mögen. Punkt. Wer das nicht tut, der ist komplett verrückt! Du brauchst dir keine Sorgen machen, vor allem nicht wegen deinem Aussehen, verstanden?!"
„Na gut. Danke, Marie!", sagte sie schließlich und umarmte mich. Ich wusste wie wichtig ihr das war. Sie zweifelte oft an sich, aber bis jetzt hatte ich es immer wieder geschafft, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Und ich wusste auch, dass sie den blonden Iren in ihr Herz geschlossen hatte. Klar, wer hatte das nicht, aber jetzt ging gerade ihr Traum in Erfüllung und sie würde ihn persönlich kennen lernen. Und auch, wenn sich daraus nichts ergeben würde, wovon ich mal stark ausging, würde ich dafür sorgen, dass sie die beste Zeit in ihrem Leben hatte.
Ich bin allerdings noch nicht auf den Grund gekommen, warum sie sich selbst immer wieder anzweifelte. Ehrlich gesagt hatte sie nichts an sich auszusetzten. Sie hatte weiche, ungefähr brustlange, dunkle Haare, die immer, egal wann, nach diesem wahnsinnig tollen Shampoo duftete (und egal wie oft ich das versucht hatte, so wie sie bekam ich das nicht hin!). Ihre Augen funkelten immer in diesem blau/grün, wenn sie sich wegen irgendwas freute und ihr Kleidungsstil war auch super. Er hatte immer einen etwas sportlich Touch und ohne ihre Converse ging sie nirgendwo hin. Wenn man das so ansah, sollte eher ich mir Sorgen machen. Meine Haare hatten zwar ungefähr die gleich Länge, waren aber irgendeine Mischung aus hellbraun mit einer winzigen Nuance von rot und blond. Meine Augen waren wieder eine Mischung, diesmal aus braun und grün. Und meinen Stil was Klamotten anging konnte man nicht wirklich beschreiben. Ich nahm einfach immer das, was ich gerade fand. So, fertig mit diesen Beschreibungen und zurück zum eigentlichen Thema.
Langsam lösten wir uns wieder voneinander und strahlten uns schon wieder an. Die Vorfreude war einfach viel zu groß für schlechte Gedanken. Nachdem wir uns noch mindestens zehn Mal umarmt hatten, verabschiedeten wir uns voneinander und ich fuhr nach Hause. Ich fühlte mich wie in einer Seifenblase, aber es fühlte sich gut an.
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Als ich diesen Teil geschrieben habe, bin ich mit Grinsen nicht mehr fertig geworden. Ich meine, stellt euch das doch mal vor!!! Und diese Szene, wo alle ausflippen, das hab ich mir so gut vorstellen können. Einfach ein Traum ;D
Ich hoffe einfach mal, euch gefällt das hier genauso gut wie mir... viel Spaß beim Lesen
Eure
moontosun
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