Kapitel 17
Sobald wir aus dem Wald draußen waren, konnte Lucy langsam begreifen, was passiert war und fing an, zu weinen. Ich hielt sie immer noch im Arm und hatte nicht vor, sie in naher Zukunft wieder los zu lassen. Ich wollte alles für sie tun, damit es ihr besser ging, aber ich wusste nicht was. Aber nach einiger Zeit beruhigte sie sich zum Glück wieder.
„Es tut mir leid" Wäre ich nicht so dicht neben ihr gesessen, hätte ich es gar nicht gehört.
„Was tut dir leid? Dir muss nichts leidtun?"
„Das ist alles wegen mir passiert. Wenn ich besser aufgepasst hätte..."
„Du kannst gar nichts dafür. Du wusstest genauso wenig davon wie wir. Das sind professionelle Verbrecher, das war alles durch und durch geplant und wir waren da zufällig mit drin"
„Aber ich hätte auf dich hören sollen. Du hast mich heute Morgen gewarnt, du hast gewusst, dass etwas nicht stimmte"
„Ich hatte nur eine Vermutung und die hätte auch sicher falsch sein können. Vielleicht hat das Auto, was ich da draußen gesehen habe, gar nichts damit zu tun. Ich bin einfach nur froh, dass es dir gut geht"
„Aber was ist mit Niall... und Louis?"
„Die schaffen das, sie sind stark, sie halten durch"
Neben mir hörte ich ein leises Schniefen und ich wusste genau, wie Harry sich fühlte. Oder eben nicht. Louis ist sein fester Freund und er liebt ihn. Wer weiß, wie lange die beiden schon zusammen sind. Klar ich liebte Lucy auch, nur eben im freundschaftlichen Sinn. Am liebsten hätte ich ihn auch umarmt, aber da ich selbst gerade als Kissen benutzt wurde, war das etwas schwierig.
Also nahm ich eine Hand und legte sie kurz auf seinen Oberschenkel. Er sah zu mir, seine Augen waren gerötet und in ihnen konnte man sehen, wie sehr er sich sorgte und welche große Angst er hatte. Ich warf ihm einen verständnisvollen Blick zu und er nickte kurz.
Ich umarmte Lucy wieder und sofort hielt sie sich enger an mir fest. Ich konnte verstehen, dass das traumatisierend gewesen sein musste und ich wollte alles tun, damit sie sich besser fühlte.
„Ich hab dich lieb", flüsterte ich ihn schließlich zu.
„Ich hab dich auch lieb" Und so blieben wir die ganze Fahrt über aneinandergeklammert sitzen.
Mittlerweile hatten wir den Wald weit hinter uns gelassen und fuhren auf die Stadt zu.
„Was machen wir jetzt?", wollte Liam wissen.
„Ich weiß es nicht. Eigentlich sollten wir Paul sagen, dass wir Lucy wieder haben"
„Der bringt uns um", gab ich zu bedenken.
„Vor allem, wenn er erfährt, warum wir sie wieder haben", sagte Harry noch. Er hatte sich wieder einigermaßen unter Kontrolle, aber man konnte ihm immer noch ansehen, wie er sich fühlte.
„Ich weiß", seufzte Ben. „Aber ich denke, das ist die beste Lösung. Sie sollten es wissen" Nach und nach stimmten wir zu. Es half ja nichts.
„Okay, wir sollten wieder zurück zum Studio fahren"
„Wartet mal", unterbrach uns Liam.
„Was ist denn?"
„Ich hab da so eine Idee"
„Was planst du?"
„Ich meine die Entführer müssen ja irgendwann mal ihr Versteck verlassen und da wäre es ja ganz gut, wenn sie eine schöne Überraschung bekommen"
„Liam, ich denke nicht dass... ach so eine Überraschung" Harry war der Erste, der Liams Gedankengänge nachvollziehen konnte.
„Liam? Wie kommst du denn da drauf?"
„Ich habe mich letztens zufällig mit Louis über dieses Thema unterhalten, also Entführungen und da haben wir, ich weiß selbst nicht wieso, einen Plan ausgeheckt. Der ist gar nicht so schlecht, also denke ich mir, irgendwas muss ich tun, vor allem, wenn ich es direkt vor der Nase habe"
„Ich weiß nicht, ob das so eine tolle Idee ist", gab Lucy zu bedenken.
„Nicht, dass wir dich auch noch verlieren"
„Mir passiert nichts, bitte. ich verspreche euch, es wird gut gehen"
„Nein, ich denke nicht, dass das so toll ist"
„Bitte, ich muss irgendwas tun"
„Aber wir müssen zurück zum Studio und Paul informieren und dann können wir weiter entscheiden"
„Nein, das geht nicht. Ich muss das schnell tun und wenn Paul Wind davon bekommt, rückt gleich ein ganzes Einsatzkommando an und dann ist mein Plan futsch. Und außerdem würde das viel zu lange dauern"
„Aber Liam..."
„Du kannst mich einfach hier absetzten, ich weiß, was ich tun muss"
„Du kannst doch nicht den ganzen Weg zurück laufen" Eine richtige Diskussion entstand im Auto.
„Das habe ich auch nicht vor. Ich rufe meine Freundin, an sie weiß auch, was zu tun ist"
„Du hast eine Freundin?"
„Klar, nur wissen das eben nur die Leute, die mir am nächsten stehen. Ich wollte nicht, dass das öffentlich wird. Aber zurück zum Thema. Sie kann mir helfen, wir schaffen das" Ben überlegte angestrengt.
„Und wie sieht dein Plan aus?"
„Das kann ich euch nicht verraten"
„Liam!"
„Bitte, ihr müsst mir einfach vertrauen" Wir sahen uns gegenseitig an. „Ich kann sie aufhalten und vielleicht können Niall und Louis dann auch entkommen"
„Na gut", sagte Ben schließlich.
„Was? Das lässt du ihn machen?"
„Irgendwas müssen wir ja tun und viel wütender kann Paul schon nicht mehr werden" Da hatte er wahrscheinlich recht.
„Okay, lass mich aussteigen"
Ben fuhr an den Straßenrand, während Liam schon seine Freundin anrief. „Ja, Hallo Julia, ich bin's – Ja, ich brauche deine Hilfe"
Der Wagen stand und Liam stieg schnell aus. „Warte kurz – Okay, tschau Leute. Und bitte haltet die anderen so lange wie möglich auf"
„Wir versuchen es"
„Passt auf euch auf"
„Machen wir, bis nachher – Also, Ju, hör zu..."
Und damit schlug er die Tür zu. Ben fuhr weiter und ich sah noch zu Liam, bis er hinter der nächsten Kurve versschwand.
„Und jetzt?"
„Jetzt fahren wir zum Studio und hoffen, dass Paul uns nicht gleich umbringt"
„Das sind ja schöne Voraussichten"
Vor uns tauchte L.A. auf und ich überlegte mir schon, was ich sagen sollte, wenn wir da waren. Wahrscheinlich würden wir gar nicht zu Wort kommen. Wir fuhren über eine Anhöhe und vor uns tauchte L.A. auf. Es zog sich bis zum Horizont, man sah überhaupt nichts anderes.
„Schaut mal, da", sagte Harry plötzlich und zeigte nach vorne. Von hier aus konnte man alles überblicken und so sahen wir etwas am Rande der Stadt Rauch aufsteigen.
„Was ist das denn? Brennt es da?", fragte Lucy.
„Das kann gut sein", bemerkte Ben. „Hier muss die Feuerwehr sehr oft pro Tag ausrücken" Wir sahen aus dem Fenster, Ben musste natürlich das Auto fahren. Wie schon gesagt, in einem Gebiet konnte man dunkle Rauchwolken aufsteigen sehen, aber sie waren nicht besonders groß, also vermutete ich, dass es nichts allzu Schlimmes sein konnte. Ben lenkte den Wagen gerade von der Straße, auf der wir fuhren, auf den Highway, um zum Studio zu kommen, als Harry plötzlich aufgeregt wurde.
„Wartet mal. Ben, ist das nicht da, wo unser Studio ist?"
„Was?"
„Na der Rauch. Das ist doch im Industriegebiet und er ist neben dieser Fabrik, genau da, wo eigentlich das Studio und die Konzerthalle sind, oder?" Kurz sah Ben auch aus dem Fenster und wäre vor Schock beinahe in ein anderes Auto gekracht.
„Oh mein Gott, du hast Recht"
„Was?", riefen Lucy und ich gleichzeitig.
„Wir müssen da sofort hin" Ben gab Gas und ich hoffte nur, dass nichts zu Großes passiert war.
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Juhu wieder ein Cliffhanger xD hab euch trotzdem lieb :*
Ich denke mal, MrsMxsic erkennt eine gewisse Person xD das war schon geplant, bevor wir uns über deinen OS unterhalten haben, aber du kannst es natürlich auch als Dank ansehen ;)
Eure
moontosun <3
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